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Alten Brunnen in Gang bringen (verstopft)
BAU-Forum: Tiefbau und Spezialtiefbau

Alten Brunnen in Gang bringen (verstopft)

Vorweg sorry für meine laienhafte Darstellung:
Hallo, auf meinem Grundstück befand sich ein ca. 50 Jahre alter Brunnen mit Schwengelpumpe. Diese funktionierte seit dem Winter vor drei Jahren nicht mehr, da hat der starke Frost das Holzteil, was in die Tiefe geht, gesprengt und da hing es dann im Rohr. Ein Brunnenbauer schnitt dann die Schwengelpumpe glatt am Boden ab und versuchte mit einer langen Stange mit angeschweißten Widerhaken, da im Rohr verklemmte Innenleben wieder herauszuholen. Das gelang aber nur mit einem ca. 2 m langen Holzstiel, der unten abgefault war. (sieht aus wie eine halbe Öse) Alles andere (Manschette und noch irgendwas) hängt aber fest und trotz einstündigem Herumstochern mit diesem 4 m langen Stiel samt Widerhaken konnte der Brunnenbauer nichts mehr zu Tage fördern. Er brach dann ab, damit es nicht noch teurer wird und weil er auch keine Erfolgsaussichten mehr hatte.
Als Vorschlag meinte er, entweder einen neuen Brunnen bohren (ca. 1.500 € für ca. 24 Meter) oder um den Brunnen hinunter graben, ca. 4 m tief, damit man dort das Rohr abschneiden und die Verstopfung lösen könne. Da aber bei 4 Meter unbedingt ein Verschlag notwendig wäre wegen der Einsturzgefahr (Lehm) wäre dies auch wieder zu teuer.
Nun meine Frage: Hat jemand eine Idee, wie man sonst noch die Verstopfung lösen kann? Einfach herunterstoßen auf die ganzen (angeblich 24) Meter? oder gibt es irgendwie eine Möglichkeit, zu bohren und alles dort festgefressene kaputt zu bohren?
Ich würde den Brunnen gerne nutzen, da wir in Brandenburg sehr wenig Regen haben und für das 1200 m² -Grundstück bestimmt gut mit einem Brunnen fahren würden. Wollten eigentlich auch die Regenwasser-Zisterne (Anschlüsse für Toilette und Waschmaschine) durch den Brunnen Nachspeisen lassen ...
Vielen Dank im Voraus, Jochim Brause
  • Name:
  • Joachim Brause
  1. Schwengelpumpen

    k"nnen Wasser h"chstens aus ca. 8 m Tiefe f"rdern. M"glicherweise ist der Brunnen tats"chlich bis 24 m gebohrt, weil die Durchlässigkeit des Grundwasserleiters sonst zu gering ist, der Grundwasserstand ist aber sicher nicht tiefer als 8 m. Herunterstoßen bis in etwa diese Tiefe (z.B. 10 m) müsste also reichen; wenn das Filterrohr ordentlich umkiest ist, geht das Wasser auch seitlich an der Verstopfung vorbei. M"glich w"re es allerdings (theoretisch), da der Brunnen erst in gr"aerer Tiefe verfiltert ist, dann w"re die Verstopfung immer noch im Bereich des Vollrohres und es ginge nichts mehr.
    Fazit: Ausbauplan des Brunnens w"re sehr gut. Wegen eines neuen Brunnens kann man auch Nachbarn fragen, wie ihrer ausgebaut ist, 24 m scheinen mir sehr viel und sind vielleicht gar nicht erforderlich.
    Gruß
    M. Ackermann
  2. 24 m kann schon sein,

    bei unserem Nachbarn waren 31 m Bohrung notwendig und das Wasser stieg dann im Rohr auf ca. -10 m an.
  3. Geht es Ihnen um den Schwengel ...

    ... der Pumpe? Wenn ich es richtig verstanden habe, führt der Brunnen Wasser, lediglich die Schwengelpumpe ist kaputt. In diesem Fall, wenn Sie größere Ausgaben scheuen, empfehle ich den Einbau eines sog. Hauswasserwerkes, diese Pumpen gibt es im Baumarkt schon für rd. 100 €. Damit könnten Sie dann Ihre Zisterne im Sommer "füttern". Und für das Rasensprengen reicht der Druck der Pumpe allemal. Den Schwengel dann dekorativ lackieren und gut is.
  4. Anmerkung zu Hauswasserwerk,

    Foto von Andrea Leidenbach

    als wir jetzt unseren Brunnen gebohrt haben hat uns der Brunnenbohrer gesagt, das ab einem Förderhöhe von 8 m in der Regel kein Hauswasserwerk, sondern eine Tauchpumpe eingesetzt wird.
    Ich habe das Problem eher so verstanden, dass der Brunnen nach unten so verstopft ist (durch die abgebrochene Konstruktion), dass ein Ansaugrohr oder Schlauch nicht mehr daran vorbeigeführt werden kann und die Verstopfung von oben nicht zu beseitigen ist?
    Sonst würde doch eine abgebrochene Stange und eine Manschette im Brunnen nicht stören.
  5. nochmal der Fragesteller

    Also der Brunnenbauer erklärte dies nochmal auf Nachfrage: Das 100'er Rohr geht in die Tiefe und verjüngt sich wahrscheinlich in 4 Meter Tiefe auf 50. Genau dort sitzt zuerst das Ventil mit einem Durchmesser von 50. Das Ventil ist aus Guss und hat oben einen Schekel, Öse oder Haken. Wenn man diesen rankäme, gäbe es kein Problem mit dem Hochziehen. Darüber liegt aber die Manschette mit einem vermuteten Durchmesser von 90, aus Leder. Diesen scheint man nicht zu fassen können. Vielleicht versandet? Durchstoßen nach unten geht also nicht, wie es hier vorgeschlagen wurde. Eine "Rohrfrei"- Firma vor Ort habe ich schon angerufen, die können aber ihre Sonde mit Kameratechnik nicht einsetzen, da unzulässig (wird normal im Schmutzwasserbereich eingesetzt). Die könnten aber einen Pumpenwagen anschließen und mit 1 bar Vakuum (Unterdruck) erzeugen. Vielleicht kommt die Manschette dadurch raus. Hat jemand hier einen Tipp, wo man sich mal das Funktionsprinzip einer solchen Pumpe ansehen kann? Neben dem 100'er Rohr geht nämlich noch ein 10'er (oder ähnlich) in die Tiefe. Wofür ist das?
  6. Nochmal an den Fragesteller ...

    Nochmal an den Fragesteller haben Sie Wasser ja oder nein. Und wenn ja, in welcher Tiefe?
  7. Saugpumpe / U-Pumpe

    Schwengelpumpen und Hauswasserwerke sind Saugpumpen. Sie erzeugen einen Unterdruck und ziehen so Wasser nach oben. Das geht naturgemäß nur, wenn ein Vollrohr unter den Wasserspiegel reicht (das ist wohl das dünne Rohr Ihrer Pumpe).
    Brunnen werden normalerweise so ausgebaut, dass im wassererfüllten Bereich ein Filterrohr mit Umkiesung eingebaut wird und darüber Vollrohr mit Abdichtung. Das ist das dicke Rohr.
    Saugpumpen können durch den Unterdruck theoretisch höchstens aus 10 m Tiefe (unter Pumpenstandort) fördern. Sie haben aber den Vorteil, dass man nur Brunnen mit geringem Querschnitt für den Schlauch bzw. das Rohr benötigt und dass kein Unterwassermotor das Wasser im Brunnen erwärmt (Verockerung).
    Tauchpumpen werden im Brunnen versenkt und können theoretisch beliebig hoch drücken. Anständige Tauchpumpen für Dauerbetrieb (Grundfos o.ä.) gibt es aber erst ab 3" Durchmesser (meist 4") und ab etwa 500 €. Der Brunnen sollte dann einen Durchmesser von mindestens DNAbk. 125 haben.
    Gruß
    M. Ackermann
  8. nochmal Joachim, der Fragende <img loading="lazy" src="/bilder/smilies/smile.png" title=":-)" alt=":-)" width="15" height="15">

    Vielen Dank für die Infos. Also der Wasserstand soll bei ca. 20 Meter sein. Das kann ich aber nicht nachprüfen. Bei einem Nachbar in 200 Meter Entfernung und etwas höher gelegen, beträgt die Tiefe bis zum Wasserspiegel in seinem Brunnen (ca. 1 Meter Durchmesser, gemauert) 18 Meter!
    Nun habe ich heute den Altbesitzer gefragt, wie lange es den Brunnen schon gäbe. Dieser (selbst 60 Jahre) gab an, dass dieser noch von seinem Urur-Opa stammen müsse. Und er glaub, dass es sich auch um solchen großen Brunnen mit 1 Meter Durchmesser handele. Gab es denn damals schon Technik, die das Versenken von lediglich einem 100'er oder 50'er Rohr in 22 Meter Tiefe zuließ? Oder wurde damals generell gemauert? (Mann, muss das gefährlich gewesen sein)
    Naja, jedenfalls sollte ich mal aufbuddeln (leicht gesag, da betonierte Terrasse drüber) und nachsehen. Denn wenn, dann brauche ich ja auf die Verstopfung keine Rücksicht zu nehmen, sondern nur eine Pumpe herunterlassen, oder?
    Aber der genannte Preis von 500 € ist ja auch nicht gerade zum Freuen. geht das nicht etwas preiswerter?
    Und noch eine allerletzte Frage: Wie sichert man am besten solch Brunnen gegen reinfallen? Nicht auszudenken ... Beim gestern besichtigten Brunnen eines Bauern lag nur ein dünnes Blech drüber, naja ...
    Vielen Dank allen Antwortern, tolles Forum hier!
  9. 20 m Grundwasserflurabstand

    kann nicht sein, wenn die Schwengelpumpe je funktioniert hat.
    Wie gesagt, die theoretisch mögliche größte Förderhöhe liegt bei 10 m. Das ergibt sich daraus, dass max. 1 atm Unterdruck möglich ist (Hochvakuum), entsprechend 10 m Wassersäule. In der Praxis liegt die Grenze bei vertretbar aufwendigen Pumpen bei etwa 8 m.
    Wenn Sie aber mal bei der zuständigen Unteren Wasserbehörde nachfragen, bekommen Sie sicherlich eine ungefähre Angabe.
    Wie man vor 60 und mehr Jahren genau gebohrt hat, weiß ich auch nicht. Tatsache ist, dass es alte Brunnen (noch mit Holzfilterrohren) gibt, die noch tiefer ausgebaut sind.
    500 € sind für eine Unterwasserpumpe vergleichsweise günstig, man hat je einen fast wartungsfreien Unterwassermotor, Pumpstufen aus Edelstahl, Dichtringe und ein wasserdicht angeschlossenes Kabel  -  billiger geht es da nur unter Verzicht auf Qualität.
    Gruß
    M. Ackermann
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