ISOVER Vario KM/Duplex oder Difufolie hoher SD
BAU-Forum: Dach
ISOVER Vario KM/Duplex oder Difufolie hoher SD
ich habe mich durch verschiedene Hersteller-Hotlines gefragt, meinen Zimmermann darauf angesprochen und bekomme viele verschiedene Lösungsansätze,
aber welches ist der Beste?
Folgende Situation :
Ein neues Dach, Rest Altbau 1982,
Sparren aus KVH-Holz,
darauf eine Agepan 16 mm DWD Platte,
darauf Konterlattung, darauf Betondachziegel.
Steildach-Zwischensparrendämmung soll/kann mit 200 mm ISOVER ZKF-1 WLG 35 erfolgen, soweit sind sich alle noch einig.
Dann kommt der kleine Teil Abdichtung nach innen :
Firma a, sagt dann eine Dampfsperre, weil ja die
DWD-Platte diffusionsoffen ist.
Firma B sagt, eine Difu-Folie mit festem SDAbk., ca. 2-3 m (?) ,
damit eine gewisse Dampfdichtigkeit gegeben ist, aber noch Dampf-Durchlässigkeit gewährt wird.
Firma C empfiehlt sowieso nur "KM Vario" oder "KM Vario Duplex"
Firma D sagt, das Optimum erreiche ich mit einer OSBAbk.-Platte.
Eine Untersparrendämmung wurde auch noch manchmal vorgeschlagen,
aber wieviel ist sinnvoll?
Die Lösung der Firma B, übrigens dem Hersteller der DWD Platten,
hat noch die beste Begründung "innen hoher Dampfwiderstand, außen niedriger, aber nicht 100 % geschlossen" und ist die billigste Version, ist es aber auch die Beste?
Wie liegen da eure Erfahrungen?
Grüße
Ralf H.
-
Fachlich
Die fachlich fundierte Antwort lautet B.
Ziel ist es heute einen möglichst diffusionsoffenen Aufbau zu erreichen. Bei einem Unterdach mit DWD-Platten ist eine Dampfbremse aus Natronkraftpapier (z.B. ProClima DB oder Ampatex Sisalex - Sd-Wert ca. 2,3 m) die beste Wahl. Werden allerdings an die mechanische Stabilität weitere Anforderungen gestellt (z.B. Spitzbogen ohne weitere Bekleidung) sollte eine OSBAbk.-Verlegeplatte (12 mm) als Dampfbremse benutzt werden.
Das Prinzip einer zeitgemäßen Dachdämmung sieht allerdings noch weitere Einflussgrößen vor. So wird heute auch dem sommerlichen Wärmeschutz höhere Aufmerksamkeit geschenkt. Dieser ist in erster Linie mit massereichen Dämmstoffen (Holzfaserdämmung, Zellulose oder zumindest Steinwolle der WLG 035) zu erreichen.
Über eine größere Wärmekapazität wird eine längere Temperaturamplitudenverschiebung erreicht. Sinnvoll sind hier zumindest 14 Std.; dann kann die durch Sonnenstrahlung eingebrachte Wärme durch Lüften abgebaut werden, bevor der Raum aufgeheizt wird. -
widerspreche ungern, aber ...
Moin,
ein paar kleine Anmerkungen:
1. Dampfbremspapiere können mit der Zeit die sperrende Wirkung nach unten verringern. Die Folge kann sein, dass dann Tauwasser in der Konstruktion ausfällt.
2. OSBAbk.-Platten müssen im Verhältnis µ und d so ausgelegt sein, dass mindestens ein Sperrwert von sd=2,5 m herauskommt. Bei 12 mm Dicke kann das nicht jede Platte.
3. Eine Installation. -ebene würde ich immer einplanen und -bauen.
Zum Thema "Aufbauten mit geringen Sperrwerten":
Es gibt immer noch zwei Theorien.
a) Lass möglichst viel durch und lass die Umkehrdiffusion zu
b) Warum mehr hereinlassen, nur, damit es anschließend wieder herausgeführt werden muss? Umkehrdiffusion findet recht selten statt.
Sommerlicher Hitzeschutz:
Nach meinem Kenntnisstand ist die Masse der Dämmung selber nicht soooo ausschlaggebend wie es häufig erklärt wird.
Wichtiger scheint, dass die Masse raumseitig der Dämmung angeordnet wird. Erst dann macht sich eine wirksame Phasenverschiebung bemerkbar.
Grüße
Stefan Ibold -
Widerspruch Euer Ehren!
es gibt keinen Nachweis dafür, dass Dampfbremspapiere Ihren Diffusionswiderstand verringern, also der angegebene sd-Wert nach DINAbk. EN 12572 bei einer längerfristigen Nutzungsdauer abnimmt. Kann auch nicht, denn letztlich wird auch bei den mir bekannten Baupapieren der Diffusionswiderstand durch einen PE-Film erreicht, der zwischen zwei Lagen Papier eingebracht wird. Dementsprechend müssten PE-Folien auch im Laufe der Zeit geringere Sperrwerte einnehmen ...
Die sogenannte Umkehrdiffusion findet bereits dann statt, wenn die Innentemperaturen geringer sind als die Außentemperatur. Wird die Konstruktion von außen erwärmt, wird potentiell durch Leckagen, Baustofffeuchte (Holz), Baufeuchte oder Flankendiffusion in die Konstruktion eingedrungene Feuchtigkeit verdunstet. Der Wasserdampfteildruck im Bauteil steigt an. Sobald dieser über dem des Innenraumes liegt ändert sich die Richtung des Diffusionsstroms, sodass entweder Feuchtigkeit an einer PE-Folie kondensiert (das sogenannte Sommerkondensat, welches nach DIN 4108-3 (Glaser) nicht berücksichtigt wird) oder durch eine feuchtevariable Dampfbremse wieder aus dem Bauteil entweichen kann. Entscheidend ist nicht wie dicht das Bauteil, sondern wie groß die Feuchtigkeitsmenge ist, die aus einem Bauteil entweichen kann.
Die Umkehrdiffusion kann auch sehr schön in den Filmen betrachtet werden, die mit WUFI (Für die genauen Beschreibungen der Feuchteeinwirkungen und der Funktionsweise der feuchtevariablen Diffusionsfähigkeit haben wir eine Studie erstellt, die sich mit der "Berechnung des Bauschadensfreiheitspotentials von Wärmedämmungen in Holzbaukonstruktionen" befasst (Download siehe unten). Bevor sich jmd beschwert: Natürlich tauchen in der Studie auch Produkte von pro clima auf. Es ist ansonsten nicht meine Art dies zu tun, aber dei Studie hilft viele Dinge zu erklären, die ich hier nur in endlosen Texten ungefärbt wiedergeben könnte. Falls sich jmd daran stören sollte möchte ich bitten den Link zu entfernen.
Viele Grüße -
Link wiedergefunden
Moin,Da steht es geschrieben.
Werde mir das umfangreiche Werk von Herrn Förster und Kollegen gleich mal durcharbeiten :)
Grüße
Stefan Ibold
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