Hallo Experten,
das Forum ist mir ein lieb gewordener Begleiter bei meinen Sanierungsmaßnahmen geworden. Ich habe im Laufe der Zeit viel gelernt. Danke für dieses tolle Forum!
Vielleicht weiß jemand, wie ich unsere alten Bruchstein-Kellerwände von innen nachfugen kann? Meine Frage bezieht sich einerseits auf den Mörtel und andererseits auf die Technik.
Im Keller habe ich den Putz von den Wänden gestemmt. Die Außenwände (Innenseite), um die Fenster herum mit Ziegeln gemischt-, will ich nicht mehr verputzen, um einen Feuchtigkeitstransport durch den Putz zu unterbinden. Sieht abgebürstet auch ganz gut aus. Der Putz - gleiches Material wie der Mörtel -, war irgendein Asche-Sandgemisch und zerbröselt (e) bereits beim Ansehen.
Jetzt will ich die Fugen einige Zentimeter tief auskratzen und mit einem Mörtel neu verfugen zwecks Verfestigung und "Optik". Soweit ich das bis jetzt erforscht habe, muss im Keller die MG II/IIa (Kalkzementmörtel) verwendet werden. Und über Naturstein-Verlegung heißt es, es müsse Trasszement verwendet werden. Mische ich mir also einen Kalkzementmörtel und tausche dabei einfach den Zement gegen Trasszement aus? Also:
1 Teil Weißkalkhydrat / 1 Teil Trasszement / 6 Teile Sand
Oder bin ich da auf dem völlig falschen Dampfer?
Und wie ist das mit der Verarbeitung? Geht das wirklich nur mit Fugenkellen (ist wohl eher was für rechtwinklige Ziegel und Klinker) und Gipser-Eisen oder gibt es da etwas ähnliches wie eine Kartuschenpistole, in die man Mörtel füllen und die Fugen ausspritzen kann? Hatte schon an Selbstbau gedacht, muss aber wirklich nicht sein. So ein Gerät wäre eine erhebliche Arbeitserleichterung.
Lasst mich nicht dumm sterben! Grüße
Neuverfugung von Bruchsteinmauerwerk
BAU-Forum: Modernisierung / Sanierung / Bauschäden
Neuverfugung von Bruchsteinmauerwerk
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ich bin einen ganz anderen Weg gegangen
habe am Haus einen alten Bruchsteinsockel, der nicht als Sichtmauerwerk gedacht war und dementsprechend unterschiedliche Brocken sind da verarbeitet worden. Mit dem Verfugen wäre ich wahnsinnig geworden und hätte für die 8 Quadratmeter wahrscheinlich vier Tage mit der kleinen Lanzette davorgesessen. Ich habe mir einen Sack Reinkalkputz angerührt, den ganzen Kram satt in die Fugen geworfen oder eingefugt, ohne Rücksicht auf Verluste. Etwas grob beimodelliert und ansteifen lassen. Dann mit der nassen Bürste alles nochmal überwaschen und den Mist schön hart werden lassen. Am nächsten Tag mit der kleinen Sandstrahlpistole eine Stunde die Steine freigeblasen - sieht akkurat aus und hält hervorragend. -
Nicht kleckern, sondern klotzen!
So geht's natürlich auch - man muss nur erst mal drauf kommen! Der Laie staunt und der Fachmann wundert sich.
Ich habe mal unter einem Kellerfenster aufgemauert und die Fugen zwischen den Ziegeln versuchsweise mit einem kleinen Schwamm geglättet. Sah ganz gut aus, allerdings habe ich die nach mehreren Waschungen verbliebenen Mörtelreste auf den alten Ziegeln auch mit einer elektrischen Stahldrahtbürste nicht mehr ganz weg bekommen.
Je länger ich darüber nachdenke, umso besser erscheint mir Ihr Vorschlag mit dem Sandstrahler. Der geht bestimmt besser in die Poren als eine rotierende Drahtbürste.
Da zeigt sich mal wieder, dass man manchmal den Ansatz wechseln muss. Nicht "Wie bekomme ich den Mörtel möglichst sauber in die Fuge? " sondern "Wie trage ich überschüssigen Mörtel möglichst sauber ab? " Sie glauben gar nicht, wie mir diese wahrhaft meisterliche Lösung Arbeit ersparen wird. Es handelt sich um knapp 90 m² Natursteinmauerwerk. Besten Dank für die neue Sichtweise!
Werde gleich mal in den Keller gehen und die neue Technik ausprobieren.
Könnte Sie evtl. noch etwas zu dem Mörtel sagen? "Normal"-Zement gegen Trass-Zement ersetzen? Oder geht der ganz normale Kalkzementmörtel auch?
Mit freundlichen Grüßen -
@HF, hierher ...
wenn Sie keinen allzu feuchten Keller haben, dann können Sie eigentlich einen normalen Kalkzementmörtel nehmen. Bei den Trasszement und Trasskalkgeschichten geht es soweit ich das in Erinnerung habe, um die Ausblühungsneigung von Salzen. Aber da bin ich nicht sattelfest, da sollte unser Natursteinfredi mal was dazu sagen. Herbert?
Ich habe es im Außenbereich vermieden, an meinem Sockel mit zementhaltigen Mörteln zu arbeiten, sondern bin lieber in den nicht DINAbk.-konformen aber denkmalpflegerisch sinnvolleren Reinkalkbereich gewechselt. Wenn es bei zementhaltigen Fugenmörteln zu Frostschäden kommt, weil durch Risse evtl. Nässe eingedrungen ist, dann bricht immer gleich ein größerer Brocken raus. Kalk verhält sich da wie der klassische Opferputz und baut sich von der Oberfläche her ab, bis irgendwann nichts mehr da ist. Aber im Innenbereich haben Sie ja nicht mit Frostschäden zu rechnen. -
HF ist da
Das Problem ist der originale Putzmörtel. Danach sollte sich die Auswahl des Fugmaterials richten. Sollte es ein Luftkalkmörtel sein, werden zementäre Systeme nicht halten. Umgekehrt ist es auch nicht unproblematisch. Meistens wurden Kalkmörtel genutzt. Die Zusammensetzung schwankte aber auch nach Region. Am einfachsten eine Probe zu einem Mörtelhersteller zu senden oder im Steinbruch nachzufragen (wenn noch vorhanden)
ansonsten Tel. Nr. zumailen
MfG -
noch eine Frage
biddäschön: -
Und wie ist das mit der DIN?
Zunächst hatte ich mich auch für einen selbstgemischten Kalkmörtel entschieden, von wegen altes Haus braucht auch historische Baustoffe. Ist mir auch irgendwie sympathischer als die ganze undeklarierte Chemiepampe aus den Säcken. Am Rande: Mein Baustoffhändler erzählte mir, 80 % des verkauften Weißkalkhydrates werden nur noch für die Linien auf Sportplätzen verwendet. Schade ...
ABER als halbwissender Amateur habe ich hier im Forum schon oft erlebt, wie sich den Experten die Nackenhaare sträubten, wenn es ums Selber machen im Bereich Kellermauern ging. Sie wissen schon, das ist die bekannte Stelle mit dem Ruf nach dem Statiker ...
Ich will es deshalb äußerst sorgfältig und nahezu sklavisch DINAbk.-orientiert machen - gerade weil ich es nicht so richtig überblicke. Oder anders ausgedrückt: mir fehlt die Ausbildung, um beurteilen bzw. nachrechnen zu können, ob das Gebäude auch stehen bleibt, wenn ich den DIN-Bereich verlasse. Vielleicht noch mal zur Präzisierung: bei den "Fugen" handelt es sich manchmal mehr um Krater (bis Faustgröße) als um gewöhnliche Fugen. Manchmal wackelt auch ein Stein (selten).
Und nach DIN ist die MG I (Kalkmörtel) wegen fehlender Druckfestigkeit nicht zulässig bei Kellermauerwerk und bei mehr als zwei Vollgeschossen.
Zementmörtel ist viel zu hart - klar. Bleibt aber nur noch der Kalkzementmörtel.
Bisheriger Fugenmörtel? Hm .. würde sagen ein Gemisch aus Asche, Sand und DreckVermutlich Sparmörtel Anno 1900. Lässt sich locker mit dem Fingernagel aus den Fugen kratzen und ähnelt nicht im Entferntesten Kalk oder gar Zement. Allerdings war der abgestemmte Putz dick gekälkt.
Tja (***ratlos***). Von der sehr wichtigen (!) Frage der Kombinierbarkeit - Danke für den Literaturtipp - alten und neuen Mörtels (hatte ich bisher noch gar nicht bedacht) einmal abgesehen reduziert sich das Problem für mich zunächst auf eines der Standsicherheit. Oder sehe ich das einfach zu eng? Immerhin ist es eine 60er Wand und die Tiefe der Fugen wird wohl nur in seltensten Fällen 10 % davon überschreiten.
Kernfrage: Wie bringen Sie Kalkmörtel im Keller und DIN unter einen Hut? -
Deshalb
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Ist schon richtig, allerdings kann mir keiner die Verantwortung abnehmen
wenn ich offensichtlich DINAbk.-widrig vorgehe, nicht den vorgeschriebenen Mörtel verwende und es passiert was.
Habe allerdings zu meiner Überraschung gelesen, dass der SOLUBEL -Luftkalkmörtel auf Ziegelmauerwerk eine Druckfestigkeit von ca. 3,5 - 4 N/mm² und der Kalkverpressmörtel auf Mauerwerk von ca. 5,5 - 6,5 N/mm² aufweist.
Der DIN-gerechte Kalkzementmörtel weist nach meiner Tabelle eine mittlere Druckfestigkeit von (MG II) 2,5 N/mm² und (MG IIa) von 5,0 N/mm² auf. Von der Seite könnte das schon passen.
Habe gerade mit SOLUBEL telefoniert. Das war sehr informativ. Bei Beachtung einiger Verarbeitungshinweise ist auch ein reiner Luftkalkmörtel gut zu verarbeiten. Auch preislich ist die Sackware durchaus akzeptabel. Ich hatte schon befürchtet, man müsse einen erheblichen "Denkmalschutz-Zuschlag" bezahlen; dem ist aber nicht so.
Was jetzt noch fehlt, ist eine Begutachtung des bisherigen Mörtels (wegen der Kompatibilität). SOLUBEL konnte mir einen Experten in der Nähe nennen, den werde ich die Tage mal anrufen.
Vielen Dank an die Experten, die Luftkalk-Sache wurde damit wieder einen Schritt nach vorn gebarcht)
Mit freundlichen Grüßen -
'Entschuldigung, dass ich mich einmische ...
'Entschuldigung, dass ich mich einmische aber ich lese den Thread mit großem Interesse, da ich vor dem selben Problem stehe. Ich habe die Stellen mit den größten Löchern (etwa vergleichbar mit der von Ihnen beschriebenen Größe) bereits mit Trasszementmörtel und kleineren Bruchsteinen ergänzt. Jetzt bin ich nach den vorangegangenen Ausführungen nicht mehr so sicher, ob das die richtige Entscheidung war? Rein optisch sieht es gar nicht so schlecht aus, bis auf die Tatsache, dass die Fugen in dem Bereich eine komplett andere Farbe haben. Vorher war auch bei uns eine Art Kalkzement verwendet worden, der aber auf Grund seinen "oberflächlichen Instabilität" (Es bröselt wie Sau) als nicht besonders geeignet erscheint. Kann natürlich sein, dass es nur am Alter liegt. Also kurz um, auch ich wäre dankbar über Tipps die zur Erhaltung des alten Mauerwerks dienen, die fachlich richtig, fest genug und auch noch gut ins Bild der alten Mauer passen. (weil Sichtmauerwerk im Außenbereich) Sollten Sie Hr. Störring mit Ihren Recherchen erfolgreich sein, würde ich mich brennent für die möglichen Lösungen interessieren, zumal noch viel vor mir liegt (mauern und verfugen!) und auch ich keine größeren Fehler machen möchte.
mit freundlichen und dankbaren Grüßen
St. Barth -
Ach ja,
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Nein nein ...
es bröselt nicht der Zement, sondern die noch alte Verfugung an manchen Stellen. Das mit dem Spezialisten ist sicher richtig, aber wen fragt man denn da am besten? Ich habe es bei einer Firma für Altbausanierung und bei einem Landschaftsbauer mit (selbstausgewiesener) Natursteinerfahrung versucht. Die Aussagen konnten widersprüchlicher nicht sein. Da kam auch der Tipp mit dem Trass her, der ja nun offensichtlich falsch ist oder?
Wichtig wäre natürlich auch, ob es Unterschiede beim Mauern und beim Verfugen bezüglich des benötigten Materiales gibt. Wenn Teile komplett neu gemauert werden sollen, gibt es da ein "Idealmaterial" da ja in dem Fall die Verträglichkeit mit dem alten Mat. nicht das Problem ist?
Sorry, Hr. Störring, dass ich Ihren Thread "missbraucht" habe, es kommt nicht mehr vor, aber vielleicht gibt es ja für unseren Fall interessante Antworten, die auch Ihnen weiter helfen.
Grüße -
Doch doch
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@ Hr. Ste-030-Bar . : Ist kein Problem, im Gegenteil ...
@ Hr. Ste-030-Bar . : Ist kein Problem, im Gegenteil so ein Forum lebt ja von allen Beteiligten. Jeder Beitrag - meistens wenigstensbereichert ja den persönlichen Lernprozess.
Übrigens bröselt es bei mir genauso und es handelt sich definitiv nicht um örtlich begrenzte zementäre Reparaturversuche. Davon haben wir auch welche, z.B. in der Waschküche rund ums Ofenloch und da, wo die alten Steintröge gestanden haben. Ebenso draußen, dort hat der Voreigentümer eine dicke glasfaserverstärkte Zementschale (furchtbar!) um den Sockel gepappt, die jetzt nach 25 Jahren in großen Schollen abbricht. Das sieht offensichtlich ganz anders aus und fühlt sich auch ganz anders an.
Das mit dem Trass hört man ja von allen Seiten, im Baumarkt genauso wie beim Baustoffhändler und von Handwerkerseite. Und weil ich zunächst den Mörtel selbst anmischen wollte, dachte ich mir, fragst du mal danach, ob beim Kalkzementmörtel der Normal-Zement einfach durch Trasszement ersetzt werden kann. Mit dem Echo hatte ich nicht gerechnet.
Das mit dem Luftkalkmörtel hatte ich schon vorher gelesen. Kalk ist ein hervorragender Baustoff, desinfiziert zudem (Schwamm- und Schimmelvorbeugung) und passt ganz gut zu historischen Gebäuden. Ich war sogar schon kurz davor, eine Grube für Sumpfkalk anzulegen ...
Also: dem Kalk gehört mein Herz weit vor dem Zement und die Experten rennen da bei mir offene Türen ein. Und wenn ich eine Gartenmauer oder ein nichttragendes Bauelement hätte, wäre schon alles mit Kalk gemacht. Der Schuppen wird nächstes Jahr mit Kalkputz gemacht.
ABER (Entschuldigung, dass ich da so drauf rum reite): Wie ist das nun mit der DINAbk.? Würde ich zum Beispiel im Elektro- oder Gas- / Wasser-Bereich oder sonst wo von der DIN abweichen, würde man mir diese hier im Forum rechts und links um die Ohren hauen und ich würde auf die Experten, die Haftung und nicht zuletzt darauf hingewiesen werden, dass ich bloß ein "Nichtwissender" bin, der gerade einen gewaltigen Regelverstoß begeht.
Scheint auch ein psychologisches Problem zu sein, zu alten Baustoffen zurückzukehren ...
Darf ich schlussfolgern, dass der DIN-Verstoß (Verwendung von MG I im Keller) durchaus möglich ist, wenn die geforderte Stabilität anderweitig nachgewiesen wird (zum Beispiel durch Gutachten des Produzenten über eigene Druckfestigkeitsmessungen)? Hier fehlt mir ein Baustein im Verständnis.
***Verwirrung*** -
Ich glaube es so verstanden zu haben, dass ...
auf Grund der unterschiedlichsten Steinarten und Mörtel- bzw. Putzarten keine Standartlösung in Form einer DINAbk. aus dem Ärmel geschüttelt werden kann. Es geht praktisch darum in jedem speziellen Fall DIE richtige Lösung zu finden. Und dazu braucht es wohl die richtigen Fachleute, die sich das vorhandene Dilemma mal anschauen oder div. Proben begutachten. Ich hoffe, dass ich da hier im Südbadischen den richtigen finde, und werde mich wie empfohlen mal an Solubel wenden.
Grüße -
Korrekt
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Tut mir leid, hatte ich zwar auch so verstanden ...
Tut mir leid, hatte ich zwar auch so verstanden und ich werde auch entsprechend Kontakt aufnehmen (SOLUBEL nannte mir einen Experten in Oberhausen), aber bringt mich das weiter? Ich gewinne zunehmend den Eindruck, die Experten drücken sich vor einer klaren Antwort, weil das eigentliche Problem (Vorschrift: keine MG I im Keller!) nicht so einfach zu lösen ist.
Da will man einen historischen Baustoff wiedereinführen (OK!), erzählt von der Industrie, die sich die DINAbk. selbst geschaffen hat, um die eigenen Produkte besser vermarkten zu können und leitet dann daraus die Berechtigung ab, die Baunormen nicht mehr beachten zu müssen. Hallo?!
Ich werde da wohl mal fragen dürfen, inwieweit die MG I doch im Keller verwendet werden darf.
... UND was sage ich den Mitarbeitern des Bauamtes, wenn die demnächst zu einer Abnahme in meinen Keller kommen und zufällig den Kalkmörtel sehen? - "Die Firma sagt, das funktioniert! " - Sagen die Firmen mit der Elektro-Mauerwerkstrockenlegung auch ...
Habe heute mit der Denkmalbehörde in Sachen Kalkputz telefoniert. Aussage: Wenn Sie ein Denkmal haben, sind die DIN-Normen nicht verbindlich, ansonsten schon!
Und jetzt?
Wir hatten hier vor einigen Jahren ein Erdbeben (Schwingungen). Und derzeit tausche ich marode Holzbalkendecken gegen Ziegeleinhängedecken mit Aufbeton (Gewichtserhöhung) aus. Ein schwereres Dach folgt (Gewichtserhöhung).
WENN mir die Bruchsteinmauer wegsackt, wenn noch einmal der Lastfall Schwingungen + Gewichtserhöhung + Gewichtserhöhung eintritt, was dann? - "Ja, da war vor einigen Jahren jemand bei mir, der meinte, DIN ist unverbindlich ... "
Mir hat auch kürzlich mal jemand gesagt, mein Ausgleichsgefäß für die Heizung sei "zu groß". Ich habe mich dann doch lieber auf meine Berechnungen und den gesunden Menschenverstand verlassen. WENN der Kessel oder eine Leitung explodiert und es kommt jemand zu Schaden, dann zählen keine Meinungen mehr, sondern harte Fakten.
***kopfschüttel*** -
was erwarten Sie vom Forum?
eine Absolution? Sie haben doch alle Informationen bekommen, die nötig sind - die jetzt umzusetzen liegt allein in Ihrer Verantwortung. Wenn Sie Bedenken wegen der Standsicherheit Ihres Gebäudes wegen einer Gewichtserhöhung haben, dann ist die Frage nach Kalkmörtel oder Kalkzementmörtel fehl am Platz, dann holen Sie sich einen Statiker vor Ort, der Ihnen das durchrechnet. Ich Tipppe drauf, dass bei einer 60 cm starken Natursteinmauer der Fugenmörtel auf die Standsicherheit eine kaum mehr als kosmetische Auswirkung hat und bei der Berechnung hinter dem Komma in der Rundungstoleranz verschwindet, aber mein Tipp entspringt natürlich auch nur dem Gefühl im Bauch und nicht einer DINAbk.-Norm ... -
Kosmetische Auswirkungen
na ja, ich könnte mir vorstellen, dass wenn es bei Hr. Störring ähnlich wie bei mir auf jeder Seite Löcher bis 10 cm Tiefe gibt in denen die Verfugung teilweise komplett fehlt, ist die Wand an der Stelle nur noch 40 cm statisch berechenbar. Das sind, wenn ich mich extrem anstrenge nur noch 2/3 der ursprünglichen Wand. Somit könnte eine sinnvolle Verfugung sich doch sicher auch positiv auf die Statik des Gebäudes auswirken, oder? Ich weiß, das kann nur ein Statiker beurteilen, aber ich kann die Bedenken von Hr. Störring schon verstehen.
Noch eine finale Frage meinerseits: gibt es zu diesem Thema informative links in denen man die unterschiedlichen Möglichkeiten mal sieht bzw. vergleichen kann?
(vielleicht hat ja die Königin der links noch was in der Hinterhand?) -
@ Hr. Ste-030-Bar: Danke für den Beistand!
Genau diese Bedenken hatte ich auch. Das Mauerwerk bedarf nicht nur der Kosmetik, sondern auch der Verfestigung, weil die Löcher doch erheblich sind.
Das von Herrn Kempf beschriebene Verfahren, diese Löcher zu schließen, kann ich übrigens nur empfehlen - habe es vorgestern mal an einer kleinen Stelle getestet. Ist eine enorme Arbeitserleichterung!
@ Martin Kempf
Absolution ("Freisprechung von Sünden")? - Welche Sünden? - Ich kann meinerseits keine Sünde darin sehen, Verantwortungsvoll ein Bauproblem lösen zu wollen und dazu unbequeme Fragen zu stellen. Ich bin mir auch bewusst, dass mir das Forum keine Verantwortung abnehmen kann. Ist auch nicht mein Anspruch.
Und es geht mir vorrangig NICHT um eine Frage nach der Standsicherheit Aufgrund der Gewichtserhöhung, sondern um eine Frage nach der Standsicherheit Aufgrund des hier empfohlenen NICHT ZUGELASSENEN KALKMÖRTELS.
Aber vielleicht sollten wir nicht gleich Fronten aufbauen. Wir dürften uns alle darin einig sein, dass (Luft-) Kalkmörtel für Natursteinverfugung eine sehr sinnvolle - vielleicht DIE sinnvollste - Lösung ist.
Allerdings ist die Verarbeitung nicht so einfach. Nach Herr Fahrenkrog bedarf es einer Untersuchung des originalen Putzmörtels ggf. mit Probenentnahme usw. Die Verarbeitung (siehe HF's Link zu SOLUBEL) ist auch aufwendiger als Kalkzementmörtel aus dem Sack. Von Baustoffhändler- und Handwerkerseite habe ich dazu bisher nur ratlose Gesichter gesehen oder Spott erfahren ("Kalkmörtel? Keine Ahnung, wird nicht nachgefragt. " - "Siemens-Lufthaken kenne ich, aber Luftkalk? " usw.).
Es dürfte einige Forumsleser (jetzt oder zukünftig) geben, die auch ihr altes Mauerwerk ausbessern wollen und das qualitätsorientiert, so wie Hr. Ste-030-Bar. Es gibt sowohl auf Expertenseite wie auf Bauherrenseite ein zunehmendes Interesse an historischen Baustoffen.
Dem Baustoff Kalk wird aber ein schlechter Dienst erwiesen, wenn meine Frage nach DINAbk. (MG I im Keller?) mit der Standardantwort "Gehen Sie doch zum Statiker! " abgebügelt wird.
Die meisten Leser sind dann geneigt (schon nervös wegen Kosten für Mörtelgutachter und spezieller Verarbeitungstechnik), lieber in den Baumarkt zu fahren und sich ein paar Sack Kalkzementmörtel, Trasszement usw. zu holen. Einfacher, billiger, bequemer. Die Folgen sind bekannt.
Wenn eine "einfache" Fugenvermörtelung zur Ingenieursleistung hochgeschossen wird, die ohne Statiker nicht mehr zu bewerkstelligen ist, so kann man sich das ggf. im Denkmalpflegebereich erlauben. Muss man ja nicht selbst bezahlen und die nötige Man-Power ist auch vorhanden. Der Durchschnittssanierer aber braucht eine praktikable Lösung.
Natürlich könnte ich mir auch einen Lichtschalter selber bauen, diesen dann in ein Labor geben, um ein Gutachten über die VDE-Übereinstimmung zu erreichen. ABER ich greife zur Konfektionsware.
Natürlich kann ich mir Kfz-Zubehör auch über Gutachten und Einzelabnahme beim TÜV genehmigen lassen. aberR ich kaufe dann doch lieber was mit aber.
Ohne Werbung machen zu wollen: Die Produkte der Firma SOLUBEL liegen preislich kaum über "normaler" Sackware, die Kosten für den Mörtelexperten sind sicherlich gut angelegt. Auch die Verarbeitungstechnik lässt sich sicherlich erlernen.
Aber wie sich jetzt zeigt, ist der Kalkmörtel NICHT zugelassen für Kellermauerwerk UND wenn ich ihn trotzdem verwenden will, bedarf es eines Statikers, um im Einzelfall den Nachweis zu führen, dass die DIN-Abweichung nicht schädlich für die Standsicherheit des Gebäudes ist.
ODER Roulette spielen und hoffen, dass es schon gut gehen wird ...
Wenn es gelingt, eine allgemeine Zulassung von MG I für Keller und Gewölbe zu erreichen, dann hat der Kalkmörtel im Nicht-Denkmal-Bereich eine echte Chance, sonst nicht.
Mit freundlichen Grüßen
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