Ausbau Dach - Dämmung und Dampfbremse
BAU-Forum: Dach
Ausbau Dach - Dämmung und Dampfbremse
ich wende mich an Sie, da ich in einer Phase (fast) abgeschlossener Planung wieder grundsätzliche Fragen habe, die ich auch aus den bestehenen Informationen nicht herauslesen kann.
Ich habe eine Doppelaushälfte (zwei Vollgeschosse, Betondecken) mit nicht ausgebautem Dachgeschoss (Bayern, schneereich Voralpenland, Baujahr. 1984) gekauft. Als Isolierung besteht alukaschierte Glaswolle. Die alte Isolierung will ich entfernen, da diese nicht den gewünschen Schallschutz aufweist (ich habe Aufgrund der Lage erhöhte Anforderungen).
Bislang wollte ich (auch auf anraten der Fenstereinbau-Firma) auf ganzer Sparrentiefe dämmen. Nachteilig für mich ist hierbei natürlich auch die Luftzufuhr von außen in das Dach soweit wie möglich auszuschalten (vollständig ist dies meiner Meinung nach ohnehin nicht möglich.
Nun möchte ich vielleicht doch mit Hinterlüftung ausbauen, z.B. auch wegen dem möglichen Rückstau von Schmelzwasser (bei einer Volldämmung), da im Bereich es Dremels der Schnee nicht wegtaut (dies ist erst letzte Woche passiert; ich sehe mögliche Probleme mit dem Eindringen von Wasser am untersten Ende des Dachfensters, das fast bis zur Dremelmauer reicht. Zusätzlich bräuchte ich auch nicht aufwenig versuchen sämlich Luftzufuhr (in den Hinterlüftungsraum) von außen zu unterbinden.
Aufbau des Dachs:
Dachpfannen (Beton)
Lattung
Unterspannbahn (laut Auskunft des Betriebes, der jetzt bei mir Dachfenster insatalliert hat - eher diffusionsoffen - was immer das heißen mag.
Holzschalung
Sparren (Tiefe 13,5-14 cm)
Das Holz ist absolut trocken.
Ausbauvariante ohne Hinterlüftung:
Bislang habe ich sämtliche Informationen gesammelt und folgenden Ausbau geplant:
1. Verputzen von Giebel und Dremel (einschließlich Mauerkrone), um Luftzufuhr (sowohl von außen wie auch von innen (aus anderen Räumen in die Isolierung) zu verhindern.
2. Abkleben von Spalten im Bereich zwischen Dach und Dremel (Holzschalung hat am Anschluss zum Mauerwerk einen Luftspalt (0,5 - 1,5 cm breit), Abkleben und abdichten im Bereich der neu eingebauten Fenster (auch hier strömt merklich Außenluft ein).
3. Sparren aufdoppeln (Tiefe dann 16 cm)
4. Rockwool Dämmkeil (035) in 16 cm vollständige Zwischensparrendämmung
5. Klimamembran KM ISOVER
6. Holzlatten oder Metallprofile und zusätzlich 2,5 oder 3 cm Dämmung
7. Gipskartonplatten
Ausbauvariante mit Hinterlüftung:
Punkt 2. Nicht ausführen
Statt 4. Zwei cm Hinterlüftungsebene belassen und dann 16 cm Dämmung einbauen.
Jetzt zu meinen Fragen:
1. Da ich gehört (und gelesen habe) das die Dämmung ohne Hinterlüftung mehr Probleme mit sich bringen kann, was halten Sie in meinem Fall für die bessere Lösung?
2. Wenn mit Hinterlüftung: Reichen 2 cm bei einem so formstabilen Dämmstoff wie Rockwool Dämmkeil aus?
3. Wenn mit Hinterlüftung: Sollte ich dann besser eine PE-Folie statt der KM von ISOVER verwenden?
4. Zur Abdichtung der Mauerkrone (um das Eindringen von Außenluft und/oder feuchtwarmer Innenluft aus anderen Räumen zu verhindern) reicht ein Verputzen mit Gips-Kalk-Putz aus?
5. Wie kann ich ermitteln, um welche Unterspannbahn es sich handelt?
6. Wie steht es mit der Wirksamkeit von diffusionsoffenen Unterspannbahnen und Dampfbremsen (KM ISOVER) über länger Zeiträume. Können diese durch Partikel nicht auch zunehmend die Funktion verlieren.
7. Zur Abdichtung des Daches zu der verputzten Mauerkrone des Giebels will ich den elastischen Dämmstoff von Würth verwenden, was halten sie davon?
8. Wie bewerten Sie Dächer mit Hinterlüftung (im Vergleich ohne Hinterlüftung) im Schallschutz?
9. Welche Vorteile bieten Metallprofile zur Beplankung im Vergleich zu Holzkonstruktion (Schallschutz)?
10.
Vielen Dank für Ihre Hilfe.
-
hmm
Moin Herr Popp,
lange Frage und hoffentlich kurze Antwort.
Wenn sichergestellt ist, dass die Unterspannbahn keinen Zelteffekt aufweist, dann würde ich die Vollsparrendämmung vorziehen, weil diese im Firstbereich weniger Probleme bereitet als die hinterlüftete Version.
Dann sollten Sie für den Schallschutz das Masse-Feder-Masse-System verbessern. Hier wäre das Masse = Eindeckung - Feder = Wärmedämmung (kein Polystyrol!) - Masse = raumseitige u.U. mehrlagige Gipskartonplatte.
Achten sie darauf, dass Sie nicht mehr als 20 % des Dämmvolumens raumseitig der Dampfbremse haben.
Eine Unterspannbahn kann wenn sie feucht wird sicherlich einein Teil ihrer Diffusionsfähigkeit einbüßen. Bei einer Dampfbremse wäre das eher egal, weil - die soll ja abbremsen und nicht übermäßig diffundieren lassen.
MfG
Stefan Ibold -
wenn Sie die innere Dampf- und Luftsperre (Dampfsperre, Luftsperre)
wirklich 100 %'ig dicht hinbekommen, können Sie es nach Variante 1 machen und haben dann einfachere Detailpunkte z.B. Firstbereich,
wenn Sie aber (meines Erachtens realisterischerweise) davon ausgehen, dass das zumindest nach einigen Jahren möglicherweise nicht mehr so ist zN durch Ablösungen der Klebefolien und 'Raupen' - manche 'Konstruktionen' überleben schon die Blower Door nicht) und Sie deshalb eine fehlertolerante Konstruktion vorziehen, würde ich die Hinterlüftung machen, zumal die Unterspannbahn von 1984 wohl 'eher weniger' diffusionsoffen ist, wenn sie vereist ist, ist sie eh eine Dampfsperre.
Ob Sie mit den gedachten 2 cm auskommen, ist sehr die Frage, das hängt, wie auch der Schallschutz, sehr von der Detailplanung ab. -
Erstmal vielen Dank
Hallo Herr Ibold,
erstmal vielen Dank. Zunächst noch Fragen zu Ihrer Antwort:
Zelteffekt = direkter Kontakt zwischen Unterspannbahn und Isolierung? Die Bahn liegt ja auf der Holzschalung auf gibt es dann diesen Effekt nicht?
Wie bewerten Sie den Rat bei Dämmung ohne Hinterlüftung möglichst jede Ritze, durch die Außenluft eindringt abzudichten?
Können sie kurz sagen warum im Firstbereich die Dämmung mit Hinterlüftung komplizierter ist?
Vielen Dank
Wolfgang Popp -
weil
Hallo Herr Popp,
es durchaus passieren kann, dass bei der Hinterlüftung der zweiten Ebene durch die Erwärmung der Luftschicht unter den Ziegeln aufsteigende feuchte Luft in den Lüftungszwischenraum Unterspannbahn/Wärmedämmung gelangen kann und dort abkühlt und die Feuchtigkeit wieder abgibt, allerdings als Tauwasser in Tropfenform. Das ist nicht gewünscht.
Tja, die Sache mit den Ritzen. Wenn sie einen halbwegs festen Dämmstoff verwenden, dann stehe ich auf dem Standpunkt, dass da bei Kontakt des Dämmstoffs zur Schalung keine irsinnige Konvektion stattfindet, also ein Hinterspülen der Wärmedämmung praktisch nicht erfolgt.
Es gibt aber andere Meinungen.
MfG
Stefan Ibold -
Fehler in der Baubeschreibung
Hallo Hr. Ibold, Hallo Feldwisch-Drentrup,
ich habe einen Fehler in meiner Beschreibung entdeckt. Das Baujahr ist 1994 nicht 1984. Bezüglich der Unterspannbahn: Kann ich dann damit rechnen, das diese diffusionsoffener ist?
Welche Unterspannbahnen waren den vor 6 Jahren üblicher Standard?
Besten Dank. -
wenn's 1994 war
und auf einer Schalung liegt, (gut für den Schallschutz und die Anschlüsse), kann's (muss aber nicht) auch eine 'diffusionsoffenere' Schalungsbahn sein (was ist denn zu sehen, ist's z.B. eine Tyvek, hat sie 'Pünktchen')
kann man aber nicht raten, sondern muss man überprüfen, gibt's keine Rechnung mehr? -
Aufbau Dach nachgeforscht
Der Dachaufbau:
Dachpfannen (Beton)
Lattung
Unterspannbahn / vom Dachdecker identifiziert und als Schalungsbahn bezeichnet (gibt es da einen Unterschied?):
Vedag Tegula KBS
Holzschalung
Sparren
Meiner Information ist die Schalungsbahn nicht besonders diffusionsoffen, richtig? .
Welchen Ratschlag können Sie mir jetzt geben? Insbesondere auch auf eine möglichen Verwendung der ISOVER Vario KM.
Besten Dank -
wenn mein Englisch mich nicht täuscht
ist das eine Bituminöse Unter-Dachbahn, also wirklich nicht besonders diffusionsoffen. (TEGULA® KB-S is a tear resistant, flexible underlay produced from heat resistant polymer bitumen. The surface Material is non-slip which allows the roof to be walked on in wet and intensive heat conditions). Die Bahn ist ca. 1 mm stark und wiegt 0,7 kg/m².
Da würd ich, wie schon gesagt, unten eine Luftsperre einbauen, dann die Dämmung, diese überlüften und die Luft möglichst (das geht!) getrennt von der Unterlüftung der Ziegel, damit's da keinen Kurzschluss gibt und nach Dachseiten getrennt am First rauslassen.
MfG -
Bitte kurz erläutern
Hallo Herr Feldwisch-Drentrup,
vielen Dank für Ihre Antwort.
den Aufbau den Sie erklären enthält den Begriff Luftsperre. Meinen Sie damit eine zusätzliche Sperrschicht unterhalb der bestehenden Holzschalung? Wenn ja was wäre das für ein Material?
Oder ist damit die Dampfbremse gemeint und Sie erklären dann Aufbau im letzten Absatz von innen nach außen?
Die Abtrennung der Dachseiten-Lüftung - wie ist das technisch realisierbar?
Vielen Dank. -
ähh, hmm?
Moin Herr Popp,
auf den deutschen Seiten habe ich keine Tegula gefunden. ABER - für den Steildachbereich wurde die umbenannt :) ) ).
FJD, ich lese dann auf Deutsch *g*.
Die Bahn heißt jetzt Vedaform KB-S und hat einen Sperrwert von 25 m. Das ist in der Tat schon recht heftig für eine Unterdeckung, so sie denn offen sein soll. In diesem Sinne muss wirklich nachgerechnet werden.
Wenn Sie allerdings den Weg von FJD wählen, dann meint er mit der Entlüftung im Firstbereich, dass dort verhindert werden muss, dass feuchtwarme Luft aus der Ebene unterhalb der Eindeckung in die Ebene zwischen WDAbk. und Unterdeckung eindringen kann, weil hier sonst Tauwasser ausfallen kann.
Ansonsten: Dampfbremse mind 150 m verwenden und wirklich, aber auch wirklich eine luftdichte Schicht herstellen.
MfG
Stefan Ibold -
nachfrage
Dankeschön für die Antwort und Hallo Herr Ibold,
darf ich Ihre Antwort so verstehen, dass Sie trotz Vedaform KB-S den Einbau ohne Hinterlüftung auch weiterhin empfehlen würden? Natürlich mit sauberster Verarbeitung der Dampfbremse zu einer luftdichten Schicht.
Zur Trennung der Luftströme ein Frage: feuchtwarme Luft aus der Ebene unterhalb der Eindeckung - meinen Sie hierbei den Luftraum zwischen Dachziegeln und Vedaform KB-S? Wenn ja: Dieser Luftraum und der Hinterlüftungsluftraum der Dämmung stehen ja Bereich der Fenster und dann wieder im Firstbereich in Kontakt zueinander, wie sollen diese dann getrennt werden?
Wie verhält es sich denn bei feuchtwarmer Witterung im Sommer. Ist dabei hinterlüfteter Konstruktion nicht die Gefahr groß, dass bei solcher Witterung viel Tauwasser in der kälteren Dämmebene anfällt?
Übrigens: der First ist an der Giebelseite mit einem gelochten Blech versehen - ist das dann die einzige Auslassöffnung für die Luftströme? Ich habe zudem in der Baubeschreibung vergessen die Dachneigung anzugeben: 26 °. -
sorry jfd @ Herrn popp
Moin,
sorry jfd, irgendwie heute nen Buchstabenverdreher eingeschlichen:) ).
@ Herrn Popp,
ich bin kein sonderlicher Freund der zweiten Hinterlüftungsebene. Eben weil Problempunkte wie Gaubenanschlüsse, Dachflächenfenster, Kaminanschlüsse, die Entlüftung im Bereich von Graten und die Belüftung im Bereich von Kehlen immer wieder Problemstellen werden.
Auch aus diesen Gründen wird die zweite hinterlüftete Ebene nicht mehr so gern gesehen.
Genau aus dem von Ihnen beschriebenen Grund, Tauwasserausfall in der unteren Ebene, ist der Firstpunkt so problematisch. Allerdings ist die Gefahr in den Übergangszeiten und hier besonders im Frühjahr am größten.
Haben Sie keinen Trockenfirst?
MfG
Stefan Ibold -
mit der Luftsperre
meinte ich die im warmen Bereich (innen) liegende Dampfsperre und die luftdichte Ebene, die identisch sein kann, aber nicht muss. Die ist auf jeden Fall erforderlich, bei der Vollsparrendämmung ist sie lebensnotwendig, die überlüftete Dämmung berücksichtigt nach meiner Meinung, dass insbesondere auch bei einer nachträglichen Dampf-Luftsperre/bremse eine 100 %'ige Dichtigkeit mit der geforderten Sicherheit nicht langfristig herstellbar ist, aber bitte.
Die Überlüftung hat den Sinn, dass kondensierendes Wasser von wo auch immer wieder rücktrocknen kann und keine Schäden verursacht, das richtige Firstdetail zu erklären, sprengt das Forum leider, wer mich anmailt, bekommt zumindest einen Prinzipschnitt, leider gibt's dafür im Moment noch kein First-Formelement, obwohl es von Prof. Durst in Erlangen entwickelt wurde, vielleicht wird's ja noch ... -
muss ich erst prüfen
Vielen Dank für die Auskünfte.
wie mein First beschaffen ist muss ich mir zunächst anschauen.
Herr Ibold: bei der 20 % Regel zählt meine Holzschalung auch zur Dämmschicht außerhalb der Dampfsperre? Die Gipskartonplatte zählt ja auch zu der Innenschicht, richtig?
Der Einbau der KM Vario ist mir übrigens von ISOVER-Hotline empfohlen worden. Die wissen zwar von der 6-fach Regelung Dachbahn und Dampfsperre sagen aber es sein nachgewiesen das es auch mit der KM funktioniert. Wissen Sie dazu mehr?
Da mir die technische Ausführung der Dämmung über dem Treppenaufgang (dieser ist vierseitig gemauert und zum Dachraum hin mit Nut- und Federbrettern verkeidet) nicht ganz klar ist werden ich mir das am Wochenende alles mal gut anschauen und vielleicht ein paar Fotos machen. Ich werde mich jedenfalls nochmals im Forum melden und um Rat nachfragen.
Vielen Dank an alle die mir bisher geholfen haben. -
Versprochen oder bewiesen?
Vergessen Sie nie, dass die Firmen ja ihren "Kram" verkaufen wollen. Das ist deren oberstes Ziel. Lassen Sie sich das also schriftlich geben und auch eine Haftung dafür (Beratungs- bzw. Planungshaftung (Beratungshaftung, Planungshaftung) nachfragen).
ALLES, was raumseitig der Dampfsperre ist, zählt als Wärmedämmung, selbst eine Stahlplatte.
Allerdings ist die 1 zu 6 Regel keine Regel, sondern eine Faustformel. Wenn die eingehalten ist, kann der eigentliche Nachweis nach DINAbk. 4108 (Glaser-Verfahren) entfallen. Ansonsten muss er geführt werden. x|
Das Ganze gilt aber nur für die lahme Diffusion. Die Luftdichtigkeit ist wesentlich entscheidender. Eine Luftundichtigkeit lässt eine Dämmung ca. 10.000 mak schneller "absaufen" als eine Dampfundichtigkeit. -
Beratungs- und Planungshaftung (Beratungshaftung, Planungshaftung)
Hallo Herr Beisse,
vielen Dank für Ihren Beitrag. Die Haftung wird mir ISOVER nicht geben, da ich ja mit "firmafremden" Komponenten wie Rockwool und Siga etc. dämmen und dichten will. Nachdem ich jetzt zwei Alternativen habe: Hinterlüftung oder Volldämmung (wäre mir aus bereits aufgeführten Diskussionsbeiträgen die angenehmere Lösung) würde mich Ihre Meinung / Empfehlung stark interessieren.
Ausbau wie von Hr. Ibold empfohlen oder die Variante von Hr. Feldwisch-Drentrup mit 2,5 cm Hinterlüftung.
Vielen Dank im Voraus. -
Lieber mit Luft
Alleine aus Sicherheitsgründen. -
Jetzt noch die offenen Fragen
Dankeschön für die Antwort. Die hinterlüfteten Konstruktion erfordert ja eine gewisse Größe der Einströmöffnung an der Traufe. Wieviel ist hierfür gefordert? Es besteht ja ein schmaler Luftschlitz (von 0,5 - 1 cm Breite) aber ich könnte ja zusätzlich Löcher bohren.
Gehe ich richtig in der Annahme, dass wenn die Konstruktion jetzt hinterlüftet wird auch eine Dampfsperre mit niedrigem Durchgangswert ausreicht, ja vielleicht sogar sinnvoller ist?
Technisch schwierig erscheint mir die Trennung der Luftschicht unter den Ziegeln und der Schicht zwischen der Schalungsbahn und der Wärmedämmung. Deshalb die Frage an Herrn Ibold: Wie hoch bewerten Sie die Gefahr von Tauwasseranfall wie unter 4. (weil ...) beschrieben? Ich meine durch die Hinterlüftung kann ja hier wieder einiges abtrocknen - gibt es hier sehr viele Schadenfälle (Pilzbefall oder ähnliches)? Übrigens: die Dachflächen sind nach Süden und Norden ausgerichtet.
Noch eine Frage zum Rockwool Dämmkeil 035: Reicht es bei dem Material bei hinterlüfteter Konstruktion aus es ohne Abstandhalter (im Eckbereich zwischen Sparren und Holzschalung zu montieren. Dankeschön für die Ratschläge. -
Hinterlüftung hat auf jeden Fall auch Nachteile
Hallo Herr Popp!
Es ist hier immer wieder zu lesen, dass aus Sicherheitsgründen eine Hinterlüftung notwendig ist, was auch sicherlich richtig ist, wenn es z.B. zu einem Schaden im Unterdach kommt und Ihnen die Suppe von außen in die Konstruktion läuft. Aber sie hat meiner Ansicht nach auch ein paar Handfeste Nachteile:1) Die Hinterlüftungsebene wird häufig von Wechseln (z.B. Schornstein oder Dachfenster) unterbrochen und funktioniert nicht in diesen Feldern.
2) da man kalte Luft in die Dämmebene führt, kann bei unsauber eingepassten Dämmplatten Kaltluft bis an die Innenbeplankung gelangen =>das Tauwasser kann an der Dampfbremsbahn kondensieren.
3) Die im Hinterlüftungsraum thermisch aufsteigende Kaltluft durchströmt je nach Dichte des Dämmstoffes die ersten Zentimeter der Dämmung, die dadurch auch ihre Dämmfähigkeit in diesen Bereichen verliert.
4) Im Brandfall wirkt diese Ebene wie ein Kamin, was zu hohem Brandschaden führt.
5) auf die DINAbk. 68800-2 (Holzschutz) will ich auch noch der Vollständigkeit halber hinweisen, auch wenn sie bei Ihnen keine Rolle mehr spielt, weil Ihr Dach sicherlich schon mit Holzschutzmitteln behandelt wurde und eine insektendichte Ausführung der Unterdachbahn auch nicht gewährleistet werden kann.
Wie sie sehen haben beide Bauweisen Vor- und Nachteile (Vorteile, Nachteile). Schreckensszenarien können also ohne Probleme von beiden Seiten angeführt werden.
Deshalb halte ich eine leichte Dampfbremse (sd-Wert 2-5 m) in Verbindung mit einer Vollsparrendämmung hier für die beste Lösung.
Grüße, -
jede Konstruktion, die fehlerhaft ausgeführt wird,
hat den Nachteil, dass Schäden auftreten können,
ich verstehe nur nicht, warum immer gerade die Luft wegrationalisiert werden soll, die nichts kostet (vereinfacht ausgedrückt), hat wohl keine Lobby, obwohl auch belüftete Dächer eine Dampf- und Luftsperre (Dampfsperre, Luftsperre) benötigen, die Ausführung ohne Luftschicht ist nur so gar nicht fehlertolerant, wie viele Beispiele hier im Forum zeigen.
Ansonsten würd ich bei der relativ dampfdichten Unterdeckbahn außen keine 'leichte Dampfbremse' innen in Verbindung mit einer Vollsparrendämmung einbauen, sonst ist der Mangel gleich mit eingebaut ... -
Sommerlicher Hitzeschutz
x|Ist mit Luftschicht auch besser gegeben als ohne. Aber schon richtig: auf die korrekte Ausführung kommt es an. Belüftungsöffnung an der Traufe: 200 cm²/m -
2 Argumente habe ich noch
1) die Kosten: weniger Dämmung =>größerer Heizwärmebedarf =>größere Heizung =>größere Kosten2) und ökologisch ist das ja nun überhaupt nicht.
Was den sommerlichen Wärmeschutz angeht bin ich etwas skeptisch, da hier natürlich genau das gleiche gilt wie im Winter: ist die Dämmung luftdurchströmt hat sie weniger Wirkung. Das wirkt sich natürlich auch negativ auf die Phasenverschiebung aus (sprich die Wärme kann schneller durch die Dämmung in den Innenraum gelangen).
Im übrigen wird das Problem eines dampfdichten Unterdaches nicht kleiner, wenn man innen auch eine Dampfsperre mit einem hohen sd-Wert anordnet. Im Gegenteil beides diff. -dicht ohne Hinterlüftung und der Feuchteschaden kommt wie bestellt. Besser der Feuchtigkeit den Weg aus der Dämmung ermöglichen und zwar nicht über eine Hinterlüftung wegen der oben beschriebenen Nachteile.
Meine Empfehlung von oben hat immer noch bestand. Diejenigen, die auf Nummer sicher gehen wollen, lassen die Luftdichtheit der Gebäudehülle überprüfen (Blower-Door-Test hat bei der zukünftigen EnEVAbk. ja Vorteile).
Grüße -
Hallo Freunde der Bauphysik, sehr geehrter Herr Popp,
ich bin neu auf dieser Seite und danke für die sehr interessante Diskussion. Zum Problem Hinterlüftung: Nach Untersuchungen des Institutes für Bauphysik bietet die hinterlüftete (Kalt-) Dachkonstruktion vor allem einen Nachteil - Durch nächtliche Abstrahlung in kühlen Sommernächten kommt es zur Unterkühlung der Dachdeckung und der Unterspannbahn. Wenn nun warme Luft einströmt schlägt sich diese als Kondensat an der Unterspannbahn nieder und gelangt in den Dämmstoff. Frappierend - Je besser die Hinterlüftung funktioniert, desto mehr Feuchte wird eingetragen. Dieser Effekt verstärkt sich noch dadurch, das von der Südhälfte des Daches warme Luft in die Nordhälfte "wandert" und dort kondensiert. Die neue Entwicklung geht zum voll gedämmten Dach, unterstützt durch neue Dampfbremsen mit feuchteadaptiven Eigenschaften. Dies bestätigen auch Untersuchungen von mehreren Fachleuten.
Sehr geehrter Herr Förster, vielen Dank für die Diskussion mit Ihnen per Telefon und für den Hinweis zu dieser Page.
Viele Grüße
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