Wir haben bereits die Fertighausausstellungen in Mannheim und S-Fellbach besichtigt und unzählige Unterlagen von Hausanbietern mitgenommen bzw. angefordert und gesichtet. Aktuell stehen wir mit Weber-Haus, Weiß Fertighaus und Keitel in Kontakt. Weiß ist inzwischen aber schon wieder aus dem Rennen, weil diese mit Styropor bauen (kein diffussionsoffener Wandaufbau), was für uns ein KO-Kriterium ist.
Bei Weber und bei Keitel waren wir bereits auch bei einer Werksbesichtigung und im Bemusterungszentrum. Aktueller Favorit ist Weber, aber festlegen will ich mich da noch nicht. Und auch anderen Anbietern gegenüber sind wie noch aufgeschlossen - falls jemand Empfehlungen hat.
Wir hatten bereits verschiedene Finanzierungsgespräche mit der örtlichen KSK, mit einem Berater von Interhyp, mit einem freien Finanzberater (Empfehlung von Freunden) sowie mit unserer Hausbank (Sparda). Das mit Abstand günstigste Angebot hat uns jetzt unsere Hausbank gemacht. Die Konditionen können wir uns für 20 Jahre sichern bei einer zinslosen Bereitstellung von 24 (!) Monaten. Um das Angebot annehmen zu können, brauchen wir aber zumindest ein aussagekräftiges und realistisches Angebot von einem Hausanbieter.
Wir haben nun eine recht detaillierte Liste erstellt mit allen Anforderungen und Wünschen, die wir an unser Haus haben. Einige Punkte sind auch optional, können also ggf. eingespart werden, wenn das Budget nicht reicht. Wir sind beim Grundriss von einem Baureihen-Modell ausgegangen, das schon sehr nah an unseren Wünschen dran ist. Im Prinzip wären noch zwei kleine Änderungen bei der Raumanordnung nötig, bzw. ein im Süden eingeplanter Erker soll im Norden geplant werden. Aber die grobe Raumaufteilung und auch Größe passt soweit. Basierend auf diesem Grundriss haben wir also unsere Liste mit Kriterien und Wünschen angefertigt und sogar die Anzahl Steckdosen, Netzwerkdosen, Lichtauslässe, Wasseranschlüsse, etc. (Innen- und Außenbereich (Innenbereich, Außenbereich)) festgelegt, Größe der Terrasse, Größe der Terrassenüberdachung, welche Flächen gefliest werden sollen, usw. Wir haben uns wirklich bemüht, die Ausstattungsmerkmale zu genau wie möglich festzulegen.
Uns schwebt jetzt folgende Vorgehensweise vor:
1. Heute Nachmittag haben wir einen Beratungstermin bei Weber-Haus. Wir werden vor allem unsere Änderungswünsche in Bezug auf den Grundriss besprechen und mit ihm die gewünschte Veranda planen. Aber auch die Liste mit unseren Ausstattungswünschen wollen wir mit ihm durchgehen.
2. Als nächstes erwarte ich einen nach unseren Wünschen und auf unser Grundstück angepassten Grundriss, den wir dann noch mal prüfen und besprechen werden.
3. Wenn das dann so weit passt, möchte ich von Weber ein detailliertes Angebot bekommen, bei dem auch die genannten Sonderwünsche gleich berücksichtigt werden. Ich mache mir nicht die Mühe und zähle Raum für Raum durch, wie viele Steckdosen ich brauche, damit ich hinterher ein Angebot mit der Standard-Steckdosenzahl bekomme. Wenn ich von vorne herein weiß, dass ich mehr brauche, dann kann der Anbieter auch gleich mit mehr Steckdosen kalkulieren. Ich denke, das ist für beide Seiten hilfreich und ich hoffe, Weber spielt da auch so mit. Wird sich zeigen ...
4. Wenn wir dieses Angebot inkl. aller Optionen und Sonderwünsche dann vorliegen haben, werden wir wahrscheinlich erst mal rückwärts vom Stühlchen kippen. Dann heißt es: Ok, was können wir streichen, wo können wir einsparen. Auch dazu haben wir uns im Vorfeld schon ein paar Gedanken gemacht.
5. Dann erwarte ich mir ein zweites, korrigiertes Angebot mit reduzierter Ausstattung.
6. Wenn dieses vorliegt, müssen wir nochmals prüfen, ob sich das mit unserem Budget und dem vorliegenden Finanzierungsangebot vereinbaren lässt. Wenn ja, dann wollen wir dieses Angebot als Grundlage für die Finanzierung bei der Bank einreichen. *herzklopfen*
7. Im nächsten Step werden wir dann unsere Möbel in den Grundriss einzeichnen und hoffen, dass wir dabei auf keine größeren Probleme stoßen. Wenn doch, dann müssen wir uns noch mal mit dem Architekten zusammen setzen und versuchen, was man am Grundriss noch optimieren kann, damit es passt.
8. Parallel werden wir auf Basis des vorliegenden Angebotes Vergleichsangebote bei anderen Anbietern einholen.
9. Ich hoffe, dass wir dann so langsam in die Phase der Vertragsentscheidung kommen werden. Um dann im Anschluss im Bemusterungszentrum noch mal die gewünschten Austattungsmerkmale im Detail zu besprechen und festzulegen. Auch hierfür ist dann noch mal ein "Puffer" eingeplant, weil man erfahrungsgemäß nie ohne Aufpreis aus der Bemusterung rauskommt. Ich hoffe allerdings, da wir ja viele Details schon im Vorfeld sehr detailliert geplant haben, dass die Preisdifferenz sich dann im Rahmen hält.
Übrigens meine ich mit "Ausstattung" nicht nur, wie viele Steckdosen reinsollen oder welche Farbe die Fliesen haben sollen. Wir haben auch darauf geachtet, dass wir z.B. eine gedämmte Bodenplatte brauchen (da wir ohne Keller bauen), welche Heinzungsanlage installiert werden soll (und wo - kurze Leitungswege für Warmwasser!), welche Fensterrahmen und Schließmechanismen, Treppenstufenaufhängung, usw., aber auch welche Leistungen (z.B. Baugesuch, Erdaushub, Müllentsorgung, usw.) enthalten sein sollen. Bzw. diese Punkte sind Gesprächsgrundlage für das Gespräch mit dem Hausanbieter um zu definieren, welche Leistungen bereits enthalten sind und welche extra kosten. Und wenn ein Aufpreis fällig wird, will ich diesen gleich im Angebot mit drinstehen haben. Deshalb machen wir das ja so ausführlich. Wir haben als Basis auch die schon vorliegenden Baubeschreibungen einiger anderer Hausanbieter genommen und miteinander verglichen.
Nun meine Frage an die erfahrenen Fertighaus-Bauherren: Haltet ihr diese Vorgehensweise für realistisch? Wo seht ihr Kritikpunkte? Was haben wir vergessen?
Was die Grundriss-Diskussion betrifft: Wir haben uns wirklich so viele Grundrisse schon angesehen und alle Ideen, die uns gefallen haben, festgehalten. Wir haben uns Raum für Raum überlegt, was wir haben wollen, wie groß soll er sein, welche Möbel müssen rein, in welche Himmelsrichtung soll er ausgerichtet sein, usw. Nach all diesen Überlegungen und dem Vergleich von unzähligen Grundrissen haben wir jetzt einen Grundriss gefunden, der zwar nicht perfekt aber doch SEHR nah dran ist. Klar, besser geht immer, die "Angst" dass ich zwar einen guten aber vielleicht nicht den "optimalen" Grundriss gefunden habe, die kennt wohl jeder Bauherr. Eine komplett individuelle Planungen würde noch mal teurer werden als ein "fertiger" Entwurf aus einer Baureihe. Und schlussendlich läuft uns so langsam auch ein bisschen die Zeit davon.
Aber wenn wir den nach unseren Wünschen veränderten und angepassten Grundriss vorliegen haben, werde ich diesen auch gerne noch mal hier im Forum zur Diskussion stellen.
So, und allen, die bis hierhin durchgehalten haben, verleihe ich hiermit die Tapferkeitsmedaille und hoffe auf viele freundliche und konstruktive Antworten.