bin mit einem Problem konfrontiert, welches am neu verlegten Andeer-Bodenbelag eines größeren Gebäudes, Innenbereich, auftritt: helle Verfärbungen, von den Fugen aus sich in die Fläche hinein ausbreitend - Fotos sh. Link 1
Die Beläge sind in einem Raum im Dünnbett auf Heizestrich, im anderen Raum im Dickbett auf Rohbaudecke verlegt. Beide Flächen zeigen dieselben Erscheinungen.
Ein Gutachten, welches der Handwerker beigebracht hat bestätigt, was man schon vermuten konnte: Ursache seien Feuchte, Tausalze, und evtl. Reinigungsmittel ('Verwitterung' des Stein-Bestandteils Chamosit, Anreicherung an der Oberfläche). Reinigung nicht möglich, Abschleifen und Versiegelung empfohlen.
Nun gibt es m.W. genau zwei Abbaubetriebe, wo dieses Material herkommen kann - und beide bestätigen in ihren Webseiten die Tausalzbeständigkeit (Link 2 + 3).
Das Gebäude hat noch einen anderen Zugang, in dem seit 1994 derselbe Naturstein eingebaut liegt - dort vollkommen ohne solche Erscheinungen, obwohl keine Sauberlaufzone oder Reinstreifer vorhanden wie jetzt bei den neuen Flächen.
Der kürzlich renovierte Haupteingang war in den zurückliegenden 30 Jahren mit demselben Material ausgestattet, an der selben Stelle, bei der gleichen Nutzung, gleiche Bettung, aber ohne Sauberlaufzone - und hatte keinerlei Tausalzschäden. Auf dem Foto mit dem Treppenansatz sieht man, dass die (alte) Treppe, direkt im Anschluss an die schadenbehafteten Flächen, auch weiterhin makellos geblieben ist und die Belastungen (gleiche Putzmittel, gleiches Tausalz, gleiche Feuchte) gut verträgt.
Mögliche Schlussfolgerungen zur Verteilung der Verantwortlichkeit:
- das eingebaute Material ist kein Andeer
- zumindest der hier eingebaute Andeer Granit (bzw. Orthogneis) ist nicht tausalzbeständig
- [leicht abwegig: ] extrem langer + salzhaltiger erster Winter für den neuen Belag - nach über 1 Jahr Nutzung hätte die tägliche Reinigung für eine ausreichende Schutzschicht gesorgt gehabt, wie bei den Bestandsflächen
- Fugenmörtel als Ursache
- Tausalz neuerdings aggressiver als bislang
- unterschiedliche Oberflächen. Bestand: Schliff C200 <=> Umbau: Schliff C120, wg. R9
Gibt es noch weitere Erklärungsansätze?
Ist der Vorschlag 'Abschleifen' plausibel?
Versiegelung wirklich sinnvoll? (DNV-Merkblatt 3.2 stellt das als u.U. problematisch dar)
Natürlich geht es auch darum wer die anstehenden Kosten zu tragen hat. Derzeit sehe ich am ehesten die (unzulänglichen) Materialeigenschaften als Ursache; d.h. der Verarbeiter müsste seinen Lieferanten zurückgreifen. Liege ich da richtig?
Vielen Dank im Voraus
Thomas