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Mein "Niedrigenergiehaus" ist keines
BAU-Forum: Energiesparendes Bauen / Niedrigenergiehaus

Mein "Niedrigenergiehaus" ist keines

Sehr geehrte Damen und Herren,
Seit drei Wochen bin ich Besitzer eines HUF-Hauses. Das Haus wurde mir als "Niedrigenergiehaus" verkauft. Zumindest befindet sich dieser Begriff im Angebot der Bestandteil des Kaufvertrags wurde. Jetzt wollte ich die Eigenheimzulage beantragen und habe den Wärmebedarfsausweis herausgekramt. Und siehe da, mein Haus erfüllt gerade mal die Anforderungen der WSchVo95 aber von 25 % Unterschreitung kann keine Rede sein. Meine Frage sind nun:
Der Begriff Niedrigenergiehaus ist ja offensichtlich gesetzlich nicht definiert und auch wenn in den Verordnungen selber nicht vom Niedrigenergiehaus-Standard die Rede ist wird der Begriff in den zugehörigen Erläuterungen verwendet. Als Laie müsste ich mich doch eigentlich darauf verlassen können dass ein als "Niedrigenergiehaus" angepriesenes Bauwerk zumindest förderungswürdig sein sollte sonst dürfte die Firma mit diesem Begriff doch gar nicht werben oder?
  • Name:
  • Michael Monsees
  1. Willkommen im Club

    Meine Erfahrung als Bauherr (keine Rechtsberatung):
    Allein der Begriff "Niedrigenergiehaus" sagt nichts verbindliches aus, leider. Nur wenn Ihnen irgendwo eine "Niedrigenergie-Förderung" oder z.B. "25 % unter WSchVo" versprochen wurde, können Sie sich darauf berufen. Leider.
    Übrigens: Ist Ihre Bodenplatte vielleicht auch nicht gedämmt bei einem offenen Treppenhaus bis in den Keller (wie bei mir)? Dann haben Sie an dieser Stelle noch nicht einmal den Mindestwärmeschutz nach WSchVo95 und damit einen nicht unerheblichen Mangel. Wird nämlich öfter so gemacht aber im Wärmebedarfsausweis "vergessen", da hier mit durchgehender Kellerdecke gerechnet wird ...
    • Name:
    • Werner
  2. nee, Werner, vielleicht doch noch Hoffnung

    Foto von Stefan Ibold

    Moin zusammen,
    ein kleines Fünkchen Hoffnung gibt es vielleicht doch noch.
    Es sind zwar nicht die 25 % Unterschreitung definiert, wohl aber, dass ein Niedrigenergiehaus (NEH)-Haus unterhalb der WSchVo 95 angesiedelt sein muss.
    Nun hat mal RA Schotten ganz zurecht darauf hingewiesen, hihi, als Rechtslaie teile ich seine Auffassung, dass es landläufig nur dann als Niedrigenergiehaus (NEH) angesehen wird, wenn die Möglichkeit der Förderung besteht. Dafür sind dann allerdings die 25 % Unterschreitung erforderlich.
    Also, so einfach würde ich mich nicht abspeisen lassen. Vielleicht lassen Sie sich von RA Schotten beraten. Der scheint ir zwar in einem wohlverdienten Urlaub zu sein, aber ein Versuch ist e Wert.
    MfG
    Stefan Ibold
  3. HUF-Haus ist zwar eine schöne Konstruktion, aber

    schon die riesigen Glasflächen nach allen Himmelsrichtungen und die durch die Skelettkonstruktion bedingten Gefache welche nicht die für ein NE-Haus nötigen Dämmstärken aufnehmen können, ermöglichen schwer die NE-Hausstandard einzuhalten.
    Demnächst wird der Energiepass für Gebäude Pflicht, dann ist Schluss mit solcher Kundenverarschung!
    Hier nochmals die "Sieben Regeln" für die Planung und den Bau
    eines Niedrigenergiehauses
    1. Gehen sie nach einem Konzept vor
    Form, Lage sowie Grundriss und Raumaufteilung des Hauses haben großen Einfluss auf den Energieverbrauch. Streben sie hier möglichst klare, einfache, kompakte Lösungen an.
    2. Realisieren sie einen hohen Dämmstandard ...
    Die Wärmedämmung eines Niedrigenergiehauses misst mimdestens 20 cm.
    K-Werte von 0,20 in der Wand der Kellerdecke sind anzustreben, im Dach 0,15
    Tipp: Umfahren Sie den Hausschnitt, die Dämmung darf an keiner Stelleunterbrochen sein!
    ... und vermeiden sie Wärmebrücken Wo die gedämmte Gebäudehülle von Bauteilen durchbrochen wird, stellt sich das Problem von Wärmebrücken, über welche die Wärmebrücken, über welche die Wärme aus dem Inneren abfließt. Über vermeidbare Wärmebrücken verlieren viele Häuser mehr Wärme als über den gesamten ungestörten Wandbereich. Besondere Beachtung erfordern die Übergänge und Anschlüsse:
    zwischen Fenstern und Wand, Dach sowie anderen Fenstern,
    zwischen Tür und Wand,
    zwischen Wand und Dach,
    zwischen Rollladen und Wand,
    von Schächten und Kaminen an Wand und Dach,
    von Schwellen, Fensterbänken, Fensterstürzen an Wand und Boden
    von Befestigungsankern, wie z.B. Für Balkone
    3. Nutzen sie solaren Strahlungsgewinn
    Planen sie sonnenseitig große Fenster, sofern deren Energiebilanz positiv ausfällt . Um die Strahlung aufzunehmen, sind ausreichende Speicherkapazitäten nötig. Das heißt, Innenwände und Böden werden vorzugsweise in schwerer Bauweise geführt. Planen sie ständige Aufenthaltsräume wie Wohn- und Kinderzimmer (Wohnzimmer, Kinderzimmer) möglichst auf der Sonnenseite.
    4. Bauen sie luftdicht ...
    Kein Haus ohne Konvektionsschutz! Die Bewohner atmen, nicht die Wände und das Dach.
    Achten sie konsequent auf Luftdichtheit und kontrllieren sie die Ausführung auch an heiklen
    Stellen. Tipp: Blower-Door-Test machen lassen
    ... und installieren sie eine mechanische Lüftung
    Damit steigern sie die Wohnqualität und reduzieren den Energieverbrauch, da die Abwärme zurückgewonnen werden kann (Wärmetauscher). Die Lüftungsanlage muss sorgfältig dimensioniert
    sein., unangenehmen Lärm gibt es durch Schalldämpfung zu vermeiden.
    5. Decken sie Restwärmebedarf mit erneuerbaren Energieträgern.
    Sonnenenergie, Holz und Umweltwärme eigenen sich hervorragend für Niedrigenergiehäuser, weil bei geringem Energiebedarf kleine Anlagen (Wärmepumpen, Kollektoren) ausreichen beziehungsweise man mit wenig Brennstoff (Holz, Pellets) auskommt.
    6. Speichern und verteilen sie die Wärme auf niedrigen Temperaturniveau, ...
    Je niedrigerdie Temperaturen des Heizmediums, desto greinger die Verluste;das gilt sowohl für die Erzeugung (Es macht keinen Sinn mit einer 1000 Grad heißen Flamme 35 Grad warmes Wasser zu erzeugen) wie für die Verteilung der Wärme.
    Installieren Sie den Wärmespeicher in Hausbereich, ...
    Jeder Speicher verliert Wärme im NE-Haus muss diese genutzt werden.
    Kurze Leitungen und nah zusammen liegende Funktionsräume Bad, Küche, HWR
    7. Setzen Sie energiesparende Haushaltgeräte ein.
    Der Einsatz von Stromsparenden Geräten reduziert Emissionen und Umweltbelastungen am Kraftwerksstandort. Stand by Verluste verringern, Geräte mit Netzschaltern kaufen. (bei Hifi)
  4. Beratung und Information im Vorfeld

    Nicht jedes Niedrigenergiehaus ist auch in der Realität ein Niedrigenergiehaus und leider kann jedes Haus auch als Niedrigenergiehaus verkauft werden. Letztendlich zeigt sich hier wieder einmal, das eine gute Beratung und Information im Vorfeld notwendig.
    Bei einem Niedrigenergiehaus ist nicht der betont gute einzelne oder mittlere k-Wert (Wärmedurchgangskoeffizient) eines Gebäudes entscheidend, sondern ein gutes Gesamtkonzept. Ein Niedrigenergiehaus wird eindeutig durch den spezifischen Wert für den Jahresheizwärmebedarf charakterisiert. Den Niedrigenergiehaus (NEH)-Standard (30-70 kWh/m²a) wird durch sieben Orientierungspunkte erreicht:
    1. Sehr guter Wärmeschutz der Außenbauteile
    2. Sorgfältige Ausführung des Wärmeschutzes im Detail
    3. Luftdichtheit der Außenhülle
    4. Kompakte Bauweise (geringes A/V-Verhältnis)
    5. Ausnutzung solarer Gewinne
    6. Kontrollierte Wohnungslüftung (keine Klimaanlage)
    7. Angepasstes Heizsystem
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