Innenisolierung halbes Kellergeschoss
BAU-Forum: Bauphysik

Innenisolierung halbes Kellergeschoss

Wir haben vor 2 Jahren unser Haus fertiggestellt. Wir wohnen in Frankreich, in der Haute Savoie auf ca. 650 m ü NNAbk.. Das Haus ist vollunterkellert und wurde in einem Hang erstellt. Die Stahlbeton-Außenwände sind auf Streifenfundamenten gegründet. Zwischen den Wänden wurde eine 40 cm starke Grobkiesschüttung eingebracht auf der eine PE Folie verlegt wurde bevor dann die Stahlbeton-Bodenplatten vergossen wurde. Es wurde auf eine gute Bauwerksabdichtung und Drainage geachtet. Da die Räume im UGAbk. zum Teil beheizt sind, wurde das UG teilweise von innen gedämmt. Bei der Dämmung der Innenwände kamen zwei unterschiedliche Systeme zum Einsatz: 1.) Bei Wänden die über die gesamte Höhe gegen Erdreich gehen, wurde eine GK-Schale mit bereits aufgebrachter 100 cm starker Polysteren-Dämmung direkt auf den Beton aufgebracht. Es handelt sich hierbei um ein in Frankreich weit verbreitetes Material namens "Placomur" von der Firma Placo Saint Gobain. Der Trockenbauer hat mir bestätigt, dass er die Elemente mit Dampfsperre eingebaut hat (sd=18 m). 2.) Bei Wänden außen gegen Luft gehen, wurde ein GK-Ständerwerk eingebaut, welches mit 120 + 40 mm Mineralwolle gedämmt wurde. Die Matten waren mit einer Art Karton / Vlies kaschiert, welcher laut Trockenbauer als Dampfbremse wirkt. Jedoch wurden diese Matten nicht miteinander verklebt.

Im Bodenberich wurde eine 100 mm starke Polystyrol-Dämmung eingebracht auf der dann der schwimmende Estrich verlegt wurde. Dieser wurde entsprechend gegen die Innenverschalung gegossen, nachdem der Randstreifen zur Entkopplung verlegt war.

Nun hat sich nach dem vergangenen Sommer ein leicht abgestandener Geruch in einem der Räume bemerkbar gemacht. Dieser Raum wird als Gästezimmer genutzt, ist ungefähr 15 m² groß und hat eine Geschosshöhe von 2,4 m. Der Raum hat zwei Außenwände und zwei Innenwände. Die eine Außenwand grenzt auf voller Höhe an Erdreich. Diese wurde mit dem System 1.) von innen gedämmt. Die andere Außenwand grenzt im unteren Bereich bis auf 1.3 m Höhe an Erdreich darüber an die Außenluft. Im oberen Wandberich befindet sich ein mittig sitzendes Isolierfenster (HxB = 70 x120) mit Drehkipp-Funktion. Diese Wand ist komplett mit dem System gemäß 2.) von innen gedämmt.

Als wir den Geruch wahr nahmen dachten wir dass es sich um schlechte Belüftung handelte. Also haben wir eine Abluftanlage in einem der angrenzenden Räume eingebaut. Hier hatten wir bereits ein entsprechendes Abluftrohr vorgesehen, da wir nachträglich in diesem Raum ein Bad einrichten möchten. Die Abluft läuft über Timer : alle Stunde 20 min mit 120 m³ / Stunde. Die Nachströmung wird über den ausreichendenTtürenunterschnitt sichergestellt. Nach dieser Maßnahme änderte sich wenig. Wir haben daher eine Steckdose welche in der Innenverschalung der Außenwände eingebaut ist ausgebaut und haben festgestellt, dass der Geruch aus der Vorwand kam. Um weitere Aufschlüsse zu erhalten haben wir die mit Mineralwolle gedämmte Wand an einer Stelle aufgebohrt und festgestellt, dass die Mineralwolle leicht feucht war. Wir haben auf zwei Ursachen getippt: undichte Außenwand oder Kondensatbildung. Also haben wir die Vorwand demontiert und die Betonwand freigelegt und in der Tat haben wir feuchte Wände im oberen Wandbereich welcher gegen Außenluft geht festgestellt. Wir haben den Raum mittels Raumentfeuchter getrocknet und festgestellt, dass es weder im unteren Bereich aufsteigende Kapillarfeuchte gab noch andere Undichtigkeiten. Es liegt also eindeutig Tauwasserbildung in der Vorwand vor. Vermutlich Aufgrund fehlender bzw. unzureichende Dampfsperre. Dieses Phänomen haben wir bisher bei den mit dem PLACOMUR gedämmten System nicht festgestellt. Allerdings sind diese auch immer über die gesamte Höhe ans Erdreich angrenzend. Unsere Frage ans Forum ist nun, wie wir die halb im Erdreich befindliche Kellerwand so von innen dämmen können, dass dieses Problem nicht mehr auftritt. reicht eine Dampfbremse oder muss eine Dampfsperre eingebaut werden? Wenn Dampfbremse, wie stark soll diese sein? Oder sollen wir das PLACOMUR System auch an dieser Wand ausprobieren?

Danke im Voraus für wertvolle Ratschläge.

  • Name:
  • JM Wogem
  1. Nun das ist doch einfach und klar ...

    Foto von Edmund Bromm

    Nun das ist doch einfach und klar überdenken Sie mal wieviel Liter Wasser da verarbeitet wurden. Mit einer unkontrollierten Lüftungsanlage (Feuchte und Temperatur) nur zeitgesteuert ist das meistens nicht zu schaffen. Messen Sie doch erstmal die Luftfeuchte und Temperatur mit einem guten Thermohygrometer. Und noch ein Hinweis  -  eine Wärmedämmung macht noch nicht warm! Lesen Sie sich doch dazu auch ein wenig auf meiner Homepage ein.

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