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Wasser im Keller, Gutachter gegen Gutachter
BAU-Forum: Keller

Wasser im Keller, Gutachter gegen Gutachter

Hallo zusammen,
wir haben ein Problem mit unserem Keller wie ihn viele Teilnehmer dieses Forums wohl leider auch haben. Da wir hier jedoch keine genau passende Antwort auf unsere Fragen gefunden haben hier noch eine weiterere Anfrage zu diesem Themengebiet:
Wir bewohnen ein ca. 15 Jahre altes Haus welches wir gebraucht gekauft haben. Nachdem bei starkem Regen Wasser in den Keller eindringt (im Bereich der unteren Steinreihe, von einer Kellerecke beginnend je nach Regenmenge weiter fortlaufend) haben wir einen Gutachter beauftragt Ursache und Sanierungsmöglichkeiten zu ermitteln. Auch auf dem Hintergrund den Verkäufer haftbar zu machen. Das ist leider fehlgeschlagen ('außer hohen Kosten nichts gewesen'). Der für mehrere unserer Monatsgehälter engagierte Gutachter begründet den Wassereinbruch durch "fehlerhaften Boden-Wand-Übergang in Zusammenhang mit einer durch Überflutung unbrauchbar gewordenen Drainage". Als Sanierung schlägt eine eine innenliegende 'bituminöse Bodenabdichtung bis zur Horizontalabdichtung sowie Schleierinjektionen der Wände bis zur Höhe des maximalen Grundwasserstands' vor. Das soll für den ganzen Keller erfolgen und nach Schätzung ca. 40.000 € kosten. Auf Grund der hohen Kosten haben wir einen zweiten Gutachter befragt welcher ähnliche Ursachen ermittelte (steigendes Grundwasser drückt über die Boden-Wand-Fuge in den Keller ein) und lediglich eine innere wasserundurchlässige Kehlnaht zu einigen Tausend € vorschlägt.
Da wir nun gerne kein weiteres Geld für Gutachten, sondern lieber zur Lösung des Problems ausgeben wollen und auch langsam auf unser Budget achten müssen, hier unsere Fragen in der Hoffnung auf einige gute Ratschläge und Hinweise zu unserem weiteren Vorgehen:
1. Würde eine 'innere Kehlnaht' ausreichen?
2. Die Injektion der Wände versiegelt nach allem was wir sonst gelesen haben nicht die Fuge zwischen Fundament-OK und Wand. Ist sie dann überhaupt notwendig und sinnvoll? Wenn ja, wofür?
3. Wöfür könnte die Abdichtung der gesamten Bodenplatte sinnvoll sein wenn doch das Wasser nur an den Rändern eintritt? Ist diese Abdichtung dann überhaupt notwendig?
4. Gibt es andere, sinnvolle und kostengünstige Sanierungsmaßnmahmen? Abdichtungen von außen sind nicht überall möglich. Nach Aussage des ersten Gutachters sind an der Vertikalabdichtung auch keine Mängel zu erkennen!
5. Welches sind die langfristigen Folgen der Durchfeuchtung die nur bei starkem Regen (nach eigenen Beobachtungen ca. 20 Tage im Jahr) auftritt, dann aber deutlich wird durch Wasser welches sich in Pfützen auf dem Boden sammelt und teilweise in einem Abfluss abfließt?
6. Wann sollte eine Sanierung spätestens erfolgen?
Für jeden Hinweis oder Ratschlag sind wir dankbar.
Michael
  • Name:
  • Michael
  1. Schleierinjektion

    Hallo Michael,
    per Schleierinjektion ist Ihr Problem in den Griff zu bekommen.
    Da zwei Gutachter die Undichtigkeit im Bereich Sohle/Wandanschluss vermuten, würde ich zunächst diesen Bereich umlaufend ca. 70 cm hoch, gemessen ab UKAbk.-Sohle per Schleierinjektion behandeln. Bei der Schleierinjektion wird auch der Wand/Sohlenanschluss erfasst. (In der Praxis sehe ich immer wieder während der Verpressungen Materialaustritt aus der Fuge zwischen Sohle u. Wand) Auf eine Abdichtung von innen können Sie verzichten, denn Innenabdichtungen halten auf Dauer der Druckwasserbelastung nicht stand. Kosten für Schleierinjektionen belaufen sich im Durchschnitt auf 250,00 bis 300,00 € pro m².
    MfG
  2. Au Backe ...

    Zitat => ... Auf eine Abdichtung von innen können Sie verzichten, denn Innenabdichtungen halten auf Dauer der Druckwasserbelastung nicht stand ... <  -  Zitat Ende
    NEIN.
    Wenn sie per Schleierinjektion die Wand bis zur Sohle abdichten, drückt das Wasser  -  wie Sie richtig erkannt haben  -  eben im Anschluss Wand-Boden, den Sie mit Injektion nicht erwischen, durch. Ergo muss der ganze Boden abgedichtet werden. Auf die Abdichtung muss dann natürlich eine Auflast z.B. per Estrich.
    Und der Wandanschluss muss sauber ausgeführt werden  -  nicht bloß ankleben.
    Der Gutachter Nr. 1 war scheint es sein Geld Wert, die Nr. 2 evtl. nicht.
  3. "Der für mehrere unserer Monatsgehälter engagierte Gutachter "

    Schreibfehler?
  4. Schleierinjektion

    Die Aussage von Herrn Dühlmeyer stimmt nicht. Der Wand/Sohlenanschluss wird vollständig mit erfasst und abgedichtet.
  5. Nachtrag

    Hallo Michael,
    u.U. reicht es auch, zunächtst nur die Ecke zu verpressen, wo das Wasser zuerst eindringt. Vielleicht ist dann das Problem schon gelöst.
    MfG
  6. Einiges zur Klärung

    Danke erstmal für die Antworten, auch wenn sie sich noch ein wenig widersprechen (wie die Gutachter) ...
    Also, der 1. Gutachter wurde von uns engagiert. Am Ende hat er als Honorar etwa 3,5 meiner Monatsgehälter gekostet ...
    Bei den Injktionen gibt es ja verschiedene Möglichkeiten / Hersteller. Kann jemand da noch Hinweise geben, welche dieser Möglichkeiten auch den Sohle- / Wandübergang sicher erfasst. Und dann immer mit dem Boden zusammen, oder nur die Wand behandeln? Schön wäre wenn jemand eigene Erfahrungen schildern könnte, natürlich wird jeder Hersteller sein Produkt nur loben (würde ich wohl auch).
  7. Unglaublich

    Dieses Honorar. Interessiert mich, wie das zustande kommt.
    Hat der Gutachter eine bezahlte Haftpflichtversicherung? Wenn ja, haftet der auch für seine Lösung.
    Herr Dühlmeyer verkauft keine Produkte. Dennoch möchte ich ihm mangels genauer Ortskenntnisse nicht vorbehaltlos zustimmen. Einer Schleierinjektion ohne Kenntnis der Bodenverhältnisse aber auch nicht.
    Lassen Sie sich von beiden Gutachtern schriftlich die Haftung bestätigen.
    • Name:
    • Reg2003-R.K.
  8. Verpressungen gegen eindringendes Grund  -  oder Hangwasser.

    Foto von Edmund Bromm

    Viele der Hausbesitzer sind erschüttert, wenn sie feststellen, dass Ihr Keller feucht wird, oder gar Wasser eindringt. Diese Not macht sich eine Reihe von Firmen zu Nutze und versprechen dem Hausbesitzer zu helfen in dem sie den Keller abdichten. Sehr oft kann man erleben, dass ein sehr billiges Angebot erstellt wird und auch, dass sich dieses Angebot als sogenanntes Einsteigerangebot herausstellt. Die Rechnung fällt dann meist wesentlich höher aus.
    Eine wasserdichte Wanne
    Besonders diffizil ist die Angelegenheit, wenn die Hausbesitzer der Meinung waren, bei ihrem Haus handelt es sich um eine dichte Wanne. Die Enttäuschung ist auch groß, wenn man bei Untersuchungen feststellt, dass statt Beton (der als Ortbeton gegossen wird), es sich um Betonsteine (die vermauert wurden), handelt.
    Hier eine nachträgliche Abdichtung herzustellen ist fast ausgeschlossen. Es helfen die schönsten Versprechungen und Urkunden auch nicht darüber hinweg, dass es insbesondere an der Statik des Gebäudes liegt, dass keine nachträglichen Abdichtungen hergestellt werden können.
    Es gilt nämlich die Gesetzmäßigkeit, dass der Wasserdruck nur aufgenommen werden kann, wenn eine dementsprechende Verankerung oder der Wasserdruck mit einem "Gegengewicht" ausgeglichen wird. Dies bedeutet auch, dass z.B. wenn davon auszugehen ist, dass außen ein Meter Wassersäule über dem Kellerfußboden ansteht bei einer nachträglichen Abdichtung mindestens 50 cm Beton aufgefüllt werden müsste. Da dieser doppelt so schwer ist, reicht die Hälfte der Wasserhöhe. In den meisten der Fälle ist dies jedoch technisch nicht machbar.
    Eine ganz andere, aber auch wichtige Betrachtung ist, dass wenn Wasser in ein Gebäude eindringt nie genau kontrolliert werden kann, woher dieses Wasser kommt. Außerdem, wenn diese eine Stelle abgedichtet wird, könnte es durch das ansteigen des Wassers an einer anderen Stelle, die bisher nicht betroffen war, wieder austreten. Dies dadurch, weil durch die bisherige Fehlstelle eine Entlastung vorgenommen wurde. Es baut sich also ein erneuter Druck auf und Wasser kann an anderer Stelle eindringen.
    Genauso problematisch bleibt bei Undichtigkeiten in Beton, dass es sich dabei um sogenannte Kiesnester handeln könnte, wobei ebenfalls davon auszugehen ist, dass wenn eine Stelle dicht ist, dann an einer anderen Stelle das Wasser eindringen kann.
    Die Grundwasserstände unterliegen erheblichen Schwankungen.
    Nach einer Verpressung wird so manchen Bauherrn oft suggeriert, die bis dahin erfolgte Abdichtung war schon ein Erfolg. Dabei handelte es sich nur um das zurückweichen des Wasserstandes.
    Zu berücksichtigen ist außerdem noch, dass oft nach dem das Grundwasser sich wieder absenkt, die eigentliche Fehlerquelle nicht mehr zu ermitteln ist. Oft kann man diese falsche Einschätzung jedoch erst nach einem erneuten ansteigen des Grundwassers feststellen, was jedoch auch Jahre dauern kann. Die dadurch notwendigen Nacharbeiten sind somit kein erneuter Mangel. Es ist denkbar, dass mehrmals eine Verpressung durchgeführt werden muss.
    Der Keller kann von innen abgedichtet werden
    Nun solle nicht der Einruck erweckt werden, eine nachträgliche Abdichtung von der Innenseite ist in jedem Falle auszuschließen. Es gibt durchaus Fälle bei denen eine Abdichtung sinnvoll ist, jedoch bedarf es hier sehr guter Fachkenntnisse und auch ein gewissermaßen ehrliches Verhalten. Insbesondere auch die Information an den Hausbesitzer, was machbar und was nicht machbar ist.
    So ist es durchaus denkbar, wenn z.B. während der Bauzeit zwischen der Schalung bei dem Erstellen des Betoniervorganges entweder ein Stück Holz oder auch ein Metall oder sonstiger Gegenstand in diese Schalung fällt, sodass diese keine ausreichende Betonüberdeckung aufweist, zu einer Undichtigkeit führen kann. Eine solche Fehlerstelle ist, wenn sie erst gefunden ist, ohne Problem abzudichten.
    Ganz anders sieht es aus, wenn z.B. zwischen der Bodenplatte und der aufgehenden Wand kein Fugenband verwendet wurde. Es kann dann schon bei den geringsten Setzungen oder auch den thermischen Bewegungen zu einer Undichtigkeit wegen geringfügigen Bewegungen kommen.
    Hier ist oft eine Abdichtung möglich. Jedoch schon ungleich problematischer und dies setzt ebenfalls sehr viel Fachwissen voraus.
    Selbstverständlich spielen auch die Materialauswahl und die qualifizierte Ausführung durch die Handwerker eine wichtige Rolle.
    Der deutsche Holz- und Bautenschutzverband (Holzschutzverband, Bautenschutzverband) DHBV, ein Zusammenschluss von qualifizierten Fachbetrieben, hat für solche Arbeiten ein Merkblatt bzw. ein Empfehlungsblatt für die Bearbeitung solcher Probleme herausgegeben. So dass sich auch der nicht so fachkundige, an Hand der Beschreibung orientieren kann welche Maßnahmen durchgeführt werden müssen. Auch einige Materialhersteller haben ihre Verarbeitungsrichtlinien mit solch qualifizierten Merkblättern ausgerüstet.
    Jedoch bleibt die Problematik wie oben beschrieben und deshalb sollte genau und sorgfältig geprüft werden, welche der Maßnahmen zum Erfolg führen! ... können.
    Normenwerke; Merkblätter; Verarbeitungshinweise. Siehe auch:
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