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Zu dünner Zementestrich? Was sagt die DIN?
BAU-Forum: Estrich und Bodenbeläge

Zu dünner Zementestrich? Was sagt die DIN?

Hallo an alle Forenleser und -Schreiber,
heute "quält" mich aus aktuellem Anlass mal eine Frage zum Thema Estrich. Unser Reihenendhaus nimmt nun schon sehr schöne Formen an und so stand vor 10 Tagen auch endlich der Einbau der Treppe ins Haus. Wir haben ein Treppenhaus, welches sich vom Keller, EGAbk., OGAbk. bis hin zum DGAbk. erstreckt. Es wurde eine massive und recht schöne Buchentreppe eingebaut. Bei diesem Einbau  -  soteilte es mir der Bauleiter mit  -  wurde ein Treppenteilstück zu stark auf den Estrich des Erdgeschosses aufgesetzt, sodass der Estrich im Bereich des Treppenauges (am Auftritt zum OG, d.h. die Treppe kommt aus dem OG und liegt an dieser Stelle im EG auf) gerissen ist. Die Treppenbauer leugneten diese Version und haben berichtet, dass der Estrich bereits bei normalen Einbauarbeiten gerissen sei und ihrer Meinung nach gerade mal 2-3 cm dick war. Auf allen Geschossdecken wurde bei uns ein Zementestrich mit Trittschall- und Wärmedämmung (Trittschalldämmung, Wärmedämmung) aus Styporplatten (so weit ich das beurteilen kann) eingebracht. Die gerissene Stelle wurde in den folgenden Tagen ausgebessert, leider ohne dass ich einen Blick auf die eigentliche Estrichstärke werfen konnte. Nun ist in den folgenden Tagen allerdings auch eine Ecke aus dem EG-Estrich zum Kellerabgang gerissen, was mich dann doch stutzig machte, da an dieser Stelle weder die Treppe auflag noch sonstige hohe Belastungen herrschten. Bei der Entfernung dieses Bruchstückes war ich nun dabei und musste feststellen, dass der Estrich in diesem Bereich ein Stärke von 3,5 bis maximal 4 cm besaß. Nach Aussage eines Bekannten ist jedoch bei eine Zementestrich mit entsprechenden Dämmplatten und einem keramischen Fußbodenbelag eine Mindestdicke (nach DINAbk.) von min. 4,5 cm, wenn nicht sogar 5 cm vorgeschrieben. Wir machen uns nun ernsthafte Gedanke um die Güte, Stabilität und dauernde Belastbarkeit unseres Estrichs. Wir haben verständlicherweise keine Lust in einem halben Jahr über ein Vielzahl von gerissenen Fugen zu wandeln und wollen jetzt eine verlässliche Klärung herbeiführen.
Unser Bauleiter hat uns dann erklärt, man hätte dem Estrich eine spezielle Zugabe verpasst, wodurch die Mindestdicke um einen Zentimeter vermindert werden dürfte. Mich würde jetzt mal aus unabhängiger Quelle interessieren, was das Forum von diesem Fall hält und ob es wirklich eine DIN-verträgliche Sondermischung des Estrich gibt, durch die die Estrichdicke entsprechend heruntergesetzt werden kann. Ich werde mir selbstverständlich das Protokoll über diese Beimischung aushändigen lassen, um noch aussagekräftiger zu sein.
Wir sind nun am Überlegen ob wir das volle Programm mit Probe- und Vergleichsbohrungen (Probebohrungen, Vergleichsbohrungen) durchziehen sollen oder nicht, immerhin liegen unserer sehr teuer erstandenen Bodenfliesen bereits und wir wollten eigentlich in 14 Tagen einziehen.
Danke für Anmerkungen und Tipps im Voraus!
Raik aus Berlin
  1. was da beigemischt wurde  -  das will ich auch wissen

    Foto von Thorsten Bulka

    sie schreiben die Fliesen liegen schon! Wie lange wahr die Zeit zwischen einbringen des Estrichs und Belegung mit Fliesen? Wurde feuchte gemessen?
    Grundgenommen haben sie mit 45 mm Dicke erstmal recht, es sei den er würde damit Werte erzielen, die de3n Biegezugwerten von 45 mm Entsprechen!
    Frage ist vielleicht noch eine Fußbodenheizung drin?
    Handelt es sich überhaupt um einen ZEAbk.? Was steht im Bauvertrag? Welche Farbe hat er  -  (nur grobe Anhaltspunkt lässt sich nicht immer auf ZE schließen).
    Wurde die Treppe auf den Estrich gesetzt oder dem Rohboden?
    Ist der Estrich Bewehrt?
    und noch veil mehr Fragen ...
  2. Estrichdicke

    Hallo Raik,
    also zunächst einmal: man kann den Estrich durch Zugabe von Zusatzmitteln in der Dicke erheblich reduzieren.
    Der Trick dabei ist folgender: Man reduziert den Wasserzementwert des frischen Estrichmörtels auf 0,35-0,45. Die dabei entstehende Masse würde sich allerdings nicht mehr verarbeiten lassen (zu trocken). Um das Zeug wieder pumpfähig und verarbeitbar zu machen, kippt man Dispersionsharze dazu. Diese bewirken dann, praktisch nebenbei, eine erhebliche Steigerung der Biegezugfestigkeitswerte. Zum Vergleich: ein "normaler" Zementestrich erreicht so zwischen 4 und 6 N/m²m, ein vergüteter 10-12 N/m²m. Durch diese plastifizierende Wirkung in Zusammenarbeit mit dem günstigen Wasserzementwert ist eine erhebliche Dickenreduzierung möglich.
    DINAbk.-gerecht ist diese Lösung freilich nicht, muss sie aber auch nicht sein, weil sie den anerkannten Regeln der Technik entspricht. Ob eine Dispersion in eurem Estrich drin ist, ließe sich nur durch eine Bestätigungsprüfung nachweisen.
    Gruß M. Bohn auch aus Berlin
  3. Vorsicht

    Foto von Jürgen Weber, Dipl.-Ing.

    Zusatzmittel zum Zwecke der Reduzierung von Estrichsstärken im Einfamilienhausbau ...?! Abgesehen, dass es nicht der DINAbk. 18 560 entspricht so habe ich auch einige Bedenken, dass es sich um eine allgemein anerkannte Technik handelt. Wenn es mein Haus wäre, würde ich mich nicht so "abspeisen" lassen. Entsprechende Nachweise können Sie fordern und werden diese auch bekommen, wenn alles so ist wie vom Bauleiter "versprochen". Wenn nicht, so sollte eine Prüfung von Dritten erfolgen.
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