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Panik  -  starker Schimmelwuchs im Spitzbogen (Neubau)
BAU-Forum: Dach

Panik  -  starker Schimmelwuchs im Spitzbogen (Neubau)

Hallo,
an diesem Wochenende haben wir starken Schimmelbefall im Spitzbogen festgestellt. Es handelt sich um ein Pfettendach mit Vollsparrendämmung. Der Spitzbogen selbst ist ungedämmt, d.h. die Decke über dem DGAbk. ist gedämmt. Unser Fertighaus-Neubau wird demnächst bezugsfertig. Jetzt ist bei uns Panik ausgebrochen!
In der Decke befindet sich oberhalb der Dampfsperre die Dämmung (16 cm Mineralwolle) zwischen den Balken (heißen die Kehlbalken?). Auf die Balken haben wir in Eigenleistung und vor Einbringen des Estrichs OSBAbk.-Platten (22 cm dick) aufgeschraubt, um eine vollflächige Ablagefläche zu erhalten. Der Estrich wurde vor 4,5 Wochen eingebracht.
Diese OSB-Platten sind  -  seltsamerweise an der Unterseite  -  komplett angeschimmelt. Mit "komplett" meine ich, dass wirklich jede OSB-Platte in Mitleidenschaft gezogen wurde. Inzwischen sind sie auch auf etwa 30 cm Dicke gequollen.
An der Oberseite der OSB-Platten ist vom Schimmel nur selten etwas zu sehen (teilweise an den Rändern). An diesem Wochenende haben wir die OSB-Platten wieder herausgerissen. Der Schimmel zeichnet sich natürlich auch deutlich auf der Dämmung ab, die ja direkten Kontakt mit den OSB-Platten hatte. Komischerweise ist die Unterseite der Dämmung in Richtung Dampfsperre überall trocken. Ich habe auch nach langer Kontrolle bisher kein Loch in der Dampfsperre gefunden.
Im übrigen ist die Sparrendämmung auf der Nordseite an der Kontaktfläche zur Unterspannbahn auch sehr nass, sodass schon deutlich sichtbar Wasser an der Außenwand heruntergelaufen ist.
Nun habe ich folgende Fragen:
1. Wie kann diese große Menge an Feuchtigkeit zwischen Dampfsperre und OSB-Platten gelangen? Die OSB-Platten selbst stellen ja auch fast eine Dampfdichtigkeit gegen eindringende Feuchte von oben dar
2. Welche Aktionen bringen sofortige Hilfe?
  • Unterspannbahn temporär aufschneiden, um bessere Entlüftung zu erreichen? (Es gibt keine Fenster im Spitzbogen)
  • die chemische Keule ansetzen
  • Kondensattrockner aufstellen

3. Muss die feuchte und schimmlige Dämmung auswechselt werden (teilweise ist das Wasser bis zur Hälfte der Dämmungsdicke eingedrungen und zusammengesackt)
4. Wie verhalte ich mich gegenüber dem Bauunternehmen? Leider hatte ich letzte Woche Bauabnahme. Es ist wohl so, dass die Trockenbauer erst zwei/drei Wochen nach Estrichlegung die Spitzbodentreppe abgedichtet haben.
Es wäre sehr nett, wenn mir schnell geholfen werden könnte.

  • Name:
  • Rene S.
  1. sind Sie schon weiter?

    Hallo Rene.
    Sind Sie schon etwas weiter, d.h. haben Sie neue Erkenntnisse. Aus der Ferne ist es immer schwer derartige Probleme zu lösen. Wohl deshalb hat noch niemand auf Ihre Frage geantwortet.
    Ich habe nur drei Ansätze:
    1. Sie haben doch eine undichte Stelle in Ihrer Dampfsperre. Hier kann ein Blower-Door-Test helfen (u.U. auch mit Vernebelung).
    2. Sie haben durch Ihre OSBAbk.-Platten ein dichtes Sandwich aus Dampfsperre und OSB-Platte gebaut. Dazwischen befindet sich (neben der Dämmung) Luft. Diese ist wärmer als außen und das enthaltene Wasser schlägt sich an der kalten Unterseite der OSB nieder. (Beispiel Kondensat in Doppeltverglasten dichten Fenstern ohne Vakuum)
    3. Überprüfen Sie die Bodeneinschubtreppe. Eventuell ist sie nicht dicht, bzw. lässt warme Luft unter die OSB-Platten.
    Ich würde zumindest in diese Richtungen denken und zu 2. tendieren. Das Problem könnte sich in diesem Fall durch die Entfernung der Platten schon gelöst haben.
    Mein Spitzbogen ist von innen nicht zugänglich und wird nicht als Lagerraum genutzt. Dafür habe ich die Dachschrägen. Dampfbremse oben auf den Kehlbalken an Mauerwerk und Pfetten angeschlossen. Darüber die DGAbk.-Dämmung in einem Stück, also komplette Rolle. Pfetten mit eingedämmt. Auch im zweiten Jahr keine Probleme.
    Das Nordseitenproblem kann ebenfalls durch eine undichte Dampfbremse verursacht sein. Aber wo in Gottes Namen sind die Experten dieses Forums?
  2. Pfusch bei der Dampfsperre

    Darauf tippe ich.
    Was aber auch passiert sein könnte:
    Nach dem Einbringen des Estrichs, Trockenbau und Dampfsperre waren ja schon fertig, war nicht nur die Bodenluke undicht, vielleicht stand Sie sogar offen. Das gibt eine Tropfsteinhöhle im Spitzbogen. Das sind einige m³ Wasser die aus dem Estrich raustrocknen, die kondensieren dann an der Unterspannbahn, und laufen dann an der Unterspannbahn von innen runter. Je nach Dachneigungen könnte dieses Wasser aber auch nicht runtergelaufen sein, sondern ist auf die OSBAbk. Platten getropft und über die Fugen in die Dämmung unter den Platten gesickert. Ist ein dummer Fehler, habe ich aber schon öfter von gehört. Aber bei Ihnen könnte es Wohl auch eine Kombination sein, Kondenswasser durch offenen Bodenluke auf dem Spitzbogen und mangelhafte Dampfsperre von unten, wodurch auch dort das Estrichwasser in der Kehlbalkenebene kondensiert ist. Wie oft wurde während der Estrichtrocknung eigentlich gelüftet? Also die Dämmung muss auch raus, dann muss sich das ganze mal ein Gutachter anschauen, inwiefern die Kehlbalken vom Schimmel befallen sind, ob evtl. auch die Dämmung in der Schräge rausmuss und ob die Dampfsperre in Ordnung ist, dann muss ein Sanierungsvorschlag her. Wer's bezahlen muss?
    Gruß
  3. Herr Lott, gute Idee ...

    Hallo,
    Ihre Idee mit dem massig angefallenen und versickertem Kondenswasser würde das starke Aufquellen der OSBAbk. erklären. Später sind die dann oberflächlich abgetrocknet. Das Restwasser in der Dämmung zwischen Dampfsperre und OSB hat dann den Schimmel verursacht.
    Wenn der Rest des Daches noch OK ist, würde eine Trocknung und Austausch der Dämmung (eventuell nur im Bereich der Kehlbalken) ausreichen. Dem Schimmel würde ich mit Chemie zu Leibe rücken und dann den Spitzbogen aufgeben, d.h. schließen. Ein ungedämmter Spitzbogen ohne ausreichende Belüftung, womöglich noch mit einer 0815-Dachluke ist meiner Meinung nach Garant für solche Probleme. Und als Abstellraum würde ich andere Möglichkeiten suchen.
    Wie dicht ist überhaupt die Unterspannbahn verlegt, das kaum Zirkulation stattgefunden hat? Ist die Unterspannbahn verklebt? Wenn es dort keine Lüftungsöffnungen gibt, muss doch wenigstens etwas Zugluft herrschen.
    Wegen der Haftung würde ich einem Baulaien keine Schuld geben. Ich denke es war ein Koordinationsproblem zwischen Estrichleger und Trockenbauer. Hier hätte doch der Bauleiter drauf achten müssen. Erfolgte Bauabnahme hin oder her. Wenn die Bauleitung aber so wie bei mir war, ist mir alles klar (die Geschichte vom Zitronenfalter ...). Und wenn es auf einen Streit mit dem Bauträger hinausläuft, dann macht man es eben selber und sagt sich: "Nie wieder Bauträger", "Nie wieder so billig", "Nie wieder so schnell"
    Meine Dämmung wurde als Allerletztes eingebaut (nur die Tapete kam später). Die tropische Luft könnte wunderbar über das Dach entweichen. Bis zu diesem Zeitpunkt (37 Tage) sind Heizkosten von 350 € aufgelaufen (Aufheizprotokoll inklusive). Danach waren aber Wände und Estrich trocken.
  4. Baufeuchte

    Hallo,
    von einem ähnlichen Fall kann ich berichten. Für das Gebäude hatte ich ein Gutachten erstellt.
    in diesem Fall war wohl die (Haupt-) Ursache noch vorhandene Baufeuchte.
    Als Bauholz wurde so genanntes "halbtrockenes" Holz eingebaut. Das hatte wohl zum Einbauzeitpunkt noch Restfeuchte bis zu 30 Masse-Prozent.
    Für die Einbausituation ist eine Holzausgleichsfeucht von etwa 16 +- 2 Prozent zu erwarten. Die Differenz muss raus.
    In den ersten Monaten kommt es zu einer vermehrten Austrocknung (weil beheizt), sodass es an der Unterseite der Spanplatte (oder OSBAbk.) zu Kondensatbildung in einem Maße kommt, dass diese nicht schadlos aufgenommen werden kann. Also schimmelt es.
    Beim vorliegenden Fall war es so, dass auch mehr als ein halbes Jahr nach Neubau immer noch Holzrestfeuchten von mehr als 20 Prozent vorhanden waren.
    In dem von mir beschriebenen Fall habe ich vorgeschlagen, die Platten zu entfernen und zu warten, bis das Holz bis unter 20 % abgetrocknet sind (also nach dem Sommer). Danach wurde vorgeschlagen, eine relativ diffusionsoffene raue Schalung (oder Rauspund) aufzubringen.
    Luftdichtheit habe ich in diesem Fall auch überprüft, war allerdings überhaupt kein Problem, weil alles bestens abgedichtet war (Blower-Door-Messung mit Leckagesuche, von unten (Unterdruck) als auch von oben (bei überdruck).
    Diese Variante halte ich auch in dem Fall von Rene für möglich ...
    ... kommt gar nicht so selten vor!
    Herzliche Grüße aus Dinkelsbühl!
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