Rohre für Entwässerung, Übergabe- und Sickerschacht in Eigenleistung möglich?
BAU-Forum: Trinkwasser- und Schmutzwasser-Aufbereitung

Rohre für Entwässerung, Übergabe- und Sickerschacht in Eigenleistung möglich?

Hallo,
vom Bauamt habe ich die Vorgabe erhalten das Schmutzwaser mit einem Übergabeschacht (1000) an das Kanalsystem anzuschließen.
Das Regenwasser soll in einen Sickerschacht mit Überlauf an dei Kanalisation fließen.
Ich habe mir von einer Firma ein Angebot machen lassen und bemerkt, das die Ausführung durch eine Firma sehr sehr teuer ist.
Nun zu meiner Frage:
Ist es sehr schwierig die Entwässerung von Schmutz- und Regenwasser (Schmutzwasser, Regenwasser) selber zu verlegen und die Übergabeschächte zu setzen.
Wie kann ich sicher sein, dass ich das vorgeschriebene Gefälle von 1 % nicht überschreite?
Worauf muss ich achten, wenn ich diese Arbeiten in Eigenleistung machen möchte?
Vielen Dank im Voraus für die Beantwortung!
Carsten
  • Name:
  • Carsten Stock
  1. das geht ...

    das geht wenn Sie sich einen Bagger leihen können um das schachten etwas leichter zu machen. Den Übergabeschacht lassen Sie setzen (weil zu schweres Gewicht) Der Rest geht in Eigenleistung ohne Probleme! Haben wir auch selbst gemacht (siehe pic's)
    • Name:
    • Herr AndWün
  2. Bin auch gerade dabei ...

    Bin auch gerade dabei und stemme momentan die Grundleitungen aus dem Kellerboden, die erneuert werden müssen. Schwitz :-((
    Die 1 %-Gefälle sind kein Problem. Das sind 1 cm pro Meter Rohrlänge. z.B. : Rohr mit der Wasserwaage ausrichten (in die Waage bringen), dann 1 cm /m runterdrücken (Zollstock), fixieren (damit das Rohr in Position bleibt), mit feinem Sand anfüllen (schützt gegen Beschädigungen usw.), zwischendurch und zum Schluss die Lage kontrollieren.
    "Weiche" Bögen legen, rechte Winkel vermeiden, damit die K ... gut abfließen kann.
    Das mit dem Bagger ist vernünftig. Selber schachten ist harte Knochenarbeit. Man bedenke auch, dass Abwasserrohre (Frostfreiheit!) in einer Tiefe liegen, die ein Abböschen der Grube erforderlich machen. Da kommen schon einige Kubikmeter zusammen. Handarbeit lohnt kaum.
    Baggerkosten bei uns (inkl. Fahrer): Minibagger 40.-- € /Std. ,
    "normaler" Bagger 80.-- € / Std. Übrigens schafft nicht jeder Minibagger die erforderliche Tiefe.
    Die Durchführung durch die Hauswand ist auch ein Problem für sich. Man könnte z.B. Quellmörtel nehmen (schrumpft nicht beim abbinden) und dann den Hohlraum zwischen Mauerwerk und Rohr ausstopfen.
    ODER ein Abdichtungssystem verwenden. Habe jetzt von CERESIT ein sog. "Expansionsharz" gesehen (16,39 € / Kartusche), das mit einer Spezial-Kartuschenpistole (43,66 €) eingespritzt wird. Bei drückendem Wasser kommen noch Quell-Qichtschläuche dazu (ca. 25.-- €)
    ODER den Hohlraum mit "Brunnenschaum" ausschäumen, normaler PU-Schaum geht nicht.
    In allen Fällen sachgerecht isolieren (ggf. verputzen, Bitumenschweißbahn, Bitumen-Isolierung).
    Reinigungsöffnungen nicht vergessen. So platzieren, dass mit einer Reinigungsspindel alle Punkte erreicht werden können. Auch an die vorgeschriebenen Kanaldichtigkeitsmessungen (ggf. zukünftig) denken.
    Falls erforderlich (Ablaufstellen unter Rückstauebene) Rückstauverschlüsse vorsehen. Es gibt welche für fäkalienfreies sowie für fäkalienhaltiges Abwasser. Wenn möglich erreichen, dass keine WCs unter Rückstauebene liegen und die Rückstauklappe nur für fäkalienfreies Wasser ausgelegt sein muss (um die 100.-- €), sonst wird es richtig teuer (10-20-fach). Die Kellerabflüsse müssen dann natürlich durch die Rückstauklappe geführt werden und erst anschließend mit dem Fallrohr der oberen Geschosse zusammengeführt werden.
    Rohrdurchmesser wird ja vorgeschrieben (siehe Entwässerungsbescheid).
    Klären, ob die Gemeinde anschließend eine Dichtigkeitsprüfung verlangt. Wer macht die und was kostet dann der Spaß?
    Was noch?  -  Lage der Rohre vor dem Verfüllen vermessen und Zeichnung anfertigen  -  wer weiß, wann und wozu man die Daten braucht.
    Vielleicht noch am Rande: wenn Sie bisher an eine Klärgrube angeschlossen waren, Vorsicht vor den Grubengasen, wenn Sie in engen Kellerschächten o.ä. die bisherigen Rohre zur Grube öffnen. Vom Gestank will ich erst gar nicht reden :-)) )
    Ich wünsche Ihnen ein frohes Schaffen.
    @ Hr. AndWün
    Sehr schöne Foto-Dokumentation! Was haben Sie da übrigens für Aluminium-Dichtmanschetten an den KG-Verbindungsstellen verwendet? Ist das etwas auf Bitumenbasis? Bitte klären Sie mich auf.
    Besten Dank.
  3. selber machen ja ...

    und mit etwas Glück überlebt auch Grabungen bis zum mittelpunkt der Erde *kopfschüttel*
  4. Kommt wohl drauf an:

    Wir haben auch überlegt die Entwässerung selber zu verlegen. Es hat sich aber herausgestellt das die ganze Angelegenheit bei Berücksichtigung aller Kosten (Material, Bagger, Kleinteile) im Selbstbau kaum billiger war als beim günstigsten Tiefbauer. Wir haben es dann machen lassen und uns die Buddelei gespart.
  5. @ Juergen Störring

    Die "Aluminium-Dichtmanschetten" sind auf Bitumenbasis. Das ist "stinknormales" Dachdecker-Reparaturband das wir verwendet haben um den EWT zusätzlich abzudichten. So kommt auch von draußen nichts rein ...
    • Name:
    • Herr AndWün
  6. @ Hr. AndWün

    Danke für die Info!

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