Hallo an alle Holzscheidvernichter,
in unserem Niedrigenergiehaus haben wir einen Specksteinkaminofen mit 8 kW Heizleistung installiert.
Der Ofen steht im 45 m² großen und 3 m hohem Wohn-, Esszimmer an der Außenwand des Hauses.
Der Ofen brennt sehr gut und produziert auch jede Menge Wärme, selbst wenn wir die Luftzuführung (Raumluft unabhängige Verbrennungsluftzuführung) stark drosseln. So erreichen wir schnell Temperaturen von 25 °C und mehr im Wohnzimmer auf der anderen Gebäudeseite liegt die Küche (von Außenwand zu Außenwand 12 m ) selbst dort messen wir nach zwei bis drei Stunden Temperaturen von 21 °C. Es handelt sich um einen sepraten Raum der nur eine 86 cm Türloch zum Essbereich hat.
Meine Frage ist kann ich durch Lüftungsgitter im Deckenbereich der Holzrahmeninnenwand eine gleichmäßiger Verteilung der warmen Luft erreichen? Ich wollte Lüftungsschächte vom Wohn-Essbereich in den Dielen und Treppenaufgang legen, um so zu erreichen das die Warme Luft mit dem Bestreben nach oben zu gelangen auch das Treppenhaus und damit das Dachgeschoss erreicht.
Würden hierfür Warmluftkanäle reichen oder sollte man den Luftstrom zusätzlich mit Ventilatoren in den Schächten anspornen?
Mir ist schon klar, das wenn die warme Luft nach oben steigt kalte Luft aus dem ersten Stockwerk nach unten fällt und es zu Zugerscheinungen kommen kann. Das würde ich jedoch in Kauf nehmen, bzw. kann man die Lüftungschächt ja zur Not wieder schließen.
Ich hoffe mir kann geholfen werden. Vielleicht hat ja jemand Erfahrungen mit Warmluftverteilung im Haus oder kennt jemanden der die hat.
Warmluftverteilung im Gebäude
BAU-Forum: Kamin und Kachelofen
Warmluftverteilung im Gebäude
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Vermutung
Ich denke mal, dass Ihr Ofen eine zu geringe Masse aufweist, sodass zu wenig "strahlende Flächenmaße" zur Verfügung steht. Ich hatte bei meinem (Monster-) Grundofen im neuerworbenen Altbau ähnliche Probleme, riesigen Brennraum, bei "normalem" (... allerdings ... was ist bei einem Zimmerer, der Holz bis zum Abwinken hat normal? *g*) Schüren nach ca. 3-5 Std. im Umkreis von ca. 2-3 m um den Brennraum kaum mehr erträglich. Die bisher blendend funktionierende Lösung war, bestehende Klinkerverblendung abtragen, dicke, stockwerkübergreifende Schwerlehmummantelung an derenstatt aufgebaut, vormals vorhandenen Luftfensterli (für den schnellen konvektiven Einheizprozess) wieder eingebaut und fertig.
Meines Dafürhaltens haben Sie einen Strahlungswärmeüberschuss, den Sie durch noch so viele "reine" Luftkanäle nicht in den Griff bekommen, höchstens durch gut wärmeleitende Schwerkonstruktionen, die Strahlung absorbieren und weiterleiten können. (Erklärung: Luft erwärmt sich nicht durch Strahlung, die erwärmt leider (?) nur Materie, die dann wiederum erst im nächsten Schritt vorbeifliegende Luft erwärmen kann). Also Speichermasse erhöhen oder gut Speichernde Luftkanäle einsetzen, um eine bessere Verteilung zu erzielen. Bedenken Sie allerdings bei den Luftkanälen, dass sich dort Staubablagerungen ansammeln könnten, die beim ersten herbstlichen Ofenbetrieb zu scheußlich riechenden und sehr ungesunden Verschwelungen führen. (Merke: Brennraum, Rohre, usw. immer erst gründlich Abstauben bevor Sie nächste Jahr wieder anschüren, Ihre Nase (und die Familie) wird es Ihnen garantiert danken!)
MfG
Klaus Kirchner -
Ja, aber ...
Stahlungswärmeüberschuss verstehe ich, leider kann ich aber bei dem Kaminofen nicht den Specksteinmantel entfernen und rund herum Lehmsteine aufstappeln, oder sonst wie den Ofen vergrößern.
Der Ofen steht diagonal in einer Raumecke, Innenwand - Außenwand.
Ich könnte in die Innenwand (grenzt an Treppenhaus und Büro ) schwere Materialien z.B. Granitsteine oder ebenfalls Speckstein zwischen den Gefachen der Holzständer unterbringen, bringt das mehr für die Wärmeverteilung im Haus als Warmluftkanäle in Deckenhöhe anzuordnen? Hat sonst noch jemand eine glänzende Idee? Generell bin ich mit der Heizleistung des Kaminofens ja zufrieden, ist nur vielleicht etwas fiel für den einen Raum, so das ich die Wärme gerne weiter verteilen würde.
Wenn ich nur den Wohn-Essbereich beheißen möchte geht das schon, aber eben mit einem ganz kleinen Feuer. -
Evtl. röm. Hypokaustenprinzip
Hallo Herr Siewert,
können Sie konstrutiv sinnvoll (Wände stehen ziemlich exakt übereinander und Deckenkonstruktion lässt es zu) evtl. stockerkübergreifend einen scheibenförmigen Luftspalt bauen?
Natürlich sollen Sie keinesfalls den Speckstein entfernen, das meinte ich nicht, wohl zu missverständlich geschrieben. Die Wärmestrahlung überträgt sich aber auch vom Speckstein ausgehend in andere Massivbauteile. Folglich ist Ihre Idee mit der Massiven Trennwandausfachung schon ein prima Ansatz. Nur, das verteilt zwar die Energie etwas "breiter", bringt aber, wenn nicht 2- geschossig gut leitfähig verbunden, keinen großen Effekt, da die Energie ja im EGAbk. verbliebe.
Sehr schwierig hierüber zu diskutieren, wenn man keine Ortskenntnisse hat. Können Sie evtl. Bilder ins Web stellen?
MfG
Klaus Kirchner -
Hallo Herr Kirchner,
das mit dem Luftspalt lässt sich machen, das Dachgeschoss ist freitragend, es gibt dort zwar Wände, die sind aber alle nichttragende Holzrahmenkonstruktionen. Die Decke ist eine sichtbare Holzbalkendecke 14*28 BSH im Abstand von 0,8 m
Wenn ich den oder die Luftspalten baue, reicht dann die Thermik der warmen Luft aus um Sie weiter zu verteilen? Oder sollte man diesen Prozess mit einem Rohrventilator beschleunigen?
Zusätzlich könnte ich ebenfalls die Holzrahmen im EGAbk. massiv ausfachen, ist ja beim Holzrahmenbau kein Problem.
Wäre schön wenn Sie noch mal Stellung nehmen könnten. Leider kann ich nicht mit Bildern dienen, mißbrauche grade meinen Arbeitsplatz.
Danke F. Siewert -
Schön
dass das noch möglich wäre aber auch schade, dass das mit den Bildern nicht geht.
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Es gibt da Wandstrahlungsheizungssysteme (wo man übrigens Bilder aufhängen kann, Löcher bohren etc.), die wie folgt funktionieren: Ähnlich einer Sockelleistenheizung wird entlang der Wände ein Heizkonvektor montiert, der komplett in einem Luftspalt verbaut wird. Dieser Luftspalt ist in sich 2- teilig, sprich es gibt 2 Luft-Ebenen, eine vorne und eine hinten. Am Fuß des vorderen Spaltes sitzt der Konvektor und lässt so die beheizte Luft in der vorderen Ebene aufsteigen, das erwärmt die raumangrenzende Vorsatzschale, die dann Wärmestrahlung abgibt. Oben sind vordere und hintere Ebene offen, sprich verbunden, sodass die Luft in der hinteren Ebene nach Abkühlung wieder absinken kann, also im Prinzip ein geschlossener Luftkreislauf. Das nur dazu, wie ich auf die Idee kam, so etwas bei Ihnen, etwas abgewandelt natürlich, vorzuschlagen.
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Ich denke, bei Ihnen dürfte es sinnvoll sein mit einer schweren Vorsatzschale (dicke Lehmbauplatte mit Lehmputz oder Steinplatte) zu arbeiten, da ja die "überschüssige Strahlung" absorpiert werden muss. Die Mittelschale sollte aus gut reflektierendem Material bestehen oder mit so was zum Raum hin überzogen werden, sodass es im vorderen Luftspalt richtig "heiß" werden kann. Die Thermik sollte genügen, denke ich. Ich würde allerdings nicht ohne steuerbare Zu- und Abluftschlitze arbeiten (z.B. : Schieber), da Sie so die erhöhte Trägheit des Systems besser steuern können, sprich Sie können besser das Strahlungs-Konvektions-Verhältnis (Empfehlung: 40 % Konvektion zu 60 % Strahlung) steuern, auch mal zum schnellen "Aufheizen" alle Luken dicht halten. Sie sollten allerdings nicht vergessen, die Vorsatzschale am Geschossübergang schalltechnisch zu trennen, wenn oben z.B. Kinderzimmer oder Bad oder Sie es einfach für angebracht halten bessere Schallschutzwerte zu erzielen.
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MfG
Klaus Kirchner -
Danke Herr Kirchner, Sie haben mir sehr geholfen.
Danke Herr Kirchner, Sie haben mir sehr geholfen. -
Keine Ursache
Herr Siewert, ich wünsche Ihnen viel Erfolg damit!
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Und immer schön "heiß" mit Sauerstoffüberschuss feuern, das hebt den Wirkungsgrad, vermeidet Rußbildung und macht mehr Freude, auch der Umwelt!
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Schönes Wochenende Ihnen und allen Lesern.
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