Raumluftunabhängigkeit für Ofen vs. Lüftung mit WRG
BAU-Forum: Lüftung

Raumluftunabhängigkeit für Ofen vs. Lüftung mit WRG

Hallo Forum.
Hatte folgende Frage bereits in der Rubrik Kamin und Kachelofen gestellt, allerding ohne großes Feedback. Deswegen hier bei den Lüftungsspezialisten noch einmal ...
Ich plane einen Specksteinofen anzuschaffen.
Da der Ofen raumluftunabhängig (müsste dafür aber extra Durchbrüche schaffen) betrieben werden sollte, ich aber eine kontrollierte Lüftungsanlage mit WRG habe, folgende Frage:
Die Lüftungsanlage führt normalerweise genau so viel Luft zu wie ab.
Was passiert wenn ich den Ofen anstelle? Der Unterdruck durch den Ofen müsste doch eigentlich dafür sorgen das die Lüftungsanlage mehr Luft in das Haus bläst (geringerer Staudruck für das Gebläse) aber gleichzeitig weniger Luft rausbläst, da dieses Gebläse gegen einen leichten Unterdruck arbeitet.
D.h. doch in Summe, das sich die Lüftungsanlage mit WRG als aktives Belüftungssystem abhängig vom Luftverbrauch des Ofens selber reguliert, also keine zusätzliche, externe Zuluft für den Ofen notwendig währe?
Ist diese Annahme richtig oder liegt hier ein Denkfehler vor?
Gruß Zeeck
  1. Also meine Lüftungslange reguliert die Luftmengen nicht, sondern

    hat fest eingestellete Drehzahlen der Lüftungsventilatoren. Somit wird immer eine konstante Luftmenge gefördert. Zudem sind die Lüftungsventilatoren deutlich stärker als der Sogeffekt im Kamin. Sofern Ihre Lüftungsanlage über eine entsprechende Messeinrichtung und Regelung verfügen sollte, wird diese bestimmt nicht empfindlich genug sein um den Betriebszustand für den Schornstein zu regeln. Mein Tipp ist sich mit zuständigen Schornsteinfeger zu unterhalten. Der kann die Lage vor Ort beurteilen und ist die Person die Ihnen bei falscher Auslegung der Anlage später Schwierigkeiten machen könnte. Bei mir läuft die Lüftungsanlage mit einem Pelletofen (Raumluftunabhängig). Da der Pelletofen aber mit einem Lüfter arbeitet hatte der Schornsteinfeger keine Bedenken. Mit freundlichen Grüßen
    • Name:
    • Herr MarEicGoe
  2. Der Schornsteinfeger wird und darf Ihnen die Anlage ...

    Der Schornsteinfeger wird und darf Ihnen die Anlage nicht abnehmen. Im Falle eines Ausfalls des Zuluftventilators würde die Lüftungsanlage unbemerkt hochgiftiges und geruchloses Kohlenmonoxid aus dem Ofen saugen, welches innerhalb weniger Minuten zum Tod der sich im Haus befindlichen Personen führen würde.
    Wir haben einen Raumluftunabhängigen Ofen und zusätzlich eine Strömungskonstanthaltungsregelung (was für ein Wort) in der Lüftungsanlage.
  3. Gesetze

    Wenn ein Ofen in einem Haus betrieben werden soll, dass mit einer Lüftungsanlage ausgestattet ist, ist ein raumluftunabhängiger Ofen dringend Voraussetzung  -  wie mein Vorredner dies schon mitteilte.
    Das bedeutet, dass sich der Ofen die zur Verbrennung notwenige Luft von außen selber holt und die Abgse durch den Schornstein jagt. Alles andere wäre leichtsinnig oder tödlich  -  mal davon abgesehen, dass ein solcher Ofen auch besser anbrennt und die Luft im Raum nicht so schnell aufbraucht. Schon aus diesem Grund ist ein raumluftunabhängiger Ofen besser!
    Aber zu mindestens sollte man sich mit dem Schornsteinfegermeister im Vorfeld abstimmen.
  4. wurde schon besprochen

    in den Fragen 143,297
    Grüße
  5. Auch wenn alles bereits besprochen wurde

    Foto von Stephan Langbein

    nochmal ein kleiner Ausflug in die Theorie:
    Eine Lüftungsanlage kann zwei Druckzustände im Haus erzeugen, Überdruck und Unterdruck. Welcher Zustand sich häufiger oder in der Regel einstellt, hängt zum einen von den Widerständen der Lüftungsleitungen, zum anderen vom Lüftungsgerät selber ab. Normalerweise ist es leichter, die Luft aus dem Haus abzusaugen, als Luft in das Haus einzublasen. Abluftventile und Außenluftauslass sind in der Regel so angeordnet, dass dem Abluftlüfter wenig Widerstand entgegengesetzt wird. Die Zuluft dagegen wird oft über einen EWT realisiert, der der Luft einen großen Widerstand entgegensetzt, zudem führt die Regelung der Zuluftventile zu einem erhöhten Luftwiderstand. Folge ist, das Haus wird im Unterdruckzustand gehalten, was bautechnisch wiederum von Vorteil ist.
    Nochmal genauer sollte der bautechnische Vorteil der Unterdruckhaltung angerissen sein: Durch den Unterdruck im Haus kommt es zum Druckausggleich durch Ritzenlüftung, d.h. durch alle Undichtigkeiten in der Gebäudehülle strömt Luft von außen in das Gebäude nach, problematisch wird ein beheizter Kamin, der am Druckausgleich teilnehmen kann.
    Würden Sie dagegen Ihr Haus im Überdruckzustand fahren, kommt es ebenfalls zur Fugenlüftung, allerdings in die andere Richtung. Warme und feuchte Innenluft wird durch den Überdruck in alle Fugen gedrückt, die Undichtigkeiten nach Außen darstellen. Durch Temperaturunterschiede kommt es dann zur Kondensation der Luftfeuchte an kalten Bauteilen, meist in den Dämmlagen des Daches oder der zweischaligen Außenwand. Folge wären erhebliche Bauschäden duch Kondensation in der Gebäudehülle. Daher muss ein Haus im Unterdruckzustand zwangsbelüftet werden.
    Für den Fall, dass Kaminöfen aufgestellt werden sollten, werden daher die besprochenen Vorschriften zurrecht erlassen.
    Schaffen Sie sich daher lieber ein Aquarium, ein Feuervideo oder wenn es unbedingt ein Ofen sein soll, meinetwegen einen
  6. Oh Internet und deine Links


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