Ausführung von Passivhaussatteldach mit Dachüberstand
BAU-Forum: Energiesparendes Bauen / Niedrigenergiehaus

Ausführung von Passivhaussatteldach mit Dachüberstand

Hallo.
wir planen ein Passivhaus und unser Architekt gesteht uns zwar einen Dachüberstand an den Traufseiten des Daches zu, einen Dachüberstand an den Giebelseiten möchte er jedoch nur vorgeständert konstruieren um die Pfetten als Wärmebrücken nicht ausführen zu müssen. :-(
Er plant zurzeit folgenden Dachaufbau 20*6 cm Sparren mit beidseitigem (inne und außen) Aufbringen von 6*6 cm Querlattung. Innen OSBAbk.-Platten als Luftdichtigkeitsschicht. Davor nochmals 4 cm Installationsebene mit Innenverkleidung Rigips etc. Außen Holzweichfaserplatte mit daraufliegender Lattung und Dacheindeckung. Die Dämmung zwischen den Sparren und der Querlattung erflogt durch ausblasen mit Zellstoff!
Gibt es keine andere Lösung als die sehr massive Vorständerung? evtl. realisierte Lösungen würden mich auch interessieren!
Danke für die Antworten!
hhfrentzen@web.de
  1. Wo ist denn überhaupt das Problem?

    Die Wärmebrücke kann es ja nicht sein, die haben Sie mit jedem Sparren auch. Scheint da mal wieder was nicht verstanden zu haben?
    Bitte lassen Sie sich genauer erläutern, oder besser beweisen, wo das Problem sein soll. Wieso eigentlich Dämmung einblasen und wo ist die Dampfsperre?
    • Name:
    • Martin Beisse
  2. Konsequent?!

    Foto von Norbert Basqué

    Hallo Heinz-Harald,
    sollte der Dachüberstand nicht wesentlich größer sein als 50 cm, scheint mir die Planung Ihres Architekten nicht sonderlich konsequent zu sein; auch die Traufüberstände können als vorgesetzte Konstruktion ausgeführt werden.
    Idealer wäre natürlich eine Aufdachdämmung, da so auch die Sparren nicht als Wärmebrücke auftauchen.
    Besonders wichtig ist die handwerklich einwandfreie Ausführung des Anschlusses der Dampfbremse an alle durchdringenden und anschließenden Bauteile.
  3. Moin Herr Basqué,

    Foto von Stefan Ibold

    das verstehe ich nun nicht. Bei Aufsparrendämmung ist der Sparren keine Wärmebrücke? Hmm, die Dämmung liegt doch oberhalb des Sparren, Wärme kann also doch nach wie vor an den Sparren gelangen und über die Überstände abgeführt werden.
    Vermeidbar wäre das nur mit einem Untersparrendach, gibt es aber m.W. nach nicht.
    MfG
    Stefan Ibold
  4. Sparren?

    Ich dachte es geht um die Pfetten?
    • Name:
    • Martin Beisse
  5. wat denn nun?

    Foto von Stefan Ibold

    Ja, was denn nun?
    Pfetten bilden im OGAbk. Bereich das Problem, Sparren an den Traufen.
    Was soll es denn nun werden?
    • Name:
  6. Steht doch in der Frage

    Gleich der erste Satz. Traufenüberstand ja, Giebelüberstand nein. Da können nur die Pfetten Wärmebrücken sein. Sind sie aber sowieso. Na und? Schädlich sind sie nicht.
    • Name:
    • Martin Beisse
  7. Wärmebrücken sind wohl immer schädlich

    Hallo erstmal,
    ich suchte eine mögliche Realisierung eines Dachüberstandes von ca. 120  -  150 cm im Giebelbereich. Durch die oben erwähnte vollgedämmte 6 cm Unterkonsrutktion mit Querlatten sehe ich das Problem bei den Sparren auch nicht so sehr. Hier entsteht keine komplette Durchdringung der Dämmschichten!
    Im Bereich der Pfetten gibt es innen am Holz keinerlei Dämmung und zusätzlich ist die Pfette wohl auch stärker auszuführen als die Sparren. Hier gibt es vom Warmen in den kalten Bereich nur Konstruktionholz. Zwar liegt dies in dem 30 cm dick auszuführenden WDVSAbk., aber eben auch dieses wird voll durchbrochen.
    Das mit der Aufdachdämmung um Wärmebrücken zu vermeiden verstehe ich nun gar nicht!? Wie soll hier innen eine realisierbare Luftdichtigkeitsschicht um die Sparren herum an der innen an der Außenwand erfolgen?
    Danke für konstrukive Hilfe im Voraus sagt
    hhfrentzen@web.de
  8. Denn bauen wir ab jetzt ohne Fenster

    Sie bauen sich Ihr Problem selbst, da ist keins. Stinknormale Ausführung reicht. Aufsparrendämmung ist nicht der Brüller. Holz hat Lambda von 0,13, Wärmedämmung Lambda von 0,035, insofern ist da eine Wärmebrücke. Wie bei jedem Fenster- und Türrahmen (Fensterrahmen, Türrahmen) auch.
    Also nicht dramatisieren.
    • Name:
    • Martin Beisse
  9. Detailausführung Aufdachdämmung

    Foto von Stefan Ibold

    Hallo Herr Frentzen, Hallo Herr Ibold,
    folgendes Prinzip gilt für die Aufsparrendämmung beim Passivhaus:
    1.) tragende Sparren gehen nur bis zur Auflage am Drempel (Ringbalken/Fußpfette).
    2.) Traufüberstände werde als Sparrenstiche auf die Schalung aufgesetzt und mit den darunterliegenden Tragsparren verbolzt.
    3.) Gleiches Verfahren gilt für die Giebelüberstände. (llerdings sind damit keine Überstande von 120  -  150 cm zu realisieren.
    4.) Hinsichtlich der Ausbildung der Luftdichtheitsschicht gibt es bewährte Details, die ich gerne per Fax zuschicken kann. (Vom Prinzip her wird für die Dampfbremse, die auf der Schalung aufliegt, die Schalung an der Giebelwand und Drempelwand unterbrochen, die Dampfbremse dort heruntergeführt und die weitere Schalung neu angesetzt.
  10. Fenster- und Türrahmen (Fensterrahmen, Türrahmen) werden im Passivhaus auch nicht aus massivem Holz gebaut,

    insofern ist es wohl schon eine Wärmebrücke, die konstruktiv in den Griff zu bekommen ist.
    • Name:
    • Daniel
  11. Etwas übertrieben

    Hallo Heinz-Harald,
    vorab 2 Gedanken zu Ihrer Schilderung. Sparren 20x6  -  je nach Holzqualität können sich die Sparren im Laufe der Zeit verdrehen, ich finde 6 cm Breite zu wenig.
    OSBAbk.-Platten als luftdichtende Schicht  -  mit OSB kann ich offen gestanden auf Anhieb nichts anfangen. Erfahrungsgemäß bewegt sich ein Dachstuhl durch Wärme und Windlast. Ob dann starre Platten mit Fugen besser sind als eine verklebte Folie, schlage ich vor zu prüfen.
    Grundsätzlich hat Ihr Architekt recht. Die Pfetten bilden Wärmebrücken. Konsequenterweise sollte er sich dann aber auch gegen einen Traufüberstand aussprechen. Durch den großen Überstand am Giebel kann Ihnen  -  je nach Gestaltung und Ausrichtung des Hauses  -  ein wichtiger Teil des solaren Wärmegewinns verloren gehen.
    Wenn die Gesamtkonstruktion (z.B. Wärmebedarf) des Passivhauses es hergibt, dann können Sie ohne weiteres die Pfetten durchgehen lassen. Ich unterstelle, dass Sparren und Pfetten bei der Berechnung des Transmissionswärmebedarfs einbezogen wurden und auch die ggfs. veränderte Sonneneinstrahlung durch die Überstände bei den Wärmegewinnen berücksichtigt wurden.
    Liegt der Wärmebedarf dann nicht bei mehr als 10 Watt/m², können Sie Ihre Vorstellung umsetzen.
    Mit freundlichen Grüßen Bernd Hüneburg
  12. Oder noch einfacher

    Was sagt denn die Berechnung?
    • Name:
    • Martin Beisse
  13. Danke für die Ausführungen

    Puh,
    das hätte ich ja nicht gedacht, dieses Forum funktioniert ja spitze! Ich danke allen für Ihre Antworten und vor allen Dingen denen die mir mit konstruktiven Vorschlägen, aber auch kritischen Anmerkungen weitergeholfen haben. Hier werde ich wohl noch öfter Fragen stellen.
    Danke
    hhfrentzen@web.de
    • Name:
    • hhfrentzen :-)
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