Hallo Experten,
die Ursachen des extremen Feuchtigkeitseintrages in die Vollsparrendämmung unseres unbelüfteten Flachdachs wird immer noch kontrovers diskutiert - vgl. Link Dach, Beitrag 1245 und Bauphysik, Beitrag 178. Von der gesamten Schichtenfolge dürften wesentlich sein (von unten nach oben):
Dampfsperrfolie mit sd=130 m, 180 mm Flachsdämmmatten mit WLG=0,04, OSBAbk.-Platte, Zweifach-Bitumenbahn mit sd=400 ... 800 m, darüber befinden sich noch die Gründachschichten..
Durch alle Schichten des Flachdachaufbaus ist ein gedämmtes Solar-Doppelrohr (Außendurchmesser ca. 15x40 mm) und ein Elektrokabel geführt. Beide Leitungen sind an der Durchdringung der (inneren) Dampfsperrfolie abgeklebt, sind in die Flachsdämmung eingebettet und werden ab Unterkante OSB-Platte in einem Rohrstutzen (oben gekrümmtes Leerrohr aus verzinktem Stahl, Durchmesser ca. 100 mm) geführt. Die äußere Öffnung dieses Rohrstutzens zeigt also nach unten und befindet sich etwa 150 mm über Gründachsubstrat, die Medienrohre besitzen nach Einführung in den Stutzen damit eine 180 °-Biegung. Der Rohrstutzen ist außen umlaufend zu den Bitumenbahnen abgedichtet, ein Leck an dieser Stelle wurde durch Tests definitiv ausgeschlossen. Der untere Rand des Rohrstutzens ist etwa 2 mm unterhalb Unterkante OSB-Platte, der Rohrstutzen taucht also (fast) nicht in die Vollsparrendämmung ein. Eine Wärmeisolierung des Rohrstutzens im freiliegenden Bereich oberhalb Bitumenbahnen bzw. Gründach wurde nicht vorgesehen. Ebenso wurde das innere des Stutzens nicht abgedichtet, Außenluft hat also ungehindert Zutritt zur gesamten Innenwandung des Stutzens und zum oberen Bereich der Flachsdämmung.
Es wurde parallel festgestellt, dass die (innere) Luftdichtheit an anderen Punkten des Dachaufbaues mangelhaft ist, Abklebungen enthalten z.T. merkliche Falten mit mehreren Zutrittskanälen für die Innenluft.
Schwere Kondensatschäden mit Wasseraustritt bis zu einigen Litern nach Aufschneiden der Dampfsperrfolie trat im wesentlichen in der Nähe der geschilderten Rohrdurchführung auf - Tropfstellen in bis zu 3 m Entfernung vom Rohr.
Zur Erklärung des Schadens wird nun folgendermaßen argumentiert:
Ursache des Schadens ist die unzureichende Dämmung des Rohrstutzens bzw. der nicht luftdichte Abschluss nach oben. Damit hat sich Tauwasser an den kalten Rohren gebildet und sei nach unten in die Dachkonstruktion abgeflossen. Mangelbeseitigung durch Dämmung des Stutzens und Abdichtung seines Innenraums.
Wir sehen die Schadensentstehung dagegen ein Stück anders:
Bedingt durch die fehlerhafte innere Dampfsperre ist unzulässig viel Feuchtigkeit aus der Raumluft in die Vollsparrendämmung eingedrungen. Bei entspr. niedrigen Außentemperaturen und damit auch niedr. Temperaturen an der Oberkante der Vollsparrendämmung kam es zu Kondensation an der Unterfläche der OSB-Platten und in höherem Masse an der Unterkante des Rohrstutzens, da dieser gut wärmeleitend mit der winterlichen Außentemperatur in Verbindung steht, während über den OSB-Platten durch den Gründachaufbau noch eine gewisse Dämmwirkung zu verzeichnen ist und damit deren Innentemperatur noch einige Kelvin über der des Stutzens liegt. Die flächenbezogene Kondensatmenge war nur am Stutzen so hoch, dass es dort zum merklichen Abtropfen und zur Pfützenbildung auf der Dampfsperre kam - mit Auflösung des Klebebandes an Stößen der Dampfsperre ggf. auch einige Meter weiter.
Welche Argumentation ist nun schlüssig? Kondensat aus der Außenluft dürfte doch nur bei wenigen schwülen Sommertagen eine Rolle spielen, Rest des Jahres trocknet die ungewollte Belüftung doch (wenn auch sehr unvollkommen, äußere Windsperre fehlt auch). Müssen auch bei belüfteten Flachdächern mit Lüftungsstutzen letztere gedämmt werden?
Außendämmung Rohrstutzen oberhalb Vollsparrendämmung notwendig?
BAU-Forum: Bauphysik
Außendämmung Rohrstutzen oberhalb Vollsparrendämmung notwendig?
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- BAU-Forum - Bauphysik - Dampfsperre, so dicht wie möglich oder so dicht wie nötig?
- … als gelernter Bauherr mit Vollsparrendämmung im Flachdach und Gründach darüber habe ich mir so meine Gedanken …
- … dass der Hauptteil des Kondensats bisher an einem bisher ungedämmten Leer-Rohrstutzen (für Solar) anfiel - siehe Link Bauphysik 273. Obwohl dieser Rohrstutzen …
- … als gelernter Bauherr mit Vollsparrendämmung im Flachdach und Gründach darüber habe ich mir so meine Gedanken …
- … dass der Hauptteil des Kondensats bisher an einem bisher ungedämmten Leer-Rohrstutzen (für Solar) anfiel - siehe Link Bauphysik 273. Obwohl dieser Rohrstutzen …
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- … dass der Hauptteil des Kondensats bisher an einem bisher ungedämmten Leer-Rohrstutzen (für Solar) anfiel - siehe Link Bauphysik 273. Obwohl dieser Rohrstutzen …
- BAU-Forum - Bauphysik - 10273: Außendämmung Rohrstutzen oberhalb Vollsparrendämmung notwendig?
- … Außendämmung Rohrstutzen oberhalb Vollsparrendämmung notwendig? …
- … die Ursachen des extremen Feuchtigkeitseintrages in die Vollsparrendämmung unseres unbelüfteten Flachdachs wird immer noch kontrovers diskutiert - vgl. …
- … in die Flachsdämmung eingebettet und werden ab Unterkante OSBAbk.-Platte in einem Rohrstutzen (oben gekrümmtes Leerrohr aus verzinktem Stahl, Durchmesser ca. 100 mm) geführt. …
- … Die äußere Öffnung dieses Rohrstutzens zeigt also nach unten und befindet sich etwa 150 mm über Gründachsubstrat, die Medienrohre besitzen nach Einführung in den Stutzen damit eine 180 °-Biegung. Der Rohrstutzen ist außen umlaufend zu den Bitumenbahnen abgedichtet, ein Leck an …
- … dieser Stelle wurde durch Tests definitiv ausgeschlossen. Der untere Rand des Rohrstutzens ist etwa 2 mm unterhalb Unterkante OSBAbk.-Platte, der Rohrstutzen taucht also …
- … (fast) nicht in die Vollsparrendämmung ein. Eine Wärmeisolierung des Rohrstutzens im freiliegenden Bereich oberhalb Bitumenbahnen bzw. Gründach wurde nicht vorgesehen. Ebenso wurde das innere des Stutzens nicht abgedichtet, Außenluft hat also ungehindert Zutritt zur gesamten Innenwandung des Stutzens und zum oberen Bereich der Flachsdämmung. …
- … Ursache des Schadens ist die unzureichende Dämmung des Rohrstutzens bzw. der nicht luftdichte Abschluss nach oben. Damit hat …
- … innere Dampfsperre ist unzulässig viel Feuchtigkeit aus der Raumluft in die Vollsparrendämmung eingedrungen. Bei entspr. niedrigen Außentemperaturen und damit auch niedr. Temperaturen an …
- … der Oberkante der Vollsparrendämmung kam es zu Kondensation an der Unterfläche der OSBAbk.-Platten und in höherem Masse an der Unterkante des Rohrstutzens, da dieser gut wärmeleitend mit der winterlichen Außentemperatur in …
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