Wer hat Erfahrung mit Gruppenselbsthilfeprojekte?
BAU-Forum: Bauen mit Eigenleistungen

Wer hat Erfahrung mit Gruppenselbsthilfeprojekte?

Diese Frage Stelle ich sowohl an Bauherren als auch an die Baubetreuer.
Welche Rolle spielt der Deutsche Siedlerbund hierbei? Wer hat Vertragsmuster für Bauherren?
  • Name:
  • Holger Müller
  1. Nicht direkt ...

    Foto von Helmuth Plecker

    Nicht direkt aber der Deutsche Siedlerbund bzw. die örtlichen Verbände haben schon mehrfach solche Projekte durchgezogen.
    Meist mussten die Bauherren in einen Verein eintreten, der dann als "Dachverband" agierte. Ansonsten bin ich da auch nicht im Thema!
  2. Halbstaatlich subventionierte Schwarzarbeit ...

    Halbstaatlich subventionierte Schwarzarbeit ist das. Hier bei uns mussten die sog. Siedler 1.000 Stunden Arbeit erbringen, ob sie nun Ahnung hatten, oder nicht. Bei einer 40-Stunden-Woche wären das für ein Ehepaar schon mal 12,5 Wochen. Wenn Sie so viel Urlaub haben ...? So sahs dann auch zum Schluss aus. Unter dem Strich waren die aber auch nicht sehr viel günstiger, wenn man alles zusammenrechnet. Fazit: Jeder will Geld verdienen, auch der Siedlerbund ...
  3. @morübe

    Foto von Helmuth Plecker

    Nur mal so eine Rückfrage: Sowas müsste doch auch ohne Siedlerbund gehen oder haben die ein Privileg auf so ein Modell?
  4. Hallo Helmuth ...

    Hallo Helmuth nö, also so eine ATN ham die bestimmt nicht auf so ein Ding. Hier bekamen die allerdings noch die Grundstücke zum Vorzugspreis in den A ... geblasen, weil man sie so einst nicht losgeworden wäre. Wir hatten vor zwei Jahren direkt mal nebenan gebaut. Die Ehe war im Eimer, weil der Mann erst beim Hausbau und dann bei der zukünftigen Nachbarin war. Das Problem bei solchen Kisten ist eben halt keine Wahlmöglichkeit, Deine Freizeit und der Urlaub sind im Eimer, alles schon gesehen, und zum Schluss gab es Streit ...
  5. Klar geht das ohne Siedlerbund

    Diese Projekte sind ja Teil einer Selbsthilfekultur, die in den letzten Jahren sowohl als Existenzgründungsprojekte (Ökobäckerei "Pustekuchen" z.B. ) wie auch als Jugendhilfeprojekte oder sonstige Projekte in der Tradition oder nach dem Vorbild einer alten Genossenschaftskultur vermehrt entstanden sind. Letztere hatte sich hauptsächlich nach dem ersten Weltkrieg aus der damals sehr weitverzweigt aktiven und fruchtbaren Arbeiterbewegung heraus entwickelt. Es gab den Arbeitersport, Arbeitermusikgruppen, Konsumgenosssenschaften (später COOP), viele andere und eben auch Baugenossenschaften. Diese waren in letzter Konsequenz aber keine reinen Arbeiterzusammenschlüsse, erst recht keine Gewerkschafts- oder Parteigruppierungen (Gewerkschaftsgruppierungen, Parteigruppierungen), sondern erfassten schon damals zunehmend eigentlich breitere, überwiegend kleinbürgerliche Schichten. Davon übriggeblieben ist nicht nur der Siedlerbund, sondern sind vor allem die vielen heute meist kommunalen, manchmal auch noch genossenschaftlichen (wie die "Freie Scholle" in Bielefeld) Wohnungsbau- und Verwaltungsunternehmen (Wohnungsbauunternehmen, Verwaltungsunternehmen). z.B. in der Freien Scholle ist man Mitglied und hat einen Anteil eingelegt (wie bei der Volksbank). Man zahlt eine sehr moderate Miete in einem recht gepflegten 4- oder 6-Familienhaus, wohnt in durchgrünten Stadtteilen und hat ein lebenslanges Wohnrecht. Nicht wenige dort verzichten tatsächlich auch dann auf ein eigenes Haus, wenn sie es sich leisten könnten. Ich weiß dies aus erster Hand.
    Solche Gruppierungen hatten also in der Regel die Rechtsform der Genossenschaft. Und es gab eben auch örtlich einige kleinere Genossenschaften, die dem gemeinsamen Bau einer Siedlung für die Genossen und ihre Familien dienten. Und das hat sich in Rudimenten bis heute erhalten bzw. erhält in beestimmten Nischen sogar wieder Auftrieb. Wobei es sich allerdings heute meist um kleinere Grüppchen handelt, die z.B. einen Verein gründen (Es gibt auch steuerliche Aspekte), um eine Kleinsiedlung nach bestimmten, heute meist ökologischen Kriterien zu errichten. Bei den Akteuren handelt es sich inzwischen kaum noch um die kleinen Angestellten, geschweige denn Arbeiter, sondern mindestens treibende Kraft sind Akademiker, Lehrer und andere mittlere Beamte. Da mag der Siedlerbund sicherlich noch eher traditionell angelegt sein. Bewerten will ich das nicht, weil ich den Laden nicht kenne.
    Klar ist nur, man benötigt keine vorgefertigte Organisation für eine solche Selbsthilfeaktion. Das würde ja auch dem Selbstverständnis und der Geschichte dieser Bewegung total widersprechen.
  6. Info-Material gibt es bei ...

    Auch hier hat das Wirtschaftsministerium von BaWü unter dem Link: "siehe Link", dann "Informationsservice" und "Informationsmaterial" sowie weiter mit Bereich "Bauen-Planen-Wohnen-Denkmalschutz", eine Broschüre zum Download bereitgehalten: "Baugemeinschaften  -  Ein moderner Weg zum Wohneigentum" (ist das dritte Angebot von oben).
    Gruß
    Klaus
  7. Der ist gut

    Der Link ist zwar äußerst fett mit 12 MB aber echt gut.
    • Name:
    • Holger Müller

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