Hallo zusammen,
ich schreibe im Auftrag eines Freundes. Der ist gerade dabei ein Haus zu planen. Jetzt ist er auf folgendes Problem gestoßen:
Er will ein Einfamilienhaus mit Keller bauen. Er muss laut Gemeinde eine Klärgrube einbauen. Jetzt kommt er aber mit den Abflüssen im Keller, die durch die Bodenplatte geführt werden, nicht in die Klärgrube, da der Einlauf der Klärgrube höher liegt als die Bodenplatte.
Was kann man da tun? Gibt es vielleicht so eine Art Betonschacht, wo man dann eine Pumpe reinhängt oder so?
Danke für eure Mithilfe, auch im Namen meines Freundes.
Grüße
Jan
Versickerung oder Pumpen, ...?
BAU-Forum: Tiefbau und Spezialtiefbau
Versickerung oder Pumpen, ...?
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Fehlplanung?
Wenn das Einfamilienhaus noch gar nicht gebaut wurde - die Klärgrube damit wahrscheinlich auch noch nicht-, könnte man doch die Planung dahingehend ändern (lassen), dass die Grube ODER auch nur der Grubeneinlauf tiefer gelegt wird. Wäre sicherlich die einfachste Lösung ...
Bitte beachten: Aufgrund von Gesetzesänderungen müssen Klärgruben ab dem Jahr 2005 auf vollbiologischen Standard aufgerüstet werden. Wenn wider Erwarten doch schon eine Grube vorhanden sein sollte, denken Sie an die erheblichen Umbauarbeiten und Kosten. Es muss dann geprüft werden, ob die alte Grube überhaupt noch umgerüstet werden kann / darf. Evtl. sollte / muss der Einbau einer kompletten Neuanlage in Erwägung gezogen werden. Die Einlaufhöhe lässt sich dann auch in passender Höhe festlegen.
Wenn das aus welchen Gründen auch immer nicht in Betracht kommt,
würde ich das Abwassersystem zweiteilen. Das Wasser von EGAbk. und darüber liegenden Geschossen bereits in EG-Höhe (!) oder ein Stück tiefer (Frostfreiheit beachten!) in die Grube leiten und das auf der Grundleitungsebene anfallende Abwasser über eine einfache Tauchpumpe auf (genauer: über) Einlaufhöhe der Grube anheben. Dazu folgendes:
Kein WC im Keller! Hebeanlagen für fäkalienhaltiges Wasser sind erheblich aufwendiger / teurer als einfache Pumpen.
Rückstauklappe einbauen, damit nichts zurück in den Keller laufen kann (wenn aus irgendeinem Grund z.B. die Grube über die Einlaufhöhe hinaus voll läuft).
Vielleicht braucht es auch überhaupt keine Abwasserleitungen auf der Grundleitungsebene:
Waschmaschinen im Keller können meist auch ohne Zusatzpumpe bis hoch ins EG pumpen (spart die Hebeanlage).
Bodenabläufe sind meist entbehrlich. Klassische Waschküchen, in denen kräftig Wasser verteilt wird, gibt es ja schon länger nicht mehr.
Wozu überhaupt einen Kellerabfluss?
Löst das Ihr Problem?
Mit freundlichen Grüßen -
Ja,
ein Denkanstoß ist das schon. Bleibt die Frage, wie tief eine Klärgrube (dann wohl vollbiologisch) eingebaut werden kann, damit man mit dem Auslauf auch noch in den Kanal kommt. Aber ich denke, dass kann man planen.
Zum Thema warum Pumpen? Es wird eine Garage im Keller geplant. Das in der Einfahrt anfallende Regenwasser muss ja auch irgendwo hin, also wenn möglich weggepumpt werden.
Danke trotzdem! -
Wieso Kanal?
Ich bin bis jetzt davon ausgegangen, dass KEIN Kanal vorhanden ist! Wenn ein Kanal vorhanden ist, braucht es keine Kleinkläranlage. Der Auslauf solcher Anlagen wird fast immer verrieselt, einen Kanalanschluss braucht es eigentlich nicht.
Oder meinen Sie den Kanal, der aus dem Haus kommt? Dann lässt sich die Kleinkläranlage ohne weiteres so hoch / tief einbauen, dass der Einlauf mit dem tiefsten Hausablauf übereinstimmt. Evtl. muss ein Schutz der Anlage gegen Aufschwimmen vorgesehen werden, wenn mit Grundwasser zu rechnen ist. Die Anlagenhersteller geben da genaue Anleitungen heraus. Betonfundament und entsprechende Spannsysteme.
Das Regenwasser sollte / darf keinesfalls in die Kleinkläranlage geleitet werden! Besser wäre eine Versickerung vorzusehen oder noch besser (angesichts steigender Wasserpreise und öffentlicher Förderung) eine Regenwassernutzungsanlage. Einerseits stören die großen Regenmengen die biologische Funktion der Anlage, andererseits würde die Kläranlage (die biologischen Kläranlagen sind um einiges kleiner als die alten Absetzgruben) sehr schnell überlaufen.
Auch wenn ein Kanal vorhanden wäre, darf Regenwasser dort nur in den Gemeinden eingeleitet werden, in denen die Abwasserleitungen nach dem Misch-System angelegt sind. Nähere Infos dazu (Trenn- oder Mischsystem (Trennsystem, Mischsystem)?) bei Bedarf beim Amt für Stadtentwässerung.
Also: Kleinkläranlage so tief setzen, dass der Einlauf etwas unter dem Niveau der Grundleitungsebene liegt (Rohre zur Anlage 1 % Gefälle/m).
Regenwasser aus dem Garagenbereich in eine Versickerung (Sickerschacht, Rigole, o.ä.) oder eine Regenwassernutzungsanlage pumpen.
Grüße
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