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Artikel zum Thema betrügerische Bauherren
BAU-Forum: Modernisierung / Sanierung / Bauschäden

Artikel zum Thema betrügerische Bauherren

Foto von Herbert Fahrenkrog

Handwerker in der Krise Berliner Baufirmen beklagen miserable Zahlungsmoral Viele Betriebe stehen vor der Pleite, weil Auftraggeber reihenweise ihre Rechnungen nicht begleichen Christoph Stollowsky Mauern verputzt, Fenster gemalert  -  Zeit für die Rechnung. Eine einfache Kalkulation. Doch oft geht sie nicht auf. Immer häufiger müssen Handwerker in Berlin um Geld kämpfen, das ihnen zusteht. Auftraggeber zahlen verspätet oder gar nicht. Mittelständische Betriebe stehen vor dem Ruin. Dreiviertel aller Mitgliedsfirmen der Handwerkskammer klagten zu Beginn dieses Jahres über säumige Bauherren, jeder zweite dieser Betrieb verlor dadurch einen Großteil seiner Gewinne. "Die Zahlungsmoral ist miserabel", sagen Branchenkenner. Eine Entwicklung, die sich in Berlin zuspitzt. Den gesamten Seitenflügel eines Weddinger Altbaus hatte die in Tempelhof ansässige "Komplett-Bau GmbH" im Sommer 2000 neu gemauert. Der Auftraggeber, sagt Firmenchef Matthias Lüdecke, "war des Lobes voll". Doch kaum hatten die Maurer den letzten Stein gesetzt, wechselte er die Strategie. Plötzlich sahen die neuen Wände "schwammig" aus  -  laut Lüdecke ein vorgeschobener Grund. Zwei Jahre stritt die Firma vor Gericht, dann gab es einen Vergleich. Lüdecke verlor knapp 50 000 Mark. "Solche Verluste sind für kleinere Betriebe existenzgefährdend", sagt der Geschäftsführer der Fachgemeinschaft Bau, Rolf Sterzel. Rund 6000 klassische mittelständische Baubetriebe gibt es nach seinen Angaben in Berlin und Brandenburg. Durchschnittlich 600 von ihnen melden alljährlich Insolvenz an. Die Gründe sind höchst unterschiedlich und werden nicht systematisch abgefragt, doch Branchenkenner gehen davon aus, dass mindestens zehn Prozent dieser Firmen an erdrückenden Außenständen kaputt gehen. Ihre Kapitaldecke ist dünn und der Grundbesitz dürftig, weshalb die Banken keine zusätzlichen Kredite als Notanker geben. Hinzu kommt die mörderische Konkurrenz. Lukrative Aufträge sind rar, die Auftraggeber dadurch stärker denn je. Das motiviert zusätzlich, die Handwerkszunft aufs Kreuz zu legen. Die Schlimmsten sind aus Sicht der Innungssprecher vor allem größere private Bauträger. Städtische Wohnungsbaugesellschaften, Bezirksämter und Senatsverwaltungen bekamen bisher gleichfalls schlechte Noten, doch inzwischen sind sie "auf dem Weg der Besserung" und bevorzugte Partner am Bau, sagt der Geschäftsführer der Handwerkskammer, Bernd Babel. Wie lassen sich die Forderungen der Handwerker absichern? "Justitia muss sich sputen", sagt Kammerchef Bernd Babel und erzählt von "endlosen Auseinandersetzungen vor Gericht". Oft sei ein Betrieb pleite, bevor er zu seinem Recht kommt. Aus Sicht der Kammer wären es hilfreich, den Handwerkern ihre Eigentumsrechte auf eingebaute Materialien zu sichern, bis die letzte Rechnung bezahlt ist. Auch vorgeschriebene Bankbürgschaften stehen auf dem Wunschzettel. Zumindest für größere Einsätze müssten sie gewährt werden, bevor ein Bautrupp anrückt. Bisher handeln dies nur wenige Handwerker aus. Die Kammer weiß warum: "Es will doch keiner seinen möglichen Auftraggeber verprellen. " Zitat Ende. Originalartikel, Link klicken. das sollten die Bauherren auch mal Bedenken, wenn Sie Abzocke bei den Handwerkern anprangern. Zu jedem Spiel gehören zwei Seiten. MfG
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  1. Vorsicht Laienmeinung!

    Ich denke, in dem Bericht wird die Krux angesprochen, welche für beide Seiten (leider) gilt: Recht haben und zu seinem Recht kommen sind leider mindestens zwei Paar Schuhe. Mehrheitlich gilt doch: der (wirtschaftlich) Schwächere unterliegt, weil er sie Zeit bis zu einer endgültigen letztinstanzlichen gerichtlichen Klärung oftmals finanziell nicht mehr erlebt bzw. nicht leisten kann. Dies kann sowohl der kleine Bauherr gegenüber der großen Baufirma, als auch der kleine Handwerker gegenüber dem wirtschaftlich stärkeren Auftraggeber sein. Gleichwohl ich eigentlich für eine Senkung der meiner Ansicht nach jetzt schon relativ hohen Nebenkosten am Bau bin, sehe ich hier eigentlich nur eine Chance darin, eine neutrale Instanz ins Leben zu rufen, welcher sich beide Seiten, d.h. Auftraggeber und Auftragnehmer vorbehaltlos unterwerfen. Diese Instanz muss vom Auftraggeber über dessen Mittel für die Beauftragte Leistung verfügen können, darf sie allerdings nur dann auszahlen, wenn diese Leitung nach objektivem Ermessen auch erbracht wurde. Perfekt ist diese Lösung natürlich nicht, berücksichtigt sie doch weder verdeckte Mängel, Sicherungsrückbehalte noch Qualität des Beurteilenden. Naja, dafür ist's halt eben nur eine Laienmeinung.
  2. Treffende Meinung, aber

    Sowasgibt es längst. Nämlich die neutrale Bauüberwachung im Sinne von Qualitätsmanagement und Qualitätssicherung. Das Problem: "Hilfe! Das kostet ja Geld! Nein, das machen wir nicht, brauchen wir nicht, wir vertrauen unserem Bauträger" Oder letzte Satz "das machen wir schon seit 30 Jahren so! " (Bauträger).
    Deswegen nutzt alles nichts, das sollte entweder Gesetz werden oder wenigstens bei Bankfinanzierung Bedingung sein.
    Das würde nämlich für beide Seiten das Problem lösen.
    • Name:
    • Martin Beisse
  3. Einen Versuch wäre es Wert,

    Foto von Lieselotte Tussing

    aber m.E. hängt einfach zu viel dran, um das ganze so total umzukrempeln. Beispielsweise die Sicherung der Eigentumsrechte von eingebauten Materialien. Will der kleine Handwerker für sämtliche Beschädigungen durch Dritte haften? Wie sehen die Versicherungsprämien für ihn aus? Thema Bankbürgschaften: Fände ich gut, allerdings nur im Tausch Zug um Zug gegen Ausführungsbürgschaften. Im übrigen sollte nicht vergessen werden, dass der normale Bauherr Laie ist und sich einer Übermacht von Fachleuten gegenüber sieht, für die sich die Mängel, die er glaubt festzustellen, immer noch innerhalb von irgendwelchen Toleranzen bewegen. Sein letztes Mittel ist halt der Einbehalt von Zahlungen. Gut gefallen hat mir die Idee der Aufnahme von QM und QS als Voraussetzung für die Gewährung der Finanzierung. Einziger aber großer Schwachpunkt: Wieder muss beiden Seiten ein (!) Schiedsrichter aufgezwungen werden (s. FIFA, der Schiedsrichter hat auch Recht, wenn per Bildaufzeichnung das Gegenteil 'rauskommt). Aber generell gilt meiner Meinung nach, dass Änderung not tut!
  4. Die Feinheiten kommen ja noch

    Jaja, Frau Tussing, nun überholen Sie mich doch nicht! :-) War ja nur der Anfangsgedanke. Natürlich müssen die überwachenden Personen, Institute, Arbeitskreise oder was weiß ich erst mal über eine entsprechende Qualifikation verfügen.
    Also nicht einfach TÜV oder DEKRA draufschreiben.
    • Name:
    • Martin Beisse
  5. Aber was machen die neutralen Stellen, ...

    Aber was machen die neutralen Stellen, wenn der Auftraggeber einfach nicht Willens ist zu bezahlen? Haben die bereits jetzt ausreichend "Druckmittel"?
    • Name:
  6. Eine Frage der Verträge (Huhu, Herr Schotten)

    Ähnlich wie bei Schiedsgutachten und Schiedsgerichten müsste denn eben im Vertrag stehen, dass der Neutrale entscheidet, und sich alle Parteien dem Urteil unterwerfen. Für die Feinheiten sind die Rechtsanwälte gefragt.
    • Name:
    • Martin Beisse
  7. Tja nur:

    welcher Bauherr würde aus heutiger Sicht freiwillig derartige Verträge abschließen. Hier müsste m.E. unter anderem auch angesetzt werden.
    • Name:
  8. Na sag ich doch: nicht freiwillig, sondern sanfter Druck

    Oder besser noch Zwang. Entweder gesetzlich oder eben über die Finanzierer. Bei großen Bauten ist QM und QS übrigens oft schon Pflicht.
    • Name:
    • Martin Beisse
  9. Die Tricks der Bauherren

    Foto von Ralf Stoll

    Folgender Artikel zeigt die Situatin aus der Sicht der betrogenen Handwerker: Aus Potsdamer Nachrichten Die Tricks der Bauherren Nörgeln, Schummeln, Hinauszögern: Warum kleine Handwerksbetriebe im Zweifel am kürzeren Hebel sitzen Christoph Stollowsky "Der Anschiss hat Methode". Handwerker gebrauchen deftige Worte, wenn man sie auf zahlungsunwillige Kunden anspricht. Unglaubliche Geschichten können viele Firmenchefs erzählen. Zorn mischt sich mit Verbitterung, selbst der geschickteste Handwerker ist fast immer am kürzeren Hebel. "Die Halunken am Bau", heißt es, "nutzen jede Menge Winkelzüge und Schlupflöcher. " Recht wird verdreht, Zeit geschunden. Große Bauträger planen professionell, wie sie Firmen hereinlegen können, kleinere private Auftraggeber machen sich einen Sport daraus. Der Tagesspiegel hat sich in der Baubranche umgehört und schildert nachfolgend die gängigsten Methoden. Ködern und Drängeln Handwerker erbringen oft teure Vorleistungen, bevor ein Bauherr die erste Abschlagszahlung überweist. Das ist für sie riskant, denn laut Gesetz gehören alle Materialien ihrem Auftraggeber, kaum sind sie in einem Gebäude montiert. Bleiben Rechnungen offen, hat der Gläubiger keine Chance, Rohre, Kabel oder Fenster wieder auszubauen  -  damit würde er sich am Eigentum des Bauherren vergreifen. Neuerdings erlaubt der Gesetzgeber zwar, dass zumindest schon angefahrenes, aber noch nicht eingebautes Material wieder abgeholt werden darf  -  doch das ist laut Handwerkskammer wenig hilfreich. "Die machen die Tore dicht und schreien , Hausfriedensbruch'. " Betrügerische Bauherren nutzen diese Regelungen systematisch aus. Hubert Minter, Chef einer Neuköllner Sanitär- und Heizungsfirma, hat es mehrfach erlebt. Zum Beispiel, als er für mehr als 100 000 Mark eine Klimaanlage in ein Bürohaus einbaute. "Meine Leute rückten an und montierten in den ersten Tagen Rohre im Wert von 20 000 Mark", erzählt er. Das wurde sofort als Abschlag bezahlt. Was Minter nicht ahnte: Die schnelle Überweisung war ein Köder. Schon zwei Tage später stöhnte der Bauherr am Telefon, man sei in Verzug  -  mehr Monteure müssten her. Also verstärkte Minter brav seinen Trupp und ließ schneller denn je weitere Rohre einbauen. Doch nun spielte der Bauherr plötzlich auf Zeit. Weitere Abschlagsrechnungen waren angeblich nicht korrekt, mussten umständlich geprüft werden, Gesprächstermine platzten  -  bis Hubert Minter sich nichts mehr vormachte und im Gegenzug seine Arbeiter vom Bau abzog. Aber damit handelte er sich ein weiteres Problem ein. Nun pochten die Auftraggeber auf den Bauvertrag. Sie drohten eine Vertragsstrafe an, falls Minter nicht rechtzeitig alles fertigstelle. Schließlich kam der Streit vor Gericht und endete mit einem Vergleich. Die Sanitätsfirma verlor gut 40 000 Mark. Der falsche Eigentümer Dieser Fall trug sich in einer Charlottenburger Eigentumswohnung zu. Dort sollte eine Gasheizung eingebaut werden. "Gehört Ihnen die Wohnung? ", fragte der Handwerker den potenziellen Auftraggeber. Der nickte und unterschrieb den Auftrag. Die Arbeiten war fertig, bezahlt wurde nicht. Die Heizungsfirma erinnerte freundlich an ihre Rechnung und bekam eine schroffe Antwort: "Was wollen Sie, Eigentümerin der Wohnung ist meine Frau. Das war mir damals nicht klar. " Die Frau sei inzwischen ausgezogen, man solle sich an sie wenden. Doch deren Anwalt erteilte dem Handwerker gleichfalls eine Abfuhr. Seine Mandantin, schrieb er, habe niemals einen Auftrag erteilt. Letzte Chance: ein langwieriges Gerichtsverfahren. Solche Tricks sind unter Handwerkern leidlich bekannt. Man könnte sie durch einen Blick ins Grundbuch vermeiden. Doch welcher Auftraggeber mag derartige Schnüffeleien? Er wird stattdessen den Heizungsbauer der Tür verweisen und ihn fragen, ob er auch noch seine Blutgruppe wissen möchte oder die Häufigkeit des Geschlechtsverkehrs. Mäkeleien Baufirmen verrichten oft komplizierte Arbeiten. Es ist nicht schwer, an Mauern, Türen oder technischen Anlagen kleinere Mängel zu finden, die sich raffiniert ausnutzen lassen
    • oder herumzumäkeln, obwohl alles bestens erledigt wurde.

    Rund 10 000 Mark sollten die Monteure einer Solaranlage weniger bekommen, weil an einer kleinen Stelle die Kunststoffisolation eines Schlauches verschlissen war. "Die Anlage funktionierte einwandfrei", heißt es bei der Innung, "es handelte sich um eine Marginalie". Schließlich bestellte die Firma einen Gutachter, der Streit kam vor Gericht und endete mit einem Zweidrittel-Sieg der Monteure. Wenigstens 7000 Mark bekamen sie zugesprochen. Die Verzögerungsstrategie Es beginnt mit einem Briefekrieg. Die Handwerksfirma arbeitet angeblich zu langsam, zu ungenau oder hat die falschen Kacheln verlegt, obwohl ihr Chef beschwören kann, dass sein Auftraggeber genau diese Kollektion haben wollte. Doch leider hat er das nicht schriftlich abgemacht; es wurde im Tohuwabohu der Vorbereitungen vergessen. Unterdessen behält sich der Bauherr vor, weitere Rechnungen zu bezahlen. Der Handwerker kommt nicht an sein Geld heran. Hohe Überziehungszinsen und laufende Kosten bringen ihn in die Bredouille, er vereinbart Gespräche zur gütlichen Einigung, aber die Gegenseite sagt sie regelmäßig vorher ab. Er holt Gutachter, aber der Bauherr zieht deren Kompetenz in Zweifel und lässt es auf ein Gerichtsverfahren ankommen. Schließlich weiß jeder in der Baubranche, dass die meisten Verfahren in solchen Dingen mit einem Vergleich enden. Ein wenig lässt sich der Preis des Handwerkers also mit Sicherheit drücken. Außerdem vergehen in der Regel zwölf Monate bis zum Urteil in der ersten Instanz. Mal sehen, ob der Gläubiger so lange durchhält. Geht er unterdessen Pleite, ist das für den Bauherrn der günstigste Fall. Wird er wenigstens nervös, lässt sich bei Nachverhandlungen ein besserer Preis erpressen. Sollte das Gericht aber wider Erwarten eindeutig Partei für den Handwerker ergreifen, so kann er sich seiner Ansprüche noch lange nicht sicher sein. Dann löst der Bauträger bei größeren Summen plötzlich seine Firma auf und leistet den Offenbarungseid. Sogar der eigene Konkurs ist manchmal eingeplant. Artikel aus den Potsdamer Nachrichten, siehe Link

    • Name:
  10. Tja, schöne neue Welt

    Da nutzt die tolle "Fertigstellungsbescheinigung" eben auch nix. Diese Fälle kenne ich vom als Gericht beau3330ftragter SV auch. Viel zu oft!
    Krasses Beispiel aus der Praxis: Bauherr behält 60.000 DM nur für Dachdeckerarbeiten ein. Bis das mal zu einem Verfahren kommt, dauert. Bis es dann zu mir kommt, noch länger!
    92 (!) Mängel sollten untersucht werden. Drei blieben übrig. Gericht erkennt an. Aber hat der Handwerker was davon? Nein! Denn der RA legt Widerspruch ein (oder wie das heißt). Also nochmal 6 Monate (!) später eine Stellungnahme von mir gefordert. Der Handwerker hat sein Geld immer noch nicht.
    Letzte Woche ist für den Handwerker entschieden worden. Zu spät, den gibt es nicht mehr.
    • Name:
    • Martin Beisse
  11. Und nun das Gegenteil

    Das betrifft aber weniger Handwerker als Bauträger und Subunternehmer / Nachunternehmer. Da werden nämlich laut Zahlungsplänen Gelder bezahlt, die den Wert der zu erstellenden Leistung weit übersteigen.
    Dem Bauträger ist das doch egal! Hauptsache Geld ist da. Nun kommen wieder die Handwerker als Subunternehmer / Nachunternehmer ins Spiel, die schon ziemlich verzweifelt sein müssen (s.o.) um so einen Auftrag überhaupt anzunehmen. Da muss nur die Bank durch Umsätze (nein, nicht Gewinne!) beruhigt werden.
    Und da werden eben die Bauherren besch ... en. Weil die den Wert i.A. gar nicht einschätzen können, fallen die immer wieder auf die Zahlungspläne herein. Und genau das nutzen betrügersiche Bauträger gerne aus: Keller für 190.000 DM erstellen (laut Zahlungsplan) der nur 40.000 DM kostet. Und denn: "Mir doch egal! "
    Und denn natürlich die Annoncen-Anbieter: heute noch gelesen, 5 DM für Faserzement-Wellplatten.
    Fazit: wir müssen langsam wieder lernen, billig von preiswert zu unterscheiden. BAU.DE ist der gute Anfang
  12. Aaarghh

    Password eingegeben und Kurzform. Hat wohl nicht geklappt. Ich war es!
    • Name:
    • Martin Beisse
  13. Makler- und Bauträgerverordnung (Maklerverordnung, Bauträgerverordnung)

    Foto von Helmuth Plecker

    Ich bin soeben auf dieses Forum gestoßen und habe alle Beiträge mit Interesse gelesen. Die Aussagen aus Sicht beider Parteien sind richtig: Es gibt Zahlungssäumige Bauherren (die das mitunter auch absichtlich machen  -  und unser Rechtssystem hält hierfür auch noch die Türe offen), es gibt aber auch Unternehmer, die die Unwissenheit der Bauherren ausnutzen. Fazit: Das System ist falsch. Lösung: Fremdüberwachung (da waren wir uns in Kassel einig!)  -  wie: freiwillig =>bau.de oder Zwang = kommerziell?  -  Der Ansatzist ausbaufähig! Zahlungsmoral: was gibt's denn da schon alles für die Unternehmer  -  was hat Sinn, was ist überflüssig, was ist praxisfremd! Ich halte es für müßig nun schon wieder anzufangen damit, den Schuldigen zu suchen. Schuld sind alle: Sowohl die Bauherrenschaft als auch die Anbieter und die Justiz! Sind wir uns einig  -  wie man zuvor sieht  -  Frage: Was kann man machen?
  14. Beginn im Internet?

    So könnten, und werden, wir ja anfangen. Zunächst mal, wie besprochen, die "Checklisten" zusammenstellen. Die kann sich dann jeder Bauherr ausdrucken.
    Und eben weiterhin die online Beratung. Zum Beispiel die berühmt berüchtigten Baubeschreibungen prüfen. Das geht auch ohne Ortsbesichtigung. Genau so können die Zahlungspläne geprüft werden.
    Fachleute gibt es hier ja genug. Und bis jetzt hat nahezu jeder fachliche Streit mit einer Einigung geendet.
    Weitergehend könnten dann entsprechene Bilder von der Baustelle eingereicht werden, die dann hier ggf. beurteilt werden können.
    Erst wenn das nicht mehr geht, kann ja einer von uns rausfahren, verstreut genug sind wir ja :-) Im Prinzip machen wir das ja jetzt schon, allerdings meistens zu einem zu späten Zeitpunkt.
    Wer ist bereit, einen Artikel über Bua.de zu schreiben, sodass dieser Service über Zeitungen bekannter wird?
    • Name:
    • Martin Beisse
  15. BAU.DE natürlich *grr*

    nicht bua.de *Fingersortier*
    • Name:
    • Martin Beisse
  16. Schlichtungs- und Schiedsordnung für Baustreitigkeiten SOBau

    Foto von Robert Worsch

    Eine Möglichkeit, langewährende Prozesse mit ungewissem Ausgang zu vermeiden, wäre die Vereinbarung der SOBau mit dem Bauvertrag. Diese eignet sich meiner Meinung nach insbesondere für Private Bauherren und deren Handwerker. Ich bitte die Teilnehmer des Forums sich auf der unten angegebenen Homepage die Sachlage zu betrachten und um Ihre Meinung zu diesem Thema. Ich habe schon vereinzelt mich der SOBau bedient und sehr gute Erfahrungen damit gemacht. Es ist keine Garantie, dass es reibungslos abläuft, jedoch steigt die Hemmschwelle für sinnlosen Streit bei den Beteiligten erheblich. Auf Wunsch übersende ich interessierten Bauexperten aus diesem Forum gerne ein Exemplar. Aber bitte nicht alle, denn ich habe nur noch 10 Exemplare vorrätig. Bitte kurzes E-Mail mit Adresse. Ich wäre auch sehr an der geschätzten Meinung von Herrn Schotten zu diesem Thema interessiert.
  17. Bericht, Herr Beisse ...?

    Foto von Robert Worsch

    ... die Idee ist gut, nun Werbung für BAU.DE zu machen  -  jedoch ohne Kosten. Leider bin ich nicht so gut im Verfassen von redaktionellen Beiträgen. Ich habe aber bereits mit meinen Kooperationspartnern gesprochen, die mir viele Möglichkeiten zur Verfügung stellen: Schaufenster mit Darstellung meiner Leistungen und BAU.DE-Forum. Auslage dort meiner Imagebroschüren, indem ich auch kurz und knackig auf BAU.DE Hinweise. In meine Homepage wird ein Link eingearbeitet. Ich werde mich mit den Redakteuren "unserer" Lokalpresse mal in Verbindung setzten und alles mündlich erklären, die werden da sicherlich was verfassen. Sollte jeder in der Form nachmachen. Die Banken und Finanzierer (Bausparkassen) sind ein gutes Verbreitungsmedium  -  auch glaubwürdig. Der Hinweis liegt bei mir nun auch jedem Angebot bei.
  18. Sehr schön!

    Auf meinen diversen Homepages ist BAU.DE ohnehin als Link vorhanden. Ich sauge mir die nächsten Tage mal einen kurzen Artikel aus den Fingern. Den können wir ja dann im Metaforum verfeinern. Viele Zeitschriften warten aber geradezu auf solche Artikel. Manche zahlen sogar Geld (und schon wieder das $-Zeichen ind den Augen *g*). Banken sind eine gute Idee. Ich mach mich da auch mal schlau. Vorteil: eine Bekannte von mir ist Architektin bei der Spaßkasse. Mal sehen, was die dazu sagt.
    • Name:
    • Martin Beisse
  19. QM und QS

    Herr Beisse und Frau Tussing, machen als gesondert beauftragte Leistung (noch einer, der die Baustelle durcheinander bringt ;-) keinen Sinn, besonders nicht bei Einfamilienhäusern. Diese Leistung haben Sie doch schon "All Inclusive" bei Beauftragung eines freischaffenden Architekten! Ich kenne viele solcher Leute, die, gerüstet mit dem "Knopf im Ohr", wie Heinz Wichtig auf den Baustellen herumlaufen und die Handwerker nerven "was machen Sie da", "ich arbeite", "ach so" ... ;-)..) Das ist es, was unsere Bauten teuer macht, wir sollten bei QS, QM, Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordinator (Sicherheitskoordinator, Gesundheitsschutzkoordinator) (SiGeKo) und Co. schnell die Notbremse ziehen ... aber ich glaube, dafür ist es wohl (leider) schon zu spät. Zitat aus einem Leserbrief zu Qualitätsmanagement: "Wer's kann, macht's, wer's nicht kann, lehrt's.. Die aufgeführten Leistungen des Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordinator (Sicherheitskoordinator, Gesundheitsschutzkoordinator) (SiGeKo) z.B. finden Sie doch zum größten Teil in der HOAIAbk. wieder, oder? Für die Sicherheit auf der Baustelle sind Unternehmer, Bauherr und Bauleiter verantwortlich, warum soll ich da noch jemanden einstellen? Man sucht neue Arbeitsfelder und macht dann ein Gesetz ... wo soll das noch hinführen..? Mich erinnert das an ASU, neue Nummernschilder mit blauen Sternen etc. etc.. Wenn das so weitergeht, kostet ein Einfamilienhaus Standard bald das doppelte. Wir soillten uns auf etwas Wichtigeres konzentrieren! Gruß
  20. Treuhand für den Bau

    Die Idee ist gut und taucht in den verschiedenen Foren wieder auf. Hier der Versuch eine Struktur vorzuschlagen. (sicherlich basierend auf unseren Erfahrungen auf unserem Bau, vielen Arbeiten mit QS-Systemen und dem Unfug den man damit treiben kann) sowie einiger erfolgreicher abgeschlossener Projekte vor Auge. Wenn ich nachfolgend von Geschäft spreche bitte nicht als Gewinnorientierung sehen, sondern als den Versuch einer Methode.
    Das Geschäftsziel: Sicherstellung der berechtigen Interessen von Bauherrn und Bauszuführenden. Diese berechtigten Interessen für beide Seiten sind einfach zu definieren. Der eine möchte die Leistung, der andere Geld.
    Das Geschäftsmodell: Eine Treuhandfunktonalität. Die Phasen der Bauerstellung werden überwacht. Beide Seiten unterwerfen sich den Schiedssprüchen. Die Treuhand stellt die Leistungen und Zahlungen sichern. Gleichzeitig werden alle beteiligten professionell durch Beratung unterstützt.
    Mehrkosten: Wahrscheinlich im eingeschwungenen Zustand gering. Fehlerminimierung senkt die Kosten in der Bauphase. Zahlungssicherstellung macht es nicht mehr notwendig Zahlungsausfälle in die Preise einzukalkulieren. Die Investitionsbereitschaft der Bauherrn steigt mit der Sicherheit.
    Ganz klar muss diese Treuhand auch Unternehmerisch handeln und Gewinn erzielen können. Wenn dies nicht gegeben ist erzeugt jedes QS-System einen nicht bezahlbaren Wasserkopf. Ich bin bei Interesse gerne bereit dies zudefinieren.
  21. eijeijei Herr Zack

    Foto von Stefan Ibold

    Da ist der Wunsch der Vater des Gedanken. Mit solch einem "Kollegen" von Ihnen habe ich es gerade zu tun. Als Architekt beauftragt, als Niete geendet ist eine noch nette Umschreibung der hundsmiserablen Arbeit, die der Mensch bislang abgeliefert hat.
    Ein großes Problem Ihrer Zunft, scheint mir die mangelnde Baustellenpraxis zu sein. Da werden Leute nach dem Studium freilaufend auf ahnungslose Bauwillige losgelassen und heraus kommt? Richtig, Murxs ohne Ende : (((.
    Kleines Beispiel gefällig?
    Umbau, Sanierung. Da wurde stundenlang rumgetrickst, welche Bedachung man nehmen kann, ohne das Gewicht des Gebäudes (Pfahlgründung auf Holzpfählen) unnötig zu erhöhen, da eine Gewichtserhöhung laut Bodengutachten einen erneuten statischen Nachweis benötigt. Geeinigt hatte man sich letztlich auf eine Ziegeleindeckung, weil Schiefer deutlich schwerer gewesen wäre. Und was macht der Tausendsassa? Der lässt ohne Nachweis und ohne Notwendigkeit eine Vollschalung (Gewichtserhöhung um ca. 800 kg) aufbringen, obwohl dieses im Vorfeld bereits verworfen wurde.
    Noch Fragen?
    Ich auch nicht, da fällt einem nichts mehr zu ein : ((
    MfG
    Stefan Ibold
  22. Wenn es denn so wäre, Herr Zack

    Fast allen eilnehmenden Architekten dieses Forums traue ich es zu, dass genau wie bei Ihnen beschrieben zu managen. Aber, es sind eben nicht alle so. Ich gehe sogar soweit, dass wir 50 % aller fähigen Architekten hier im Forum haben :-)
    Nach meiner Erfahrung können es 90 % der Architekten aber eben nicht! Kassieren 31 % für die Bauleitung, was einen Besuch im Monat beinhaltet. Wie gesagt, meine Erfahrung.
    Und das Dicke vom Ei: woher soll der Bauherr das vorher wissen? Und nun mein provokativer Vorschlag: HOAIAbk. so auslegen, dass eben nicht der entwerfende Architekt die QM und WS übernimmt, also auch nicht die Bauleitung. Dann ändert ishc am Preis nix.
    • Name:
    • Martin Beisse
  23. Ich möchte es kurz und knackig sagen:

    Foto von Stefan Ibold

    Die Idee des Herr Zack ist sicherlich nicht von der Hand zu weisen, aber die Realität sieht anders aus. Und das behaupte ich aus Erfahrung. Ich habe da schon die tollsten Dinger erlebt und erlebe sie immer wieder, wenn ich mit Adlersaugen die Baustellen beobachte, die in unserer Gemeinde geschehen und da sind auch Architekten (Kammer!) am Werk. Oh weh, oh weh!
  24. Qualität und Überwachung

    Beides darf nicht von demjenigen gemacht werden, der auch die Planung/Entwurf gemacht hat. Genau das ist der richtige Weg. Das fängt übrigens im Kleinen an, z.B. dürfen wir in unserer Firma (Automobilzulieferer) keine Dokumente für gültig erklären, die nicht von einem anderen Mitarbeiter und bei wichtigen Dingen von dritter Seite (Qualitätsabteilung, Kunde, etc.) geprüft worden sind. Nicht anders dürfte es beim Bau sein!
    Und: "Fehlerminimierung senkt die Kosten in der Bauphase" Das sollten sich mal einige Bauträger hinter die Ohren schreiben! Was bei uns alles doppelt und dreifach gemacht und verschlimmbessert wurde, naja ...
    Bei uns gibt es das Motto "First Time Right", wobei dieses wohl bei vielen Baufirmen leider etwas abgewandelt heißen müsste "Wir machen es zum ersten Mal richtig" ...
    100 %ige Zustimmung, Herr Leidenbach und MB! BAU.DE sollte eine Vorreiterrolle einnehmen und ein derartiges Modell weiterentwickeln, mit Mustercharakter für alle privaten Bauvorhaben.
  25. Herr Aselmeyer, nehmen wir es doch mal unter die Lupe!

    Foto von Stefan Ibold

    Wie läuft's denn bei Ihnen in der Firma so ab? QM wird doch im eigenen Betrieb praktiziert  -  nach dem "Vier-Augen-Prinzip" wenn ich das richtig verstanden habe. Fremdüberwachung doch erst nach Fertigstellung des Produktes, oder? Oder ist das anders? Erklären Sie doch mal nach vereinfachtem Schema. Die BAU.DE-Lösung ist ja losgetreten und es geht ja weiter. Helfen Sie dabei!
  26. Das BAU.DE  -  Haus

    Foto von Stefan Ibold

    Im Forum sind doch (fast ) alle Beteiligten vertreten, die zur ordnungsgemäßen Herstellung eines Hauses erforderlich sind. Und alle sind äußerst reiselustig und flexibel. Beginnend in einer festgelegten Region mit den entsprechenden Firmen einen Haustyp anbieten, der funktionell und kostengünstig geplant ist, die Baubeschreibung exakt festgelegt und die bauliche Ausführung den geprüften Erfordernissen des entsprechenden Bauplatzes gerecht wird. Laufende Bauüberwachung und Dokumentation von Gutachter und im Forum beteiligter Bauherren, sowie ein neutrales Schiedsgericht aus diesem Personenkreis. Dazu eine Webcam auf die Baustelle, damit jeder den Bauablauf im Forum nachvollziehen kann.
  27. Nur

    wenn Planung UND Bauleitung aus einer Hand kommen, kann es etwas werden, das erstmal dazu. Herr Ibold, deshalb ja die Sache mit der Bauvorlageberechtigung, dann passiert das mit den "grünen Jungs" ja nicht. Wie schon mehrfach betont: Wer nach HOAIAbk. beauftragt wird, kann auch diese Leistungen erbringen. Wir sollten nicht immer die Einzelfälle der "Nieten" als gemeinsamen Nenner sehen. Nur 3 % der Einfamilienhaus in Deutschland (und um diese geht es in dieser Diskussion) werden mit Architekten gebaut (freischaffend). Das spricht ja wohl Bände und erklärt das Dilemma von selbst. Wer jetzt noch eine 3. Instanz einbauen will, hat das System nicht erkannt.
  28. Genau das ist doch der Knackpunkt!

    Foto von Lieselotte Tussing

    QM und QS gibt es in vielen größeren Betrieben, ist aber in diesen Fällen einfach nur eine Eigenüberwachung. Das kann  -  aus meiner Sicht bei der FSK  -  freiwilligen Selbstkontrolle  -  der Filmindustrie funktionieren, nicht aber auf dem Bau. Den der Quality- und Quantity-Surveyor kann halt nicht nur das Wohl des Bauherrn vor Augen haben, sondern muss (!) vorderhand das Wohl seines Betriebes durchsetzen. Klar kann es übertrieben sein, bei jedem noch so kleinen Bau einen unabhängigen QM/QS dranzustellen. Es hebt die Kosten, selbstverständlich! Und welcher private Bauherr, der einmal im Leben sein Häuschen baut, kennt die Erfahrungsberichte hier aus dem Forum. Die Idee mit Zeitungsberichten etc. ist sehr gut. Ich muss mal sehen, ob da bei unserer Saarbrücker Zeitung nichts drin ist.
    • Name:
  29. ein Beispiel:

    Ich weiß schon, worauf Sie herauswollen, Herr Plecker. "Vier-Augen-Prinzip" kann auch heißen, dass der Prüfende nur seinen Namen druntersetzt, wird schon stimmen ... Leider ist es häufig wohl auch so. ABER: Bei der Entwicklung ist immer die Qualitätsabteilung zwingend einzubeziehen (zum Beispiel in sogenannten Fehlermöglichkeits- und -Einfluss-Analyse). Bei qulitätsbeeinflussenden Änderungen (innerhalb der Entwicklungsphase des Produktes oder in der Serienphase) ist eine Zustimmung der Qualitätsabteilung zwingend erforderlich. Und  -  wie das in größeren Firmen nun mal ist  -  das ist dann keine Sache mehr die man auf dem Wege der Kungelei ("los, unterschreib mal") regeln kann, sondern das ist schon eine eigene Abteilung, die ihre Aufgabe unabhängig und kritisch wahrnimmt.
    Und bei Kundenrelevanten Änderungen, das heißt Änderungen, die in irgendeiner Art die Qualität, die techn. Daten, das Aussehen, die grundlegende Konstruktion betreffen, MUSS der Kunde zwingend einbezogen werden und es MUSS eine Freigabe vom Kunden vorliegen! Das A und O dabei ist natürlich die Beratung des Kunden, der ja dann wissen will, was sich wie und warum ändert. Somit wird bei einem derartigen Qualitätssystem automatisch auch die Beratung des (kritischen) Kunden verbessert (gezwungenermaßen, weil ohne Beratung wird der Kunde keine Freigabe für irgendeine Änderung geben).
    Vielleicht gibt es noch eine Anregung dazu: In unserer Branche ist die Qualität der Firmen zahlenmäßig erfasst, Ratings, die zum Beispiel die Ausfallrate in der Produktion betreffen etc. Branchenweit werden die Firmen und deren Produkte nach bestimmten Richtlinien (Ausfallraten, technische Qualität und Benutzerfreundlichkeit der Produkte, Kundenfreundlichkeit etc.) bewertet. Da ist der Druck, 100 %-Qualität zu liefern und ein eigenes wirklich funktionierendes Qualitätsmanagementsystem zu haben, ungeheuer groß. Vielleicht sollte ein derartiger Druck auch in der Baubranche aufgebaut werden, eine Art "Qualitätsrating für Bauleistungen", die schlechte Firmen auch wirklich offensichtlich "schlecht" aussehen lässt.
  30. Ergänzung

    Was ich eben beschrieben habe, gilt nicht nur für die Zeit nach "Fertigstellung" des Produktes (Serienproduktion), sondern gleichermaßen in der Entwicklungsphase! Heißt also: auch da Überwachung durch Qualitätsabteilung und Kunden! Grundlegend wichtige Kriterien (z.B. EMV-Verträglichkeit) werden von unabhängigen Prüfinstituten getestet. Wohlgemerkt: Schon in der Entwicklungsphase an Prototypen, nicht erst am fertigen Produkt!
    Frau Tussing: Klar, QM am Eigenheim für 400.000 DM klingt für viele, mit Kanonen auf Spatzen zu schießen und wird sicherlich nicht gerade billig. Aber wieviel spart man dadurch dass man gezwungenermaßen es nur einmal aber dann gleich richtig macht, wieder ein? Ich möchte nicht wissen, wie viele Bauträger von vornherein x% eines Festpreises für Baumängelbehebung oder sonstige Unsicherheiten eingeplant werden. Wenn man vieles nicht noch einmal und noch einmal verschlimmbessern muss  -  wieviel würde denn das wieder einsparen? Nicht wenig, denke ich ...
  31. Der Qualitätsmanager

    für die Bauleistung ist und bleibt der freischaffende Architekt! Er wird vom BAUHERRN bezahlt, ist frei und unabhängig, sollte die Baustelle vom ersten Strich bis zur Einweihungsfete betreuen. Er ist der Treuhänder des Bauherrn und damit der ideale Partner. Das wir diese Qualitätsmanagementdiskussion jetzt haben, kommt doch nur daher, das die Bauherrschaften es bisher versäumt haben, für ihre Bauvorhaben einen Architekten zu nehmen. Wo soll das denn noch hinführen? Armes Deutschland, wir verwalten uns bald selbst! Ja, ich weiß, es ist kaum bekannt, was für eine Ausbildung ein Architekt hat, was der Unterschied zum Bauingenieur ist und welche Leistungsphasen es gibt und welche dieser LPH wann beauftragt werden sollten. Dies sollten sich die Bauherrn erstmal zu Gemüte führen, dann klappt auch die Baustelle. Vielleicht eine Qualitätskontrolle für den Wissensstand der Bauherrn, bevor diese überhaupt bauen dürfen? ;-) Das würde eine Menge Ärger ersparen, den Bauschadengutachtern allerdings auch den Großteil Ihres Einkommens.. ;-)
  32. Auch wenn Sie's nicht glauben wollen, Herr Zack

    Es gibt Bauträger, die mit Architekten arbeiten, die noch nicht einmal den Mindestwärmeschutz geschweige denn die geltende WSchVo in allen Einzelheiten kennen und ungedämmte Bodenplatten in offene Treppenhäuser im unterkellerten Einfamilienhaus einbauen, oder die nicht einmal wissen, dass man mit einem Fensterrahmen, der auf der Innenseite nur eingeputzt ist (ohne zusätzliche Abdichtungen) eben KEINE dauerhafte Luftdichtigkeit erzielen kann und die glauben, dass die DINAbk., in der eindeutig die Maßnahmen zur Luftdichtigkeit beschrieben sind, nur eine Empfehlung ist und dass man diese Norm einfach ignorieren kann ...
    Was würde mir dieser besagte Architekt dann als freischaffender Architekt nützen? nix! Würde ja doch derselbe Pfusch bei rauskommen, ob er den nun beim Bauträger oder freischaffend verzapft ...
    OK OK, dies ist vielleicht wieder nur ein Einzelfall ... aber bestimmt einer, der so selten auch nicht ist ...
  33. Ich glaube kaum, Herr Aselmyer

    ... das der "Planer", der dort von Ihnen genannt wurde, ein Architekt ist. Und als eingetragener Freischaffender Architekt wird dieser Planer uns wohl auch nie über den Weg laufen. Wenn die Bauherren bei den Kammern anfragen würden und nicht jedem Glauben schenken würden, der sich als "Baufachmann" ausgibt, dann ist das größte Risiko doch ausgemerzt, oder? Glauben Sie, die Kammer würde eine Empfehlung an einen Bauherrn aussprechen, wenn Sie nicht sicher wäre, dass der empfohlene Architekt auch in der Lage ist, das Objekt abzuwickeln? Leider ist es so, das die Bauherrn denken (meist aus Unwissenheit und damit verbundener Angst vor den Kosten), dass sie sich einen freischaffenden Architekten nicht leisten können. Dies ist ein Trugschluss, wie viele Beispiele beweisen. Ich empfehle in diesem Zusammenhang auch nochmal den Bauherren, sich von der Lektüre der "Bausparzeitschriften" und des Immobilienteils der Tagespresse zu lösen und sich mal richtig mit dem Thema zu beschäftigen. Geeignete Literatur wäre hier "Baumeister", "Deutsche Bauzeitung", "Detail", "Arch+" etc. etc. (Reihenfolge zufällig) (gibt es nur nicht in jedem Supermarkt ... ;-)) schöne Grüße
  34. Doch, ist er

    Doch er ist Architekt. Kann natürlich auch sein, dass er lügt und falsch mit diesem Titel unterschreibt, wär natürlich auch eine Möglichkeit. Aber ich denke so blöd ist er nicht, kann man doch herausfinden und ihn dann wegen Irreführung verklagen. Das Risiko geht doch keiner ein ...
  35. tut mir leid, aber ...

    Foto von Lieselotte Tussing

    Hallo Herr Zack,
    es tut mir ja auch weh, Ihren Berufsstand in der Art kennengelernt zu haben. Auch ich bin mit absoluter Sicherheit nicht allwissend und kein Gott auf dem Dach, geschweige denn auf dem gesamten Bau. Aber genau das ist es, was viele Ihrer Kollegen meinen zu sein.
    Der von mir beschriebene Fall ist nur ein kleiner Stein im Baukörper des niedergelassenen Architekten. Die Liste der Fehler nimmt mittlerweile 3 Ordner ein. Dabei ist die völlig unqualifizierte Bauleitung noch die im Grunde harmlosesete, weil die Handwerker untereinander den Bauherren vor größeren Katastrophen bewahrt haben.
    Aber nochmal zu der Einstellung:
    Ich selber habe als aktiver DDMAbk. bei einem Architekten Bedenken angemeldet. Ich habe vorher versucht, den unweigerlich entstehenden Schaden bei der ursprünglichen Ausführung, auf dem kleinen Dienstweg zu vermeiden. Und zwar im Interesse des BH und des Architekten. Kommentar des Kollegen: Herr Ibold, wollen Sie meine Kompetenz anzweifeln? Von diesem Architekten habe ich nie wieder einen Auftrag bekommen.
    Ich selber habe nichts gegen Architekten, möchte auch das Berufsbild nicht zerreißen, aber auch Architekten können nicht alles können. Und das Designen von Häusern sollte eine der Hauptaufgaben der Architekten sein. Die technische Umsetzung und Kontrolle kann als oberstes Kontrollorgan für die Koordinierung weiterhin bestehen bleiben, die Einzelprüfung sollte aber von Sonderfachleuten vorgenommen werden. Planen Sie eigentlich Klimaanlagen oder komplette Elektroverteilungen selber? Wie ist das mit der Statik?
    MfG
    Stefan Ibold
  36. Zertifizierung nach DIN EN 9002 ff

    halte ich persönlich auch für schwerlich dursetzbar. Aber die oben entwickelten Ansätze gehen schon in die richtige Richtung.
    Werbung für BAU.de muss, auch, an der Basis ansetzen.
    Die Mund-zu-Mund-Propaganda ist ebenfalls ein geeignetes Mittel die Bauherren auf das Forum aufmerksam zu machen.
    Wird von mir, seit ich BAU.de kenne, praktiziert.
    Meine Schwester, meine Ärzte sowie viele Bekannte, die zurzeit bauen verfolgen das Forum mit großem Interesse, hatten bisher jedoch keinen blassen Schimmer, dass es "soetwas" ;-) überhaupt gibt.
    Sollte sich unser Problem weiterhin so negativ entwicken, werde ich gezwungener Massen (was bleibt mir übrig) an die Öffentlichkeit gehen, um Druck auszuüben. Es wird sich sicherlich die Möglichkeit ergeben BAU.de mit ins Gespräch zu bringen. Eben die angesprochene Werbung
    In diesem Sinne:
    Weiter so
    Grüße von
  37. Natürlich

    plane ich die Elektroverteilungen nicht selber und auch keine Klimaanlagen etc. Die Architekten sind auch nicht allwissend, das ist wohl wahr, denn keiner ist das. Sie haben aber den Gesamtüberblick über alle Gewerke. Das es ab und zu zu Meinungsverschiedenheiten und auch zu Fehlern kommt, ist ja wohl unbestritten. Tatsache ist aber, das ein Bauvorhaben am besten betreut ist, wenn ein freischaffender Architekt Planung und Bauleitung hat. Warum sollte man an diesem bewährten Prinzip etwas ändern? Für den Bauherrn hat dieses System jedenfalls die größte Sicherheit. Ich könnte Ihnen jetzt auch ein oder zwei Dachdeckermeister nennen, mit denen ich sehr schlechte Erfahrungen gemacht habe, aber wozu sollte das gut sein? Das sind Einzelfälle! Was jedoch kein Einzelfall ist, ist die Tatsache, dass massenweise Bauherrn durch falsche Beratung und unprofessionelle Abwicklung der Baumaßnahmen durch Bauträger über den Tisch gezogen werden. Manche merken es noch nicht einmal, da es sich zum Glück manchmal nur im Preis niederschlägt. Wenn Sie mal durch die Neubaugebiete fahren würden und dann mal fragen, was die Leute unterm Strich bei den Bauträgern bezahlt haben, könnten Sie bei einem Vergleich leicht feststellen, das der Bau mit der klassischen Dreiteilung wohl der beste Weg ist. In der Gesellschaft sollte ein Umdenken stattfinden, weg vom 08/15 zu mehr Qualitätsbewusstsein. Diese McDonaldisierung bringt uns jedenfalls nicht voran.
  38. Architekt und dann Glückseligkeit?

    Foto von Herbert Fahrenkrog

    Das halte ich für ein Gerücht. Ich würde eher einem Bauingenieur trauen, als einem Architekten. (besagter Bau  -  I hat zumindest den Statik  -  Schein in der Uni geschafft). Ich habe viele Architekten kennengelernt, die auf Optik mehr Wert legten als auf Sinnigkeit (bedingt durch Studium?). Ich halte es für keine gute Lösung, wenn man sich nur auf einen Architekt verlässt. Qualität lässt sich meistens nur mit techn. Sachkunde erreichen, daran sollte man denken.
  39. na also

    Foto von Herbert Fahrenkrog

    Hallo Herr Zack,
    wir sind nicht so weit auseinander, wie man meinen könnte ;-))
    Weiter oben habe ich beschreiben, dass ich den Architekten sehr wohl als "Ober"-Koordinator behalten möchte. Ich Stelle mir das grob gesagt so vor; analog zur (schon wieder dieser Vergleich) Gestaltung eines neuen Fahrzeugtyps: die Designer (Architekt) entwerfen die optische Ansicht, die Techniker (Sonderfachleute) werden hinzugerufen, um die technischen Notwendigkeiten und Verbesserungen gegenüber anderen Fahrzeugen zu "verbauen". Die Werkezugmacher (Firmeninhaber) prüfen beides nochmals auf technische Machbarkeit, die Leute am Band (Handwerker) bauen den Prototyp.
    zur Gesamtkoordination ist der Architekt erforderlich, der die Einzelprüfungen im Zweifel den Sonderfachleuten überlässt.
    Wo bitte sollte da das Problem sein?
    Abgesehen davon; solange Menschen etwas (h) erstellen, wird es Fehler geben. Das einige meiner Kollegen auch so Ihre Probleme haben ist mir auch bekannt. Ich habe aber festgestellt, dass wenn man diesen Leuten kompetent und aufklärend (nicht besserwisserisch) gegenübertritt, teilweise Notwendigkeiten erläutert, notfalls auch selber vormachen kann, diese sich unterstützt fühlen und nicht, wie so oft auf den Baustellen, alleingelassen.
    Es ist schon interessant, wenn Ihre Kollegen auf mich zukommen, mich komplette LVAbk. erstellen lassen, die Endgeltung dann mehr oder weniger versagen, aber selber die Phasen in voller Höhe bei dem BH abrechnen. Leider gängige Praxis. Ich kann es mir als reiner Planer und Gutachter leisten, solche "Aufträge" abzulehnen, der Handwerker, der auf Aufträge von Ihren Kollegen angewiesen ist, der kann es sich nicht leisten, den kostet das aber enorme Zeit, die er dann nicht mehr auf der Baustelle verbringen kann. Ich weis, diese Thema hatten wir schon einmal, aber es hat schon einen schalen Beigeschmack, dieses Verhalten.
    Fazit, mein Traum ist es, die Architekten und die Sonderfachleute besser zusammenzubringen. Bauträger (und es soll auch gute geben), die nur Mruks abliefern, können wir nur durch eine externe Kontrolle "bändigen". Und da hoffe ich, ein großes Stück der Torte beitragen zu können. Leider geht das nicht immer entgeltlos, mein Hund will schließlich auch sein Futter ;-)).
    MfG
    Stefan Ibold
  40. totgelacht

    "Tatsache ist aber, das ein Bauvorhaben am besten betreut ist, wenn ein freischaffender Architekt Planung und Bauleitung hat"! Selten so gelacht in der letzten Zeit wie über den Satz des Herrn Zack. Was alles passiert, wenn man einem Architekten die Bauplanung überträgt, können Sie ja mal unter "Honorar 2,1. Beitrag" lesen. Dort steht auch, warum dieser Beitrag anonym ist. M.H.
  41. <img loading="lazy" src="/bilder/smilies/smile.png" title=":-)" alt=":-)" width="15" height="15">

    Herr Ibold, Ihnen sei versichert, das in den meisten Büros, die ich kenne, die von Ihnen geforderte Zusammenarbeit mit den Fachingenieurensehr gut klappt. (Statiker, Elektro, HSL etc.) Bei Einfamilienhaus muss die Haustechnik durch die Architekten in Zusammenarbeit mit den Firmen mitgemacht werden. Dies klappt eigentlich auch immer gut. Die Sache mit den LVAbk.'s würde ich an Ihrer Stelle nicht ganz so dramatisch sehen. Ich kenne solche Fälle auch, sie sind vorrangig darauf zurückzuführen, das die Bauherren eben nicht komplett beauftragen. Ist leider eine endlose Geschichte und hat im weitesten auch mit der Bauträgerproblematik zu tun ... aber ein anderes Thema. Dem anonymen Witzbold kann ich nur wünschen, Sich das nächstemal vorher besser beraten zu lassen und nicht auf das erstbeste Angebot eines Nachbarn hereinzufallen ... LOL ... bauen hat eben auch was mit Lebenserfahrung zu tun (z.B. verkaufe kein Auto an Freunde, baue nie für die Familie etc. ...);-) In diesem Sinne Euer
  42. zur Glückseligkeit

    Herr Fahrenkrog, gehört doch auch etwas Gestaltete Umwelt, oder? ;-) Wenn Sie sich die Ausbildungskataloge beider Berufe mal ansehen, werden Sie ihre Meinung vielleicht noch revidieren. Kennen Sie die Aufgabenteilung der beiden Berufe? Die Statik wird ja vom Bauingenieur gerechnet, hierfür ist er auch der Richtige. Ein gutes Gebäude kann jedoch nur entstehen, wenn beide Disziplinen gut zusammenarbeiten, dh, . der Architekt macht den Entwurf, in Zusammenarbeit mit dem Architekt macht der Statiker dann die Tragwerksplanung, der Statiker rechnet das Tragwerk und fertigt die Schalpläne, diese werden vom Architekten geprüft und freigegeben (Dies deshalb, weil der Architekt noch die Haustechnik koordinieren muss, sprich Fachplaner für Elektro und HSL) Die Ausführungsplanung und die Details plant der Architekt (geht gar nicht anders, weil der Bauingenieur hierfür der Falsche wäre) Statische Detail löst der Statiker in Zusammenarbeit mit dem Architekt. Und dann kann es losgehen.. Bauleitung macht der Architekt, bei bestimmten Abnahmen ist der Statiker anwesend (Bewehrung, Beton ...) Alles klar?!? :-) schöne Grüße
  43. Herr Zack ...

    Foto von Herbert Fahrenkrog

    Herr Zack Sie sind genau wie ich ein Idealist. Sie trennen sich nicht von dem Gedanken, dass nur die Architekten die Lösung bringen können und es nur mit Architekten am Bau gut klappt, und ich bin der Meinung, dass auch Bauträger, Generalunternehmer, Generalübernehmer gute Arbeit am Bau machen können. Leider zeigt uns die Realität ein anderes Gesicht  -  in beiden Branchen. Es gibt in beiden Branchen zu viele schwrze Schafe, als das man sagen kann, es klappt nur mit dem einen oder anderen. Das System ist nicht OK. Die Baubranche ist eine Branche, bei der man zu viel Geld verdienen kann und man auch zu viel vertuschen kann und das wird oft von beiden Branchen ausgenutzt. Außerdem kann man auch viele Fehler machen, sei es aus Blödheit, sei es aus Gewinnmaximierungsgründen oder warum auch immer  -  bei beiden Branchen. Deshalb muss am System was gemacht werden und nicht an den Beteiligten. Herr Aselmeyer hat es doch beschrieben  -  mehr Verwaltungsaufwand ist unerlässlich  -  kostet zwar mehr aber durch Fehlerminimierung und Logistikoptimierung lassen sich auf der anderen Seite Kosten einsparen. Wurde hier auch schon ganz klar festgestellt.
  44. Realo-Idealist,

    Herr Plecker, so würde ich mich eher sehen, da ich aus der Praxis heraus das bestmögliche herauszuholen versuche. Ich weiß auch, das es ein paar ganz gute Bauträger gibt und auch ein paar schwarze Architekten (;-)) ... und ich treibe meine Ausführungen auch manchmal etwas auf die Spitze ... :-) ... aber den Spaß lasse ich mir nicht nehmen. Wenn wir diese ganze Diskussion allerdings mal rekapitulieren und uns den Markt anschauen, stellen wir fest, das die Bauherrn in 90 % der Fälle an den falschen Bauträger geraten. Ich habe in der letzten Woche die Probe gemacht und 10 Bauträgerangebote nach bestimmten Kriterien ausgewertet (Flächen, Kosten, etc.) Einer war dabei, dem ich eine halbwegs vernünftige Ausführung zugetraut hätte, der Rest hat bei den Flächen und den Kosten beschissen was das Zeug hält. Das ist die Realität. Sie schreiben, das die Niederländer ganz gut davor sind. Das ist richtig. Dies trifft übrigens auch für die Finnen zu. Wenn man sich mit dem System beschäftigt, wird man die Unterschiede zu Deutschland feststellen, aber die Lösung liegt mit Sicherheit nicht in einer weiteren Verwaltungsinstitution oder QM  -  Maßnahmen. Der einzig richtige Weg ist die Aufklärung der Bevölkerung in Sachen Baukultur. Dies und nichts anderes haben die Holländer und Finnen gemacht, beginnend bei den Kindern im Grundschulalter, über die Ausbildung der Leute in den gemeindlichen Gremien (dort sitzen zu 99 % Laien, die mit Bauen so wenig zu tun haben wie wir mit Tortenbacken). Auch über die Erwachsenenbildung wird diese Ausbildung betrieben. Die Folge ist, das sich diese unsere Nachbarn mit Ihrer Architektur identifizieren. Jeder Finne kennt Alvar Aalto, jeder Finne weiß, wer sein Rathaus in der Gemeinde gebaut hat. Für öffentliche Bauten werden grundsätzlich Wettbewerbe ausgeschrieben, das ist hier kaum der Fall, am liebsten würde man z.B. beim Bau einer neuen Sporthalle oder Gemeindezentrums gar nichts damit zu tun haben ... also ab dafür an den Generalübernehmer ... Hier muss man ansetzen, wir brauchen eine neue Baukultur, aber schleunigst. Ich kenne übrigens kaum eine Handwerksfirma, die nicht ordentlich arbeitet. Diese haben allerdings ausgebildete Leute, bilden noch selbst aus und ich kann sie auch in 5 Jahren noch anrufen, wenn ich mit dem Bauherrn nochmal durch sein Haus gehe um vor Ablauf der Gewährleistung evtl. aufgetretene Schäden aufzunehmen (mache ich und fahre ebenso wie die Firmen bisher gut damit.) Wenn wir mehr Qualität wollen, müssen wir das altbewährte System Bauherr, Architekt, Unternehmer weiter vorantreiben. Dies geht nur, wenn der Bauherr sich vor der Beauftragung eines Architekten besser informiert, sich etwas Zeit nimmt, um den richtigen Architekt zu finden und dann aber auch diesem vertraut. So kann dieser dann auch die kostengünstig planen, ausschreiben, zusammen mit dem Unternehmer neue Lösungen finden und gute Architektur abliefern. Was man in den Neubaugebieten allerdings zu sehen bekommt, sind doch zu mind. 70 % Scheußlichkeiten ... Pseudo-Krüppel-Friesen-Landhäuser am Stadtrand, vorgegaukelte Idylle, nachträglich davorgebastelte Carport Ensembles mit breiter Schiefer-Attika, Kunststofffenster mit Sprossenimitaten, Steine mit Madenstruktur aus der Strangpresse, verkleidete Dachüberstande (Sparren sind ja nicht im gleichen Abstand), Haustüren für's Einfamilienhaus im Herrenhaus-Stil (Plastik!), Dachpfannen in Regenbogenfarben oder Müllsackblau (Hauptsache engobiert) ... und und und ... komischerweise bauen das die gleichen Leute, die sich im Urlaub so sehr für alte Gründerzeit-Villen interessieren oder in Italien die mit unebenem Pflaster belegten Straßen so toll finden ... wieder zu Hause steht der Omega dann allerdings wieder auf poliertem Pseudo-Naturstein ... Gruselig! Es gibt aber noch Hoffnung, unser Bundeskanzler hat ja jetzt ein Baukultur-Programm auflegen lassen. Ich bin gespannt! schöne Grüße
  45. Ich stimme Ihnen voll zu!

    Foto von Herbert Fahrenkrog

    Bis auf einen kleinen Satz, der so da steht und eine ganze Menge falsch interpretieren lässt: Sinngemäß: Es gibt ein paar gute Bauträger und es gibt ein paar schlechte Architekten. Ein Wortspiel. aber ich möchte nicht wissen wie viele schlechte Architekten es gibt im Vergleich zu den schlechten Bauträgern. Ich glaube, da klafft die Lücke nicht allzu weit. Ansonsten finde ich es vollkommen richtig, Baukultur wieder zu pflegen. Auch im Schulalter  -  das ist gut. Ich habe dieses Thema schon einmal im Januar beinahe angeschnitten hier im Forum  -  auch hier waren die Antworten sehr unterschiedlich. Stichwort: Architektur-Wettbewerb unter Bauträgern! Welche Lösung bieten Sie an. Unsere Wunschkultur bei den Bauherren ist Verfahren: Vieles regelt der Preis, anderes regeln die schlechten Erfahrung der Freunde und Bekannten, vieles wird durch die Masse der Angebote geregelt und die Industrie bietet nun mal die Plastiktüren an. Es liegt am Preis. aber weder die Architekten noch die Bauträger können die Brieftaschen der Bauherren füllen, obwohl manche Bauherren das meinen.
  46. Thema Türen ...

    da ist mir eben eine einfache Holztür, RAL lackiert (hatte meine Omi auch schon und die hatte noch weniger Geld) eben lieber als diese aufgemotzen Plastikprofile mit Perlglasfüllung Typ "Schwarzwald") Für den Rest des Geldes kaufe ich mir dann einen schönen Beschlag und die Sache erfreut Geldbeutel UND Auge ... :-) ... Für Haustüren darf eben nicht gelten: "tiefer", "breiter", "Spoiler" ... ;-) dann klappt's auch mit den Kosten.
  47. Der Architekt ist auch nur Kind des Zeitgeistes

    Foto von Hans-Joachim Rüpke

    Liebe Kollegen, ich sehe das gar nicht so tiefgreifend nach meinen eigenen Erkenntnissen über den "täglichen Architekten". Das ist der Zeitgeist, der alle prägt. Leider wurde ab 1970 bis zum heutigen überwundenen Bildungstiefstand nicht mehr so intensiv gelernt und noch weniger intensiv gelehrt. Seinerzeit war eine Universalbildung a la Humboldt nicht mehr "zeitgerecht". Das rächt sich nun, wenn man trotzdem glaubt alles zu wissen. Alles, was wir 1967/68 unter den "lehrenden Architekten" damals (wohl zurecht) als "Fachidioten" bezeichneten, würden wir heute (auch zurecht) als universal ausgebildet bezeichnen. Hätten wir das nur gewusst?! Nein, wir hatten ganz andere Sorgen, nämlich zuerst die autoritäre ungerechte (Kriegs-) Welt ins Lot zu bringen. Ich meine, es hatte auch seine Berechtigung. Aber es ging, wie meistens, zu sehr ins andere Extrem. Das müssen wir nun in der Praxis ertragen. (Vielleicht geht nun auch deswegen keiner mehr gegen den Krieg auf die Straße). Meiner Meinung nach ist die o.a. "Unfähigkeit" vieler Architekten (und ich meine auch die Unfähigkeit mancher Bauingenieure) nur ein scheinbares und auch nur vorübergehendes Tribut an erlebte Freiheiten aller Couleur. Die QM Bewegung ist eine von möglichen Antworten, um gegenzusteuern und Maßstäbe zu setzen. Allerdings kann es auch hier zu weit gehen, wie Herr Zack schon richtig bekrittelt. Leider sind es da die körperlich immer etwas stärker gebauten Bauingenieure, die gern in Richtung der zarteren Architekten hacken. Auch das sollte man nicht zu ernst nehmen, wir haben uns zu Studentenzeiten nicht nur mit der Zeichenschiene verkloppt, weil die Feten der Architekten die vieleren Mädchen hatten. Dafür gab es bei den Bauingenieuren mehr Kloppe um Bier. Das gehörte zum Leben zwischen Architekten und Bauingenieuren dazu. Wichtig war, zu beiden Feten gegangen zu sein und nicht nur ein Mägdelein, sondern auch genug Freibier mit nach hause genommen zu haben. Viele Grüße
  48. Bier und Mädchen, genau!

    Treffender hätte es Herr Rüpke nicht bezeichnen können :-)
    • Name:
    • Martin Beisse
  49. Sicherheitsstandard erheblich gesunken

    Der Sicherheitsstandard bei Wohnhäusern und Bauwerken allgemein ist heute deutlich schlechter als noch vor zehn Jahren. Darauf hat die Bundesvereinigung der Prüfingenieure für Bautechnik (BVPI) hingewiesen. Präsident Dr. Günter Timm sagte, Pfusch am Bau nehme zunehmend größere Ausmaße an. Allein im Hochbau entstehen jedes Jahr Schäden von 6,7 Mrd DEM. Diese Zahl werde in diesem Jahr sogar deutlich darüber liegen. Als Hauptsache dafür nannte Timm den Wegfall bautechnischer Kontrollen. "Wo nicht mehr unabhängig geprüft wird, wird auch nicht ordnungsgemäß geplant", sagte er. Mit Blick auf den zurzeit vorliegenden Entwurf zur neuen Musterbauordnung fordert 800 Mitglieder große Zusammenschluss von freien Prüfungsingenieuren, es müsse sichergestellt sein, dass die zuständigen Aufsichtsbehörden überprüfen, ob die geltenden baulichen Vorschriften auch wirklich erfüllt werden. (Auszug aus Baudienst.de )
    Scheinen sich doch auch andere noch viele Gedanken zu machen.
  50. Mein Reden seit 1888 *seufz*

    Natürlich stecken da auch Eigeninteressen hinter, aber Recht haben sie
    • Name:
    • Martin Beisse
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