im Sep. 2006 sind wir in unseren Neubau (massive Bauweise) eingezogen. Unser Haus wurde so geplant, dass der Dachboden als zusätzlicher Wohnraum genutzt werden kann. Zwar benötigen wir diese Fläche derzeit nicht als Wohnraum, möchte Sie allerdings zukünftig als Abstellfläche nutzen da wir keinen Keller haben. Eine spätere Nutzung als Wohnraum (Büroraum, Gästezimmer, Spielzimmer) sollte aber dennoch möglich sein.
Im Augenblick besteht folgender Deckenaufbau (Richtung: 1. Obergeschoss => Dachboden):
1. Tapete
2. Gipskarton
3. Lattung
4. Winddichtigkeitsfolie
5. Balken, deren Zwischenräume mit 20 cm Glaswolle gefüllt sind. Die Dachschrägen im Dachboden sind noch nicht gedämmt/isoliert.
Nun habe ich bei der Recherche im Internet über diverse Vor- und Nachteile (Vorteile, Nachteile) bei OSBAbk.-Platten und Rauspund gelesen. Diese will ich kurz auflisten. Die Auflistung muss nicht korrekt sein. Sie gibt nur das wieder, was bei meiner Recherche "hängen geblieben" ist.
A. Rauspund
+ diffusionsoffen, da Vollholz und somit geringeres Risiko für Schimmelbefall
+ ökologisch besser
+ einfachere Handhabung wg. Größe/Gewicht
+ etwas günstiger als OSB-Platten
- Größerer Zeitaufwand für die Verlegung
- Meist noch hohe Restfeuchtigkeit weshalb sich der Rauspund später verziehen kann.
B. OSB-Platten
+ Geringerer Zeitaufwand für die Verlegung
+ Geringeres Risiko der Rissbildung wg. geringer eigene Feuchtigkeit
- etwas teuerer als Rauspund
- nicht diffusionsoffen, daher anfälliger für Schimmelbefall
- teilweise ökologisch bedenklich
Mich interessiert nun, wie wahrscheinlich ein Schimmelbefall in einem aktuellen (Standard-) Neubau (Bauweise nach EnEVAbk. 2002) sein kann, wenn wir OSB-Platten nehmen würden (sehr hoch, hoch, gering, selten, gar nicht). Gibt es hierzu vielleicht Erfahrungswerte? Könnte ich der Gefahr von Schimmel durch spätere Bohrung von Lüftungslöchern (ca. 1 cm Durchmesser) entgegenwirken? Bei späterer Nutzung als Wohnraum soll Teppichboden verlegt werden.
Ich persönlich tendiere zu OSB-Platten mit 22 mm Stärke, da mich der Hohe Arbeitsaufwand bei Rauspund erschreckt (Erfahrungsberichte aus dem Bekanntenkreis). Allerdings will ich mir auch keinen neuen Schimmel ins Haus holen. Kurz nach Einzug hatten wir den nämlich hinter Fußleisten (zum Glück noch rechtzeitig) entdeckt, weshalb wir einige rauswerfen mussten. Erst in diesem Jahr haben wir neue Fußleisten angebracht. Die Luftfeuchtigkeit im Neubau war in den ersten Monaten 70 - 80 %. Nach Stoßlüften natürlich weniger (ca. 60 %). Jetzt pendelt es sich bei 55 - 60 % ein (je nach Witterung). Nach Stoßlüften sind dann auch Werte unter 50 % erreicht worden. Ich vermute jedoch, dass der Bau noch genügend Restfeuchte enthalten könnte um ein Schimmelproblem verursachen zu können.
Wie ist Eure Experten/Laien Meinung zu dem Thema. Kann man heutzutage bedenkenlos OSB-Platten nehmen? Bringt es etwas, wenn man Lüftungslöcher in OSB-Platten bohrt? Oder doch besser Rauspund nehmen. Bitte - wenn möglich - auch mit Begründung.
Danke und Gruß aus Niedersachsen,
Jan Becker