Stegleitungen
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Stegleitungen
Sind Stegleitungen noch erlaubt, gibt es Nachteile oder sollte man mit normalen Mantelleitungen seine Elektroinstallation vornehmen? Unser Bauunternehmer möchte, dass ich die Verkabelung einschlitze oder mit Stegleitungen installiere. Das Einschlitzen ist jedoch eine sehr arbeitsintensive Methode. Deshalb hat er mir geraten, mit Stegleitungen zu arbeiten. Ich vermute, sie wollen einfach nur Putz sparen. Wer kann mir weiterhelfen.
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Was haben Sie denn für eine Bauweise?
sprich - welches Mauerwerk? Waagerechte Schlitze sind - nach meinem Bauherrenwissen - erst ab 24 cm Wanddicke zulässig, und dann auch nur recht wenige/dünne/nicht Tiefe. Auch senkreche Schlitze darf man nicht zu häufig machen. Die Stegleitungen sind noch erlaubt (auf jeden Fall machen das hier alle so) und natürlich recht praktisch - wenn es nicht zu viele werden. -
Antwort
Wir haben für die Außenwände Kreissl-Klimanorm Porenbetonstein 36,5 cm, bei den Innenwänden wurde 24 cm / 17 cm und 11,5 cm HBL verwendet.
Was bedeutet "sind noch erlaubt" und "wenn es nicht zu viele werden"?
Danke für die schnelle Antwort! -
Zu Stegleitungen
Es gibt nur eine Antwort!
Stegleitungen sind der größte Müll.
Schaut euch mal eine Leitung nach 20 Jahren an, wenn Sie mal aus der Mauer gerissen werden.
Werden von Elektrikern nur verwendet, wenn Sie ein Angebot
unbedingt erhalten wollen und dadurch Lohnkosten sparen
müssen.
Bei Verwendung von Mantelleitungen muss geschlitzt werden, um
eine genügende Putzüberdeckung zu erreichen.
Mantelleitungen dürfen überall dort verwendet werden, wo Stegleitungen auch verwendet werden dürfen.
MfG
Markus -
Wo bleiben denn die Fachleute?
Schlitzen darf man nicht überall. Unten habe ich mal 2 Links eingestellt, aus denen man ersehen kann, dass bei Wänden <175 mm gar keine waagerechte Schlitze erstellt werden dürfen, es sei denn, es wird in der Statik berücksichtigt. Auch senkrechte Schlitze sind nicht so einfach zu machen.
Am besten mal den Statiker fragen (ich habe von unserem Maurer/Architekt fürchterlich eins auf die Finger gekriegt und musste einen Haftungsausschluss für evtl. Schäden unterschreiben, da ich einen waagerechten Schlitz gefräst habe).
Ansonsten sind die Stegleitungen wirklich nicht sooo schön - alternativ kann man ja auch Leerrohre in der Decke verlegen und dort die Mantelleitungen durchziehen.
Wenn es nicht zu viele sind: also 20 cm Breite würde ich nicht mit den Stegleitungen überdecken wollen (ist aber nur Bauherrenmeinung). -
aus der Praxis
Wo braucht man im Neubau waagrechte Schlitze? Leitungen, die waagrecht zu führen sind, können doch alle in Leerrohren auf dem Rohbeton geführt werden, bis sie dann wieder, z.B. neben einer Tür, senkrecht nach oben zu Schalter und Steckdosen laufen. Mir fällt jetzt wirklich kein Grund ein, der es unbedingt erforderlich macht, Leitungen waagrecht über die Wand zu führen.
Wenn ich bei dem Thema Leitungen einschlitzen oder überputzen gefragt werden, dann sage ich für meine Baustellen: 3x1,5 kann von mir aus auf dem Mauerwerk liegen, das bekomme ich mit meinem Wandputz abgedeckt. Sollen stärkere Leitungen verlegt werden, dann sind die entweder einzuschlitzen oder wir müssen mit Mehrputzstärken arbeiten, die dann halt berechnet werden müssen. -
Aus meiner privaten Bauherrenpraxis
Waagerechte Leitungen sind dann sinnvoll, wenn man recht viele Steckdosen knapp über dem Boden anbringt. Ansonsten muss ich für jede Steckdose von oben nach unten gehen und in der Rohdecke die Leerrohre verlegen. Da gibt es auf der Seite von Herrn J.D. Bakel ein paar schöne Fotos(siehe unten)
Aber bei senkrechten Leitungen sollte man nun wirklich keine Stegleitungen anbringen. Das macht man in HLZ ja einfach so, dass man die Fuge aufstemmt und dann die Mantelleitung durch die Löcher des Ziegels von oben nach unten zieht.
Insofern ist der Bedarf an Stegleitungen wirklich gering. Wir haben uns da kräftig verschätzt und noch ein paar Rollen übrig. -
Blödsinn, Blödsin, Blödsinn
In welcher Vorschrift bitte steht, dass Wände unter 175 mm nicht waagerecht eingeschlitzt werden dürfen?
... es sein denn, die Statik ist berücksichtigt ... - Quatsch.
Welche 100 mm Wand hat denn bitte eine statisch Funktion in Gebäuden. Das sind Raumtrenner, sonst nichts!
Also, von Stegleitung ist grundsätzlich abzuraten, auch wenn sie erlaubt ist. In unserem Betrieb wird Stegleitung nur auf Beton verwand, denn in Betonstürze, darf wirklich nicht geschlitzt oder gestemmt werden, da eben das die Statik beeinträchtigt.
Oder bei Änderungen von Lampenauslässen wird Stegleitung verwand.
Oder natürlich, wenn der Bauunternehmer ausdrücklich Stegleitung wünscht. Das geschieht allerdings dann nur aus Kostengründen. Aber in einen Bau, in dem Stegleitung verwandt wurde, würde ich sicher nicht einziehen.
Das Problem bei Stegleitung ist, die Isolierung ist sehr anfällig.
Einmal mit dem Hammer auf die Leitung abgerutscht, schon ist die Außenisolierung hinüber. Mantelleitung ist einfach robuster und langlebiger.
Also bloß keine Stegleitung. Wie schon jemand sagte, ABSOLUTER Müll ...!
Marcel -
@Thorsten Sommer
1. Zu den Stegleitungen: VDE-Handbuch Installationspraxis von 1990 =>"Das Verlegen im Putz und unter Putz erfolgt überwiegend mit Stegleitungen die nach DINAbk. VDE 0100 Teil 520 nur für diese Verlegeart zugelassen sind und auch nur in trockenen Räumen verlegt werden dürfen. ". Also verm. nicht völlig absurd. Aber es gibt auch direkt den Hinweis, dass mindestens 4 mm Putz drauf müssen, weil der ein Teil der Isolierung übernehmen muss (sind schlechter isoliert, macht aber nach dem Verputzen nur noch theoretisch was). Aber, keine Verlegung auf brennbaren Untergründen (z.B. auch nicht unter Styropor-Trittschalldämmung), keine Bündelung, nicht in Rohren oder Kanälen, nicht unter geschraubten Gipskarton. Könnte mir vorstellen, dass man von Steckdose zur Steckdose mit Stegleitung wandert. Zur Verteilung ist aber verm. wegen Installationsschächten ein normales NYM besser.
2. Gegenfrage: Wie seid ihr mit Kreissel zurecht gekommen. Habt ihr mal den Baufreund getestet? Taugt der was? Ist Kreissel vom Lieferung usw. in Ordnung? Bin nämlich gerade am Abwägen für meinen Bau.
Gruß und Danke -
Vorsicht Herr Hoffmann,
es gibt durchaus viele Beispiele, bei denen schon 11,5'er Wände als bewusst tragend ausgeführt wurden. Fragen Sie doch hier mal die Architekten (im Forum). Einige lehnen sich so weit aus dem Fenster. Also Vorsicht beim nächsten Schlitzen : =) -
macht's des Fenster auf ...
damit ich mich rauslehnen kann
11,5er tragend ist nicht! ungewöhnlich.
wer noch nicht erkannt hat, dass horizontale Leitungen im ortbetonverguss der elementdecke verlegt werden, sollte sich aber keine sorgen machen
irgendwann wird das überall so gemacht)
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Es soll auch Leute geben die
eine zweischalige Haustrennwand Stärke 17,5 cm auf eine Länge von ca. 10 m waagerechte im Fußbodenbereich 10 cm tief eingeschlitzt haben um ein vergessenes HT - Rohr für die Küchenentwässerung
so nachträglich herzustellen ... leider halten die Besagten Leute von Fräsen nichts sprich es wird schön mit der Duss o. Hilti reinoperiert ... selbst erlebt Fazit: auf die Länge von
den 10 m konnte man hin und wieder schön nach draußen sehn (da Nachbargebäude noch nicht erstellt) ... Da kriegt man als Bauunternehmer schon einen kleinen Infakt ... der befreundet Statiker von mir hatte nur einen Satz übrig "ALLE RAUS hier" ...
Klar wir haben den Mist wieder saniert.
Das nette Beispiel sollte dazu dienen um pauschal zu sagen: "wenn IHR Handwerker mit Hilti/Duss oder. sonstiges anfängt in den Mauerwerken rumzufuhrwerken ... DANN hauen Sie ihn zum Feufel ... den dann hat er sicher auch keine Ahnung was die Angesprochene DINAbk. über Schlitztiefen in Mauerwerken vorschreibt! "
Bezüglich Rezeptmauerwerk sprich 11,5 cm tragende Wände gibt es aus Platzgründen mehr als genug! ... Tipp: Immer erst mal beim Architekten o. Statiker oder auch beim Polier/Bauunternehmer nachfragen ob da irgendwas ist was man wissen sollte! (Leider ist das nicht die Praxis siehe Beispiel oben!) -
wenn schon schlitzen, dann richtig mit profiwerkzeug, ...
nämlich mit Maurerhammer und picke - wofür haben wir denn die Milky-Way-Steine, die sind so leicht, die schwimmen sogar in milch
und die neuen sind noch leichter ... da wird schlitzen zum Vergnügen)
vorsicht, dieser Beitrag wurde verfasst von einem, der zumindest am Tag des großartigen bayerischen komödianten Karl valentin geburtstag hat - das verpflichtet natürlich
das befolgen o.g. Methoden kann zu Schäden an Haus und Werkzeug führen, fragen sie lieber den Polier)
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Ob das die Installateur
und Elektriker bereits wissen Hr. Sollacher? ... den Anschein hat -
Habe ich gerade vor ca. 5 Wochen weggeworfen,
den Fachartikel aus einer Zeitschrift ausschließlich für Architekten und Bau-Ings: 11,5 tragend ist wohl, sollten Sie doch eher kennen als ich, Herr Sollacher. Artikel bezog sich auf KS.
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@Thorsten Sommer
Ist Ihre Frage beantwortet?
Michael -
Hallo, zusammen
vielen Dank für die vielen Antworten, die zwar dann etwas abgeschweift sind, aber mir doch geholfen haben. Ich werde jetzt wahrscheinlich keine Stegleitungen verwenden, sondern normales Mantelkabel ein wenig einschlitzen und den Rest in flex. Leerrohren am Boden entlang führen.
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