Estrich bei 4 cm Gefälle
BAU-Forum: Estrich und Bodenbeläge
Estrich bei 4 cm Gefälle
Was geht den nun wirklich, was ist richtig? Kann mir jemand weiterhelfen?
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Estrich bei 4 cm Gefälle
Hallo J
ob Abdichtung ja oder nein, kann ich von hier aus auch nicht sagen. Das entscheidet in der Regel auch der Planer. Bei Ihnen hört es sich so an, als sei eventuell eine Dampfsperre nötig. Wenn Sie die Möglichkeit haben, diese an an die horizontale Sperre unter dem Mauerwerk anzuschließen (Materialverträglichkeit), sollten Sie dies auf jeden Fall tun.
Zum Ausgleich des Raumes ist Perlite Murks. Schüttungen müssen im eingebauten Zustand gebunden sein (formstabil).
Zur Wahl des Estrichs ist zu sagen: Die jeweilige Estrichart muss den Anforderungen entsprechen. Ein Estrichleger, der nur Zementestrich einbaut und mir nichts über Vor- und Nachteile (Vorteile, Nachteile) auch anderer Estricharten erzählen kann, wär bei mir nicht in der engeren Wahl.
MfG -
Besten Dank
Hallo Herr Fitz,
habe gehofft Antwort von Ihnen zu bekommen. Habe schon viele Beiträge von ihnen gelesen und hätte gerne einen Estrich - Leger ihrer Art in meiner Gegend - ist aber leider nicht. So also noch ein paar Fragen, ich möcht das nicht nur meinen Spezialisten überlassen.
1.) Zur Sperre: empfohlen wurde (wenn Sperre angedacht) Knauff Katja, heiß geklebt würde niemand mehr machen? Wenn die horizontale Sperre im Mauerwerk nicht überall 100 % anschließbar ist, dann besser gleich alles hochziehen?
2.) Womit wird die Verbindung zum Mauerwerk hergestellt? Gibt's da was Flüssiges, zum Spachteln?
3.) Bzgl. dem Gefälle habe ich nun in älteren Beiträgen häufiger über die Verwendung von Thermozell gelesen, scheint mir die richtige Lösung? Kommt das dann auf die Dampfsperre (Knauff Katja)
4.) Estrichwahl ist eigentlich, wenn's nach mir geht klar, Anhydrid. Nur meine gemauerte Dusche macht mir noch Sorgen, abtrennen und mit Zement? Wird das dicht (Dehnfuge dann im Übergangsbereich)
5.) Nochmals zur Dämmung: Ein Estrichleger hat mir als Unterlage für Fußbodenheizung (auf PU, WLG 025) Holzfaserplatten empfohlen. Angeblich sehr gute Erfahrung, kann von den Heizrohren (bei uns Cuprotherm) nicht hochgedrückt werden. Richtig? Sinnvoll?
Würde mich über weitere Antworten riesig freuen - Estrich ist immerhin was fürs Leben ... -
Estrich bei 4 cm Gefälle
Hallo Jö,
vielen Dank für die Blumen, Sie machen mich etwas verlegen.
Zu 1) Die Katja ist wohl, auch wenn ich jetzt Ärger bekomme, die beste Alternativabdichtung, die zurzeit zu bekommen ist. Mit einem sd-Wert >1500 m praktisch dampfdicht. Sie muss dann zumindest bis OK Estrich hochgezogen werden.
Zu 2) Entweder mit Anschlussstreifen von Knauf oder Bitumenkleber
Zu 3) Beide Varianten sind möglich. Wenn der Rohbeton Unebenheiten oder Rohre aufweist, ziehen wir immer Thermozell oder gleichwertiges Material vor der Diffusionssperre. Alles andere wär Murks. Zu beachten ist bei diesen Materialien eine Austrocknungszeit. Wird es direkt auf den Beton aufgebracht, ist dies nicht so wichtig. Wird es auf die Katja aufgebracht, sollte es nach Möglichkeit eine Woche austrocknen. Hierbei kann auch gut gelüftet werden, Risse in dem Ausgleich sind hierbei egal. Wir decken diesen Ausgleich immer mit PE-Folie ab, bevor wir mit Dämmschichten oder Estrich weiterarbeiten.
Zu 4) Die Dusche auf jeden Fall abtrennen und mit Zementestrich ausführen. Hier muss zusätzlich vom Fliesenleger eine Abdichtung auf dem Estrich erfolgen mit geeigneten Fugendichtbändern.
Ich tendiere immer zu einem konventionellen synthetischen Anhydrit wegen dem geringeren Ausdehnungskoeffizienten, bei diesem liegt er sehr nahe bei dem Wert von Fliesen. Ist aber nicht ganz so wärmeleitfähig. Hier muss man sich entscheiden, wo die Prioritäten gesetzt werden.
Zu 5) Hierbei geht es um die Befestigung der Heizrohre, damit diese ihre Lage auch bei Einbringung des Estrichs beibehalten. Da frage ich mich schon, wie diese Befestigung bei z.B. Pavatex-Platten oder normalen PURAbk.-Platten aussehen soll. Hier kommen wohl nur Klemmschienen in Betracht. Ich halte für die beste Befestigung Noppenplatten. Aber dieser Punkt geht nur unter Einbeziehung des Heizungsbauers zu klären. Hier ist er der Chef, denn man sollte Hier immer aus Gewährleistungsgründen im System bleiben.
Bei einem Baustellentermin, wo der Fußbodenaufbau in Verbindung mit Fußbodenheizung festgelegt wird, sollten immer alle Beteiligten anwesend sein. Nur so lässt sich eine funktionierende
Konstruktion anschließend erstellen.
Gruß -
Danke, noch folgende Fragen
Hallo Herr Fitz,
besten Dank für die Infos. Mein Interesse an "Estrich" ist geweckt. Ich hätte allerdings noch ein paar Fragen, in der Hoffnung nicht lästig zu werden:
1.) Da die Feuchtigkeitssperre im Mauerwerk nicht ganz so einfach anzuschließen ist (Altbau, teilweise kein Überstand mehr oder nur noch 1-2 mm) würde es genügen, die Folie einfach bis Oberkannte Estrich hochzuziehen, habe ich hoffentlich richtig verstanden. Meine Frage: Wenn sich nun unter der Folie Feuchtigkeit bildet kann diese doch theoretisch über den Putz hinter der Folie "nach oben" wandern, ist dies kein Problem? Oder mach ich mir da schon wieder zu viele Gedanken?
2.) Ich habe in einem Raum (ca. 25 m², keine Fußbodenheizung) einen Höhenunterschied von ca. 1 cm, allerdings "langsam verlaufend". Hier wurde mir nun wieder "Perlite" empfohlen, was für mich ja nicht mehr in Frage kommt. Muss dieser Unterschied wirklich ausgeglichen werden bzw. muss die Dämmschicht so exakt sein oder kann dies nicht mit dem Fließestrich ausgeglichen werden?
Wenn ja, wieviel kann - darf ausgeglichen werden? Wäre auch eine Abstufung bei der Dämmung erlaubt?
3.) Mein Heizungsbauer und alle potentiellen Estrichleger haben mich auf die entsprechenden Dehnfugen zischen den einzelnen Heizkreisen hingewiesen, ist soweit auch verständlich. Wie sieht das aber unter Küchenmöbeln aus, hier kommt doch keine Fußbodenheizung, also unterschiedliche Ausdehnung, also Dehnfuge? Sicherlich nicht, wie kann man das verstehen?
4.) Sind Prüfstellen zur Ermittlung der Feuchtigkeit vorzusehen und was kann ich darunter verstehen?
Nochmals vielen Dank für alle Informationen
J. Schulz -
Nachtrag
Hätt' ich fast noch vergessen. Wenn nun ein Ausgleich mit Leichtbeton (Thermozell) erfolgt käme es bei uns zu einem Absatz im Anschluss an einen weiteren Raum, in dem dieses Gefälle nicht vorhanden ist. Im Anschluss daran würde dann normalerweise mit der korrekten Dämmung weitergearbeitet.
Ist so ein Absatz, von bei uns dann 4 cm auf ca. 2 m Länge mit Leichtbeton realisierbar? Oder kann diese Kante dann "abbröckeln"?
MfG
J. Schulz -
Und doch noch ein Problem
Habe soeben mit einem der in Frage kommenden Estrichleger gesprochen und bin nun doch wieder auf ein Problem gestoßen. In dem Raum mit 4 cm Gefälle auf ca. 7 m Länge und ca. 5.5 m Breite haben wir an der Höchsten Stelle noch ca. 11 cm Platz für Estrich.
Ich habe nun die Lösung mit Thermozell vorgeschalgen und bin darauf hingewiesen worden das ich dann im ganzen Raum mit diesen 11 cm Estrich, also 5 cm Dämmung (Isolierung 2 cm und Trägerplatte Fußbodenheizung 3 cm) auskommen muss. Wenn man das Ganze Treppenartig ausführen würde, also beginnend mit 2 cm, dann treppenförmig bis 6 cm, die Zwischenräume wieder mit Perlite! und darauf dann die Fußbodenheizung Trägerplatte mit 2 cm, hätte ich insgesamt die "bessere Isolierung", Wäre das nicht auch denkbar? Statt Perlite dann eben Thermozell zum Ausgleich der Stufen?
Erneut besten Dank für Tipps,
J. Schulz -
Hallo Herr Schulz, mein Interesse an "Ihnen" ist ...
Hallo Herr Schulz,
mein Interesse an "Ihnen" ist ebenfalls geweckt. Ich habe mal gehört, man sollte die Leute nicht zu schlau machen, die werden sonst nie wieder dumm: >) )
Wenn Sie die Feuchtigkeitssperre nicht mit Anschlussstreifen oder Bitumenkleber an die Horizontalsperre im Mauerwerk anschließen können, können Sie diese nur am Putz hochführen.
Ich sehe bei Ihnen die große Problematik nicht. Der Beton ist alt und durchgetrocknet, Diffusion geht immer vom Warmen zum Kalten. Aber wenn angeordnet - dann angeordnet - dann nach den Möglichkeiten einbauen.
Winkeltoleranzen von 1 cm sind innerhalb der Norm und können mit Estrich ausgeglichen werden. Der oberbodenleger sollte seine Feuchtemessung dann aber an der dicksten Estrichstelle ausführen. Sie sollten ihn darauf hinweisen. Abstufungen in der Dämmschicht sind zu vermeiden.
Unter der Küchenzeile würde ich den Vorlauf etwa 5 cm von der Wand verlegen. Mit dem Rücklauf etwa 30 cm Abstand vom Vorlauf lassen. Den nächsten Vorlauf wieder 30 cm Abstand, dann normal weiter. Natürlich Schneckenformverlegung.
Der Heizungsbauer muss dem Estrichleger Prüfstellen zur Feuchtemessung für den Oberbodenleger ausweisen. Diese muss der Estrichleger im Estrich markieren. Nur an diesen Stellen (je Raum 1) macht der Oberbodenleger dann seine Feuchtemessungen.
Kanten können mit Thermozell hergestellt werden. Mit großen Schuhen gehen die auch kaputt: > (
Ich würde da nicht rumkaspern, sondern den Ausgleich in einer Höhe durchziehen.
MfG -
Toleranz?
Hallo Herr Fitz,
erstmal besten Dank, mit diesen Infos lässt es sich arbeiten. Trotzdem noch weitere Frage. Wieviel Toleranz ist zugelassen? 1,2, .. cm? Bzgl. der Abstufung mit Thermozell muss ich denke ich den Sachverhalt besser erklären. Das Gefälle von 4 cm ist in nur einem Raum, steigend nach oben. D.h. in diesem Raum gibt es dann letztendlich eine Teil - Fläche mit "sehr wenig Isolierung (ca. 11-12 cm) Dies möchte ich nicht auf alle Räume übernehmen, also zwangsweise der Absatz mit Tehermozell. Nochmals, die Variante abgesetzte Isolierung, Schüttung und darauf Trägerplatte ist ihnen nicht bekannt?
MfG
J. Schulz -
Toleranzen
Hallo Herr Schulz,
die Ebenheits- und Winkeltoleranzen (Ebenheitstoleranzen, Winkeltoleranzen) finden Sie hier:Thermozell würde ich nicht dünner als 1,5 cm aufziehen. Ich habe das mit Ihrer Kante schon verstanden. Ich bin erster Linie Praktiker, und ich würde es bei 4 cm Höhenausgleich nicht mit Dämmplatten stufenweise ausführen.
Wenn Ihr Estrichleger das gern tun möchte: >) )
Gruß -
Unterschiedliche Ansichten..
Hallo Herr Fitz,
besten Dank für die ganzen Informationen. Hört sich für mich alles logisch und richtig an. Leider sehen alle hier in Frage kommenden Estrichleger die Sache ein wenig anders. Von der losen Perlite lassen sie sich nicht abbringen (wird schon immer so gemacht, ist nur Panikmache).
Mir bleibt also nichts anderes übrig als die Isolierung selber zu machen (wie die meisten anderen Baumaßnahmen auch) und dann nur den Anyhdrit verlegen zu lassen oder aber das Ganze nach Vorgabe des Estrichlegers zu machen und zu hoffen das alles hält.
Also, nochmals Danke!
MfG
J. Schulz -
Perlite
Hallo Herr Schulz,
jeder ist seines Glückes Schmied.
Irgendwann laufen diese Kollegen mal bei dem richtigen Bauherrn auf. Dann wird es schmerzlich für die.
Gruß
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