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Verbrennung im Kaminofen schnell und unkontrolliert oder langsam und kontrolliert?
BAU-Forum: Kamin und Kachelofen

Verbrennung im Kaminofen schnell und unkontrolliert oder langsam und kontrolliert?

Höhrt sich erstmal komisch an, wir haben aber folgendes Problem:
In unserem Neubau wollen wir einen Kamin einbauen. Nach einigen Recherchen bin ich nun zu der Überzeugung gekommen, das in Verbindung mit unserer Lüftungsheizung am besten ein Speicherkamin geeignet ist. Anbieter sind hier z.B. Biofire und Ambio. Die Öfen dieser Hersteller brennen das Holz relativ schnell ab. Die Verbrennungsenergie wird dann in Zügen aus Schamott gespeichert und über einen Zeitraum von 12.. 24 h gröstenteils als Strahlungsenergie abgegeben. Eigentlich ein überzeugendes Prinzip. Nun habe ich von einem bei uns im Ort ansässigem Ofensetzer so eine Art geschlossenen Kachel- / Warmluftofen angeboten bekommen. Der Speicher wird hier durch zirkulierende Luft (wird ebenfalls von Verbrennungsluft erwärmt, aber keine direkte Verbindung) an einen Speicherkern abgegeben. Als Heizeinsatz kommt hier ein "normaler" Kamineinsatz mit geregelter Verbrennung (Raumluftunabhängig, da WRG) zum Einsatz.
Ambio und Biofire werben natürlich damit, das Ihre Öfen durch die relativ schnelle Verbrennung auch weniger Schadstoffe erzeugen und die Verbrennung wesentlich vollständiger ist. Die Asche muss angeblich nur 2 mal im Jahr ausgelehrt werden.
Wo liegen also die Vor- und Nachteile (Vorteile, Nachteile) dieser beiden Systeme? Kann mir evtl. jemand eine Empfehlung geben, für welches man sich entscheiden sollte. Die preisliche Komponente spielt insgesamt nicht die wichtigste Rolle.
Danke schon mal für alle Antworten.
MfG
  1. Asche 2x im Jahr raus?

    Asche ist Asche und die Menge auch. Das wird wohl bedeuten, dass diese durch die "schnelle Verbrennung" (= starke Luftdurchströmung) durch den Schornstein weggebracht wird. Wie begründen denn die angegebenen Firmen den geringen Ascheanfall?
    Ein Heißluftsystem habe ich noch vom Hausgründer (1962), inzwischen zusätzlich zur Heizung, im Hause. Zum Heizen in den Übergangsperioden und zum Zuheizen in den Kälteperioden eine tolle Einrichtung. Heißluftschächte in fast alle Räume des Hauses. Aber alleinig damit das Haus ganzjährig zu beheizen, ist das Ding ungeeignet. Das wäre echt mit "Kohlenschleppen" und damit Arbeit verbunden.
    Zur eigentlichen Fragestellung kann ich leider nichts beitragen, denn ich kenne die genannten Hersteller nicht und mein Kram ist "was Altes". Ich habe mich mit einer Überholung noch nicht beschäftigt, aber rausschmeißen werde ich das System sicher nicht.
  2. 2x, das kommt mir auch etwas wenig vor.

    Danke erstmal für die Antwort. Heute Abend habe ich einen Termin mit dem ortsansässigen Ofensetzer. Der macht eigentlich einen guten Eindruck. Mal sehen, was er zu der Technik meint.
  3. Kann schon sein ...

    Kachelofen und Kaminofen unterscheiden sich bei der Verbrennung schon wesentlich. Auch bei Pellets fällt sehr wenig Asche an. Ich würde eher zum Kachelofen tendieren. Aber beides funktioniert nur optimal, wenn das Holz gut abgelagert ist. Grüße bf
  4. 2 x im Jahr Acheleeren

    Das kann schon sein. Wenn der Ofen gut brennt hat er einen Ascheanfall von ca. 3 %. Natürlich ist es eine Voraussetzung dass sie einwandfreies Holz (< als 20 % Feuchtigkeit, naturbelassen) verbrennen. Wenn nun die Aschemulde groß genug ist geht das ohne weiteres. Bei der Verbrennung bleiben nur Mineralstoffe übrig. Sie sollten allerdings nicht die ganze Asche rausnehmen, sondern immer ein paar Zentimeter drin lassen. In diesem Aschebett brennt das Holz gut.
  5. 2 x  -  stimmt

    Wir haben einen Biofire-Ofen und das mit dem geringen Ascheanfall stimmt. Das hängt mit der guten Verbrennung zusammen, die nur wenig Asche hinterlässt.
    Die Entscheidung Warmluftofen oder Kachelofen (oder beides) ist eine grundsätzliche. Warmluftöfen haben den Vorteil, dass sie schnell Wärme abgeben und die Verteilung auch in andere Räume zulassen. Der Nachteil ist, dass sie öfter beschickt werden müssen. Die Kombination Warmluft mit Speichermasse ist eine recht gute Lösung wie ich finde und für ein Niedrigenergiehaus (NEH) geradezu ideal, da dort keine hohen Oberflächentemperaturen notwendig sind um eine wohlige Wärme im Raum zu erhalten. Eine geschlossene Warmluftkonstruktion (aus Speichermasse) gibt aber wie ein Kachelofen die Wärme nur zeitversetzt an den Raum ab. Daher ist hier ein sogenanntes Wärmefach oder ein Metall-Nachheizregister für die sofortige Wärmeabgabe zu empfehlen.
    Ein reiner Kachelofen ist i.w. nur zur Heizung eines Raumes geeignet (oder bei Durchbau auch mehrere Räume). Die hauptsächliche Wärmestrahlung heizt nur die Flächen auf, die der Ofen "sieht". Die Wärmeabgabe ist darüber hinaus sehr stark zeitversetzt (abhängig von der Speichermasse). Ein Grundofen sollte auch durchgeheizt werden, da eine ständige Abkühlung und Aufheizung zu Schäden (thermische Beanspruchung) führt.
    Daher ist ein Kachelofen eher was für Gebiete mit langen kalten Perioden, die man auch durchheizen muss und nichts für das gelegentliche gemütliche Kaminfeuer.
  6. Durchheizen des Grundofens?

    Das Argument mit der thermischen Beanspruchung leuchtet mir ein. Nur werben ja gerade die Hersteller von Speicherkaminen (Prinzip = Grundofen) wie Biofire gerade damit, das einmal der Ofen angezündet wird und man dann für 13 h eine konstante Wärmeabgabe von Beispielsweise 4,2 kW/h (laut einem uns übergebenem Angebot) hat. Laut der Aussage des Ofensetzers, entstehen bereits nach der zweimaligen Befeuerung kurz hintereinander sehr hohe Temperaturen. Eine durchgängige Befeuerung ist hier eigentlich nicht möglich, da die Verbrennung nicht kontrolliert werden kann.
    Oder beheizen Sie ihren Biofire ständig?
    Damit sind wir wieder beim der Ursprungsfrage angelangt.
    Das geschlossene Warmluftofenprinzip mit Speicher hat den Vorteil, das zur Beheizung ein relativ kostengünstiger Standard-Kamineinsatz verwendet wird. Dieser kann auch irgendwann mal ausgetauscht werden. Ein Speicherkamin wie z.B. von Biofire besteht ja nur aus Schamott-Steinen. Halten die wirklich ein Leben lang? Das geschlossene Warmluftsystem hätte auch noch zusätzlich den Vorteil, das z.B. bei Stromausfall über entsprechende Klappen (Idee meines Ofensetzers) aus dem geschlossenen ein offenes System, also ein reiner Kachel/bzw. besser Warmluftofen, machen lässt.
    Ich bin immer noch am überlegen, was die bessere Wahl ist.
    Trotzdem erstmal danke für alle Antworten.
  7. @ Taubmann  -  Stimmt nicht

    Eine konstante Wärmeabgabe ist nicht richtig. Ein Kachelofen heizt sich langsam auf und kühlt dann langsam ab. Die Heizkurve macht also einen Bogen. Die Krümmung dieses Bogens wird durch die Masse des Ofens bestimmt die allerdings wiederum die erreichbare Oberflächentemperatur und das Speichervermögen beeinflusst. Man unterscheidet leichte, mittelschwere und schwere Grundöfen  -  je nachdem wie groß die Speichermasse ist. Die leichten haben ein geringes Speichervermögen, eine relativ hohe Oberflächentemperatur und eine nur geringe zeitversetzte Wärmeabgabe (Zeitraum zwischen Feuerung und Wärmeabgabe). Die schweren Öfen haben eine sehr hohe Speichermasse, eine geringe Oberflächentemperatur und eine großen Zeitversatz.
    Thermische Belastungen sollte man gering halten: Der Grundofen wird nur ein/zweimal gefeuert. Dann ist er warm. Man sollte ihn dann nicht wieder völlig (eiskalt) werden lassen bevor man wieder feuert  -  das ist damit gemeint. Daher sind Grundödfen auch v.a. für Regionen mit strengen durchgehenden Kälteperioden geeignet, wo zwangsläufig eine ständige Beheizung erfolgen muss.
    Sie müssen sich unbedingt nach ihren Gewohnheiten und Bedürfnissen orientieren. Grundöfen sind für eine schnelle Aufheizung nicht geeignet. Die Feuerung bedarf sozusagen der Planung =>die "Regelung" ist damit sehr träge.
    Vorteile die ich (als Grundofenbesitzer) sehe:
    • Man feuert, der Abbrannt erfolgt schnell und damit schadstoffarm. Dann hat man mind. 12 Stunden Ruhe und wohlige Wärme.
    • Man kann Brot darin backen
    • Strahlungswärme

    Nachteile:

    • Aufwendige Konstruktion des Ofens, die anfällig ist gegen Verschleiß da aus Schamotte (früher war es üblich, das ein Grundofen alle 10 Jahre umgesetzt wurde!  -  die Schamotte sind zwar heute besser aber halten auch nicht ewig).

    Damit Verbunden sind eventuelle Undichtigkeiten des Systems.

    • Der Schamotte mag vielleicht stabil sein. nur die Fugen bekommen Risse Aufgrund der thermichen Bewegung, die regelmäßig "gewartet" werden müssen.
    • Eine Reparatur oder Austausch ist sehr schwierig.
    • Die Wärmeabgabe ist stark zeitversetzt  -  also nichts um schnell mal aufzuheizen
    • Der Grundofen erwärmt nur was er sieht. Bei Warmluft können auch andere Zimmer mitgeheizt werden.
    • Ein Grundofen bedarf der Disziplin, da er regelmäßig beheizt werden sollte, besonders wenn er als alleinige Wärmequelle fungieren soll (dafür eher ungeeignet wie ich finde)

    Unser Biofire-Ofen ist jetzt 10 Jahre alt und zeigt bisher keine Mängel (abgesehen von wenigen Rissen im Brennraum, die aber normal sind).
    Mein Tipp zur Entscheidungsfindung. Wenn sie einen echten Grundofen haben wollen bauen sie unbedingt einen mit Nachheizregister damit Sie eine direkte Wärmeabgabe beim anheizen haben.
    Hätte ich keinen günstigen Biofire-Grundofen bekommen dann hätte ist auch einen Ofen mit Heizregister und geschlossenem (!) (wahlweise offenem) Umluftsystem mit Speichermasse vorgezogen. Allerdings ist die Wärmespeicherung eines Grundofens damit nicht zu erreichen und die Wärmeabgabe muss zu ihrem Haus passen! Bei uns ist es ein Altbau bei dem wir schon recht hohe Oberflächentemperaturen brauchen um ausreichende Wärme zuhaben. Bei einem Niedrigenergiehaus (NEH)  -  so wie bei ihnen  -  ist das wahrscheinlich nicht notwendig. Des weiteren ist bei Ihnen, wenn Sie Frischluft zuführen müssen, ein Heizregister mit Frischluftanschluss sicher zu bevorzugen.
    Zum Schluss: Mit den Vertretern von Biofire hatten wir relativ schlechte Erfahrungen. Die Wärmemengen (Leistung des Ofens) sind stark ideal gerechnet (damit es günstiger aussieht) und die Preise sind am oberen Ende der Skala. Das heißt: Lieber eine Nummer größere Öfen nehmen und dann geringere Oberflächentemperaturen. Lassen sie sich auch nicht zu sehr von dem Stein beeindrucken. Bei hohem Druck gepresst und die vergrößerte Oberflächenstruktur sind nur marginal von realistischer Bedeutung. Des weiteren hat die Struktur auch erhebliche Nachteile z.B. bei der Reinigung des Ofens.
    Wir haben den Ofen über einen ansässigen Kachelofenbauer bezogen, der uns dann auch in jedem Falle mit Rat und Tat zur Seite Stand. Das ist praktisch und Erleichtert auch die Verhandlungen mit dem Schwarzen Mann.
    Eventuell sind auch die Tulikivi-Öfen aus Speckstein was für Sie  -  sind allerdings sehr teuer und sehr schwer aber auch recht gut. Es muss einem halt nur gefallen.

  8. Danke für die vielen Tipps,

    auch wenn ich immer noch nicht so genau weiß, was wir nun für einen Kamin einbauen. Eine Entscheidung steht allerdings so gut wie fest, der Kamin wird von einem ortsansässigen Ofensetzer gebaut (der von dem ich oben schon sprach). Ich werde mich noch mal mit ihm zusammensetzen und alle Vor- und Nachteile (Vorteile, Nachteile) durchgehen. Bekommen könnte ich beide Systeme von ihm. Daher kann ich auch mit ihm die Vor- und Nachteile (Vorteile, Nachteile) beider Systeme fachlich diskutieren, was ich mit dem Vertreter von z.B. Biofire nicht kann.
    Werden wird es auf jeden Fall ein Speicherkamin mit möglichst großem Speicher. Er soll zur Heizungsunterstützung diehnen. Die Grundbeheizung erfolgt über eine Lüftungsanlage mit WRG.
    Daher kommt es weniger auf die sofortige Wärme an.
  9. Kennt jemand die Fa. Onsana?

    Die stellen ebenfalls Speicherkamine her und kommen aus dem Algäu. Ich habe von dehnen Unterlagen über meinen Ofensetzer bekommen. Sieht eigentlich ganz gut aus. Wie das Preis-Leistungsverhältnis ist weiß ich allerdings noch nicht.
  10. Na da ist ja fast alles gesagt

    Ein Speicherkamin ist dann wohl ein Kachelofen/Grundofen/Zeitbrandtofen mit großer Sichtscheibe. Dieser Begriff war mir noch nicht geläufig.
    Biofire, Osana, Prometheus, KSW (aus Mitterteich bei Tirschenreuth), u.a. stellen sowas her. Manche verkaufen Bausätze an Endkunden (aufpassen), andere arbeiten nur mit Ofenbauern zusammen (das finde ich besser). Bei so einem Ofen hat man nicht viel von der Sichtscheibe, weil die meiste Zeit das Feuer aus ist.
    Bei den Heizkaminen mit warmluftbeheizten Speicherwänden können sie das Feuer genießen, dafür haben sie weniger Speichermasse und/oder größere Oberflächen. Sie können ganze Innenwände, Raumteiler auf diese weise bauen  -  muss aber gut berechnet/gebaut sein (Auftrieb, Luftgeschwindigkeit im System), sonst sind die Wärmewände oben heiß und unten kalt.
    Sie müssen sich also entscheiden, ob sie die meiste Zeit zündeln und Feuersehn statt Fernsehen wollen, oder lieber die meiste Zeit am Ofen kuscheln.
    Auf jeden Fall viel Spaß dabei
    Gruß aus Hause
    F. U. Keppler
  11. noch'n Link

  12. @Herrn Keppler

    Danke erstmal. Ich habe mir erstmal etwas Literatur zu Grundöfen und Kachelöfen besorgt. Das muss ich erst mal durcharbeiten. Dann werden mit Sicherheit noch etliche Fragen kommen. Ich habe zwar einen ganz guten Draht zu einem Ofensetzer, mit welchem ich dann wahrscheinlich an die Sache herangehe aber einer alleine kann ja auch nicht alles wissen.
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