Ich befinde mich in Kaufverhandlungen für eine Gebrauchtimmobilie Baujahr. 1914 mit Anbauten/Aufstockungen aus den Jahren 1960/1970 - vormals Ladengeschäft mit Wohnung.
Diese Immobilie möchte ich in eine Praxis "umnutzen"
Bei Bestandaufnahme für die Nutzungsänderung stellte sich heraus, dass sich der Status quo des Hauses von der damaligen Baugenehmigung unterscheidet und das nachträglich Umbauten getätigt wurden (die Besitzer geben freundlich über alles Auskunft), für die offensichtlich überhaut kein Bauantrag gestellte wurde:
- ein Fenster mehr als "geplant"
- im Anbau statt im Plan verzeichneter "Stahlbetondecke" nur Holzdecken
- die Raumhöhe statt der genehmigten 2,90 Meter nur ca. 2,50
- das ehemalige Geschäft ist nunmehr als Büroraum "umgebaut" und gewerblich vermietet - hierzu wurde ein Wand zum Wohnraum errichtet und ein WC-Raum abgetrennt, wofür die ursprüngliche Kellertreppe verlegt wurde, d.h. die Kellerdecke wurde an dieser Stelle geschlossen und an anderer Stelle wurde ein Loch in die Kellerdecke gebrochen (fachmännisch) - alles ohne Baugenehmigung (zumindest wurde mir keine gezeigt und das was ich bekommen habe soll alles sein was vorliegt)
Der von mir mit der Nutzungsänderung beauftragte Architekt hat bei seinen Nutzungsänderungsantrag, der mir im Entwurf vorliegt, einfach die vorliegende (1978! genehmigte) Nutzungsänderung kopiert, d.h. auch hier sind weder Fenster noch Kellerdurchbruch, etc. eingezeichnet - auch nicht die geänderten Geschäfträume - ist das so üblich?
Ist es nicht so, dass ich als "Bauherr" mit diesem Antrag dokumentiere, wie das Haus bei meinem Erwerb aussah? Und bin ich dann für alle "Missetaten" der jetzigen Eigentümer haftbar?
Vor allen was kann passieren?
Kann es passieren, dass ich den Anbau mit den Holz- statt Betondecken gar abreißen muss - oder muss der jetzige Hausbesitzer "Strafe" zahlen wegen Schwarzbau - ich habe absolut keine Ahnung wie ich am besten vorgehen kann
Falls Sie bis hierhin gelesen haben, schon mal vielen Dank für Ihre Mühe und für eine Antwort möchte ich mich auch schon herzlich bedanken - Siebert