Fensterabdichtung
BAU-Forum: Fenster und Außentüren

Fensterabdichtung

Liebe Experten,
in unserem Vertrag mit dem Bauunternehmer haben wir zum Einbau der Fenster formuliert: "Die seitlichen Hohlräume zwischen Blendrahmen und Mauerwerk werden mit Compriband wärmergedämmt verdichtet und luftdicht abgeklebt. "
Die Fenster wurden jetzt ohne Butyl-Z-Band eingebaut und sollen mit Silikon abdichtet werden (wäre auch Stand der Technik). Bei den Terrassentüren von 1,6 m Breite ist nur ein Spalt zwischen Rahmen und Mauerwerk von wenigen Millimetern. Wir haben die Sorge, dass Silikon nicht ausreichend "mitarbeitet" und nach einiger Zeit abreißt, sodass man später immer wieder nacharbeiten muss.
Die Fenster sind noch nicht eingeputzt, kann man auch innenseitig eine Klebeband knapp auf den Rahmen kleben und dann einputzen? Was muss das ggf. für ein Klebeband sein?
Anmerkung: die Fenster wurden, da einbruchhemmend, mit vielen langen Mauerdübeln niet und nagelfelst verankert und an den Dübel und Schliepunkten verklotzt.
Vielen Dank für die Hilfe im Voraus
Johannes Schwarz
  1. Fenstereinbau

    Foto von Klaus-Hermann Ries

    und alle Antworten finden Sie auf meiner Seite khries.de unter "Fenster" umfassend beschrieben.
  2. Ein Lob an den Monteur

    Foto von Jürgen Sieber, Glasermeister u. ö.b.u.v.Sachverständiger

    Mal abgesehen davon, dass die innere Abdichtung fehlt, und der Silikonquerschnitt nicht unter 5 mm liegen soll, möchte ich mal ein Lob loswerden.
    In der Regel wird hier ja nur kritisiert.
    Sie schreiben, dass es sich um einbruchhemmende Fenster handelt und an den Schließpunkten "gedübelt und verklotzt" wurde.
    Das heißt, dass mal einer die Montagerichtlinien für einbruchhemmende Fenster gekannt hat! Dies ist nämlich in etwa so selben, wie einer der die innere Abdichtung bereits kennt!
    Freuen Sie sich, Sie haben offensichtlich mit der Firma einen guten Treffer gelandet. (Und das mit der Abdichtung wird bestimmt auch noch)
    MfG Jürgen Sieber
  3. Hilfe, Fenster zu groß?

    Unser Bauunternehmer hat wohl die Fenster zu groß bemessen. Die Fuge zwischen dem Blendrahmen und dem Poroton-Mauerwerk beträgt meist nur 1 mm bis 3 mm, nur an einigen Stellen 5 mm oder mehr.
    Nach der Lektüre "Einbau von Fenstern und Fenstertüren mit
    Anwendungsbeispielen" "Technische Richtlinie der Bundesverbände des Holz u Kunststoffverarbeitenden Handwerks, des Glaserhandwerks, des Metallhandwerks" der Verlangsanstalt Handwerk GmbH. ist uns ganz anders geworden.
    Dort entnehmen wir ein Fugenbreite von mindestens 10 mm für "normale Holzfenstergröße". Wie soll dort Hinterfüllmaterial und Kitt überhaupt eingebracht werden? Erst jetzt ist uns auch der Sinn des Hinterfüllmaterials (dass der Dichtstoff nicht am Fugengrund haften soll) klar geworden. Für die anderen: wenn ausgeschäumt ist, muss wohl eine "geschlossenzellige Hinterfüllschnur" (richtig?) eingebracht werden, dann die Dichtmasse. Eine Schnur o ä könnte bei uns gar nicht reingestopft werden.
    Wir befürchten, dass nicht ausreichend Bewegungsmöglichkeit für die Fenster und auch die dadurch für die Flügel und Glasscheiben besteht, und uns die Fenster über kurz oder lang beschädigt werden.
    Wir haben sehr viele große und teure Fenstertüren nach WK 2 Norm
    (Doppelflügel 1,6 m breit). Am Fenster könnte man wohl kaum was absägen. Die Fenstertüren sind an ganz schlanken Pfeilern eingebaut, dort wird man es kaum schaffen an den Porotonsteinen zu bröseln ohne dass uns das Dachgeschoss herunterfällt.
    Was nun?
    Danke Johannes Schwarz
  4. Sie haben recht!

    Foto von Jürgen Sieber, Glasermeister u. ö.b.u.v.Sachverständiger

    Bei einer Fuge von 1 bis 3 mm kann mit Silikon nicht mehr gearbeitet werden.
    In diesem Fall muss auf ein inneres Dichtband zurückgegriffen werden, das ca. 10 mm auf das Holz geklebt und dann über die Fuge hinweg zum Mauerwerk gezogen wird.
    Ein paar schöne Anwendungsbeispiele finden Sie bei Herrn Ries oder bei Illbruck.
    MfG Jürgen Sieber
  5. man beachte die Reihenfolge der links <img loading="lazy" src="/bilder/smilies/smile.png" title=":-)" alt=":-)" width="15" height="15">

    Foto von Jürgen Sieber, Glasermeister u. ö.b.u.v.Sachverständiger

    Was haben sie denn für Fenster, Holz oder PVC?
    Bei PVC werden Sie mit einer 1 mm Fuge garantiert Probleme bekommen, bei Holz nicht unbedingt, obwohl dann da der Dämmstoff fehlt. 10 mm wären da schon deutlich besser ...
  6. Holz und PVC

    Im Keller PVC-Fenster 80 bis ca. 1,60 breit, Fugenbreite zwischen 1 und 8 mm. Im EGAbk. Holzfenster 80 und 1,60 breit, Fuge von fast 0 bis 5, ein Fenster ca. 10 mm. Wenn sich die Fenster mit den minimalen Fugen bei Wärme ausdehnen bei so kleinen Fugen, was dann?
    Ausbauen kann man die Fenster praktisch auch nicht mehr, da sie mit ca. 20 cm langen Mauerdübeln (solche mit Metallhülse und Konus am Ende) befestigt sind und die Dübel im Poroton-Mauerwerk verklebt sind.
    Was uns auch nicht theoretisch klar ist: wieviel ist bei einem Fenster, was gegenüber den Pilzzapfen druckfest verklotzt werden soll (Einbruchschutz nach WK2) überhaupt an Bewegungsspielraum bleibt. Ist es da nicht möglicherweise hinsichtlich der Bauanschlussfuge egal, wie breit sie ist?
    Was ist eigentlich mit den Scheiben, wie fest sitzen die im Flügelrahmen? Werden die im Werk eigentlich auch mit einem gewissen Spiel eingebaut?
    Beste Grüße, Johannes Schwarz
  7. Scheibenabstand

    Foto von Jürgen Sieber, Glasermeister u. ö.b.u.v.Sachverständiger

    Der Abstand der Gläser zum Glasfalz beträgt ca. 5 mm. Dies wird benötigt um die Verklotzung zu bewerkstelligen.
    Wenn Sie WK2 Fenster haben, dann wird jedoch auf der Höhe, auf denen die Sicherheitsschließer sitzen, zwischen Glas und Glasfalz ein "druckfestes" Klotzholz eingeschoben um die Sicherheitszapfen bei einem Angriffsversuch zu entlasten.
    MfG Jürgen Sieber
  8. Können Fenster drinbleiben?

    Vielen Dank für die Auskunft über den Einbau der Scheiben im Flügel.
    Es wäre wunderbar, wenn sich noch jemand zu den ersten beiden Fragen im Beitrag 6 äußern könnte  -  insbesondere, ob die Fenster bei so kleinen Fugen drinbleiben können, oder ob da gravierende Schäden zu erwarten sind.
    Für Hilfe vielen Dank im Voraus- wir sind ziemlich ratlos.
    Johannes Schwarz
  9. oh oh!

    Foto von Jürgen Sieber, Glasermeister u. ö.b.u.v.Sachverständiger

    Um Wärmebrücken zu vermeiden und um thermisch bedingte Längenänderungen sowie Bauwerksbewegungen zu ermöglichen muss eine ausreichend bemessene Fuge zwischen Baukörper und Fensterrahmen vorhanden sein.
    Die haben sie nicht.
    Ich würde die Fenster wieder ausbauen lassen (die Rohrrahmendübel kann man durchtrennen), die Bauwerksöffnung vergrößern lassen und die Fenster wieder einbauen lassen.
    Schließlich stellt sich die Frage: wie sollen die Fenster denn bei den (teils nicht vorhandenen) Fugen facherecht abgedichtet werden? Geht bei Ihnen gar nicht. Wenn Sie mal Langeweile haben können Sie ja mal auf meiner Seite nachlesen, was eine fachgerechte Abdichtung ist und wie die auszuführen ist.
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