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Regenwassernutzung  -  Klärgrubenanstrich
BAU-Forum: Wassersparen / Regenwassernutzung

Regenwassernutzung  -  Klärgrubenanstrich

Wir bauen derzeit ein Einfamilienhaus inkl. Vorbereitung einer später geplanten Regenwassernutzungsanlage. Da die schon verlegte Kanalisation noch nicht an eine Kläranlage angeschlossen ist, müssen wir bis dahin eine Dreikammerklärgrube installieren und ca. 2  -  4 Jahre betreiben. Nach Anschluss des Ortteiles an die Kläranlage beabsichtigen wir, die Dreikammerklärgrube bestehend aus mehreren Betonringen als Regenwasserzisterne zu nutzen. Welches Produkt oder Anstrich kann noch vor Nutzung zur Herstellung einer fäkalienbeständigen, später gut zu reinigenden, schadstoffarmen Versiegelung und Abdichtung des Betons / bzw. der Grube verwendet werden?
MfG Otteni
  1. Schließe mich der Frage an.

    Das nicht nur, damit sie nicht verloren geht.
    Das interessiert mich nämlich auch.
  2. Behälter

    Hallo,
    generell ist zu sagen, dass ein Behälter in Ringbauweise ungeeignet ist. Sei es für Kläranlagen oder zur Sammlung von Regenwasser. Diesen auf Dauer dicht zu halten, wird fast unmöglich sein.
    Zur Versiegelung kann ich nur sagen, dass es kein mir bekanntes Mittel gibt, welches Ihre Kriterien erfüllt. Fäkalien sind nun mal leider ziemlich aggressiv. Eine von Bekannten jedoch praktizierte Variante ist nach der Nutzung als Kläranlage die sorgfältige Reinigung des Behälters (am Besten durch ein entsprechendes Unternehmen  -  Kanalgase!) und anschließende Oberflächenbehandlung. Welche Qualität des gesammelten Wassers zur Verfügung steht, kann ich nicht sagen.
  3. Gebrauchte Kloschüssel als Handwaschbecken

    Es käme kaum jemand auf die Idee, eine gebrauchte Kloschüssel als Handwaschbecken oder für Wäschewaschen umzufunktionieren, obwohl die Keramik glasiert und unempfindlich gegen Verschmutzungen ist. Warum soll dann eine gebrauchte Fäkaliengrube für eine gute Regenwassernutzungsanlage umfunktioniert werden können, zumal Beton rau ist und Poren hat, in denen sich Fäkalienreste und Keime richtig einnisten können?
    Richtige Regenwassernutzung ist eine eigenständige Technik, die vom technischen Anspruch her durchaus einer Heizanlage vergleichbar ist. Basteln und umfunktionieren gebrauchter Fremdteile kann daher nur eine dauerhaft unbefriedigende Ersatzlösung sein.
    Eine ehemalige Fäkaliengrube wird auch nach ausgiebiger Reinigung kein hygienisch einwandfreies Wasser für die komplette Regenwassernutzung liefern können. Es ist sicher nicht erstrebenswert mit frischer Wäsche durch die Gegend zu laufen, die einen besonderen "Weichspülduft" Marke Klärwerk aufweist, oder ein WC zu nutzen, dass immer etwas den Duft eines "Donnerbalkens" aufweist.
    Keine der auf dem Markt befindlichen Anstriche, Beschichtungen, etc. sind dauerhaft dicht. Für eine nachträgliche Umrüstung bleibt dann nur noch eine maßgefertigte PE-Innenhülle einzubauen. Die Kosten hierfür sind nicht wesentlich geringer als eine komplette neue Zisterne, zumal auch noch erhebliche Kosten für die Anschlussänderungen auftreten.
    Die große Frage für das Bauvorhaben stellt ohnehin die geplante Ringbauweise der Fäkaliengrube dar. Welche Bauämter genehmigen noch solche unsicheren Problemgruben ohne Dichtigkeitsnachweis?
  4. Oder ganz einfach

    So abdichten, wie es der Hersteller verlangt, reinigen, neue Folie maßgeschneidert darein, fertig. Die Folie muss dann wie ein Sack zugeschnitten sein, den man einfach reinhängt und oben befestigt. Geht sogar mit Bitumenbahnen (Bitumen ist wasserneutral)
    • Name:
    • Martin Beisse
  5. Oh oh MB, ziehen Sie damit man nicht den Zorn ...

    der RW-Jünger auf sich, die da mehrfach behaupten, RW von Bitumenschindel-Dächern sei noch nicht mal zum Blumengießen zu gebrauchen. Oder habe ich da was in den falschen Hals gekriegt?
  6. Ob wohl deswegen

    auch Trinkwaserbehälter mit Bitumen abgedichtet werden?
    Konsequenz, : kein Leitungswasser mehr trinken.
    • Name:
    • Martin Beisse
  7. Falscher Hals!

    Lesen UND verstehen müsste man können *selbstärgern*. Nicht nutzen soll man RW von Bitumen  -  DÄCHERN. Die Zisterne wird nie erwähnt. Hat das was mit Verwitterung auf dem Dach zu tun? Oder ist das Bitumen der Schindel ein anderes als das der Zisterne?
  8. Bitumen und Regenwassernutzung

    Bei der Verwendung von Bitumen wird hier einiges missverstanden und verwechselt. Die Wasserneutralität bezieht sich auf untoxisch (nicht giftig). Das bedeutet aber nicht, dass Bitumen und Bitumenschindeln uneingeschränkt für die Regenwassernutzung verwendbar sind, da Geruchs- und Farbstoffe an das Wasser abgegeben werden. Ein leichter Geruch nach Straßenbau ist unverkennbar.
    Die Geruchs- und Farbabgabe aus Bitumen lässt nach einiger Zeit nach, sodass zu einem späteren Zeitpunkt auch eine Waschmaschine angeschlossen werden kann.
    Dieser Hinweis ist in meinem Ratgeber unter der Rubrik "Dachflächen" mit einem Satz unmissverständlich erwähnt.
    Im übrigen ist Bitumen kein dauerhaft dichtes Material. Insbesondere im Bereich von Fugen kann es zu Setzrissen und Undichtigkeiten kommen, und wer einmal eine Bitumenbeschichtung von Mauerwerk oder Metall entfernen musste, kann von dieser Sisyphusarbeit nur abraten.
  9. So eng wie die Experten, sehe ich das nicht ...

    Ich habe selbst vor einigen Jahren eine ehemalige Sickergrube zu einer Regenwasserzisterne umfunktioniert und kann die Argumente die dagegen vorgebracht werden nicht ganz nachvollziehen.
    Dichtigkeit:
    Von einer Jahrzehnte alten 3-Kammer Sickergrube aus Betonringen gefertigt, kann man nicht erwarten, dass sie zu 100 % dicht ist. Man kann aber erwarten, dass sie sich nach so langer Zeit nicht mehr setzt, d.h. jede Maßnahme die jetzt zur Verbesserung der Dichtigkeit getroffen wird, wird die Zisterne dichter machen als sie es als Sickergrube war.
    Größere Lecks (durch entfernen der Trennwände entstanden) habe ich mit Beton ausgebessert. Anschließend wurde alles mit Dichtschlämme 3-mal gestrichen.
    Auch jetzt behaupte ich keineswegs, dass alles dicht ist, doch wozu auch? Die paar Liter die eventuell heraussickern stehen in keinem Verhältnis zu dem Wasserverlust, der entsteht, weil der Sieb meines 3 P-Schachtsammler bereits nach kurzer Zeit verstopft ist und das meiste Wasser in den Kanal leitet, anstatt in die Zisterne.
    Ich sehe auch keine Probleme die durch das austretende Wasser verursacht werden könnten. Bei uns sickert und rieselt ab einer gewissen Tiefe das ganze Jahr über Wasser. Löcher haben sich nicht gebildet.
    Hygiene:
    Zugegeben, auch ich würde keine Grube zwei Wochen nach dem letzten Gebrauch zu einer Zisterne umrüsten wollen. In meinem Fall lagen ca. 5 Jahre dazwischen. Als wir an den Kanal angeschlossen wurden, ließ ich die Grube leer pumpen und erst Jahre später habe ich sie "endgereinigt" bzw. saniert. Es war zu diesem Zeitpunkt noch jede Menge Schlamm in der Grube, der zwar übel aussah aber keineswegs so übel roch wie erwartet. Nach der langen Zeit war alles "vergoren". Anschließend wurden Wände und Boden mit einem Hochdruckreiniger gesäubert und wie oben beschrieben saniert.
    Fäkalgeruch gab es zu keiner Zeit. Die entsorgten Reste erinnerten mich an Blumenerde, in der ja ebenfalls Klärschlamm verarbeitet ist.
    Wenn ich mir heute die monolithischen Zisternen z.B. bei Bekannten ansehe, muss ich mich mit meiner Sickergrube keineswegs verstecken.
    Die Wasserqualität ist (soweit ich das mit Auge und Nase beurteilen kann) spitze. Bei maximal 2,5 m Wassersäule kann man ohne weiteres auf den Grund sehen. Und das, obwohl ich keinen Oberflächenablauf habe, sondern meinen Filter überstaue.
    In den knapp 5 Jahren der Benutzung hatte ich absolut keine Probleme mit der Wasserqualität gehabt. Mit Auge und Nase ist das Wasser nicht von Trinkwasser zu unterscheiden.
  10. Glück gehabt

    Es gibt immer wieder Einzelfälle, die Glück haben und bei denen etwas funktioniert, was in vielen anderen Fällen schief geht. Leider wird dann der Trugschluss begangen, den Einzelfall als Normalität anzusehen und weiter zu empfehlen.
  11. Zisternenwasser nur für den Garten

    Wir haben auch seit Hausbau (1968) eine alte 3-Kammernklärgrube im Garten, welche von unserem Nachbarn und uns seit inzwischen 5 Jahren als Regenwasserspeicher genutzt wird. Wenn man bedenkt, dass früher ungereinigtes Abwasser im Garten verteilt wurde, habe ich keine hygienischen bedenken, wenn solch eine Zisterne nach Hochdruckreinigung als Wasserspeicher genutzt wird. Sicher, Wäsche waschen würde ich damit nicht. Bakterien werden sich so oder so bilden. Wichtig hierbei ist, dass es kühl und ohne Lichtzufuhr ist, was eine weitgehende Vermehrung auch im Hinblick des Nährstoffangebotes (im Regenwasser sind kaum Nährstoffe für Bakterien) verhindert. Die Dichtigkeit ist, wenn es eh im Erdreich ist, zu vernachlässigen, sie schadet nicht. Als Abwassermeister kann ich solch eine private Regenrückhaltung nur begrüßen, weil immense Kosten durch Regenrückhatewerke entstehen. Zur Möglichkeit, eine Betonzisterne zu Reinigen und zu Beschichten möchte ich folgendes anmerken. Nach Fäkalbelastung empfehle ich eine Reinigung mit Strahlsand und einer anschließenden Beschichtung mit "Schwimmbadfarbe". Zur absoluten Hygiene empfehle ich UV-Bestrahlung, ist aber normal nicht erforderlich.
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