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Erfahrungsaustausch: Korruptiojn bei der Vergabe von Planungs- und Bauleistungen (Planungsleistungen, Bauleistungen)
BAU-Forum: Honorar für Architekten- und Ingenieurleistungen

Erfahrungsaustausch: Korruptiojn bei der Vergabe von Planungs- und Bauleistungen (Planungsleistungen, Bauleistungen)

Foto von Helmuth Plecker

Hallo Forumianer! Ich habe da einen interessanten Link gefunden. Hier geht es um Korruption im Baugewerbe insbesondere bei Vergaben von Planungs- und Bauleistungen (Planungsleistungen, Bauleistungen) von öffentlichen Auftraggebern. Hier sollte mal ein Erfahrungs- und Meinungsaustausch stattfinden.
  1. Unnötig

    Foto von Jürgen Weber, Dipl.-Ing.

    Was soll er tatsächlich bringen oder verändern? Ist das nicht Sache von Behörden, da etwas zu verändern? Worüber soll gesprochen werden?
  2. Gips das wirklich?

    halten sie mich nicht für blauäugig ;-)
    korruption hat doch was mit Geld/Geldwerten Gegenleistungen für den erhalt
    von aufträgen zu tun?
    ich denke, viele "Bevorzugungen" erfolgen einfach Aufgrund persönlicher,
    irrationaler Entscheidungen, nicht wegen Geldes.
    meistens wohl nach Motto: "mit dem arbeiten wir immer schon" ...
    das ist schon schlimm genug :-(
    das zieht sich durch vom grundstücksmanagement über Bebauungspläne bis zu den Fachplanern.
    Bauleistungen werden doch wohl im Rahmen e. Ausschreibung vergeben?
  3. Ablenkungsversuch

    Mit dem Verschieben von Vorteilsnahmen in Richtung Bau, wollen viele Politiker von der eigenen Unzulänglichkeit ablenken. Bestechung, und Vorteilsnahme ist gerade bei Führungskräften der Verwaltungen (die mit Industrieunternehmen zu tun haben) weiter verbreitet als wir glauben. Wenn wir bei den Politikern nachsehen würden, fänden wir eine Menge Dreck. Fliegen auf Staatskosten, Urlaube auf Sponsoring von Firmen, Autos zu Supersondernachlässen, Eigentumswohnungen zu Schnäppchenpreisen usw. gehören zum bundesdeutschen Alltag. Die BRD ist mehr Bananenrepublik als wir denken.
    • Name:
    • Schorse
  4. Hinzufügen

    Foto von markus l. sollacher, dipl.-ing.

    Dem letzten Beitrag ist nur noch hinzuzufügen, dass die Bananenrepublik von Schauspielern derzeit geleitet wird. Erst heute sprach der Wirtschaftsminister der Republik im Fernsehen davon, dass er keine entscheidenden Probleme in der Wirtschaftsentwicklung sieht. Wo lebt der Mensch den eigentlich - in der BRD kann es nicht sein.
  5. Soll also heißen ...

    Foto von Helmuth Plecker

    Soll also heißen Kopf in den Sand, es ist selbstverständlich und deshalb bleibt es so?
    • Name:
  6. Hallo Helmuth

    ich habe die Erfahrung gemacht, das viele gemeinden einfach keine Leute haben, die sachlich richtig entscheiden können. dies führt dazu, das sie bau- und Planungsleistungen (Bauleistungen, Planungsleistungen) an die Leute vergeben, die halt gerade verfügbar sind oder die sich regelrecht aufdrängen. so bekommt oft derjenige den Auftrag, der die meisten "connections" hat. teils ist es korruption mit handaufhalten, teils einfach nur eine Bevorteilung auf kosten der Mitbewerber. was können wir tun? auf keinen Fall Kopf in den Sand! geht in die gremien und macht sie schlau. fordert Architektenwettbewerbe ein (ab 200.000 € MUSS eine Planungsleistung EU-weit ausgeschrieben werden bzw. ein Wettbewerb durchgeführt werden gem. VOF). Fordert eure Bürgermeister auf, mehr auf Wettbewerb zu achten! guckt ihnen auf die Finger und schlagt alarm, wenn etwas nicht stimmt. Wir machen das bei uns im Ort jetzt auch so  -  und siehe da, erste Wirkungen zeige sich schon! ich finde es sehr gut, Helmuth, das du dich so sehr engagierst! weiter so!
    • Name:
    • Herr Rossi
  7. @rossi

    Foto von Helmuth Plecker

    Stichwort Alarm schlagen: Wie macht Ihr das denn bei Euch?
    Ich habe also beobachtet, dass bei uns in Goch die Architektenleistungen immer an zwei gleiche Architekten vergeben werden. Wenn ich die letzten 10 Jahre mal zurückschaue, sind ALLE Objekte an diese beiden Architekten vergeben worden. Einer der beiden Architekten sitzt im Stadtrat und der andere hatte damals einen leitenden Angestellten, der auch im Stadtrat saß. Der letzte Auftrag ist nunmehr nicht rechtens vergeben worden und wurde auch von der Landesregierung gerügt worden, jedoch wurde empfohlen, dass der Auftrag aus wirtschaftlichen Gründen nicht zurückgezogen werden sollte, das die Architekten bereits Leistungen erbracht haben und auch einen Vergütungsanspruch haben. Zurück zur Ausgangsfrage: Wie macht Ihr dass bei Euch, welche Aktionen fahrt Ihr?
  8. goch ist überall

    also Helmuth, bei uns ist es so: es regiert der Bürgermeister mit seiner Verwaltung und diese gesamte crew hat, wenn man nach schulnoten geht Ahnung von 5-6. nun gibt es natürlich allerlei clevere  -  ich sag mal Dienstleister- (ja, auch Architekten!) die nichts besseres zu tun haben, als bei den Jungs und mädels auf dem schoß zu sitzen. aus Unkenntnis und Bequemlichkeit nutzt der bm diese ihm angebotene Leistung aus und verwendet sie in seinem Interesse. zusammen mit grundeigentümern, unternehmern und rechtsanwälten wird dann allerlei ausgeheckt. dieses wird dann allmonatlich den staunenden fraktionen präsentiert. ja, auch der eigenen, denn diese wird nur mit dem nötigsten versorgt. Ich sitze nun seit 2 Jahren im finanzausschuss und bekomme dann immer die katastrophen mit, denn durch Fehlentscheidungen wird natürlich auch viel Geld in den Sand gesetzt. nach etwa einem Jahr blickt man so langsam die ganzen Querbeziehungen und seilschaften des ortes. im Herbst wollte ich schon entnervt aufgeben, aber als ich meinen unmut äußerte, merkte ich, das auch andere sehr unzufrieden sind. Wir haben dann gemeinsam versucht, den bm mit fachlichen Informationen zu versorgen. als er trotzdem mal wieder einen Auftrag an einen Architekten frei vergeben wollte, der über 200000 € (gem. VOF die Grenze zur eu-Ausschreibung bzw. wettbewerb) lag, kam es fast zum eklat. er hat dann doch noch eingelenkt. man muss den Verwaltungen auf die Finger gucken und gerade die Architekten und Ingenieure sollten dies tun! geht in die gremien, lasst euch aufstellen. man kann dort eine Menge bewegen.
    wir stehen jetzt kurz davor, einen interfraktionellen! Ausschuss für Ortsentwicklung zu gründen, der die Belange des ortes analysiert, Chancen und Risiken abwägt, der versucht, zukunftsorientierte Lösungen zu erarbeiteren (in Zusammenarbeiter mit Fachleuten) und der dem BM bzw. den fraktionen zuarbeiteret. ohne diesen Ausschuss geht dann nichts mehr! . er ist immens wichtig, damit die Demokratie die zügel in der Hand behält  -  Bürgermeister neigen dazu, die Demokratie mal leicht beiseite zu schieben und selbst zu entscheiden. dies ist dann weitgehend vorbei. OK, das macht eine Menge Arbeit- aber auch Spaß! es gibt einige gemeinden, die so einen Ausschuss haben und sehr erfolgreich sind!
    oft kommt natürlich auch die leidige Architektendiskussion auf, genauso wie sie auch hier stattfindet. Ich kann nur sagen, wenn wir so weitermachen, sind wir bald das architektonische Entwicklungsland europas. in unseren nachbarLändern (england, Finnland, schweiz, holland) sind die Menschen stolz auf ihre Architekten und ihre Baukultur. hier in Deutschland ist alles anders, hier besinnt man sich lieber auf althergebrachtes und schimpft über die Architekten, die ja ach so viel Geld verdienen und ach so arrogant sind. pustekuchen! geht mal nach Finnland: dort erzählt euch ein 10-jähriger stolz, welcher Architekt das rathaus seines ortes gebaut hat und verteilt flyer über den bau. fahrt mal ins vorarlberg nach Österreich: dort erlebt eine ganze Region die Wirkung großartiger Architektur. was dort klein anfing hat längst internationale wellen geschlagen. die Architektur ist dort mittlerweile sogar zu einem fremdenverkehrsfaktor geworden. in Deutschland gucken wir uns immer noch schlösser und burgen an. die großen Bauten in Deutschland werden indes von Leuten wie foster, rogers, libeskind, hadid, zumthor etc. gebaut. die Länder, deren Staatsangehörigkeit diese Architekten haben, verstehen es, ihr wissen zu exportieren. in Deutschland müssen wir uns noch darüber streiten, ob man hier mal jemandem sagen darf, das er die beule am Haus wegmachen soll oder ob er dann gleich beleidigt ist. so sieht es aus in d mit der Baukultur.
    was habe ich im parallelforum gelesen? : "Und was soll das mit den Baufehlern  -  Architektur muss brennen und nicht wasserdicht sein  -  sonst ist es nur kleinbürgerliche Häuslebauerei. " naja, da kann man sich nun wirklich drüber streiten, aber ein klein bisschen brennen darf es auch- und das löschwasser muss trotzdem nicht durchtropfen.
    richtig brennen darf es in den gemeindegremien, geht da mal hin und hört euch mal die Bauausschusssitzungen an. ist spannender als der tatort um viertel nach 8! man darf auch mal kritische fragen stellen oder einen netten Artikel im örtlichen käseblatt einstellen. das zeigt sofort Wirkung, da spart man sich endlose Diskussionen!
    als.. macht was draus, goch ist wirklich überall!
    schönen Abend noch!
    • Name:
    • Herr Rossi
  9. @rossi: bitte mal um genauere Erläuterungen

    Foto von Helmuth Plecker

    Hallo Rossi! Ich finde Deinen Beitrag sehr interessant. Nun erkläre mir doch mal bitte ausführlich die Geschichte mit dem interfraktionellen Ausschuss. Wie ist es dazu gekommen? Wie sind die Mitglieder dazu sensibilisert worden  -  bei uns in Goch sind die Fraktionsmitglieder ja teilweise selbst in den Seilschaften verzettelt. Wie sieht denn die Zulässigkeit dieses Ausschusses laut Gemeindeordnung aus? Was macht der Ausschuss und wie? ich interessiere mich sehr stark an dieser Sache, weil ich nunmehr mehrfach beobachtet habe, dass durch die Dinge in unserer Stadt ich als Unternehmer Wettbewerbsnachteile hinnehmen musste und ich das nicht mehr einsehe.
  10. Hallo Helmuth,

    der Ausschuss hat mit der Gemeindeordnung nichts zu tun, er verlagert lediglich die Arbeit der fraktionen in eben diesen Ausschuss. er wurde vom vorstand der Mehrheitspartei initiiert, es sollen aber bewusst auch andere fraktionen und auch institutionen berücksichtigt werden. die Ergebnisse, die der Ausschuss erarbeiteret, sollen den fraktionen dann vorgestellt werden, diese nehmen das dann als Grundlage für ihre Arbeit. danach geht es dann in den bauAusschuss bzw. die anderen ausschüsse und dann in die Gemeindevertretung. das Problem ist ja immer, das man auf BauAusschusssitzungen oder auch in Fraktionssitzungen gar nicht alles so schaffen kann, wie man es vielleicht möchte. die visionen, die man hat, bleiben oft auf der strecke, weil sachzwänge überwiegen. der unabhängige Ausschuss soll diese Lücke schließen helfen. mit pateipolitik sollte man die Ortsplanung eigentlich nicht belasten, das sollte jeder erkennen.
    • Name:
    • Herr Rossi
  11. @rossi: oooh, da sehe ich aber große Probleme bei uns ...

    Foto von Helmuth Plecker

    ... denn wie gesagt, die Mehrheitsfraktion bzw. die Ratsmitglieder ernähren sich wohl zu gut durch diese Vergabepolitik, die bei uns gepflegt wird, denke ich. Deshalb werden die wohl kein Interesse daran haben, eine solche Änderung anzugehen und einen solchen Ausschuss initiieren. Genau das ist doch das Problem. Da sind einige Unternehmer (Bauträger) und Architekten und denen wird alles so geebnet, wie sie es brauchen. Bauland wird ausgewiesen, wo immer deren Bedarf besteht, es werden sogar bereits Baugenehmigungen VOR Offenlage des B-Plans erteilt (zulässig nach § 33 BauGB), die Planungsaufträge für öffentliche Gebäude werden freihändig an das Architekturbüro eines Ratsmitgliedes der führenden Partei vergeben etc. Und nun versuche mal als "kleiner " Generalübernehmer, wie ich mich bewerte, ein Recht mit Argumentation durchzubekommen. Da wird sich auf Formalien zurückgezogen oder es werden Informationen erst gar nicht weitergegeben, sodass ich weiß, wann und wer die nächsten Bauflächen erschließen. Wenn es dann soweit ist, haben sich die einschlägigen Bauträger die Sahneteile herausgesucht. Der restliche Vertrieb läuft über Treuhandgesellschaften, die die Bauträger-freien Grundstücke nicht so ohne weiteren verkaufen, sondern an Bauherren, die auch bereit sind, mit dem einen oder anderen Generalunternehmer oder Architekten zu bauen. Und nun als kleines Ratespiel: Welche Architekten sind das wohl, blickt man nun in Richtung Stadtrat?
    Was kann man da machen. Ich will nicht die Welt verbessern, aber ich möchte schon einen faireren Wettbewerb.
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