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WU-Fundamentplatte zu dünn?
BAU-Forum: Keller

WU-Fundamentplatte zu dünn?

Hallo *,
wir haben vor 2 Wochen einen WU-Keller aus Fertigelementen (Wände aus zwei Betonschalen und dazwischen Zwischenraum mit Stahlstreben, in die Beton gegossen wurde; Decke aus Betonfertigteilen mit Stahlstreben, auf die Beton gegossen wurde) bauen lassen. Nun haben wir festgestellt, dass die Fundamentplatte statt der angeblichen 25 cm nur 22 cm dick ist (gemessen an 8 Punkten des Randes). Stellt dass einen Mangel dar? Wird der Keller nun weniger wasserdicht sein oder ist das vernachlässigbar? Ich habe eine Schimmelpilzallergie und bin daher sehr besorgt, dass der Keller feucht und schimmlig werden könnte. Unter der Fundamentplatte ist eine Folie und eine schwarze Noppenbahn, eine Magerbetonschicht ist nicht vorhanden (soll durch die Noppenbahn ersetzt werden).
Ferner ragten aus der Fundamentplatte in zwei Reihen Stahlstreben heraus (nennt man das Bewehrung?), von denen einige schief waren und daher beim Aufsetzen der Seitenwände störten. Daher wurden so ca. 16 einfach abgeknipst. Der Bauleiter sagte, dass würde nicht nachteilig sein, eigentlich würde sogar eine Reihe Stahlstreben ausreichen. Ich frage mich nur, warum zwei Reihen angebracht wurden, wenn nur eine nötig ist.
Nach dem Aushärten der Kellerdecke wurden zahlreiche Risse sichtbar. Ist das nachteilig? Wasserundruchlässig braucht die Kellerdecke ja nun nicht zu sein, aber ist das schlecht für die Statik?
Ich bin recht verunsichert und auch enttäuscht, da meine Baufirma immer mit ihrer hohen Qualität wirbt (und natürlich auch teurer war als andere Fertighaushersteller). Sollte ich einen Gutachter beauftragen?
Sorry für die vielen Fragen. Ich wäre sehr dankbar, wenn ich Antworten bekäme.
Mit freundlichen Grüßen
Patrizia
  • Name:
  • Patrizia
  1. mmmhuuu

    ich denke das Hauptproblem ist die DINAbk. VDE irgendwas, erstrecht wenn die Platte dünner als in der Statiker steht. Wer will schon am Schimmel eingehen, wenn einem die Decke auf den Kopf fallen kann. Ob Sie einen Gutachter brauchen? Wohl kaum, sie haben doch schon alle Punkte genannt, und in den Foren gibt es doch auch genug Hilfe.
  2. Sie schrieben ...

    Unter der Fundamentplatte ist eine Folie und eine schwarze Noppenbahn, eine Magerbetonschicht ist nicht vorhanden (soll durch die Noppenbahn ersetzt werden).
    Hier erkenne ich eher einen gravierenden Mangel. Eine solche Noppenfolie ist nicht geeignet den Forderungen der 1045-1 "Tragwerke aus Beton, Stahlbeton und Spannbeton; Bemessung und Konstruktion"  -  2001-07 entsprechen, die Einhaltung der Notwendigen Betondeckung und die Gesamtlage der Bewehrung (Baustahl) sicher zu stellen. Diese Ausführung bei einem "angeblichen" Wasserundurchlässig-Keller ist bedenklich.
    Ob nun am Randgemessene 22 cm, wirklichen einen Aufschluss geben, auf die Dicke der Bodenplatte ist in Frage zu stellen. Hierfür sollte zu Mindestens zu Verdachtserhärtung eine wenig mehr freigelegt werden, um die Sohlendicke ein wenig Randentfernter zu beurteilen. Eine weitere Möglichkeit wäre, an Hand der Betonlieferscheine die Menge des eingebauten Betons zu beurteilen. Aber die Tatsächliche Dickenbeurteilung, kann nur über Bohren  -  oder Bohrkerne erzielt werden.
    Das abschneiden der Bewehrungsanschlüsse ist auch nicht der Renner. Die Aussage, dass hier nur eine Reihe von Nöten wäre, ist als falsch anzusehen. Warum wohl hat der Statiker 2 Reihen gefordert (hiervon ist zu mindestens auszugehen). Zweireihigkeit ist die Regelbewehrung. Wenn nun mal vereinzelt einer abgetrennt wird, ist sicherlich keine Bedenkenswerte Schwächung der Konstruktion zu erwarten, wenn nun aber eine ganze Reihe geköpft wird, kommt das Statisches System durcheinander.
    Die Risse der Decke lassen sich aus der Entfernung nicht bewerten!
    Wie wurde der Wandaufsatzbereich eingedichtet? Gibt es hier ein Fugenband? Wie Dick sind die Betonwände? Wurden in dem Elementenwänden  -  Stoßbereich irgendwelche Kunststoffbänder eingelegt? Kommt hier Nachträglich nach eine Abdichtung drauf? Gibt es ein Bodengutachten? Was sagt dieser, wenn ja, über zu erwartende Wasserstände aus?
  3. Sorry

    Foto von Jochen Ebel, Dipl.-Physiker

    Sorry  -  aber hier drängt sich für mich dazu wieder die Frage nach einem funktionsfähigen Fundamenterder auf. Noppenbahn ...?
  4. Hallo Herr Carden ...

    Hallo Herr Carden vielen Dank für Ihre Antwort, sie hat mir schon sehr weitergeholfen. Ich habe mittlerweile einen Brief an die Baufirma bzw. den dortigen Statiker geschrieben.
    Zu Ihren Fragen:
    1. dort, wo ein Wandelement auf die Fundamentplatte trifft wurden Pentaflex-Bleche (Fugenblech, Pentaflex VB1) der Firma Wolf verwendet. (Wolf System)
    2. Die Außenwände sind 24 cm dick. Jeweils zwei Fertigplatten, deren Hohlraum mit Ortbeton ausgefüllt wurde.
    3. Dort, wo zwei Wandelemente aufeinandertreffen, wurden, soweit ich das erkennen konnte, auch Fugenbleche eingebracht (sahen aus wie die zwischen Wand und Boden) und unten am Bodenfugenblech heiß verklebt (man sah eine Flamme). Vor dem Gießen des Ortbetons in den Hohlraum zwischen den Wandelementen wurden die Fugen der äußeren und inneren Fertigplatten mit Schaumstoff ausgefüllt, es sollte wohl kein Beton aus den Fugen nach außen und innen quellen. Einige Tage später wurden die Fugen mit einer elastischen Masse ausgefüllt. Anders die Fuge zur Bodenplatte hin: dort quoll Beton hervor, weil kein Schaumstoff reingedrückt wurde. Der Beton wurde aufgehalten durch Holzbalken, die vor der Außenwand lagen (innen sah es vermutlich ähnlich aus, konnte ich aber nicht sehen).
    4. Ja, es gibt ein Bodengutachten. Es wurde zweimal der Grundwasserstand angebohrt bei 2,57 bzw. 2,66 m u GOK. "Die GW-Führung ist innerhalb der Lehme gegeben. Es handelt sich dabei um einen freien bzw. leicht gespannten GW-Leiter. In Zeiten hoher GW-Stände (im Winter/Frühjahr bzw. nach ergiebiegen Regenfällen) ist mit einem um ca. 1,0 m höheren GW-Niveau, d.h. bis ca. 1,50 m u GOK/1,50 m (HGW) zu rechnen. " Der Gutachter empfiehlt eine Ausbildung des Kellers als wasserdruckhaltende Wannenkonstruktion aus wasserundurchlässigem Beton. Die Bodenplatte ist 2,20 oder 2.30 m u GOK (müsste ich mal nachsehen).
    Viele Grüße
    Patrizia
  5. "dann"

    sollten Sie mal bei Pentaflex (Wolf) nachfragen ob die Ihre Einbauvorschriften geändert haben? ... soweit ich weiß: Doppelwände mit Abdichtungssystem Pentaflex Wandstärke >30 cm ... Doppelwände mit Abdichutngssystem Pentaflex "PLUS" BII Überwachung der Firma Wolf Wandstärke min. 25 cm ... "PUNKT" (!)
  6. "mmmh"

    kann ich nicht verlinken :-(

    dort "Produkte" ... dann "Dreifachwände" (FTS) ... dann "Abdichtung gegen drückendes Wasser" ... unten in der Leiste dann auf "besondere Merkmale" drücken dann steht da folgendes:

    In der Weißen Wanne erfüllt der Beton sowohl die statischen Erfordernisse, als auch die der Abdichtung. Um dies zu erreichen muss jedes Projekt genau nach den Gesichtspunkten der Abdichtungstechnik geplant werden. Boden- bzw. Deckenplatten (Bodenplatten, Deckenplatten) sind in diesem System mind.
    25 cm stark und Außenwände mind. 30 cm stark. Die Planung und Herstellung der wasserbelasteten Bauteile erfolgt in weiten Teilen abweichend von den Normen.
    Um Risse zu vermeiden, werden vermehrt betontechnologische Maßnahmen angewendet, und die Verarbeitung sowie die Nachbehandlung präzise ausgeführt. Die in den Normen vorgeschriebenen Stahlzulagen der Rissbreitenbeschränkung werden durch diese Maßnahmen weitgehend reduziert.

    noch Fragen? :-)

  7. Ja, da bleibt wohl nur noch eine Frage ...

    Ja, da bleibt wohl nur noch eine Frage wo bekommt man einen guten Gutachter her? Hat der Verband privater Bauherren Gutachter, die sich mit sowas auskennen? Ich habe übers Internet ein Ingenieurbüro gefunden, dass sich auf Beton spezialisiert hat, aber das ist recht teuer und würde mir dann wohl beim Aufbau des Hauses (Holzständerwerk) nicht weiterhelfen können.
    Ansonsten gibt es ja noch den Bauherren Schutzbund, TÜV, DEKRA usw. Kann mir da jemand eine Empfehlung geben?
    Danke für Ihre bisherigen und zukünftigen Antworten!
    Gruß
    Patrizia
  8. Die Ingenieurkammern

    der einzelnen Bundesländer führen Listen ihrer Mitglieder. Nur auf Beton spezialisierte Büros sind es selten.

    Sonst auch mal nach "Sachverständigen für Schäden an Gebäuden" suchen.
    Freundliche Grüße

  9. Das Gewerk steht doch fest,

    also Gewerk: Maurer- und Betonbauer

    Dieses gilt nur für NRW, aber auch in anderen Bundesländer über die Baugewerblichen Verbände im Internet oder direkt bei der Handwerkskammer zu erfragen. Diese Leute sind auf Betonarbeiten eingeschossen.

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