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Pilz im Keller und Hausschwamm vorbeugen Sanierungstipps
BAU-Forum: Keller

Pilz im Keller und Hausschwamm vorbeugen Sanierungstipps

Habe ein Haus ca. BJ1900 erworben. Die Außenwände wurden zum größten Teil aus Bruchsteinen errichtet. Die Innenwände sind entweder als Fachwerk oder als Mauer mit einem kleinen Bruchsteinfundament ausgeführt. Die verwendeten Balken sind fast ausnahmslos Eichenbalken. Unter Flur und Wohnzimmer befindet sich ein Gewölbekeller. Das Haus wird z.Z. umfangreich in Eigenarbeit saniert. Die Böden im Erdgeschoss sind bereits entfernt.
Die Fragen zum Pilz:
Im Keller ist ein Stück Holz in der Wand verbaut auf dem sich offenbar ein Pilz angesiedelt hat. Es sind weiße, hauchzarte 'Wattebäuschchen' darauf. Lese jetzt Seit Tagen über Hausschwamm und Co, aber so sah es auf keinem der Bilder aus. Es sind keine Stränge zu erkennen und schon gar kein Fruchtkörper. Kann das ein Schwamm im Anfangsstadium sein? Sind die sehr zarten Wattebällchen für irgendeinen besonders typisch? (den Hinweis das es nur ein Sachkunkiger vor Ort kann könnt Ihr Euch sparen, das weiß ich, und werde auch einen besorgen, aber möchte mich schon mal so umfassend wie möglich erkundigen?)
Im ersten Stock gab es vor zwei Jahren einen Wasserschaden. Teile der Lehmdecke sind im darunterliegenden Geschoss heruntergefallen. (Das Haus war damals bereits unbewohnt). Nach dem Freilegen der Decke weist einer der Eichenbalken Risse auf, die den Bildern von Würfelbruch ähneln. Allerdings scheint es nur an der Oberfläche zu sein, und das Holz ist auch nicht weich oder Brüchig. Braun ist es auch nicht, eher sehr viel dunkler als das übrige Holz. Hier die gleiche Frage: Kann man von der Beschreibung auf einen bestimmten Pilz schließen, bzw. ob dieser überhaupt noch aktiv ist.
Zum Bodenaufbau:
Der Boden im Erdgeschoss soll gedämmt und abgedichtet werden. Dazu habe ich die alten Böden entfernt und grabe nun fröhlich in die Tiefe. Ich dachte an folgenden Aufbau auf dem Erdreich: Eine dünne Schicht Split zum Ausgleich und verdichten (ca. 2 cm), 8 cm Betonplatte, Bitumenbahn, PS-Dämmung, Estrich bzw. nach der Bitumenbahn Holztragkonstruktion und Dielen.
Sollte ich die Betonplatte bewähren? Was soll ich als Feuchtigkeitsbremse einbauen  -  ist eine Bitumenbahn geeignet  -  warm oder kalt verschweißen?
Lohnt sich der Aufwand die Innenwände gegen Feuchtigkeit von unten abzudichten, und wie mach ich das am sinnvollsten? Einfach stellenweise aufgraben, Dichtbahn + Beton einfüllen und nach dem Aushärten die vorher zur Stütze gelassenen Stellen weggraben und ebenso Verfahren?
Was mach ich mit den Außenwänden? Diese sind fast überall trocken, bis auf eine Hausecke, wobei die Ursache dort vermutlich bereits beseitigt ist. Ist da irgendwas in Bezug auf Feuchte zu beachten?
Schon mal vielen Dank und Gruß,
marco
  • Name:
  • marco
  1. Teilantworten

    Hallo marco,
    In unserem alten Kasten, auch von 1900, haben wir den "Echten Haussschwamm" (EH) entdeckt. Anmerkungen eines leidenschaftlichen Altbausanierers in unsortierter Reihenfolge:
    1. Mit Spekulationen macht man sich nur verrückt, jetzt ist zuallererst und unbedingt Klarheit erforderlich! Hacke und Schüppe weglegen und sofort Analyse veranlassen. Ich habe eine Probe im Marmeladenglas an das Pegasus-Labor in Düsseldorf geschickt (siehe Link). Kosten derzeit laut Homepage 119,48 € inkl. MwSt. Wegen richtiger Probennahme habe ich vorher mit dem Labor telefoniert.
    2. WENN man dann erfahren sollte, das tatsächlich der EH vorliegt, sollte man als erstes RUHE BEWAHREN und sich dann darüber klar werden, was das nächste Ziel sein soll:
    Rückgängigmachen des Kaufvertrages ODER Weitersanieren?
    3. Die juristische Lösung dürfte meiner unbedeutenden Meinung nach höchstens Erfolg haben, wenn arglistiges Verschweigen des EH-Befalls nicht nur vorliegt, sondern auch NACHWEISBAR ist. (War bei uns nicht so, der Verkäufer, eine Bundesbehörde, hat alle Akten verschwinden lassen ...). Außerdem braucht man viel Geld und viel Zeit, von den Folgen des Baustillstandes gar nicht zu reden.
    Für die weitere Sanierung müsste sofort jede weitere Aktivität gestoppt werden, damit Beweise gesichert werden können. Spätestens jetzt wird ein Baujurist und ein Sachverständiger benötigt.
    4. Weitersanieren erfordert die Entscheidung, ob mit oder ohne Sachverständigen. Ein Sachverständiger für Schwammsanierung wollte (Anreise ca. 200 km) fürs Ansehen 2.000.-- € haben, km-Geld, Probennahme, Analyse, schriftlicher Bericht, Sanierungsvorschlag usw. alles extra.
    Die von uns befragten EH-Sanierungsfirmen haben übrigens keine Erfolgsgarantie gegeben. Zitat: "Wir müssen häufig mehrfach zu einem Objekt kommen! Oft gelingt die Schwammsanierung nicht beim ersten mal.. " Das hat bei uns dann letztlich den Ausschlag gegeben, wir haben uns gegen die "Sachverständigeritis" entschieden.
    5. In einigen Bundesländern besteht eine MELDEPFLICHT bei EH-Befall! Hier kann ggf. eine DINAbk.-gerechte EH-Sanierung Erzwungen werden.
    6. vorsicht beim fröhlichen in die Tiefe graben! Insbesondere in / um / bei Gewölbekeller (n) kann das sehr gefährlich sein. Siehe Forum.
    7. Ich habe den kompletten Kellerboden erneuert. Vorher Lehm und 1-2 cm "Beton", nachher Fundamenterder, kapillarbrechende Schicht > 6 cm, Baufolie, Beton-Sauberkeitsschicht, 10 cm WU-Beton (gegen Feuchtigkeit UND als Durchwuchssperre gegen EH) mit Q-133-Matten auf Abstandshaltern. Der bisher feuchte Keller ist nun fast staubtrocken. Die Eisenträger in der Kellerdecke werden es mir danken. ABER: Derartige Keller wurden damals nicht zu Wohnzwecken errichtet. Einen Umbau zu Wohnzwecken habe ich nicht beabsichtigt. Deshalb habe ich sowohl auf eine Wärmedämmung als auch auf die extrem teure nachträgliche Horizontalsperre verzichtet (das Problem der aufsteigenden Feuchtigkeit ist bei Bruchstein eh kaum vorhanden). Lediglich die Ziegelinnenwände rund um den Heizungskeller werde ich evtl. noch nachträglich mit dem Injektionsverfahren horizontal sperren, um die Technik zu schützen  -  muss ich noch beobachten. Kalkzementputze führen zu einem "Aufsteigen" der Feuchtigkeit.
    8. Die kapillarbrechende Schicht scheint mir arg dünn zu sein. 2 cm gleicht ja kaum die Bodenunebenheiten aus, wodurch es an einigen Stellen also noch dünner werden kann (= Funktionsverlust).
    9. Betonplatten würde ich immer bewehren, damit die Stahleinlage Spannungen aufnehmen kann und Risse vermieden werden. Bei Altbauten OHNE tragende Betonplatte (auf der das gesamte Haus steht) dürfte eine Q-133-Matte reichen. Abstandshalter verwenden.
    10. Unterfangen der Wände zwecks Horizontalabdichtung. Setzrisse vorprogrammiert. Methoden: Stückweise untermauern, Sägen, Bleche einschlagen, Injektionsverfahren mit/ohne Druck, ...
    11. Fachwerkinnenwände bei EH-Befall großzügig gegen Nicht-Holzwände ersetzen, Statik beachten!
    11. Ach ja, unser EH-Sanierungskonzept beinhaltet folgende eiserne Regeln:
    • Wasser weg vom Haus! (Kann eine Herausforderung werden.)
    • kein (!) Holz im Keller (Regale, Kisten, Brennholz, Pappkartons, Dübelklötzchen, vergessene Schalbretter von 1900, Spielzeug, Baumaterial, ...)!
    • möglichst Holz beim Bau vermeiden!

    12. Ich würde mir bei positivem EH-Befund das mit dem Dielenboden noch einmal überlegen. Wenn ich das richtig verstanden habe, ist Euer Haus teilunterkellert. Vorausgesetzt, der Gewölbekeller trägt das, würde ich über einen Steinboden nachdenken (Fliesen, traditionellen Ziegelboden, ...) ggf. auf Gussasphalt, evtl. mit Fußbodenheizung.
    13. Zur Dampfsperre kann ich nicht genug sagen.
    Hoffe, ich konnte ein wenig zur Problemlösung beitragen.
    MfG

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