Putz unter Fensterbank verfärbt, Algen?
BAU-Forum: Außenwände und Fassaden

Putz unter Fensterbank verfärbt, Algen?

Hallo zusammen,
ich habe vor 4,5 Jahren mein Haus von einem Bauträger bauen lassen. Jetzt zeigen sich unter den Granitfensterbänken diese Verfärbungen im Putz. Auf den Fensterbänken sind gerade Ausfräsungen vorhanden, die verhindern sollen, dass Wasser zur Seite hin abfließt. Diese Ausfräsungen gehen nicht ganz bis zum Fensterrahmen. Die Fensterbänke haben ein Gefälle nach außen hin und besitzen Abtropfkanten, dennoch fließt bei jedem Regenschauer Wasser auch seitlich der Bänke herunter. In meinem Bauvertrag steht "Hausfarbe weiß". Die Farbe ist jedoch nur durch den Putz entstanden, es wurde nicht mehr gestrichen. Ich gehe davon aus, dass dies normgerecht ausgeführt ist?
Muss ich nach 4,5 Jahren mit diesem Mangel leben, oder muss der Verputzer hier nachbessern (Garantie durch Bauträger nur 4 Jahre).
Viele Dank für jede Hilfe!
Ralf

Anhang:

  • BAU.DE / BAU-Forum: 1. Bild zu Frage "Putz unter Fensterbank verfärbt, Algen?" im BAU-Forum "Außenwände und Fassaden"
Der Beitragsersteller hat versichert, dass der Anhang selbst erstellt wurde und keine Rechte verletzt.
  • Name:
  • Ralf
  1. Der Klassiker bei Natursteinfensterbank

    Die Fensterbank ist "zu kurz" und bindet deshalb seitlich nur wenig in die Leibungsputz ein. Schlagregen der in den Fensterleibungen herunter läuft, spült dann den mitgebrachten Staub seitlich am Fensterbankende auf den Fassadenputz, statt vorn über die Kante abzutropfen. Wäre die Fensterbank auf jeder Seite 2-3 cm länger oder hätte Sie einen eingefräste Wasserführung (eher selten), dann würde es zu den Schmutzfahnen nicht bzw. weniger ausgeprägt kommen.
    Tja  -  deshalb haben Zinkverblechungen am Ende Aufkantungen und Aluminium-Fensterbänke sogenannte Endstücken.
  2. Gewährleistung

    ihres Vertragspartners ist abgelaufen? Wie wollen Sie da an den putze rankommen, mit dem hatten Sie doch wohl gar keinen Vertrag, oder haben Sie vom Bauträger eine Haftungsabtretungserklärung für den putze und alle anderen Handwerker erhalten?
  3. Schon mal Danke für die Antwort ...

    Schon mal Danke für die Antwort Herr Tilgner,
    es sind ausgefräste Wasserführungen vorhanden. Diese enden aber schon etwa 3 cm vor dem Fensterrahmen.
    Ich nehme an, dass die fünfjährige Handwerkergewährleistung hier greift? Sehe ich es falsch, dass es sich hier um einen verdeckten Mangel handelt, weil diese "Schmutzfahnen" ja erst nach Jahren sichtbar sind?
    Danke für jede Antwort
    MfG
    Ralf
  4. das

    ist aber ein "verdreckter Mangel", dessen vermutliche Ursache (n) von Anfang an erkennbar war (en). Sorry!
    Die Versuche mit den in die Oberfläche eingefrästen Nuten sind doch als "Wasserführung" meist ungeeignet bzw. nicht ausreichend, weil sie zu kurz, zu schmal oder nicht tief genug sind, um das Wasser aufnehmen und ableiten zu können, was ein Regenschauer mit Wind in die Ecken der Fenster schiebt. Verstärkend kommt vermutlich auch hier eine (zu) geringe Neigung der Bank nach vorn zur Wirkung. Auch bei Natursteinbänken kann man geeignete Endstücke aufkleben, die dagegen einen sicheren Schutz bieten.
    Grüße
  5. ohne jetzt Anwalt zu spielen, denn das ist nicht mein Job ...

    Sie haben einen direkten Vertrag mit dem Handwerker gehabt? Oder war es doch eher so, dass der Handwerker Subunternehmer des Generalunternehmers bzw. Bauträgers war?
    Sie können einen Handwerker nur in Gewährleistungshaftung nehmen, wenn Sie ihn direkt beauftragt/bezahlt haben.
    Darüber hinaus handelt es sich nicht um einen "verdeckten Mangel", einen solchen gibt es im übrigen kaum noch. Gewährleistungsverlängernd würde ein verdeckter Mangel nur sein, wenn er von Anfang an vorhanden, bekannt und verschwiegen wurde  -  und das versuchen Sie mal nachzuweisen. Und sollte Ihnen dieser Nachweis gelingen, so würde sich damit die Gewährleistungsfrist des Bauträgers verlängern und somit die dort anzumeldenden Ansprüche und nicht beim Handwerker mit dem Sie ja wohl keinen Vertrag hatten. ODER?
    ABER  -  das sollten Sie sich eigentlich von einem Anwalt erklären lassen.
  6. Danke für die Antworten. @Herr Filusch: ...

    Danke für die Antworten. @Herr Filusch: Danke für die Antworten.
    @Herr Filusch: Werden diese geeigneten Endstücke an die Seite oder die Front der Fensterbank geklebt?
    @Herr Tilgner: Ich habe einen Vertrag mit einem Bauträger, in dem von 4 Jahren Gewährleistung die Rede ist. Die Handwerker wurden von ihm als Sub bezahlt. Heißt das in diesem Fall gibt es gar keine fünfjährige Handwerkergewährleistung?
    Viele Grüße und Danke für die Hilfe,
    Ralf
  7. über Eck

    also auf die obere seitliche Kante, werden speziell dafür geformte Dreiseitenleistenstücke aufgeklebt, die man dann vor Ort individuell an den jeweiligen Banküberstand einkürzen kann.
    Das sind zwar Plasteteile, an farblos, beige und grau kann ich mich erinnern, aber recht klein und zierlich und sicher auch funktional.
  8. Strimmt,

    Der Handwerker gibt dem Bauträger 5 Jahre Gewährleistung, aber eben nur dem Bauträger, mit dem er den Vertrag hat. Sie haben gar keine Gewährleistungsansprüche an den Handwerker zu richten, weil sie Ihn weder beauftragt noch bezahlt haben.
    Sie haben einen Vertrag mit dem Bauträger und müssen sich an diesen Vertragsinhalt halten. Und dieser Vertrag gibt Ihnen nur 4 Jahre Gewährleistung.
    So das landläufige Rechtsverständnis.
    Wenn es lohnt, tragen Sie den Bauvertrag zu einem versierten Baurechtsanwalt, vielleicht findet er den Super-Ausnahmefall.
  9. Es grünt so schön

    Foto von Herbert Fahrenkrog

    Eine "Vergrünung" einer WDV  -  Fassade auf "fehlende" Wasserrinnen zu schieben ist schlichtweg falsch.
    Erst einmal muss man sich vergegenwärtigen, warum mikrobiologische Besiedlung vorrangig an WDV  -  Fassaden auftritt. Dazu ein Beispiel:
    Alte Ziegelfassaden ohne Dämmung wechseln im Laufe des Jahre Feuchtegehalt und pH-Wert. Heizt der Bewohner wird Feuchtigkeit nach außen gedrückt, di durch den verwendeten Mörtel durchgeht und mit gelöstem Kalkhydrat (Calciumhydroxyd) den pH -Wert im Oberflächennahbereich erhöht. Regnet es dann, geht durch den sauren Regen (oder auch destiliertes Wasser) der pH -Wert runter.
    Dies führt zu einer Verhinderung von Algen, bzw. Bakterienanlagerung.
    Genau das Gleiche macht man bei Schwimmbädern. Erst den pH -Wert rauf und dann wieder runter um das "Grüne" abzutöten. Außerdem habe ich bei derartigen Altfassaden i.d.R. eine andere Temperatur und Feuchtigkeit als die Umgebungswerte.
    Bei modernen Fassaden findet dieser Vorgang nicht statt. Die Oberflächentemperaturen entsprechen den Umgebungstemperaturen. Starke pH -Wert Schwankungen finden durch den nicht vorhandenen Feuchtetransport nicht mehr statt. In Verbindung mit Mikrosilikaten oder Kalk im Putz bildet sich ein ideales Substrat für eine Besiedlung.
    Das ist unabhängig von irgendwelchen Wasserrinnen.
    Das die Rinnen auf der Obererseite nicht nutzungsrelevant sind, kann ein einfaches Experiment nachweisen. Eine Fensterbank, die in der Längsrichtung in der Waage und nach vorne mit Gefälle eingebaut wird, zeigt statistisch bei Regen von Oben eine Gaußsche Verteilung des Wassers, genau wie eine Fensterbank mit Rillen. Gegen Wassereindringung in den Grenzbereich Fensterbank und Putz (Miniaturspalt) hilft eine einfache Silikonfuge. Wasser das an den Putz schlägt ist mengenmäßig wesentlich relevanter als was evtl. über eine Rille abgeführt werden kann.
    Wasserrinnen seitlich sind nach dem Stand der Technik nicht relevant für für eine mikrobiologische Besiedlung. Es liegt nur an den Lebensbedingungen (Nahrung, Himmelsrichtung, Regenmenge) für die Ein- und Mehrzeller. Ebenso relavant sind Art und Material der Putz und Farbstoffe, die an der Fassade verwendet werden. Standorte mit viel "Grünbewuchs" sind natürlich potentiell höher im Besiedlungsrisiko einzustufen, wie ein freistehender Bau auf einer Betonplatte (Kölner Dom)
  10. naja naja

    Herr Fahrenkrog hat sicher Recht und eine Menge Detailwissen bzgl. Veralgung, ich habe auf dem Foto allerdings nur graue Dreckfahnen erkannt und die haben m.E. nichts mit dem ph-Wert der Putzschicht zu tun, sondern sind nur seitlich an den Fensterbankenden runtergespülter Staub.
    Dass sowas nicht auch bei ungedämmten Altbauten mit Putzfassade auftritt hat meist den einfachen Grund, dass diese alten Putzfassaden Zinkverblechungen mit aufgebördelten Enden als Abdeckung der Außenbrüstung aufweisen, sodass der weggespülte Staub vorn über die lange herausstehende Kante der Fensterbank runtergespült wird und nicht seitlich um das Fensterbankende direkt auf den Putz gespült werden kann, wie es bei modernen Natursteinfensterbänken der Fall sein kann, wenn diese zu kurz sind und ohne oberseitige Nut oder aufgeklebtem Endstück verbaut werden.
  11. Wenn es eine reine Schmutzfahne ist, ...

    Wenn es eine reine Schmutzfahne ist, ist das Zeug aber sehr hartnäckig. Selbst mit einer Oberflächenfräse (Hochdruckreiniger) war dem nicht beizukommen. Ich habe jetzt aber vorsichtig mit Patzfarbe nachgetupft und siehe da, zumindest vorerst sieht man nichts mehr.
    Danke für die vielen Infos
    Ralf
  12. Mal alles hier interessant zu Lesende beiseite.

    Ich weiß nicht, wieso ich immer, wenn ich von Steinfensterbänken in einem WDV-System lese oder höre Pickel oder Gänsehaut bekomme.
    Nur in den seltensten Fällen sind die Stein-Bordprofile überhaupt vorhanden, die Leibungsplatten liegen direkt auf der Fensterbank auf, nur durch Kompriband getrennt. Sind mal tatsächlich bordprofilartige Seitenteile auf die Steinbänke aufgeklebt, dann entsprechen Sie meist nicht den Erfordernissen wie es vorbildliche Alubänke an sich haben. Eingfräste Wasserrinnen, meist noch zu geringe Überstände und Neigung der Steinbank können nie das leisten was gefordert wird. Schmutzfahnen sind hier doch das kleinste, nur optische Übel.

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