Dämmung Lüftungsrohre im kalten Spitzbogen
BAU-Forum: Lüftung

Dämmung Lüftungsrohre im kalten Spitzbogen

Hallo zusammen!
Wir haben uns leider erst während bzw. nach der Rohbauphase für eine kontrollierte Wohnraumlüftung entschieden. Da aber noch ein paar ausreichend große Wandschlitze/Deckendurchbrüche übrig waren, hat uns unser Installationsfachbetrieb noch dazu ermutigt, eine Anlage einzubauen. Die Planung hat teilweise deren Techniker übernommen, bzw. meine Vorschläge kommentiert. Den Einbau der Rohre habe ich dann selber übernommen (wie gesagt, unter Anleitung des Technikers).
Durch den kalten Winter kommen mir jetzt allerdings Zweifel, ob ich da wirklich gut beraten wurde:
Das Lüftungsgerät soll mal im Keller stehen. Die beiden Haupt-Zu- und Abluftleitungen (Zuluftleitungen, Abluftleitungen) (WestaFlex) gehen über die Außenwand, über die Dachschräge in der Dachdämmung (Zwischensparren) in den unisolierten Spitzbogen und von dort verteilt es sich wieder in die einzelnen Räume (Wickelfalz 100 mm): Wohnen_EG, Küche_EG, Gäste-WC_EG, KiZi1/2_OG, Eltern_OG, Bad_OG, ... ;
D.h. Ich habe jetzt einen sehr hohen Anteil der Verrohrung im kalten Bereich (ich denke es dürften wohl so an die 40 m sein). Der Techniker hat mir eine alukaschierte Glaswolle mit 30 mm Dicke empfohlen. Ich habe noch nachgefragt, ob 50 mm nicht besser währen, verwiese er mich weiterhin auf die 30 mm.
OK. Das ganze war im Herbst letzten Jahres. Mittlerweile haben wir noch die Dachdämmung reingemacht, und im Dezember noch verputzt. Durch den kalten Winter bekommt man aber ein Gespür für Kätltebrücken. Und meine große Sorge ist jetzt, ob ich mir mit den Rohren nicht die Kälte heftig einfange?
Zum Einen weil, die Rohre im ungedämmten Spitzbogen sind, und zum Anderen, weil an den Stellen, an denen die Rohre in der Dachschräge eingebaut sind, ich zwar noch etwas Glaswolle habe drüber schieben können, aber in Summe ist dort meine Zwischensparrendämmung (18 cm) geschwächt, weil ja da die Lüftungsrohre 100 mm + 2x30 mm Dämmung verlaufen.
Wie kritisch ist das? Mache ich mich jetzt hier unnötigt verrückt, oder ist das alles kein Problem?
Falls es ein Problem ist, wie muss ich weiter vorgehen? Ich kann die Rohre nicht mehr rausreißen, da wir schon die Dampfbremse vor dem Verputzen eingebaut haben. Das schlimme wäre, das es nicht mal helfen würde, zu sagen, OK, dann kaufen wir uns halt kein Gerät, denn die Kältebrücken bleiben.
Hat mich der Techniker des Installationsbetriebs falsch beraten, weil er einfach nur möglichst viel Material verkaufen wollte. Wenn das so sein sollte, kann ich dann in diese Richtung was unternehmen, oder kann der alles von sich weisen und sagen, er hat mir nur das Material beschafft, um den Rest hat er sich nicht gekümmert?
Bitte dringend um Antwort! Es bereitet mir schon schlaflose Nächte!
Falls noch irgendwelche Angaben fehlen, bitte einfach noch anfordern.
Bitte! Bitte! Will Klarheit dazu. Schon mal vielen Dank für Ihre Antworten!
  • Name:
  • Andreas
  1. Frage:

    Foto von Stephan Langbein

    1) gehen auch Abluftleitungen durch den kalten Bereich oder sind das nur Zuluftleitungen?

    2) haben Sie ein Luftheizregister nach dem Lüftungsgerät?

    3) Ist die Alukaschierung Dampfdicht ausgeführt worden?

    4) Versteh den Satz mit den Steigleitungen richtig, dass Sie außen über die Außenwand auf den Spitzbogen fahren?

    5) Kennen Sie vorgedämmte Rohre (Lindab)?
    Sie machen sich nicht verrückt, sollten aber klären, ob es im Spitzbogen zur Kondensation in den Rohren kommen kann, d.h. wie kalt die Luft ist, die an den Ventilen in den Raum kommt. Messen Sie dann (leider ist der Winter vorbei) wie warm die Luft nach dem Wärmetauscher war, aus der Differenz sehen Sie, ob sie Wärmeverluste haben.
    Die Beurteilung ist Sache des Planers, wenn Sie nun nicht schriftliches haben, wird es schwer, einen evtl. Planungsfehler nachzuweisen.

  2. Weitere Punkte

    Hallo Herr Langbein!
    zu 1): Es sind sowohl Ab- als auch Zuluftleitungen, die durch den kalten Bereich gehen.
    zu 2): Nein, wir werden kein Nachheizregister verwenden. Wir beabsichtigen lediglich einen EWT. (Und halt den Wärmetauscher im Gerät natürlich.)
    zu 3): Die Alukaschierung ist dampfdicht, ja.
    zu 4): Die Steigleitung befindet sich IN der Außenmauer, in einem Schlitz, der von innen zugänglich war. Ich muss dazu sagen, das die Außenmauer aus 49,5er Ziegel ist. Der Schlitz wurde so erstellt, dass die Maurers an diese Stelle nur 24er Steine verwendet haben. Bevor ich die Schlitze verwendet habe, habe ich noch 3 cm Styrodur-Platten als Zusatzdämmung eingeklebt. Die Rohre in der Mauer habe ich aber dann nicht mehr gedämmt, sondern nur noch mit so "Filzstreifen" umwickelt.
    zu 5): Lindab kenne  -  / so jetzt (habe eben geGoogelt) / kannte ich nicht. Erster Kommentar: Wow. Dann Preisliste angeschaut: 1 m 100er Rohr mit 25 mm Dämmung: 44,70 € ... das ist schon  -  Schluck!
    "Sie machen sich nicht verrückt, sollten aber ... " heißt das ich soll mich nicht verrückt machen, das passt schon so, oder soll das heißen, ich mache mir berechtigt Sorgen (ohje!).
    Wir haben noch kein Lüftungsgerät (bekommen demnächst erst den Estrich rein. Wir haben lediglich die Dach-Dämmung samt Dampffolie drin und haben verputzt).
    Ich kann also leider noch nicht den Wärmeverlust messen. Ist aber ein guter Tipp. Ich habe mir vorgestellt, das ich die Anlage im kommenden Winter in Betrieb nehme, und wenn ich dann feststelle, das es nicht richtig funktioniert (Luft tritt zu kalt aus den Ventilen aus, oder es bildet sich Kondensat) dann muss ich das Gerät halt wieder zurück geben. Aber das macht nicht wirklich Sinn, oder? (Die vielen Rohre, und die vielen Abende, beim Einbauen!) Ich müsste den Betrieb dann halt bei sehr kalten Tagen einstellen?
    Könnten Sie Aufgrund der neuen Angaben noch mal einen Kommentar abgeben?
    Schon und noch mal VIELEN DANK!
    Mit freundlichem Gruß
    • Name:
    • Andreas
  3. Also wenn

    Foto von Stephan Langbein

    Sie schreiben, dass Ihre Rohre "über die Dachschräge in der Dachdämmung (Zwischensparren) in den unisolierten Spitzbogen und von dort verteilt es sich wieder in die einzelnen Räume (Wickelfalz 100 mm) " verlaufen, dann halte ich das für bedenklich, denn damit schwächen Sie zum einen die Dämmung zwischen den Sparren und erhalte hier eindeutig eine Kältebrücke. Wie dick ist im Bereich der Lüftungsrohre die Zwischensparrendämmung, welche WLG haben Sie verwendet, wie sind die Durchstoßungen durch die Dampfsperre realisiert worden, wie wird verhindert, dass die Dampfsperre schadhaft wird, welchen SDAbk.-Wert hat Ihre Dampfsperre?
    Sie schreiben, dass Ihre Zwischensparrendämmung 18 cm dick ist (WLG?), haben aber 49er Ziegel verwendet, was ist denn das für eine Kombination? Bei 18 cm Zwischensparrendämmung (18-100=8 cm = Nix) dämmen Sie grage mal nach altem Wärmedämmstandard, doch nicht mehr nach EnEVAbk.  -  oder?
    Bei Ihrer Problematik hätte ich mir mal die Quelllüftung angeschaut, d.h. Zuluft im Bodenbereich, statt über die Decke (schauen Sie sich mal bei Airon unter

    betrieben werden kann (Paul oder VEAB oder Systemair bietet sowas an).
    Wenn das ganze nicht sauber durchgeplant wurde, werden Sie mit Ihrer Lüftung nicht glücklich.
    Da unter BAU.DE wenig Lüftungsexperten posten, empfehle ich zudem unter

  4. Hallo Herr Langbein! Also die Zwischensparrendämmung ist über ...

    Hallo Herr Langbein!
    Also die Zwischensparrendämmung ist über all 18 cm stark (außer dort wo die Rohre sie unterbrechen). Die WLG ist 035. Das sollte nach meinem Kenntnisstand der EnEVAbk. genügen. Wir planen noch eine Untersparrendämmung von 5 cm mit ebenfalls WLG 035.
    Die Dampfbremse wird "nur" mit jedem Raumauslass durchstoßen. D.h. Ich habe eben ein Loch, das genau das Lüftungsrohr umschließt. Dieses habe ich dann mit SIGA Rissan an das Lüftungsrohr abgedichtet.
    Wieso sollte die Dampfsperre schadhaft werden?
    Als Dampfbremse haben wir eine ISOVER Vario Km verwendet. Diese hat einen sD-Wert von 0,3  -  5,0 m.
    Also der Vergleich Dämmung 18 cm (18-100 => 0.100 WLG?) mit 49er Ziegel ist bei mir nicht adäquat. Wie oben schon erwähnt hat die Dämmung WLG 0,035. Die Ziegel haben einen k-Wert von 0,16 (bin mir nicht sicher wie Wert genau heißt, halt der Wert bei dem der Schlagmann T9 eben 0,09 hat, da hat unser eben 0,16.)
    Wäre unser Ziegelstein 36,5 cm dick, müsste er einen k-Wert (?) von etwa 0,105 haben, um die gleiche Dämmwirkung zu haben.
    Also ohne jetzt genau die einzelnen Standards zu kennen, sollten unsere Mauern schon mehr als gut sein und das Dach besser Dämmen als die Außenmauern (außer an den Stellen mit den Rohren).
    Zuluft im Bodenbereich ging bei uns nicht, da im OG nur ein Fußbodenaufbau von 11,5 cm geplant wurde (weiß auch nicht warum?).
    Wenn ich aber die Zuluft vorwärme, dann habe ich doch möglicherweise noch mehr Wärmeverluste oder?
    Ich Danke Ihnen schon mal für Ihre Antworten. Können Sie zu den neuen Infos noch kurz einen Kommentar abgeben.
    Werde es dann auch mal bei

    Mit freundlichem Gruß

    • Name:
    • Andreas

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