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Kopfsteinpflaster verlegen
BAU-Forum: Rund um den Garten

Kopfsteinpflaster verlegen

Hallo liebe Community,
Ich beabsichtige meine Terrasse und die Einfahrt mit Kopfsteinpflaster zu pflastern. Gibt es irgendwas, das man besonders beachten muss. Evtl. andere Unterbau als beim Betonpflaster? Welche Art von Fugenmörtel? Ins Sand oder Splittbett verlegen?
Weiß jemand, was dazu?
  • Name:
  • Stefan Grötzinger
  1. Herzlichen Glückwunsch!

    Ich wünsche Ihnen schon mal viel Spaß beim Verlegen. Ich habe diese Ochsentour vergangenen Spätsommer hinter mich gebracht und insgesamt etwa 40 m² Auffahrt verlegt. Wir haben die Steine in Pflastergrand auf einer Unterlage aus verdichtetem Mineralgemisch verlegt. Bisher hält das ganze auch unseren Familien-Omega wunderbar aus. Bereiten Sie Sich auf eine nervenaufreibende Puzzlearbeit vor und rechnen Sie nicht damit täglich mehr als 2-3 m² zu schaffen (das war dann schon ein sehr guter Tag).
  2. 2-3 m² am Tag?!

    Foto von Oliver Kettig

    Hallo Herr Alde,
    man schafft wirklich nur 2-3 m² am Tag?!? Oweh, da habe ich aber mehr erwartet ... Was rechnen Sie hier ein? Dauert das reine Pflastern solange oder ist da auch die Erstellung des Untergrundes mit enthalten?
    Eigentlich hatte ich auch vor, dieses Jahr unsere Einfahrt zu pflastern. Wenn das stimmt, werde ich mir das überlegen müssen ...
    Grüße
  3. Das liegt am Material!

    Bei Kopfsteinpflaster gehe ich mal von Polygonalpflaster aus (also mehr oder weniger unbehauene Steine die durch vorherige Benutzung auf einer Seite glatt gefahren sind). Man kommt einfach relativ langsam voran (die Zeit bezog sich auf den reinen Pflasterbetrieb inkl. dem Erstellen und Einbetonieren der Läuferreihe.) weil man fast jeden Stein mehrmals in der Hand hält um den passenden zu finden. Weiterhin fehlt dem Laienauge die Erfahrung für den richtigen Kompromiss zwischen Passform, akzeptabler Fugenbreite usw.. Die wachsende Geschwindigkeit durch Erfahrungszuwachs wird allerdings durch zunehmende Erschöpfung ausgeglichen.
    Ich möchte Ihnen das aber nicht madig machen. So eine selbst gepflasterte Auffahrt ist eine tolle Sache. Ohne mir selber allzu sehr auf die Schulter zu klopfen ist das Ergebnis  -  u.a. durch die investierte Zeit  -  besser als bei manchen Profiarbeiten im Umkreis.
    Ein paar Tipps:
    • Potentielle "Läufersteine" (also längliche und relativ schmale Steine für die Umrandung) beiseitelegen wenn sie einem beim Aufladen auf die Schubkarre in die Hände fallen.
    • Das gleiche gilt für kleinere "Würfel" für die Umrandung von Kanaldeckeln.
    • Extrahaufen für "Sonderteile" anlegen (also Trapeze, "Tortenstücke" usw.). So haben Sie diese Steine bei Bedarf gleich im Zugriff.
    • Verarbeiten Sie nicht gleich am Anfang alle "schönen Steine". Das sieht man in der Fläche. Greifen Sie die Steine möglichst "blind" und verarbeiten Sie auch die auf den ersten Blick nicht so schönen (die machen nachher die rustikale Optik). Hier lässt sich auch der "Sonderhaufen" gut reduzieren.
    • Gute Schubkarre mit Kugellagern erleichtert die Arbeit ungemein.
    • Abrütteln evtl. dem Fachmann überlassen um eine ebene Oberfläche zu erhalten. Auf jeden Fall muss eine große Rüttelplatte her.
    • Sich nicht unter Druck setzen. Ich habe einmal 2 schnell gepfuschte Quadratmeter neu gemacht: NIE wieder!
    • Wenn man sich für die Verlegung in Reihen entscheidet (gefällt uns besser als vollkommen wilder Verband) kann man sich an einer Schnur immer wieder eine ungefähre Orientierung für den gerden Verlauf holen (ganz gerade klappt sowieso nicht). Es muss nur am Ende einigermaßen aufgehen, die Details fallen in der Fläche nicht mehr auf.
    • Wenn Sie in der Fläche einen Kanaldeckel haben ist dies ein guter Punkt um von beiden Seiten darauf zuzuarbeiten. Sie müssen dann nicht über die komplette Breite Passtücke finden.
    • Schonen Sie Ihren Rücken. Ich habe auf meinen 40 m² etwa 13-14 to Steine verarbeitet. Wenn Sie jeden Stein 3-4 mal in der Hand haben bevor er liegt wissen Sie nachher was Sie getan haben.
    • Legen Sie sich einen großen Pflasterhammer zu (sehr kurzer Stiel und schwerer Kopf mit einer als Schaufel ausgebildeten Seite). Die Dinger sind nicht teuer und sehr praktisch. Gummihammer wie für Platten bringt gar nichts. Zum Ausformen passender Löcher für die Steine (es muss ja jeder einzelne eingepasst werden) hat eine Gartenschaufel von Gardena gute Dienste geleistet.

    Viel Spaß beim Pflastern. Ich bin froh es hinter mir zu haben, würde es aber jederzeit wieder tun.

  4. @alde ...

    Zitat:
    "Die wachsende Geschwindigkeit durch Erfahrungszuwachs wird allerdings durch zunehmende Erschöpfung ausgeglichen. "
    lange nicht mehr so geschmunzelt bei BAU.DE!
    fibnde es bemerkenswert , wenn sich jemand mit teilen unseres (straßenbauer-) alltags beschäftigt , in dem er solch ein
    vorhaben selbst angeht . noch schöner finde ich daran, dass dann mal unser beruf entsprechend wertgeschätzt wird , ich glaube sie wissen , was ein straßenbauer oder Pflasterer so leistet . :-)
    nur , Herr Alde , einige grundregeln des natursteinsetzens :
    "jeder Stein passt" hat mir mein ausbilder vor etwa 17 Jahren gesagt , und das ist tatsächlich so . "jeder Stein hat 6 Seiten" war noch so ein Spruch. :-) und wenn ich in der lehre ohne pflasterschemel gearbeitet hätte , hätte ich sofort gehen können , einmal dran gewöhnrt ist es für den rücken das Beste.
    was das aussuchen der steine angeht : ich habe anfangs meiner lehre aus den zu verpflasternden Steinen die gebrochenen und nicht so schönen immer liegenlassen. wenn ich dann in einem langen , 1,00 m breiten streifen verlegt habe und sich daran entlang die unschönen steine gesammelt habe , hat mir mein geselle diese dann zum Schluss zum verpflastern hingekippt . :-)
    übrigens : so dämlich ich die Sprüche früher immer fand , ich wende sie heute bei meinen auszubildenden auch an. :-)
    zum Thema :
    das pflastern selbst beherrschen manche der azubis auch nach 3 Jahren lehre noch nicht , da werde sie nicht online zum Pflasterer machen , habe ihnen aber einige hilfreicvhe links anbei gestellt.
    und : viel Spaß!
  5. ach so ...

    und die 2-3 Quadratmeter kleinpflaster schafft ein pflassterer in der stunde ... :-)
  6. Auch mein Senf dazu

    Was Herr Alde sagte kann ich nur bestätigen, wir haben auch ca. 50 m² gebrauchtes Granit/Basalt Pflaster Marke Katzenkopf verlegt.
    Huhu Herr Lenuweit, bei gebrauchten hat der Stein halt nicht mehr sechs Seiten, sondern nur noch eine :-) und verlegen in Sand geht ewig und drei Tage! Als ich nahezu fertig war traf ich auf eine Pflasterer, der folgende Methode vorschlug: Verlegen in (rund) Kies, in den Zement eingeharkt wird. Man kann die Steine gut reindrehen, nach dem abbinden des Zements bleibt das fest. Mein Bruder hat in Split verlegt, der rollt nicht weg, wie der Kies und man kann die Steine auch gut reindrehen. Das erhöht die Arbeitsgeschwindigkeit deutlich. Aber wie gesagt, meine eigene Erfahrung bezieht sich auf verlegen in Sand und da gilt wie Herr Alde schon sagte man nimmt jeden Stein dreimal in die Hand bis er sitzt. Ich habe mit Fäustel und einer Latte zum draufklopfen gearbeitet, geht auch ganz gut. Mit der Wasserwage habe ich die Steine ihrer Umgebung angepasst. Bezugspunkt rechts und Links waren die Randsteine. Das wurde seht gerade. Um gute Reihen zu bekommen, ohne zu unterschiedliche Fugen, war es schon nötig die Steine auszusuchen, da sie doch arg unterschiedliche Abmaße hatten. Abrütteln ging mit einem 70 kg Rüttler gar nicht, erst ein ernsthafter, 200 kg, ausgeliehen, als das Nachbarhaus gebaut wurde hat die Dinger in Bewegung gebracht
    Bei neuen Steinen, ist das alles eh viel einfacher, da die alle gleich groß sind. Splittbett drunter, reinlegen, ausrichten und fertig. Sehr wichtig ist der Unterbau. Bei uns, lehmiger Boden, haben wir 60 cm ausgekoffert und 40 cm Sand eingebaut, da Schotter hier recht teuer ist und Betonrecycling wegen des Wasserschutzgebiets nicht erlaubt ist. Ansonsten sind ca. 20-30 cm verdichtungsfähiger Schotter oder Recyclingmaterial angesagt, ca. 5 cm Splitt und da rein dann die Steine.
    Das ist wirklich alles machbar, und wenn man Geduld hat wird das sehr schön. In der Nachbarschaft habe ich aber einige Beispiele gesehen, von Leuten, die schnell fertig werden wollten, oder die Steine direkt in den lehmigen Boden gelegt hatten. Sieht übel aus.
    Auf dem Bild sieht man nicht, das die Steine in Reihen verlegt wurden, das sieht man nur von der Seite. Aber das die Steine schön bunt verlegt wurden sieht man. Das kommt richtig gut. Auch die Fugen grüßer zu machen (ca. 3 cm) und mit Split zu füllen sieht sehr gut aus und man hat es recht einfach, Gras raus zu zupfen (ja, ich bin so einer!).
    Vor dem runden Treppenpodest war es ziemlich schwierig wieder in die Gerade zu kommen. Würde ich es heute nochmal machen, würde ich gleich im Bogen anfangen. Das geht ohne "Schablone". Wenn man einmal im Bogen ist kommt man nicht mehr raus!
  7. Hallo Herr Lennuweit:

    Jaja, einer meiner ersten Kommentare nach zwei Tagen Pflastern war: Da ist ein Job für jemanden der Vater und Mutter erschlagen hat! Ich habe das letztlich nur aus reiner Bockigkeit selber gemacht (nachdem ich mich eine Ewigkeit mit der Planung herumgeschlagen und die Vorarbeiten erledigt hatte). Wir haben übrigens die Arbeiten geteilt. Die häufig begangenen Wege sowie eine große Rosette sind in gebrauchtem Kleinpflaster 9/11 verlegt. Das Muster und die Ebenmäßigkeit hätte ich selber im Leben nicht hingekriegt und die Arbeiten hat daher ein Fachbetrieb ausgeführt. 2-3 m² pro Stunde in diesem Material scheinen mir ambitioniert aber gerade noch ausführbar.
    Die große Fläche (wo u.a. das Auto parkt) habe ich selber in Polygonalpflaster (nennt sich hier in Hamburg "Mecklenburger Polygonal gebraucht") gesetzt. Ich hatte mit dem Fachbetrieb einen Deal das die sich mein Werk besehen und bei vollkommenem Misserfolg auch den Bereich für mich machen (das war aber glücklicherweise nicht nötig). Bei diesem Pflaster hat der Stein aber leider  -  wie Herr Kuner schon schreibt  -  nur 1-2 gute Seiten. Der Rest ist dann häufig eistütenförmig oder scharfkantig und für eine genutzte Oberfläche total ungeeignet.
    Wie schon gesagt: Den Pflasterern gilt meine ganze Hochachtung. Leider gibt es offenbar nicht allzu viele die sich auf das Herstellen von Oberflächen aus unregelmäßigem Naturstein verstehen.
    Übrigens: Nachdem die von uns ursprünglich geplante Verlegung im "Fächermuster" Aufgrund des Materials und der mangelnden Breite nicht möglich war wurden unsere Steine in einer Art Kreuzmuster gelegt die der Handwerker "Berliner Passe" nannte. Ist der Name zutreffend oder ein Phantasiename?
  8. die Berliner passe ...

    ist einer der ältesten pflasterverbände , ein Laie erkennt da wohl nur schwer eine Regelmäßigkeit . die können wir hier im ruhrgebiet auch gar nicht , wir haben hier alles in segmentbögen oder in schuppenform gepflastert und lernen das auch nur so. da braucht es übrigens keine Schablone. :-)
    Vater und Mutter indes habe ich nicht erschlagen , wohl aber mit 24 schon beide knie operiert und den rücken kaputt gehabt.
    und wenn ich heute nochmal pflastere , und das wird ihnen ebenso gehen, man glaubt gar nicht , wo man überall muskeln hat , die einem schmerzen können ... :-)
    viel Vergnügen trotzdem , ich denke , der , der selbst pflastert wird beim drüber laufen oder drauf sitzen dies immer mit genuss tun , denn hier spiegelt sich unser gesamtes leben wider :
    man ist auf das stolz , was man sich mit viel mühe erarbeitet hat ... :-)
  9. @Lennuweit

    Vielen Dank noch mal für die Info zur Berliner Passe.
    Ich freue mich zu hören das Sie den Beruf nicht Aufgrund einer mörderischen Vorgeschichte ergriffen haben. Was das Entdecken unbekannter Muskelgruppen angeht haben Sie jedoch meine volle Zustimmung, das habe ich exakt so erlebt. Besonders spannend waren die Tage als mir kurz vor Wochenende das Material ausging und ich nach der (Büro-) Arbeit mit Kombi und Anhänger zum Großhändler fuhr um (natürlich manuell) 1 to Steine in den Anhänger und Bütten im Kofferraum zu verladen. Das ganze dann zu Hause wieder raus und gleich verarbeitet (was zum Teufel ist ein "Fitnessstudio", wer braucht "Hanteln" :-)).
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