An unserem Drei-Familien-Haus (Baujahr 1969) renovieren wir gerade die DGAbk.-Wohnung und überlegen die Dachdämmung gleich mit zu erneuern.
Der aktuelle Aufbau des Daches:
- Dachhaut
- Unterspanbahn (aus PE, diffusionsdicht)
- 120 mm Dachsparren, ca. 60 mm Zwischensparrendämmung (mit Schafwolle?)
- 20 mm Konterlattung (zum befestigen der Schilfplatten)
- 20 mm Schilfplatten (als Putzträger)
- 10 mm Putz
170 mm gesamter Dachaufbau
So weit ich lesen konnte, soll Schafwolle gute Dämmeigenschaften haben, sowohl im Winter wie auch im Sommer. Darüber hinaus soll Schafwolle auch bei Feuchtigkeitsaufnahme sein Dämmvermögen kaum zu verringern. OK. So weit ich bisher beurteilen kann, sind bisher keine Feuchtigkeitsschäden bei uns aufgetreten aber gute Wärmedämmeigenschaften kann ich nicht unterstreichen! Im Winter unangenehme Zugluft, im Sommer unerträgliche Hitze. Der darüber liegende Spitzbogen ist allerdings nicht wärmegedämmt (soll jetzt nachgeholt werden) und die oberste Geschossdecke (DG-Wohnung/Spitzbogen) ist auch nur mit ca. 60 mm gedämmt. Außerdem vermisse ich komplett eine Dampfbremse/Sperre, daher auch keine Luftdichtheit.
Folgender Dämmaufbau habe ich mir vorgestellt (DG + Spitzbogen):
- 20 mm Luftschicht (Hinterlüftung)
- 100 mm Mineralfaser WLG035
- Dampfbremse SDAbk.=2 m
- 30 mm Konterlattung, inkl. 30 mm Untersparrendämmung, Mineralfaser WLG035
- 20 mm Gipsfaserplatten (2 x 10 mm)
170 mm gesamter Dachaufbau
Ein Bekannter der im Dämmstoffhandel arbeitet empfiehlt:
- Aufdopplung der Sparren auf 140 mm
- 140 mm Mineralfaser WLG035 (Vollsparrendämmung)
- Dampfbremse (ISOVER Vario KM Duplex)
- 20 mm Konterlattung inkl. 20 mm Untersparrendämmung, Mineralfaser WLG035
- 10 mm Gipsfaserplatte
170 mm gesamter Dachaufbau
Was tun?
Bei der vorhandenen Dämmung bin ich bisher davon ausgegangen, dass es sich um Glaswolle handelt. Beim näheren betrachten sagte mir mein Bekannter, dass es sich vermutlich um Schafwolle handelt. Das Material ist flauschig und mit Kristallen (Borsalz?) durchsät, außerdem mit schwarzer Pappe kaschiert. An für sich wäre es schade ein hochwertiges Dämmmaterial zu entsorgen, auf der anderen Seite muss in Sachen Dämmung was passieren. Ob die unzureichende Wärmedämmung an der fehlenden Luftdichtheit, den ungedämmten Spitzbogen, der geringen Dämmstoffstärke oder an den Dämmstoff selber liegt kann ich nicht beurteilen
Vielleicht könnt ihr mir mit Ratschläge weiter helfen? Wie würdet ihr die Dämmung gestalten wenn der gesamte Dachaufbau (170 mm) nicht verändert werden soll? Wünschenswert ist ein guter winterlichen und sommerlichen Wärmeschutz, wenn möglich auf ein guten Schallschutz.
Vielen Dank im Voraus,
José