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Kellerbau Festpreis?
BAU-Forum: Keller

Kellerbau Festpreis?

Hallo zusammen,
uns liegt ein Angebot für einen Keller für unter unser Holz-Fertighaus vor. Der Anbieter ist bereit, einen Festpreis zu vereinbaren.
Kann man generell sagen, ob Festpreis gegenüber Einheitspreis (?) Vor- oder Nachteile (Vorteile, Nachteile) hat?
Was würdet Ihr empfehlen? Wie sieht es beiim Festpreis mit Gewerken aus, die man vielleicht doch selber machen kann (z.B. Perimeterdämmung anbringen): Kann man so etwas nachträglich rausrechnen?
Bin für Tipps dankbar.
Schöne Grüße
R. Welteroth
  • Name:
  • R. Welteroth
  1. Festpreis ist nicht fest

    Foto von Bruno Stubenrauch, Dipl.-Ing. univ.

    Der Festpreis gilt nur für das, wofür er ermittelt wurde. Speziell in dem Fall, in dem zunächst Einzelpositionen vorliegen und darüber die Vergütung nachträglich pauschaliert wird. Kommen Dinge hinzu, die in der Einzelaufstellung nicht enthalten waren, kosten die natürlich extra. Vor Überraschungen sind Sie nur geschützt, wenn ein Globalpauschalpreis für eine vollständige funktionsfähige Leistung versprochen wurde, z.B. inkl. aller Bodenrisiken.
    Versetzen Sie sich in den Anbieter. Sie müssten einen absolut festen Preis machen, wissen aber nicht, ob ein paar Felsen rauskommen und ob Sie Grund- oder Tagwasser wegpumpen müssen und ob Sie auf Grund der Wasserverhältnisse aufwändiger abdichten müssen. Obs beim betonieren Frost hat und alles langsamer und teurer geht wissen Sie auch nicht vorher. Wie würden Sie kalkulieren wenn der Kunde einen festen Preis will? Natürlich würden Sie alle Eventualitäten gleich mit einrechnen, zumindest nur ein kleines Risiko eingehen. Treten die ungünstigen Umstände ein, haben Sie Kostendeckung. Falls nicht, müssen Sie dem Kunden nichts rückvergüten.
    Eventuelle Eigenleistung müssen Sie vor Auftragserteilung rausrechnen und separat anbieten lassen. Hinterher bekommen Sie keine marktgerechte Vereinbarung hin.
  2. Risiko?

    Hallo Herr Stubenrauch,
    vielen Dank erstmal für die Antwort. Vielleicht noch einige Zusatzinfos: Das uns vorliegende Angebot erscheint uns recht detailliert. Es enthält über 30 Einzelpositionen mit definierten Einzelpreisen und Massen/Mengen, die sich aus der Statik und der Kellerdetailplanung ergeben (die selbstverständlich Vertragsbestandteil werden). Daran ist im Einzelnen nachvollziehbar, was wieviel kostet. Außerdem sind die Positionen identifizierbar, die ggf. ein Eigenleistung erbracht werden (naja, was ist das beim Betonkeller? Mehr als Perimeterdämmung anbringen wird fast nicht übrigbleiben).
    Ist das Risiko eines Festpreises unter diesen Umständen nicht kalkulierbar? Die Erdarbeiten sind vom Kellerangebot explizit ausgenommen. Wir haben den Tiefbauer separat beauftragt, da er auch Leistungen erbringen soll, die nicht direkt mit dem Kellerbau zusammenhängen (Verlegen eines Erdkollektors für Wärmepumpe, Befestigen der Zufahrt, ...).
    Wäre unter diesen Umständen ein Festpreis eher zu empfehlen oder eher abzulehnen? Mir ist klar, dass ein Festpreis mich nicht davor bewahrt, z.B. Mehrkosten für eine aufwändigere Abdichtung, die sich erst im Nachhinein ergeben, zu vermeiden.
    Bin nach wie vor für Hinweise dankbar.
    Schöne Grüße
    R. Welteroth
    • Name:
    • R. Welteroth
  3. Sind ...

    "kleinere" Leistungen wie Elektroleerverrohrung, ggf. wasserdichte Rohrdurchführungen, Aussparungen für Haustechnik usw. ebenfalls mit EP's klar? Mir erscheinen 30 Pos. eher etwas zu gering, erfahrungsgemäß brauchen Sie ca. 45-50 EP Positionen um einen Betonkeller (insbes. "Weiße Wanne") zu "erschlagen".
    Gruß
  4. schon dabei

    Hallo Herr Mantel,
    Gewerk Elektro für den Keller wird vollständig vom Elektriker übernommen. Weiße Wanne ist nicht vereinbart, sondern nur Keller aus WU-Beton. Mir ist klar, dass das ein Unterschied ist und dass durch eine ggf. notwendige weiße Wanne Mehraufwand entsteht, den wir nicht geschenkt bekommen.
    Ich habe eigentlich recht großes Vertrauen in das Rohbauunternehmen, das hier ortsansässig ist und das bei Handwerkern und verschiedenen weiteren Personen (u.a. auch ehemalige Bauherren) einen sehr guten Ruf genießt. Darüber hinaus kenne ich die Inhaberin durch ein gemeinsames Hobby auch noch persönlich (was aber nur geringen Einfluss auf die Beauftragung hatte). Die Anzahl 30 habe ich geschätzt, da mir das Angebot hier gerade nicht vorliegt.
    Die Rohrdurchführungen für die Versorgungsleitungen werden explizit an ein Unternehmen (auch vor Ort) vergeben, das hier spezialisiert ist (Kernbohrung und dichte Durchführung), diese Positionen erscheinen also auch nicht im Angebot und uns ist das bewusst. Weiterhin gibt es für Kellerinnen- und -Außenputz ein separates Angebot mit einer Handvoll Positionen, die ich in diesem Zusammenhang erstmal nicht berücksichtigen möchte. Aussparungen für Haustechnik und Schornstein in der Decke sind berücksichtigt, da der Deckenplan des Fertighausanbieters, der auch Vertragsbestandteil wird, vorliegt und Planungsgrundlage war. Der Schornstein ist übrigens auch dabei.
    Nochmal meine Frage: ist unter diesen Umständen ein Festpreis eher positiv oder negativ zu bewerten?
    Vielen Dank nochmal für Ihre Hinweise und schöne Grüße
    R. Welteroth
  5. kommt auf die Mengen an

    Foto von Achim Mantel, Dipl.-Ing.

    Ohne Erdarbeiten sieht es anders aus. Die Risiken für den Anbieter werden geringer. Ob der Festpreis ein Vorteil für Sie ist, hängt davon ab, wie genau die Angebotsmengen ermittelt sind. Hat der Anbieter überall großzügig nach oben aufgerundet, zahlen Sie pauschal mehr. Zu beantworten ist die Frage nur, wenn man die Mengenansätze prüft.
  6. Na ja ...

    Na ja dem Prinzip nach haben sie Kostensicherheit bei klar definierten Baumassen (an Hand von Plänen und/oder Ausschreibung)  -  schützt sie aber nicht, bei erheblichen Massenänderungen oder geänderten Leistung trotzdem in die anfallenden Mehrkosten tragen zu müssen.
    Auf Grund Ihrer Fragestellung gehe ich davon aus, dass sie sich intensiver mit der Materie auseinandergesetzt haben und eigentlich genau wissen, was auf sie zukommt. Insofern spielt es eigentlich für sie keine Rolle. Eine Festpreisgarantie bzw. eine Pauschalisierung macht in meinen Augen eigentlich mehr Sinn bei einer schlüsselfertigen Vergabe.
    Der Kunde hat den Vorteil eines fix definierten Endpreises und der Bauunternehmer hat die Möglichkeit, schlecht vergebene Gewerke durch bessere Vergaben in anderen Gewerken auszugleichen.
    Gruß
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