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Kondenswasser oder Außenwand undicht?
BAU-Forum: Keller

Kondenswasser oder Außenwand undicht?

Wir haben ein Haus Baujahr 1992 gekauft. Außer im Kellerbereich ist ein Vollwärmeschutz mit 18 cm außen angebracht. Aufgrund diverser Wassereindringungen haben wir vor 10 Jahren komplett um das Haus herum alles Aufgebaggert und sorgfältig neue Drainage verlegt. Die Kellerwände sind mit Schwerbetonsteinen gemauert, außen glatt verputzt und mit dünnflüssigen schwarzen Anstrich versehen. An der Wand stehen Sickersteine und dann kommt 50 cm breit Schotter vom gewachsenen Boden bis zur Geländeoberfläche. Danach hat es kein Wassereintritt mehr gegeben. Vor 7 Jahren haben wir dann mehrere Räume im Keller ausgebaut. An die Wände haben wir 5 cm Styropor mit Fliesenkleber angeklebt. Darauf Dachlatten gedübelt und mit 12,5 mm Rigipsplatten verkleidet und tapeziert. Bis zum letzten Jahr haben wir die Temperatur zwischen 18 und 19 °C in den Räumen eingestellt. Im Sommer 2006 habe ich dann mit der Solaranlage die Zimmer bis auf teilweise 25 °C aufgeheizt. Als im August das Wetter schlecht war fiel die Raumtemperatur in kurzer Zeit auf 19 °C und wir bemerkten hinter den Sockelleisten Schimmelflecken. Das passierte uns bis jetzt 3 mal. Die Rigipsplatten waren richtig nass. Jedes Mal wenn es kalt wurde und zufällig die Heizung ausfiel. Bisher hatte ich angenommen das es sich hier um Kondenswasser handelt. Letzte Woche hatte es nun geregnet und es wurde nur ein wenig kälter draußen. Und siehe da, die Rigipswand war wieder nass, aber nur auf einem kurzen Stück (vorher ca. 2 m). In diesem Bereich hat das Haus einen Versatz d.h. hier ist eine Außen- und Innenecke, diese liegen nur 50 cm auseinander. Außerdem ist hier die Kanalisation verlegt mit einem T-Stück wo die Drainage ins Abwasser geleitet wird. Jetzt vermute ich, dass evtl. hier das Abwasserrohr defekt ist und vielleicht Wasser ins Haus drückt. Wenn ich ein Stofftaschentuch zwischen Rigipswand und Estrich reindrücke ist es beim rausziehen feucht bis nass. Was meint Ihr dazu? Wie komme ich hier auf die Ursache. Im Außenbereich ist teils 80 cm Schotter (Lichtgraben mit Fenster) und teils 250 cm aufgefüllt. Unter der Fensterbank habe ich einen kleinen Riss gesehen, dieser ist aber ca. 1,5 m und eine Ecke von der nassen Stelle entfernt. Die Zimmer werden nur sporadisch als Spielzimmer genutzt und haben ständig ca. 40 %Luftfeuchtigkeit (im Sommer mehr) bei 21 ° Zimmertemperatur. Die Rigipsplatten werden nass weil diese wahrscheinlich den Rohfußboden berühren. Dieser hat immer zwischen 10-11 °C Oberflächentemperatur. Die betroffene Wandseite liegt Richtung Westen. An der Südseite und in anderen Räumen gibt es keine Probleme. Ich habe mir überlegt evtl. ein Stück Estrich und Wandbekleidung rauszuschneiden um zu sehen wieviel Feuchtigkeit vorhanden ist. Wie würdet Ihr vorgehen?
  • Name:
  • Mario Reichel
  1. Vorab ist die wichtigste Frage: Dringt in den Keller Wasser ein oder sind "nur" die Wände feucht?

    Foto von Edmund Bromm

    Gibt es hierzu auch Fotos?
    Dazu noch ein allgemein gehaltener Aufsatz.
    Abdichtungsarbeiten im Keller
    Wenn Keller feucht sind ist es mit dem angenehmen und gesunden Wohnklima vorbei.
    Der Modergeruch verbreitet sich im Haus, die Wände und der Boden fangen an zu schimmeln, das Werkzeug und andere Materialien aus Eisen fangen an zu rosten.
    Die Wärmedämmung nimmt mit zunehmender Feuchte sehr schnell ab.
    Weil nun dies alles dazu beiträgt, dass die Schimmelpilze vermehrt wachsen, wird sicherlich auch noch falsch gelüftet, d.h. in der Regel zu lange. Dies deswegen, weil eben dieser Modergeruch aus dem Keller entfernt werden soll. Auch das hat jedoch verhängnisvolle Folgen.
    Die Nutzung ist somit sehr stark eingeschränkt.
    An den Wänden zeigen sich Feuchteschäden und Ausblühungen. Es kommt zu Farbabplatzungen an den Oberflächen und zum Teil werden auch die Putze geschädigt. Das Wasser läuft die Wände entlang, der Belag auf dem Boden fängt an zu faulen.
    Dies bedeutet jedoch auch gleichzeitig eine Verschlechterung der Wärmedämmung. Häufig wirken beim Auftreten solcher Feuchtigkeitsschäden auch verschiedene Ursachen zusammen.
    Wie vermeidet man solche Schäden und Durchfeuchtungen?
    Es müsse einige Punkte beachtet werden. Die Außenwände müssen beim Neubau gegen das Eindringen von Feuchtigkeit von außen her geschützt sein, in der Regel geschieht dies durch Abdichtungen die in der Norm 18195 und 18336 erwähnt werden.
    Darüber hinaus gibt es eine Reihe Merkblätter und Regelwerke von Firmen die spezielle Produkte und Lösungen dafür anbieten.
    Beim Altbau ist jedoch auch aus Kostengründen eine Abdichtung von innen möglich und in der Regel einer Außenabdichtung aus Kostengründen vorzuziehen. Überwiegend ist es sowieso nur Kondenswasser, das die Oberflächen schädigt.
    Die Kellerwände kühlen bei Feuchteschäden stärker aus, außerdem ist darauf zu achten, dass an der Außenseite eine Wärmedämmung in ausreichender Form notwendig ist. Bei Hanglagen ist das Wasser durch Drainagen abzuführen. Auch hierfür gibt es für den Neubau Normen z.B. DINAbk. 4108 u. 4095 sowie 18308.
    Im Altbaukeller ist auch die Überlegung wichtig, dass nichts zu faulen anfängt.
    Wenn ein Holzboden vorhanden ist oder Holz bzw. Kartons gelagert sind (Regale etc.) kommt es sehr oft durch diese hohe Feuchte zu Fäulnisschäden und auch zur Bildung von Hausschwamm.
    An den Oberflächen der Wände lagern sich z.B. bauschädliche Salze an und nehmen ebenfalls vermehrt Wasser auf.
    Fast jeder kennt die Effekte von Schwitzwasser.
    Im Sommer beschlagen bei Gewitter oder sehr starken Regenfällen die Autoscheiben, beim Betreten eines Lokales beschlägt die Brille, oder eine Flasche beschlägt, wenn Sie aus dem Kühlschrank genommen wird. Alles Erscheinungen, die jeder kennt.
    Dem Entstehen von Tauwasser und Schimmelpilzen auf der inneren Oberfläche von Außenwänden liegt ein einfacher physikalischer Vorgang zu Grunde. Warme Raumluft kühlt an kälteren Wandoberflächen soweit ab, dass der in der Raumluft enthaltene Wasserdampf auf der Wand zu Wasser kondensiert. Dieses jedoch saugt die Oberfläche der Wand sofort auf und dadurch lässt man sich täuschen, man sieht nichts. Deswegen sollten insbesondere im Frühling und Sommer die Kellerfenster möglichst geschlossen bleiben.
    Die Mauern bekommen eine "gute" Wärmeleitfähigkeit.
    Dies kann jedoch durch eine innenliegende Abdichtung und eine innenliegende Wärmedämmung behoben werden. Dadurch wird auch das teure Aufgraben von außen nicht mehr notwendig.
    Die inneren Wandoberflächen dürfen nicht soweit abkühlen, dass es bei normaler relativer Luftfeuchtigkeit von ca. 60  -  70 % zu Schwitzwasserbildung kommt.
    Wenn die Wandoberflächen und der Boden den Anforderungen an die Wärmedämmung entsprechen, verändert sich dies jedoch sehr oft im Bereich der Kellerdecken die schlecht gedämmt sind. Es kommt im Bereich des Deckenauflagers von neuem zu Kondenswasserschäden.
    Innenliegende "falsche" Wärmedämmungen
    Eine nicht unerhebliche Fehlerquelle ist es wenn Möbel, Schränke, Regale an der Außenwand stehen und somit eine Erwärmung der Wandoberflächen verhindern. Es wirkt genauso wie eine innenliegende Dämmung.
    Heizen und Lüften
    Des weiteren ist darauf zu achten, dass bei Kellerräumen die höherwertig genutzt werden die dementsprechende Beheizung und Lüftungsmöglichkeit geschaffen werden muss. Ein Heizkörper im Keller ist meistens nicht ausreichend, erst recht nicht, wenn Möbel die Außenwände verstellen!
    Die Ursache muss gefunden und beseitigt werden.
    Feuchte und nasse Baustoffe haben wie vor schon erwähnt eine wesentlich schlechtere Wärmedämmung als trockene, deswegen ist vorab genau zu ermitteln, woher die Feuchte kommt. Wie vor beschrieben kann es sich um Kondenswasser, oder um Wasser von außen handeln. Am Schadensbild ist das jedoch nicht so leicht zu erkennen!
    Nur wenn es sich um eine undichte Fuge handelt wird das Wasser irgendwann eindringen und als Wasserlacke am Boden sichtbar sein. Diese Undichtigkeiten kann man mit sehr dünnflüssigen Kunststoffen auf Epoxyd-Acryl- oder Polyurethanharzbasis auch von innen abdichten oder verpressen. Dies ist ein spezielles Verfahren was von Fachfirmen durchgeführt werden kann.
    In vielen Fällen, insbesondere bei Gebäuden aus Beton, ist somit ein Luftentfeuchter eine sinnvolle und ausreichende Maßnahme um die Luftfeuchte zu reduzieren. Diese Geräte (kosten je nach Leistung zwischen 300 bis 800 €) sind in der Lage und "ziehen" aus einem normalen Keller, eines Ein- oder Zweifamilienhauses (Einfamilienhauses, Zweifamilienhauses) am Tag ohne weiteres 10 bis 30 Liter Wasser. Wie sollen dann wenige Tropfen eventuell eindringendes Wasser noch ein Problem darstellen?
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