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Lagerung von Holz im Gewölbekeller? Schimmelbildung normal?
BAU-Forum: Keller

Lagerung von Holz im Gewölbekeller? Schimmelbildung normal?

Hallo liebe Forum-Teilnehmer,
ich hoffe hier eine Antwort auf folgende Frage zu finden:
Ich wohne in einem Mehrfamilienhaus mit einem Gewölbekeller. Auf dem Gewölbekeller stand früher eine Scheune, jetzt ein Haus mit einem "Außen-Treppenhaus". Speziell im Winter haben wir erhebliche Probleme mit Feuchtigkeit im Treppenhaus. Durch ordentliche Lüftung und Beheizung des Treppenhauses versuchen wir das in den Griff zu bekommen, was leider nur schwer gelingt. Ein weiteres (und auch das größte) Problem ist die Schimmelbildung im Gewölbekeller: Schimmel sogar an den Flaschenetiketten etc.  -  nicht sehr apettitlich.
Der Gewölbekeller ist in 4 Parzellen unterteilt, in einer Parzelle wird vom Nachbarn Holz gelagert und er schließt auch öfters das (einzige) Fenster im Keller. Leider kann nur er das Fenster öffnen und schließen.
Ist es gut, in einem Gewölbekeller Holz zu lagern?
Sollte das Fenster zur Belüftung immer geöffnet sein?
Was kann man gegen den Schimmel tun?
Hilft es, das Treppenhaus von unten her zu beheizen? Oder ist das rausgeschmissenes Geld? Wir haben Nachtspeicher, heizen also mit Strom.
Vielen Dank im Voraus für etwaige Antworten!
  • Name:
  • Monika Weiland
  1. Keine Holzlagerung im Keller!

    Hallo,
    Holzlagerung im Keller ist falsch, insbesondere in einem feuchten Keller und / oder wenn das Holz noch nicht ganz trocken ist (Holz wird nie ganz trocken, sondern kann nur so trocken werden, wie die Umgebungsfeuchtigkeit dies zulässt). Es wird zum idealen Nährboden für Schimmelpilze.
    Mal davon abgesehen, dass korrekte Holzlagerung einen luftigen Ort verlangt, könnte hier der Ausgangspunkt für einen Pilzschaden geschaffen werden (z.B. Haus- oder Kellerschwamm). Dies ist insbesondere bei älteren Häusern mit Holzdecken usw. sehr gefährlich und kann bis zur Gebäudezerstörung führen. Der Pilz kann mehrere Meter durch Mauerwerk wachsen, ggf. auch bis zum Dachstuhl.
    Ich würde den Vermieter auf dieses erhebliche Gefahrenpotential hinweisen. Nähere Infos hier im Forum unter "Hausschwamm".
    Schimmel bedeutet, es ist zu feucht. Wo kommt die Feuchtigkeit her? Eine wesentliche Ursache dürfte in der fehlenden Wärmedämmung des Treppenhauses liegen. Die warme Luft (die mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann als kalte) aus den Wohnungen kühlt sich an den kalten Wänden und Fenstern ab und ein Teil der Luftfeuchtigkeit kondensiert dabei aus.
    Mit einfachen Mitteln ist da nicht viel zu machen. Eigentlich müssten Maßnahmen der Wärmedämmung durchgeführt werden. Das wäre Vermietersache.
    Es gibt eine interessante Broschüre des Bauministeriums NRW zum Thema: (Heft 6) "Baufeuchtigkeit prüfen und beheben  -  gesund wohnen".
    Was den Keller angeht, könnte auch Feuchtigkeit eine Rolle spielen, die durch die Wände oder aus dem Erdreich "aufsteigt". Dazu ist eine Menge hier im Forum geschrieben worden. Alte Gewölbekeller dürften wohl kaum einen feuchtigkeitssperrenden Boden haben. Wir haben unseren Altbaukeller, in dem regelmäßig das Wasser stand, mittlerweile im 3. Jahr völlig trocken. Wir haben den Boden ausgehoben und u.a. eine kapillarbrechende Schicht und einen feuchtigkeitssperrenden Beton eingebracht.
    An den Bruchsteinwänden haben wir den Putz abgeschlagen, weil wir beobachtet hatten, dass die Feuchtigkeit (die ja nicht durch die Steine selbst kann) durch den Putz nach oben kletterte. In einem Gewölbekeller ist das mit dem Ausschachten aber so eine Sache (Einsturzgefahr) und eine Lösung für Mieter ist es auch nicht.
    Das Fenster sollte im Sommer meist geschlossen sein (warme Luft von außen kondensiert an den kälteren Kellerwänden = Feuchtigkeitseintrag) und im Winter meist geöffnet sein (= Entfeuchtungswirkung).
    Schimmel ist gesundheitsschädlich. Bekämpfungsmittel  -  insbesondere die "harten" chemischen Mittel, sind gesundheitlich auch nicht unbedenklich. Sie helfen auch nicht auf Dauer, wenn die Ursachen für die Feuchtigkeit (Bauschäden, falsche Nutzung) nicht abgestellt werden. Wenn der Vermieter nichts macht, würde ich mir eine andere Unterkunft suchen  -  meiner Gesundheit zuliebe.
    Heizen des Treppenhauses dürfte nicht viel bringen, es sei denn, Sie erreichen dort die gleichen Temperaturen wie in der Wohnung. Das halte ich für ausgeschlossen und bei einer Stromheizung werden Sie arm ...
    Ein Luftentfeuchter soll angeblich nur ein Drittel der Energie benötigen, die für ein "Trockenheizen" benötigt wird. Aber feuchte Luft kommt schnell wieder nach ...
    Man kann es drehen und wenden wie man will: Entweder saniert der Vermieter das Gebäude (mit einem durchdachten Sanierungskonzept) oder Sie sollten ausziehen, um nicht krank zu werden.
    Mit freundlichen Grüßen
  2. Ich kann dem nicht so zustimmen. Mich stört dabei besonders die Bemerkung..

    Foto von Edmund Bromm

    Schimmel ist gesundheitsschädlich!
    Es gibt auf der Welt keine schimmelfreie Zone. Schimmel ist überall anzutreffen. Machen Sie den Menschen nicht noch mehr Angst durch solche Verallgemeinerungen.
    Natürlich gibt es Menschen die auch gegen einen bestimmten Schimmel allergisch sein können. Dies ist jedoch nur eine Sache die der Facharzt feststellen kann und nicht jeder sogenannte ... denn, auch Schimmel gehört zum Leben und ohne diesen gäbe es kein Leben.
    Ansonsten finde ich Ihren Beitrag sehr sachlich.
  3. Mir geht es nicht um Angstmache, Herr Bromm.

    Jeder Ratschlag ist (meistens wenigstens) mehr oder weniger Vereinfachung oder auch Extrakt eines komplizierteren Sachverhaltes. Gern mache ich es auch etwas ausführlicher, damit es nicht so beängstigend wirkt.
    Der Schimmel, ich meine jetzt bspw. nicht den Edelschimmel auf dem Käse und auch nicht Penicillium notatum, wird von bestimmten Pilzen gebildet, die ihre Gefährlichkeit insbesondere durch ihre in die Raumluft abgegebenen Sporen erlangen, die so in die Atmungsorgane gelangen.
    Natürlich haben Sie Recht, dass Schimmel überall anzutreffen ist, außer in den Dauerfrostgebieten der Erde und in den Wüsten. Die gesundheitliche Gefährdung ergibt sich erst durch das Überschreiten einer bestimmten Sporenkonzentration in der Raumluft.
    Im vorliegenden Fall war ich davon ausgegangen, dass eine derart gesundheitlich bedenkliche Konzentration vorliegt. Immerhin war von "erheblichen Feuchtigkeitsproblemen" die Rede, die noch übertroffen werden von der Schimmelbildung im Gewölbekeller "sogar an den Flaschenetiketten. " Bei einer daher angenommenen umfangreichen und dauerhaft vorhandenen relativen Feuchtigkeit von über ca. 85 % in Verbindung mit den baulichen Gegebenheiten ist kaum zu erwarten, dass es nicht zu einer erheblichen Vermehrung des Pilzwachstums sowie der Sporenkonzentration kommt. Was sollte das Pilzwachstum dort hemmen?
    Es geht übrigens nicht nur um eine mögliche allergische Reaktion, sondern auch um deren Provokation durch Einatmen einer übergroßen Menge der toxischen Sporen über einen "zu großen" Zeitraum, der individuell differiert in Abhängigkeit von der Verfassung des Immunsystems der betroffenen Person.
    Die Bioschädlichkeit beschränkt sich jedoch nicht nur auf Allergien. Entzündliche Prozesse sind ebenso möglich wie karzinogene Wirkungen.
    Für die Fragestellerin, die als Mieterin kaum Einfluss auf die Sanierung des Objektes haben dürfte, war daher nur der Gefährdungshinweis zu geben.
    Daher habe ich VOR DEM GESCHILDERTEN HINTERGRUND IM KONKRETEN Fall verkürzt geäußert, dass Schimmel gesundheitsschädlich ist. Den Schimmel z.B. auf dem Gorgonzola wollte ich natürlich nicht schlecht reden -)).
    Mit freundlichen Grüßen
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