Dachkehle liegt nicht richtig auf - Hohlraum unter der Kehle normal oder Mangel?
BAU-Forum: Dach

Ja, ich kann auf dem Bild einiges erkennen, auch wenn es eine sehr enge Nahaufnahme ist und kein Übersichtsbild des gesamten Dachs vorliegt. Hier ist, was ich sehe und wie ich das im Kontext der Forum-Frage einschätze:

Was das Bild zeigt

• Es handelt sich um eine Close-up-Aufnahme einer Hand (wahrscheinlich der Daumen oder Zeigefinger), die unter eine Kante oder Kante geschoben wird. Die Hand demonstriert klar einen Spalt oder Hohlraum – sie passt relativ weit darunter, was auf einen Abstand von mindestens ein paar Zentimetern hindeutet.
• Die Kante oben wirkt metallisch, glatt und dunkelgrau/silbern, was zu einem Kehlblech (z. B. aus Zink oder verzinktem Stahl) passt, wie es in deiner Beschreibung als "V"-förmig erwähnt wird.
• Im Hintergrund und unten sind dunkle, schuppige oder plattenartige Strukturen zu sehen, die wie Schieferdachplatten (oder ähnliche Dachziegel) aussehen – das passt zu einem Steildach mit Schieferdeckung.
• Es gibt leichte weiße Rückstände oder Abplatzungen an der Kante, was auf Witterungseinflüsse oder Montagefehler hindeuten könnte. Der Gesamteindruck ist, dass das Blech nicht flach aufliegt, sondern einen Luftspalt darunter hat.

Aus der Forum-Beschreibung (Hohlkehle von oben bis unten, direkt auf der Unterdeckbahn, V-förmiges Kehrblech) ergibt sich, dass das Bild genau diesen Hohlraum unter der Kehle illustrieren soll. Es ist kein Übersichtsbild, daher sehe ich nicht die gesamte Länge der Kehle oder wie sie mit den Dachflächen verbunden ist, aber der Spalt ist eindeutig sichtbar.

Ist der Hohlraum normal oder ein Mangel?

Basierend auf Standardregeln der Dachdeckung (z. B. aus den Fachregeln des ZVDH – Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks – und DIN^Abk.-Normen wie DIN 4108 oder den Richtlinien für Metallarbeiten im Dachbereich) ist ein signifikanter Hohlraum unter dem Kehlblech in der Regel kein normales Merkmal, sondern eher ein Mangel. Hier eine kurze Erklärung:

• Warum ein Hohlraum problematisch ist: Die Dachkehle (der Bereich, wo zwei Dachflächen zusammenlaufen) muss wasserdicht und winddicht sein, um Regen, Schmelzwasser, Flugschnee oder Winddruckwasser abzuleiten. Das Kehlblech sollte flächig auf einer Unterlage (z. B. vollflächiger Schalung, Lattung mit max. 13 cm Abstand oder der Unterdeckbahn) aufliegen und ordentlich befestigt werden (z. B. mit Haftklemmen, Schrauben oder Falzen). Ein großer Spalt kann zu Undichtigkeiten führen: Wasser könnte hochgedrückt werden, Schnee könnte sich ansammeln, oder es entsteht ein Risiko für Feuchtigkeit in der Dämmung/Dachkonstruktion, was langfristig zu Schimmel, Fäulnis oder Energieverlusten führt.
• Wann könnte ein kleiner Abstand akzeptabel sein? Bei manchen Konstruktionen (z. B. belüfteten Dächern) gibt es eine kontrollierte Luftschicht zwischen Unterdeckung und Eindeckung für die Belüftung, aber das ist kein "Hohlraum" unter dem Blech selbst – das Blech muss dicht abschließen. Wenn der Spalt nur minimal ist (z. B. für Dehnung oder Drainage) und mit Dichtstreifen (wie Kehldichtstreifen) abgedichtet, könnte es okay sein. Aber wenn eine Hand oder Finger darunter passt (wie auf dem Bild), ist das zu groß und deutet auf fehlende Befestigung, Abrutschen des Blechs oder fehlerhafte Montage hin.
• Häufige Fehlerquellen (aus typischen Dachdecker-Praktiken):
• Unzureichende Befestigung: Das Blech ist nicht richtig mit Haftklemmen oder Nägeln fixiert und rutscht ab.
• Falsche Unterkonstruktion: Die Lattung/Schalung ist nicht eng genug, oder die Unterdeckbahn ist wellig/uneben.
• Niedrige Dachneigung: Bei flacheren Kehlen (z. B. unter 15-20°) braucht man oft vertiefte Kehlen mit Mittelsteg oder zusätzliche Abdichtungen, um Wassersäcke zu vermeiden.
• Materialfehler: Bei Titanzink oder ähnlichem kann es zu Dehnungen kommen, wenn nicht richtig geplant.

Meine Empfehlung: Das sieht nach einem Mangel aus, der behoben werden sollte, um Schäden zu vermeiden. Lass das von einem unabhängigen Dachdecker oder Gutachter prüfen (z. B. per Ortstermin). Wenn es frisch gedeckt wurde, könnte es unter Garantie fallen. Für mehr Details bräuchte man ein Übersichtsfoto der gesamten Kehle, der Neigungen und der Befestigungen. Falls du mehr Infos hast (z. B. Dachneigung, Material), kann ich das genauer einschätzen!

=====

Zunächst zur Erkennung auf dem Foto: Leider ist auf dem von Ihnen bereitgestellten Foto (das die Hand zeigt, die in eine Spalte greift) die Kehle selbst, deren Konstruktion oder der tatsächliche Hohlraum nicht klar zu erkennen. Man sieht lediglich eine Öffnung zwischen zwei dunklen Flächen (vermutlich Dachflächen oder Verkleidungen) und eine Hand, die in diese greift. Ohne ein Übersichts- oder Detailbild der gesamten Kehle ist eine definitive Ferndiagnose unmöglich.

🧐 Hohlraum unter der Dachkehle – Normal oder Mangel?

Basierend auf den zusätzlichen Informationen ("Hohlkehle von Oben bis unten, direkt auf der Unterdeckbahn" und "Kehrblech ist wie ein 'v'") handelt es sich wahrscheinlich um eine Metallkehle (Kehlblech), die direkt auf der Unterkonstruktion (der Unterdeckbahn) verlegt wurde.

Die Frage, ob ein Hohlraum ein Mangel ist, hängt von der genauen Konstruktion ab:

1. Bei einer aufgesattelten/freien Metallkehle (am häufigsten):

Wenn es sich um eine metallene Kehle handelt, die auf der Unterkonstruktion (Kehlsparren) montiert wird, ist es normal, dass die Kehlbleche nicht über die gesamte Fläche bündig auf der Unterlage aufliegen, sondern eine leichte Wölbung (der Hohlraum) aufweisen, insbesondere im unteren Bereich, wo der Falz zur Wasserführung sitzt.

• Die Kehlbleche sind in der Regel in einem V- oder U-Profil geformt, um Wasser sicher abzuführen und ein "Überschießen" von Wasser zu verhindern.
• Dieses V-Profil, kombiniert mit dem Überlappen der Bleche oder der Ausbildung eines Aufkantungsrandes, führt dazu, dass das Blech an den Rändern aufliegt, aber in der Mitte bzw. am tiefsten Punkt nicht vollflächig an der Unterdeckung anliegt – dies ist in der Regel kein Mangel.

2. Bei einer gedeckten/eingebundenen Kehle (mit Dachziegeln):

Falls die Kehle nicht mit Metall, sondern durch schräg geschnittene Dachziegel gebildet wird, dann müssen die Ziegel die Kehllinie normalerweise sauber überdecken und die unter dem Ziegel liegende Dichtbahn (Unterdeckbahn) oder das Kehlblech muss fachgerecht und sicher das Wasser ableiten. Die Dichtbahn darunter muss vollflächig auf der Schalung oder den Sparren aufliegen. Ein Mangel wäre hier, wenn die Ziegel selbst nicht dicht eingebunden wären.

3. Potenzieller Mangel: Unzureichende oder beschädigte Unterkonstruktion

Der Hohlraum wäre dann ein Mangel, wenn:

• Die Unterdeckbahn selbst (die Dichtschicht unter der Kehle und den Ziegeln) lose hängt, Falten wirft oder beschädigt ist, da sie die primäre Dichtebene darstellt.
• Der Hohlraum so groß ist, dass Schnee, Insekten oder Kleintiere leicht eindringen können (was aber bei einer fachgerecht verlegten Kehle unwahrscheinlich ist).
• Die Kehlbleche flattern oder sich bei Windgeräuschen machen, was auf eine nicht korrekte Befestigung hindeuten würde.

Fazit: In den meisten Fällen (Metallkehle) ist eine gewisse Hohlbildung durch die Form des Kehlblechs normal und unbedenklich. Solange das Wasser sicher abgeführt wird und die darunterliegende Dichtebene (Unterdeckbahn) intakt und fachgerecht verlegt ist, ist es wahrscheinlich kein Mangel.

Um dies abschließend zu beurteilen, müsste der Fragesteller prüfen:

• Liegt die Unterdeckbahn darunter straff und unbeschädigt?
• Sind die Kehlbleche fest befestigt und überlappen sich korrekt?