bei unserem Einfamilienhaus-Neubau wurde am Freitag das Dach eingedeckt. Heute habe ich festgestellt, dass dabei an einer Stelle eines der Rispenbänder (heißen die so? - es sind verzinkte ca. 5 cm breite Metallbänder mit einer Reihe mittiger Bohrungen, die diagonal jeweils vom Firstpunkt eines Giebels zum Ende der Fußpfette am anderen Giebel laufen, insgesamt 4 Stück, zwei pro Seite) von den Dachdeckern aufgetrennt wurde.
D.h. es wurde ein etwa 0,5 m langer Abschnitt des Rispenbandes herausgetrennt, da dieser offensichtlich an der Stelle verlief, an der das Entlüftungsrohr der Gasheizung über einen Formstein mit Öffnung über Dach geführt werden soll. Der Formstein wurde eingesetzt.
Die Stelle liegt zwischen dem ersten und dem zweiten Dachsparren (vom Giebel aus gezählt), am Dach "unten" an der traufseitigen Außenwand nahe der Ecke zwischen Giebel und Traufe, also sehr nahe an der Stelle, an der das Rispenband an der Fußpfette befestigt ist bzw. war.
Konstruktionsdetails:
- Satteldach 18 ° mit Pfettendachstuhl mit zwei Fußpfetten (eine an jeder Längsseite) und zwei Mittelpfetten (eine auf jeder Seite)
- Unterdach aus Holz
- darüber Unterspannbahn, Lattung
- Dacheindeckung Flachdachpfannen, Fabrikat Creaton
- keine Gauben, keine Dachfenster, nur ein Schornsteinfegerausstieg
Frage: Ist das üblich? Hat das Rispenband eine statische Funktion? Oder wird bei einem Dachaufbau mit (Holz) Unterdach das Band nur "zum Richten" gebraucht und kann danach bedenkenlos weggeflext werden, wenn es einem Abluftrohr im Wege ist?
Die Dachdecker haben im Übrigen eine sehr solide und saubere Arbeit abgeliefert und ich kann mir schlichtweg nicht vorstellen, dass die so etwas gemacht hätten, wenn es gefährlich oder statisch nicht zulässig wäre. Übersehe ich hier etwas für den Fachmann offensichtliches? Oder muss ich sogleich beim Bauleiter "Alarm schlagen"?
Mit freundlichen Grüßen
Steffen Merunka