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Zisterne & Saugrohr vorhanden  -  und jetzt?
BAU-Forum: Wassersparen / Regenwassernutzung

Zisterne & Saugrohr vorhanden  -  und jetzt?

Hallo,
bei uns ist eine Zisterne (6000 l) vorhanden, an die alle Fallrohre angeschlossen sind. Filter  -  kann ich nicht sagen! Wohl eher nicht! Außerdem führt ein Saugrohr im Erdreich verlegt in den Keller  -  leider aber kein Leerrohr für eine Rückspeisung! Getrennte Zuleitungen zu Toiletten sind ebenfalls vorhanden! Wie sollet man nun vorgehen zur Installation eines Hauswasserwerks? (1) Aufgraben und Leitungen für Rückspeisung legen?
(2) Ich habe gehört, es gebe auch die Möglichkeit ein Erdkabel zu legen und eine Umschaltung im Keller vorzunehmen (Schwimmer in Zisterne, der anzeigt, wenn Zisterne leer ist)?
(3) Sind Filter nachrüstbar oder gibt es eine Möglichkeit beim Ansaugen abzufiltern?
(4) Lohnt der Aufwand überhaupt oder soll man es bei einer Tauchpumpe zur Gartenbewässerung belassen?
Vielen Dank schon mal für alle Antworten!
  • Name:
  • A. Schmidt
  1. Nachrüstung

    Auf meiner Webseite finden Sie alles über die korrekte Installation einer Regenwassernutzungsanlage. Dort finden Sie auch Hinweise für eine Nachrüstung von Filtern (z.B. Versickerungshinweise für FS).
    Nachträgliches filtern ist kaum möglich, da gewisse Stoffe in der Zisterne sich in Wasser lösen und dann nicht mehr ausgefiltert werden können.
    Eine "Umschaltung" von Zisternenwasser auf Trinkwasserversorgung ist nicht möglich und nach DINAbk. 1988 und der TrinkwV verboten. Hier gibt es nur die Möglichkeit eines "Moduls", z.B. System OPTIMA, wobei Sie mind. 1 Kabel noch zur Zisterne legen müssten (wenn keine Füllstandsanzeige benötigt wird).
  2. Es gibt Filter die Sie nachträglich in die ...

    Es gibt Filter die Sie nachträglich in die Zuleitung zur Zisterne einbauen können, für die Entnahme nehmen Sie eine schwimmende Entnahmevorrichtung, die das Wasser etwa 15 unterhalb der Oberfläche absaugt.
    Rückleitung brauchen Sie nicht, es gibt komplette Anlagen, die bei leerer Zisterne automatisch auf Stadtwasser umschalten.
    Oder Sie installieren einen Wassertank, den Sie mit Stadtwasser füllen und auf den Sie bei leerer Zisterne umschalten.
    Schauen Sie doch auch mal bei anderen Herstellern, wie z.B. Rhebau.
  3. erst Informieren

    Bevor Sie investieren, informieren Sie sich neutral über Dinge wie Beschaffenheit der Auffangflächen, Qualität, Filter, Nachspeisung, Rohrnetz, Berechnungen der Kosten, erwartete Menge nach Flächen, erwarteter Verbrauch für WC und Waschmaschine.
    In Hessen gibt es eine Druckschrift des Ministeriums für Umwelt, Energie, Jugend und Gesundheit, die klärt alle Fragen und zeigt Musterberechnungen für Speichergrößen, Verbrauch und Kosten.
    Dann prüfen Sie die Kosten für Frischwasser, Abwasser, Regenwassereinleitung, daraus ergibt sich eine ungefähre Einsparung bei der Nutzung von Regenwasser.
    Ermitteln Sie nun die Umbaukosten für Ihre Anlage, es geht auch mit einfachen Mitteln des Heimwerkers.
    Hüten Sie sich vor denen, die hier Beraten um zu verdienen.
    • Name:
    • Herr Klaus
  4. Gefährlicher Rat

    Den Ratschlag von Herrn Sven Strumann muss ich deutlich korrigieren!
    Es gibt keine Anlagen "die bei leerer Zisterne automatisch auf Stadtwasser umschalten"! Diese Formulierung ist gefährlich falsch!
    Es gibt nur Anlagen, die intern oder extern nach DINAbk. 1988 Trinkwasser Nachspeisen. Alles andere ist verboten und führt zur Stilllegung des Trinkwasseranschluss und Bußgeld!
    Eine schwimmende Entnahme kann keine gelöste Vogelsch ... nachträglich aus Regenwasser filtern. Sie kann auch keine Verwesungsstoffe eines toten Vogels aus der Dachrinne oder Zersetzungsprodukte von Laub aus Regenwasser ausfiltern. Dies ist IMMER nur möglich wenn die Stoffe in nicht gelöster Form vor der Zisterne abgeschieden werden.
    Es gibt auch andere und bessere Systeme als nur das, was jeder anbietet, ohne genau zu wissen warum (es bietet halt jeder an und es gehört wohl dazu?)
    Erst richtig informieren und dann Ratschläge erteilen wäre der bessere Weg. Im übrigen ist Rhebau nur ein Zisternenhersteller und in soweit eher Betonfachbetrieb anstelle eines Regenwasserfachbetrieb.
  5. Nachspeisung ...

    Hallo Hr. Steinle,
    wie ist es denn mit einer Regenwassernachspeisung per Bypassventil? Wenn ich vor dem gesamten System einen Rohrtrenner installiere und zur Umgehung der leeren Zisterne ein Ventil nutze so dürfte dies den gesetzlichen Anforderungen genügen oder?
    • Name:
    • ANDRE
  6. Rohrtrenner verboten!

    Hallo Andre,
    die Schnittstelle zwischen Regenwasseranlage und Trinkwasseranlage (Nachspeisung) darf nach DINAbk. 1988, Teil 4 und Trinkwasserverordnung ausschließlich durch einen "freien Auslauf" oder einen "Rohrtrenner A1" erfolgen (siehe Frage 353).
    Ein "Rohrtrenner A1" ist ähnlich wie ein "freier Auslauf" und häufig im WC-Spülkasten enthalten. Er kann daher nie in einer Druckleitung eingebaut sein, sondern nur am Ende mit druckloser Weiterführung.
    Was Sie in Ihrer Beschreibung mit "Rohrtrenner" meinen ist ein "Systemtrenner", der in einer Druckleitung eingebaut wird. Diese sind bei Regenwasseranlagen nicht zugelassen, auch wenn ein zusätzliches Ventil eingebaut wird. Sog. "Bypass" für Trinkwasser sind nicht zulässig siehe DIN 1988, Teil 4).
    Grundsätzlich dürfen Betriebswasserleitungen (Regenwasser) nie eine direkte Verbindung mit Trinkwasserleitungen haben, was bei einem "Bypass" trotz Ventile der Fall wäre.
    Wenn bei der Nachspeisung Fehler gemacht werden, kann der Wasserversorger die Trinkwasserversorgung sperren, die Trinkwasserleitungen des kompletten Stadtteils auf Kosten des Verursachers reinigen lassen und es wird ein Bußgeld verhängt.
    Trinkwasserversorger, die Regenwasseranlagen wegen ihrer Geschäftseinbußen nicht leiden können, lauern nur auf falsch gebaute Nachspeisungen bei Regenwasseranlagen.
  7. Steinle Es gibt sehr wohl Anlagen die DIN gerecht ...

    @ Steinle Es gibt sehr wohl Anlagen, die DINAbk.-gerecht bei leerer Zisterne auf Stadtwasser umschalten. Und der Link zu Rhebau diente hauptsächlich dazu dem Fragesteller eine Alternative zu Rewalux aufzuzeigen.
    Und ich habe die schwimmende Entnahem ja nicht als Filtermaßnahme empfohlen, sondern deutlich auf einen Vorschaltfilter hingewiesen.
    Also nur weil ich die (günstigere?) Konkurrenz aufgeführt habe bitte nicht gleich so gereizt reagieren.
    @Schmidt: Behalten Sie den letzten Satz von Herrn Klaus in Erinnerung :-)
  8. betr. Frage (4)

    kann ich aus meiner Erfahrung sagen, dass der Aufwand, die Haus-WCs mit Regenwasser anzuspeisen, sehr wohl lohnt.
    Auch wir hatten mit der Trinkwasserbehörde zu kämpfen, sind aber sehr froh, dass wir damals nicht aufgegeben haben. Bei Ihrer Tankgröße dürfte eine Nachspeisung wohl nur sehr selten bis gar nicht erforderlich sein (hängt natürlich auch von Bewohnerzahl und vielem anderen ab), den Einbau von Spülkästen mit Spartaste fürs kleine Geschäft vorausgesetzt.
    Zur Frage der Filterung (Frage (3) ) wäre zu erwähnen, dass jeder Filter funktionsbedingt einen entsprechenden Verlust der Regenwasserausbeute mit sich bringt. Wir haben daher ganz bewusst darauf verzichtet, müssen dafür aber einmal jährlich die Zisterne von den Sedimenten befreien (mit Schmutzwasser-Tauchpumpe). Das Wasser ist aber auch mit Filterung kein Trinkwasser und für WC und Garten tut es IMHO auch eine "mittlere" Qualität.
    Was bei Ihnen aber auf alle Fälle regelwidrig gemacht wurde, ist das ins Erdreich gelegte Saugrohr (oder doch Schlauch?). Dieses sollte eigentlich in einem Schutzrohr verlegt werden. Bei entsprechender Dimensionierung wäre darin auch noch Platz für Nachspeisung, Füllstandskontrolle etc.
  9. @ Hr. Strumann

    vielen Dank, dass Sie teurere und technisch schlechtere Systeme als Alternativen zu REWALUX empfehlen. (Wie wäre es mit Baumarktempfehlungen? Dort bekommen Sie alles billiger und evtl. auch eine Beratung).
    Bleiben Sie auch bei Ihrer gefährlichen Laienformulierung über "Umschalten auf Stadtwasser" für eine interne Nachspeisung. Tragen Sie dann aber bitte auch die Verantwortung für Missverständnisse und Fehler, die aus solch einer Formulierung entstehen. (Es ist ja so leicht anonym ohne Anschrift und Haftung im Internet Ratschläge zu erteilen)
    Ich weiß nicht was ich Ihnen und Herrn Klaus getan habe, außer dass ich für viel Geld eine umfassende Webseite mit viel Fachwissen gratis zur Verfügung Stelle (prüfen Sie doch einmal fachlich die anderen Webseiten mit vielen bunten Bildern) und mir Mühe gebe, in diesem Forum Fachfragen sachlich richtig zu beantworten und unsinnige falsche Laienmeinungen zu korrigieren, damit es nicht später zu bösen Überraschungen kommt. Glauben Sie allen Ernstes, dass solche Leistungen gratis zu erbringen sind und nicht irgendwie finanziert werden müssen, z.B. durch den Verkauf guter und ehrlicher Produkte?
    Wissen Sie eigentlich was der Unterhalt und die Pflege einer solchen Webseite kostet?
    Wenn Herr Klaus auf meinen Rat schreibt: "Hüten Sie sich vor denen, die hier Beraten um zu verdienen" und von Ihnen noch einmal auf diesen Satz besonders hingewiesen wird, dann frage ich mich, ab wieviel Frechheiten ich erst gereizt reagieren dürfte?
  10. Wisy Optima ist geeignet

    wie Herr Steinle schon geschrieben hat. Sie müssen dazu lediglich noch ein Elektrokabel zur Zisterne verlegen und evtl. eine Leitung für die Füllstandsanzeige.
    Habe diese Anlage seit 1,5 Jahren in Betrieb und bin voll zufrieden damit. Vorteil der Optima ist, dass die erforderliche Nachspeisung DINAbk.-gerecht in der Anlage eingebaut ist und die Umschaltung automatisch erfolgt. (Handbuch ist auf der Homepage von Wisy verfügbar)
    Im übrigen ist der Ratgeber auf der HP von Herrn Steinle sehr gut.
    Dadurch muss kein Wasser in die Zisterne gepumpt werden, damit es dann von dort über die RW-Anlage wieder angesaugt werden kann.
    Es wird lediglich solange aus dem öffentlichen Netz Wasser entnommen, bis der Füllstand der Zisterne wieder eine Wasserentnahme erlaubt.
    Die Sache mit dem Filter hängt m.E. von der Einbausituation vor Ort ab. Ich habe bei meiner Anlage aus Kostengründen auch noch keine Vorfilter (WFF sind leider a ... teuer) eingebaut und bisher auch noch keinerlei Probleme. Allerdings kann bei uns auch kein Laub o.ä. die Dachrinne verschmutzen, da keine Bäume in der Nähe vorhanden sind.
    Was Sie aber auf jeden Fall machen sollten, ist ein beruhigter Zulauf und der Überlauf mit Skimmer. Das ist alles auch im Ratgeber ausführlich beschrieben.
  11. Erstmal vielen Dank ... es ist wohl ein Saugrohr

    Erstmal vielen Dank allen Antwortenden!
    Es ist ein Wasserrohr direkt im Erdreich verlegt worden, wie es auch vom Wasserwerken vor Ort als Wasserleitung im Erdreich verlegt wurde (gleiches Rohr, kleinerer Durchmesser)  -  nicht in einem Schutzrohr! Ist das ein Problem?
    Ein Kabel zur Zisterne zu verlegen wäre kein Problem!
    Hab ich es also richtig verstanden, dass man es durchaus auch ohne Filter versuchen kann?
    Viele Grüße
    • Name:
    • Alex Schmidt
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