Die Situation:
Unser Badezimmer (ca. 8 m²) liegt im Erdgeschoss in einem Anbau (ca. 1950, nicht unterkellert). Direkt daneben unsere Gästetoilette (ca. 4 m²). Beide haben eine Tür zum Eingangsflur. Beide Räume sind deckenhoch gefliest. Der Boden im Flur ist ebenfalls gefliest.
Nun haben wir diese Woche am Sockel der tapezierten Wand im Flur zwischen den beiden Türen starke Feuchtigkeit festgestellt. Tapete fühlt sich feucht an und löst sich. So weit so schlecht. Erste Panikatacken.
Erste Maßnahme: Gebäudeversicherung angerufen. Die riet uns, einen Installateur zu rufen, der sich das mal angucken soll. Der war dann heute da, konnte aber nichts zur Herkunft der Feuchtigkeit sagen und riet, nach Absprache mit der Versicherung einen Leckorter zu beauftragen. Zumindest auf der Trinkwasserseite scheint nichts dramatisches zu sein, meinte er, weil die Wasseruhr absolut keine Regung zeigte. Ob man das daran schon erkennen kann?
Parallel dazu habe ich schon mal zwei Entfeuchter aufgestellt, allerdings so kleine Haushaltsdinger. Die ziehen mir jetzt täglich zusammen ungefähr 5 Liter Wasser aus der Luft. Unde jede Menge Strom aus der Dose.
Dann habe ich mir so ein kleines Trotec-Feuchtemessgerät (BM30) kommen lassen, um vorab schon mal wenigstens einen groben Überblick über die Situation zu bekommen. Das Gerät soll eine rel. Feuchte auf einer Skala von 0 bis 100 Digits anzeigen, wobei Werte über 60 wohl als feucht/nass anzusehen sind. Dass die Messwerte nur bedingt aussagekräftig sind, weiß ich. Habe mich genau an die Anweisungen zur Messung gehalten.
Wenn ich im Bereich der Dusche die Wandfliesen messe, zeigt das Gerät teilweise Werte über 80 Digits und das auf einer Höhe von weit über 1 Meter! Dabei fiel mir auf, dass die Fliesenfugen in dem Bereich etliche Risse haben, die mir - warum auch immer - nie aufgefallen sind - bitte erspart mir hämsche Kommentare, als technischer Laie habe ich für sowas einfach keinen Blick gehabt und mache mir schon Vorwürfe genug. Außerdem war die durch einen Bekannten gezogene Silikonfuge (inzwischen weiß ich es, "Wartungsfuge"), auch nicht dicht. Auch hatte der Vorbesitzer keine Silikonfuge in der hinteren Raumecke in der Dusche angebracht, da stößt quasi Fliese auf Fliese.
Also ist da offenbar Aufgrund der desolaten Wand regelmäßig jede Menge Wasser eingetreten. Für den Fußboden im Bad weist das Messgerät großflächig Werte von über 90 aus, somit ist offenbar auch der Estrich abgesoffen.
Aufgrund der geschilderten Umstände stellt sich natürlich die Frage nach einer Leistung der Gebäudeversicherung. Ich denke mal, da wird ja jeder Sachverständige auf Anhieb versäumten Sanierungsbedarf feststellen, sodass ich da keine Chance habe. Somit also alle weiteren Aktionen auf meine Kappe.
Ich kann seit Tagen nicht mehr schlafen, nicht mehr essen, habe Alpträume und sehe die Existenz meiner Familie auf dem Spiel. Keine Ahnung, was jetzt auf mich zukommt, habe zwar Rücklagen, aber mal eben 50.000 € oder wie viel auch immer die Trocknung und Sanierung kosten wird kann ich nicht so ohne weiteres aus dem Hut zaubern.
Freitag Mittag kommen die Leckorter. Dann wird die Welt vermutlich endgültig zusammenbrechen.
Danke für"s Lesen und vielleicht hat ja jemand noch irgendwelche Ratschläge für mich oder macht mir sogar wieder etwas Mut.