Unser Bauherr, der die Doppelhaushälfte von einer Firma bauen ließ, sagte uns damals, dass diese Feuchtigkeit noch von der Baufeuchte kommen kann und das Problem nächsten Winter nicht mehr sei, was uns logisch erschien.
Wir kontrollierten mit einem Hygrometer penibel genau die Luftfeuchte und unser Lüftungsverhalten (Stoßlüften), sodass wir diese Ursache komplett ausschließen konnten. Letzten Winter, bei gleichem Problem, stöpselte man da und dort etwas an der Isolation herum, das Problem blieb aber weiterhin - immer an der gleichen Stelle und nur an den Außenecken des Zwerggiebels in den zwei Kinderzimmern.
Dieses Jahr ließen wir Thermografieaufnahmen machen, da wir uns nicht mehr zufrieden geben wollten und diese machten deutlich, dass ein eindeutiger Baumangel vorlag, da der Temperaturunterschied der Innen- zu den Außenwänden bis zu 15 °C betrug. Nach dieser Auswertung räumte unser Bauherr ein, dass sich jetzt "im Nachhinein" herausgestellt hat, dass
- die Außenwand oberhalb der Rollokästen anstatt, wie eigentlich mit Ziegelwerk geplant, komplett aus Beton gegossen wurde und Beton Wasser und Kälte besser speichert,
- der Giebel durch den Beton höher und ungleichmäßiger geworden war, weil die Schalung etwas verdrückt wurde, sodass die per DINAbk.-Norm geforderte und notwendige Dämmschicht auf der Oberkannte der Giebelmauer unterm Dach teilweise nur minimalst ca. 5-15 mm dick aufgebracht werden konnte. Eigentlich hätte man damals gar nicht weitermachen dürfen, sondern hätte den Beton wieder soweit abfräsen müssen, dass die Dämmschicht ordnungsgemäß aufgetragen werden kann.
Nach dieser Feststellung einigten wir uns darauf, dass die einzige dauerhafte Möglichkeit, dieses Feuchtigkeitsproblem in den Griff zu bekommen ist, dass wir jetzt nachträglich diesen Baumangel beheben, also das Dach am Zwerggiebel nochmals abdecken, den Betongiebel von oben her abfräsen, die notwendige Wärmedämmung aufbringen und gleichzeitig den Zwerggiebel von außen mit einem zusätzlichen Vollwärmeschutz versehen. Dies ist zwar die aufwendigste und kostspieligere Variante, aber damit würde der Baumangel und damit die Feuchtigkeit bzw. Wärmebrücke garantiert behoben sein.
Jetzt, da die Ausbesserung vorgenommen werden sollte, sträubt sich die Rohbaufirma dagegen, da die Kosten und der Aufwand für ihn zu hoch sind und man will nun bloß von innen dämmen. Man hat uns erklärt, dass damit der gleiche Effekt erzielt wird, wie mit der Außendämmung bzw. der Beseitigung des Baumangels, allerdings mit geringerem Aufwand.
Wir sind dagegen, da dadurch die Ursache nicht behoben wird und die Dämmung am Dach trotzdem nicht vorhanden ist und bestehen auf die Beseitigung des Mangels. Durch eine innen aufgebrachte Isolierung kann man dann auch nicht mehr direkt an die Mauer sehen, was sich dahinter abspielt bzw. ob sich der Schimmel weiter ausbreitet.
Wie sollen wir uns verhalten? Es wäre eilig und wichtig, da wir am Freitag wieder eine Baubesprechung haben.