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Leichtmauerwerk als beweglicher Putzgrund  -  langfristige Auswirkungen (Putzrisse, ...
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Leichtmauerwerk als beweglicher Putzgrund  -  langfristige Auswirkungen (Putzrisse, ...

Leichtmauerwerk als beweglicher Putzgrund  -  langfristige Auswirkungen (Putzrisse, Stabilität)?
Liebe Forumsteilnehmer,
in einem Beitrag vom 20.11.2005 (Veikko Ulrich) wurde eine PDF-Datei vom Fraunhofer-Institut für Bauphysik zum Thema "Putzsysteme für Leichtmauerwerk" (H. Künzel/C. Fitz) ins Forum gestellt (IPB-Mitteilung 361 aus 27/2000).
Dort wird u.a. behauptet, dass die Stabiblität des Leichtmauerwerks nicht vergleichbar mit dem früheren Vollsteinmauerwerk ist (Unterschiede in der Steinfestigkeit normal und quer zur Belastungsrichtung. Infolge der Anisotropie der Mauersteine können bei Querkräften Mauerrisse entstehen.)
Wir haben ebenfalls mit großformatigen Leichtbetonsteinen (Liapor Super K) unter Verwendung von Leichtmauermörtel LM 21 (bekanntlich mit geringerer Querschubfestigkeit) gebaut. Auch bei uns sind vertikale und horizontale Risse (0,1  -  0,2 mm) vor allem im Bereich der westlich gelegenen Gebäudeecken bzw. großen Fenster- und Türöffnungen (Fensteröffnungen, Türöffnungen) (Mauerwerkspfeiler) aufgetreten.
Meine Fragen an das Forum:
1. Welche langfristigen Auswirkungen haben diese Risse (längs der Lager- und Stoßfugen (Lagerfugen, Stoßfugen)) vor allem in Bezug auf die Stabilität (Dauerhaftigkeit) des Einfamilienhauses? Ernsthaftes Problem oder "nur" ungeeignetes Putzsystem wegen fehlender Entkopplung durch Schubweiche Zwischenschicht zwischen Putzgrund und oberster Putzlage?
2. Warum wird derartiges Leichtmauerwerk mit mangelnder Querdruckfestigkeit und Leichtmauermörtel mit geringerer Querschubfestigkeit überhaupt zugelassen, wenn doch diese Rissbildungen und Probleme seit einigen Jahren bekannt sind?
Es würde meinen Ärger in dieser Angelegenheit u.U. in etwas erträglichere Bahnen lenken, wenn mir jemand diese Fragen schlüssig und kompetent beantworten könnte.
Herbert
  1. wenn Sie den Forschungsbericht intensiv lesen, werden Sie feststellen, dass die Entwicklung bzw. Nutzung neuer speziell für diese Steine konzipierter Unterputze angeregt wurde. Der Bericht ist ja schon einige Jahre her.

    ... wenn Sie den Forschungsbericht intensiv lesen, werden Sie feststellen, dass die Entwicklung bzw. Nutzung neuer speziell für diese Steine konzipierter Unterputze angeregt wurde. Der Bericht ist ja schon einige Jahre her.
    Heute setzt man für "extrem leichte" Steine Faserleichtputze ein ...
  2. bewegliches Mauerwerk?

    Hallo,
    bewegliches Mauerwerk gibt es grundsätzlich nur wenn der Baugrund diese Bewegung an das Mauerwerk (ungleichmäßige Setzungen) weitergibt, oder ungleiche Lasten von oben (bei Brüstungen eben fehlend) zu verbuchen sind!
    Dieser Fall findet, das mal vorweg, sehr sehr selten statt!
    Risse, die sodann doch erkennbar sind haben überwiegend ihre Ursachen im Baustoff aber nicht in der Art der Wanderstellung wobei auch hier bemerkt werden muss, dass bei nicht ordnugnsgemäß ausgeführtem Mauerwerksverband (Verbandsregel) besagte Risse entstehen.
    Sind alle diese Voraussetzungen auszuschließen, bleibt es zuweilen darüber nachzudenken, bei der Art des Baustoffs nach Ursachen zu suchen.
    Saemtliche bindemittelgebundene Baustoffe schwinden.
    Sehr charakteristisch ist das bei betonierten Decken für jedermann zu erkennen. Je höher der Bindemittelanteil, desto größer die Schwindung.
    Dass kann schon passieren, wenn der Putz "zu fett" also zu viel Bindemittel beinhaltet (hart). Deshalb ist heute klar, dass Putz "weich" zu bevorzugen ist, Schwindrisse sind so auszuschließen.
    Aber das ist noch nicht alles.
    Im Übergang zwischen zwei Baustoffen (Rollladenkasten Heraklith/ Ziegelmauerwerk, oder betonierter Ringgurt/Ziegelmauerwerk) haben wir auch den besagten Fall unterschiedlicher Schwindung (Ziegelmauerwerk Schwindung praktisch Null) und darüber hinaus unterschiedliche Temperaturausdehnungskoeffizienten (Heraklith)
    Putzgewebe im oberen Drittel des Putzes eingelegt (Zugzone) wirkt den unterschiedlichen Kräften entgegen und verhindert meist die Rissbildung!
    Besser: gleichmäßiger Putzgrund (Ziegel-Rollladenkästen oder WU_Schalen bei Ringgurten oder WL_Schalen bei Deckenabmauerungen z.B. (

    Zu guterletzt hast Du selbst einen Wandbaustoff ausgewählt der in sich selbst, da bindemittelgebunden, schwindet!
    Hier ist also Putztechnisches Geschick abgefragt, was auf Faser oder Gewebearmierte Putztsysteme flächendeckend hinausläuft.
    Die Ziegelentwicklung der letzten Jahre hat aber auch noch eine Bluete getrieben.
    So haben die heute in manchen Fällen sehr filigranen Ziegelaußenschalen (der Putzträger) unter speziellen Witterungsbedingungen (z.B. nach Schlagregenbeanspruchung) nicht mehr die Möglichkeit, dass Anmachwasser (da Sättigungsgrenze erreicht) aus dem Putz aufzunehmen und der Putz kann nicht mehr definiert abbinden (anderes in der Wirkung ähnliches Witterungsextrem: Sonneneinstrahlung)
    Daher haben Putzhersteller und Ziegelhersteller der betroffenen Gruppe ein Empfehlungsschreiben herausgegeben, wonach bei Steinen unter Lambda 0,13 W/mK Faserarmierter Putz zum Einsatz kommen sollte (z.B. Marmorit => Elfer)
    Es gibt aber auch noch ausreichend Produkte (Ziegel), da geht es wie gehabt, mit ordinärem Leichtputz und Putztrisse spielen keine Rolle.
    Wichtig nach alledem zu wissen, dass Gebäude langfristig in erster Linie nur durch das Eindringen von Wasser (danach Frost) zerstört werden, und ein Putztriss ist, wie ein defektes Dach, die Eingangstür für Wasser und damit ist höchste Aufmerksamkeit geboten.
    Ein Thema übrigens, bei dem Norddeutsche (Branchenintern) müde lächeln, da Ihnen die Putzrissthematik und die Zeit die wir dafür beratend aufwenden von verklinkerten Fassaden her völlig fremd ist, und sie wundern sich, worüber wir im Süden eigentlich sprechen  -  und warum wir's nicht so wie sie machen!
    Gruß!

    • Name:
    • Torsten Gerbitz
  3. <<< und warum wir's nicht so wie sie machen! >>>

    Haste schon mal die Verblender (versuche es) mauerwerke im Süden angeschaut  -  dann hast die Antwort. ;-)
    jetztaberschnellduckenundweglaufenbevordienmichbekommen
  4. Versuche laufen also schon

    na immerhin laufen schon Versuche!
    Gruß!
    Aber wart mal, da habe ich noch was!
    (Später)
    • Name:
    • Torsten Gerbitz
  5. Ernsthaftes statisches oder eher kosmetisches Problem?

    Danke für die bisherigen Antworten.
    Wenn die Rissbildung entlang der Lagerfugen zu beobachten ist, hat das nicht ernste (statische) Konsequenzen für die langfristige Stabilität des Hauses? Drohen hier ernste Schäden indem die Mauersteine in ihren Verbund mit dem Leichtmauermörtel der Lagerfuge unterbrochen werden und quasi nur "lose" aufliegen? Welche Auswirkungen hat das auf die Nutzungsdauer (erreichbares Alter) des Hauses?
    Herbert
  6. Antwort

    Nein!
    Das Problem ist eindringendes Wasser und daraus resultierende mögliche Folgeschäden!
    Das Haus hat, so wie geschildert, kein statisches Problem!
    Gruß!
    PS
    noch ein Foto?
    • Name:
    • Torsten Gerbitz
  7. für den duckenden Weglaufenden

    im Süden gibt es schon noch was!

    (ff)
    Gruß

    • Name:
    • Torsten Gerbitz
  8. LÜgner ;-)

    das kann gar nicht bei euch im Süden sein  -  da ist sich kein Schnee aufm Berg
  9. Danke

    Danke für Ihre Antwort Herr Gerbitz
    Gruß
    Herbert
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