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Welche Kupferrohe für Heizung bzw. Kalt- / Warm-Wasser verwenden
BAU-Forum: Heizung / Warmwasser

Welche Kupferrohe für Heizung bzw. Kalt- / Warm-Wasser verwenden

Hallo zusammen,
ich möchte in den nächsten Wochen die komplette Installation in einem Altbau erneuern (reiner Kupferinstallation) und habe 'gehört' (jaja die lästigen Bekannten).
'Nimm ja kein holländisches Kupfer, da bekommst Du nur Lochfraß'.
Leider konnte mir keine sagen welches Kriterium ausschlaggebend ist, dass der Lochfraß nicht entsteht.
Ich persönlich vermute der Kupferanteil in den Rohren ist geringer, aber in allen (Baumarkt) -Prospekten ist dieser nicht mit angegenen (auch kein anderes 'Qualitätsmerkmal').
Leider konnte mir auf der Verkäufer nicht weiterhelfen.
Daher meine Frage:
Worauf muss ich beim Kauf von Kupferrohren achten.
(Das mit den holländischen Kupfer ist wichtig, da ich 10 km von der Grenze wohne und daher auch deutsche Geschäfte manchmal holländische Waren verkaufen)
MfG Frank
  1. Es gibt inzwischen europäische Normen

    Hallo!
    Die Verwendung von Kupferrohr in der Heizungsinstallation ist unproblematisch, da Heizungswasser kurze Zeit nach Inbetriebnahme einfach ausgedrückt "totes Wasser" ist, und mit dem Kupferrohr keine korrosive Verbindung eingeht.
    Im Bereich Trinkwasser sieht es sehr wohl schon anders aus. Durch die fortschreitende Zerstörung unserer Umwelt wird die Herstellung unseres zu Recht gelobten Trinkwassers nach DINAbk. 2000 mittlerweile für die Wasserversorger immer schwieriger. Daher wird in einigen Regionen Deutschlands auf die Verwendung von Kupferrohr in der Trinkwasserinstallation verzichtet. So gibt es z.B. in Teilen am Niederrhein Probleme mit dem zu weichen (!) Wasser, wodurch die Rohre in wenigen Jahren papierdünn werden und es zu Lochfraßkorrosion kommt. Dort wird meist in verzinktem Stahlrohr, Kunststoffrohren, oder auch Metall-Verbundrohren installiert.
    Voraussetzung für jede Rohrart, die in der Trinkwasserinstallation Verwendung finden soll, ist jedoch seine Normung und DVGW-Zulassung. Auf Kupferrohe bezogen, gilt seit einiger Zeit die europäisch harmonisierte Norm der DIN-EN 1057 (alt: DIN 1786), wobei ein Qualitätsmerkmal das RAL-Gütesiegel ist, und in bester Qualität das Rohr, dass nach dem sog. SANCO-Verfahren hergestellt wurde. Sollten Sie also ein SANCO-Rohr kaufen, ist es egal (auch wenn in Deutschland jetzt sehr laut aufgebrüllt wird), ob es z.B. EURO-Sanco von Boulieden aus Belgien, oder DEUTSCHES (!) SANCO von den Wieland-Werken, oder von Kabelmetal ist. Da SANCO ein geschütztes Verfahren ist, haben sich ALLE Hersteller daran zu halten und geben entsprechend ihre Gewährleistungen. Jedes einzelne Rohr MUSS übrigens gekennzeichnet sein!
    Genauere Ausführungen erhalten Sie beim Deutschen Kupferinstitut, einfach dort an "Rohre" klicken. Siehe Weiterführende links.
    Mit sonnigem Gruß
  2. Lochfraß niemals in Heinzungsanlagen?

    Hallo Herr Lüneborg,
    aus Ihren Äußerungen schließe ich, dass also bei Heinzungsanlagen niemals mit Lochfraß zu rechnen ist.
    Jedoch will ich auch die andere Installation austauschen. Dabei wollte ich neben der eigentlichen Trinkwasserleitung eine getrennte Leitung für Toilette und Waschmaschine (für Regenwassernutzung) verlegen. Bei der 'Regenwasserleitung' habe ich inzwischen in anderen Beiträgen gelesen gibt es massive Probleme, da der PH-Wert höher ist als bei Trinkwasser, also muss ich dort Kunststoffrohre nehmen.
    Frage:
    Sollte ich dann nicht auch Kunststoffrohre für die andere Installation nehmen?
    PS: Da ich im Niederrhein wohne (Heinsberg), und mein Elternhaus ca. 30 km (Erkelenz) entfernt liegt frage ich mich, ist die Installation dort gefährdet (Baujahr 1968/ reine Kupferinstallation)? Bisher ist kein Lochfraß aufgetreten (dabei liegen die Leitungen alle im Keller frei).
  3. Entscheidungshilfen

    Hallo Herr Clever,
    Wir haben unseren Betrieb im südl. Ruhrgebiet und keinerlei Probleme mit der Qualität des Trinkwassers.
    Lochfraßkorrosion kommt immer von innen und hat auch unterschiedliche Ursachen. Nur bei Heizungswasser, welches selbstverständlich nicht jeden Tag mit Trinkwasser erneuert wird, und auch keine besondere Großanlage ist, haben Sie wirklich keine Probleme. Die entstehen dort meist wegen nicht fachgerechter Verlegung (Knackgeräusche oder direkter Kontakt mit Gips (Putz) =>führt zu Korrosion von außen, etc.) oder mangelnder Isolierung.
    Wir nehmen schon seit längerem in Neubauten Metall-Verbundrohre für die Trinkwasserinstallation. Da gibt es auf dem Markt mittlerweile Dutzende von Systemen, und deshalb achten Sie (auch und gerade bei sog. Selbstbau-Systemen) auf:
    1. DINAbk.-DVGW-Zulassung des Rohrsystems
    2. Die Verbindungsteile (Fittings) müssen aus Rotguss (= besser, sicherer und teurer) oder entzinkungsbeständigem Messing (auch vernickelt) sein.
    Für Regenwasserleitungen nehmen wir immer PVC-U Rohr ('U' für Unchloriert, d.h. das Rohr ist NICHT warmwasserbeständig). Der bekannteste Hersteller ist die Fa. Georg Fischer, deshalb wird das Rohr auch gerne "GF-Rohr" genannt. Das Rohr ist preiswert und leicht zu verarbeiten: Es wird mit Spezialkleber ('Tangit' von Henkel) geklebt. Es ist das Standard-Rohr in der Schwimmbadtechnik. Sie erhalten es bestimmt sehr preiswert in Holland =>die Gärtnereien ...
    Als Alternative im Trinkwasserbereich können Sie div. Kunststoffrohre einsetzen, so z.B. aus PP (Polypropylen), aus PB (Polybuten), oder auch aus PVC-C ('C' jetzt für nachchloriert, und damit warmwasserbeständig). PVC-C lässt sich wie PVC-U auch kleben, gibt es z.B. als beiges Rohrsystem von Friatec und heißt Friatherm. Der Kleber dazu ist rot, wodurch Sie sofort sehen, ob Sie eine Klebestelle vergessen haben. Ihr Installateur Ihres Vertrauens verkauft Ihnen bestimmt die passenden Teile.
    Ich hoffe, dass meine Hinweise Ihnen geholfen haben.
    Mit sonnigem Gruß
  4. Auf Normung achten

    Unser Betrieb liegt im westlichen Münsterland, also auch an der niederländischen Grenze. Fragen Sie im dies- oder jenseitigen Baumarkt einmal nach, ob die überhaupt DINAbk.-genormtes Kupferrohr verkaufen. Schließlich tragen Sie nachher die Verantwortung (Kosten). Der Baumarkt ist nur schadensersatzpflichtig, wenn Sie vorher auf Ihre Problematik hingewiesen haben (am besten schriftlich).
    Wenn Kupferrohr, dann nehmen Sie aber auf jeden Fall "innenverzinntes Kupferrohr", für Ihre Sanitärleitungen.
    Laut unserem Fachverband die einzige Kupferalternative, die noch möglich ist. Diese Rohre können jedoch nur noch sicher, mittels Pressverfahren verbunden werden, da es hierzu auch den innenverzinnten Kupfer-, oder Rotgussfittingen bedarf.
    Edelstahlsysteme werden ebenfalls mittels elektrischen Presszangen verpresst. Bei den Kunststoffsystemen gibt es Pressverbindungen, Schweißverbindungen, Klebverbindungen und Quetschverbindungen. Wer die Qual hat, hat die Wahl. Beachten Sie in jedem Fall die unterschiedlichen Verarbeitungs- und Verlegerichtlinien. Hier hat sich einiges verändert gegenüber den alten Lötsystemen und Schraubsystemen aus Metall.
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