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Rispenband bei Dacheindeckung zertrennt
BAU-Forum: Dach

Rispenband bei Dacheindeckung zertrennt

Hallo,
bei unserem Einfamilienhaus-Neubau wurde am Freitag das Dach eingedeckt. Heute habe ich festgestellt, dass dabei an einer Stelle eines der Rispenbänder (heißen die so?  -  es sind verzinkte ca. 5 cm breite Metallbänder mit einer Reihe mittiger Bohrungen, die diagonal jeweils vom Firstpunkt eines Giebels zum Ende der Fußpfette am anderen Giebel laufen, insgesamt 4 Stück, zwei pro Seite) von den Dachdeckern aufgetrennt wurde.
D.h. es wurde ein etwa 0,5 m langer Abschnitt des Rispenbandes herausgetrennt, da dieser offensichtlich an der Stelle verlief, an der das Entlüftungsrohr der Gasheizung über einen Formstein mit Öffnung über Dach geführt werden soll. Der Formstein wurde eingesetzt.
Die Stelle liegt zwischen dem ersten und dem zweiten Dachsparren (vom Giebel aus gezählt), am Dach "unten" an der traufseitigen Außenwand nahe der Ecke zwischen Giebel und Traufe, also sehr nahe an der Stelle, an der das Rispenband an der Fußpfette befestigt ist bzw. war.
Konstruktionsdetails:
  • Satteldach 18 ° mit Pfettendachstuhl mit zwei Fußpfetten (eine an jeder Längsseite) und zwei Mittelpfetten (eine auf jeder Seite)
  • Unterdach aus Holz
  • darüber Unterspannbahn, Lattung
  • Dacheindeckung Flachdachpfannen, Fabrikat Creaton
  • keine Gauben, keine Dachfenster, nur ein Schornsteinfegerausstieg

Frage: Ist das üblich? Hat das Rispenband eine statische Funktion? Oder wird bei einem Dachaufbau mit (Holz) Unterdach das Band nur "zum Richten" gebraucht und kann danach bedenkenlos weggeflext werden, wenn es einem Abluftrohr im Wege ist?
Die Dachdecker haben im Übrigen eine sehr solide und saubere Arbeit abgeliefert und ich kann mir schlichtweg nicht vorstellen, dass die so etwas gemacht hätten, wenn es gefährlich oder statisch nicht zulässig wäre. Übersehe ich hier etwas für den Fachmann offensichtliches? Oder muss ich sogleich beim Bauleiter "Alarm schlagen"?
Mit freundlichen Grüßen
Steffen Merunka

  • Name:
  • Steffen Merunka
  1. Echt Klasse!

    Servus,
    die Dachdecker haben ein wichtiges statisches Element zerstört, ohne dessen korrekte Funktion Ihr Dachstuhl instabil wird.
  2. Michael .. <img loading="lazy" src="/bilder/smilies/smile.png" title=":-)" alt=":-)" width="15" height="15">

    passaufwassesagst  -  manche Dachdecker dürfen das (glauben die);-))
  3. Nicht immer gleich den Teufel an die Wand malen, Michael und Markus

    Die Funktion bzw. Notwendigkeit eines Windrispenbands wird häufig überschätzt. Die Aussage, ohne WRB ist der Dachstuhl instabil, kann man so pauschal nicht stehen lassen: Bei einem Pfettendachstuhl (wie hier vorliegend) und ausgesteiften Auflagerwänden (vermutlich hier auch gegeben, sollte aber überprüft werden), kann auf ein WRB guten Gewissens verzichtet werden.
    MfG Ortwin
  4. hm ...

    Servus,
    @Ortwin
    gehen wir mal davon aus, das es für das Gebäude eine Statik gibt.
    Dann kommt das Windrispenband ja irgendwoher und ist gefordert, der Zimmermann wird es wohl nicht aus Gewohnheit hingenagelt haben.
    Alle Diskussionen sind Stochern im Nebel mit Annnahmen, wenn man die Statik nicht gelesen hat.
    Also lieber Fragesteller, Statiker rausholen, Stellungnahme von ihm einfordern. Er wird dann eine Lösung vorschlagen.
    @Markus
    auf'm Bau gibt es viele Leute die meinen sie dürften was ... :-(
  5. Holzunterdach

    Wie genau sieht das denn aus? Vielleicht hat der Zimmermann ja tatsächlich "aus Gewohnheit" oder zum richten die Bänder angenagelt.
    Ein Blick in die Statik  -  wie bereits erwähnt  -  könnte Aufklärung schaffen. Möglicherweise hat der Statiker ja die Beplankung als Aussteifung vorgesehen.
    Ein Anruf beim Statiker sollte genügen.
    • Name:
    • Reg2003-R.K.
  6. in der Statik wird kein Rispenband erwähnt

    Ich habe mir gestern Abend noch die zwei Kilo Papier, wo Statik vorne draufsteht, gründlich zu Gemüte geführt. Unter dem Punkt allg. Vorbemerkungen steht der allgemeine Hinweis, dass die Scheibenwirkung in Dachebene mit Windrispen herzustellen sei. Unter den Vorbemerkungen zur Dachkonstruktion wird kein Windrispenband mehr erwähnt. Bei der Bemessung der einzelnen Positionen der Dachkonstruktion ebenfalls nicht.
    Bzgl. Konstruktionsdetails kann ich den Vorposter Hr. Duddeck bestätigen, bei unserem Pfettendachstuhl liegen die Fußpfetten auf dem Ringanker und die Mittelpfetten liegen auf den Giebeln sowie innen auf Stahlstützen in den Innenwänden, wobei die Innenwände ebenfalls noch mit Stahlbetonanker ausgesteift sind. Die Pfetten sind "Brettschichtholz", wobei die Mittelpfetten 18/32 cm und die Fußschwellen 14/18 messen. Die Beplankung besteht aus rauen Brettern, die dicht an dicht auf die gesamte Dachfläche genagelt wurden, deren Stärke habe ich in der Statik nicht gefunden, würde sie aber auf etwa 20 mm schätzen.
    Ich werde jedenfalls die Sache dem Bauleiter vorlegen und um Klärung bitten. Dokumentiert ist alles.
    Vielen Dank für die zahlreichen und sachlichen Hinweise.
    Mit freundlichen Grüßen
    Steffen Merunka
  7. Wieso "Steht nicht drin"

    wenn es in den allgemeinen Vorbedingungen steht ist es wohl Grundlage für die weiteren Berechnungen. Es wird also vorausgesetzt, das es vorhanden ist, damit steht es IN der Statik!
    Dachdecker antreten lassen, wieder aufdecken lassen, neues windrispenband rein, Ziegel mit Entlüftung höher oder tiefer setzen oder Windrispe vorher etwas anders legen, Dach wieder zudecken (ach ja, die Unterspannbahn sollte auch vernünftig behandelt werden ). Sachen gibt es ...
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