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Diffusionsoffene Wärmedämmsysteme für Altbaufassaden?
BAU-Forum: Außenwände und Fassaden

Diffusionsoffene Wärmedämmsysteme für Altbaufassaden?

Hallo zusammen,
ich bin Besitzer erines Altbaus und denke derzeit über die Fassadensanierung nach. Derzeit gibt es den volgenden Stand:
1. Das Haus ist in einer Reihe anderer Altbauten einseitig angebaut, daher kein Zugang zu Teilen der Außenwände möglich.
2. Die Wände sind einschalig aus Feldbrandsteinen 40 cm dick, die Fundamente stehen unisoliert im Boden.
3. Fenster und Dach sowie die Heizungsanlage sind vom Vorbesitzer in den letzten 5 Jahren erneuert worden.
4. Ein Gutachten von einem Energieberater liegt vor, er hat Aufgrund seines Befundes eine Dämmung als nicht zwingend notwendig bewertet, insbesondere war das vom Vorbesitzer durchgeführte Maßnahmenpaket (Heizung, Fenster, Dach) mit dem Energieberater abgestimmt und hinreichend um die entsprechenden Voraussetzungen für eine Kreditvergabe im Co2 Gebäudesanierungsprogramm zu erfüllen.
Da die Fassade allerdings größtenteils mit einem wirklich hässlichen Reibeputz Verputz ist, und nachträglich bauliche Veränderungen vorgenommen wurden (zugemauerte Türen etc.) muss die Fassade nun neu gestaltet werden. Meine Frage:
Gibt es ein ernstzunehmendes Dämmsystem, dass einen diffusionsoffenen Aufbau der Fassade ermöglicht, über dass es sich lohnt sich ausfürlich zu informieren?
Grüße
René
  • Name:
  • René
  1. Diffusionsoffen relativ

    Auch ein Wärmedämmverbundsystem aus Polystyrolhartschaum ist nicht so dampfdicht, wie man landläufig meint. Es ist nur Dampfbremsend, somit kann man auch Fassadendämmplatten aus Polystyrol diffusionsoffen nennen.
    Die Frage ist: Warum soll es so diffusionsoffen wie möglich sein? Welchen praktischen Nutzen versprechen Sie sich davon? Verstehen Sie mich nicht falsch, Sie sollen dort keinesfalls dampfdichte Materialien vor die Fassade bauen.
    Es kann nämlich rechnerisch nach Glaser vorkommen, dass es bei einer besonders dampdiffusionsoffenen Dämmung (z.B. Mineralwolldämmplatten) einen Tauwasserausfall an der Grenzschicht zum dampfdichteren Außenputz gibt, auch wenn der Außenputz ein mineralischer Putz ist. Bei weniger damfdiffusionsoffenen Materialien gibt es dagegen oft rechnerisch keinen Tauwasserausfall.
    Gruß
  2. ätsch, ich weiß was :)

    Foto von Stefan Ibold

    Moin,
    der gute Dachdecker empfiehlt in Ihrem Fall eine vorgehängte Fassade, die z.B. mit Schiefer ausgeführt wird. Alternativ mit anderen dekorativen Bekleidungen, wie im Link auch in Kombination.
    Die Wärmedämmung besteht aus Minneralfaserplatten und die haben einen sd-Wert von 1.
    Grüße
    Stefan Ibold
  3. OK, Stefan, aber die optischen Möglichkeiten sind ...

    OK, Stefan,
    aber die optischen Möglichkeiten sind mit solchen Fassadenbekleidungen schon sehr überschaubar und begrenzt.
    Als sensibler Gestalter bringt mir allein der Gedanke an so eine vertäfelte Fassade Augenschmerzen.
    Damit verliert das Gebäude doch seinen Charakter (Ausnahmen, z.B. Naturschieferfassaden im Frankenwald, Thüringen usw.) und reiht sich in die Serie der GESICHTSLOSEN NÄUSER ein.
    Dass es technisch funktioniert stimmt zweifelsfrei.
    Ich lege aber z.B. auch Wert auf die Prioritäten meines Handwerks, "Schönheit UND SCHUTZ".
  4. Moin, ähhh, die Bilder nicht gesehen?

    Foto von Stefan Ibold

    Es gibt seeeeeeeeeeeeeehr viele Möglichkeiten der Fassadenbekleidung. Und nicht alle machen eine Zigarrenkiste aus den Häusern.
    [Polemik on]Maler denken anscheinend zwar in bunt, kennen aber wohl nur Putz und Farbe zur Gestaltung :) [/Polemik off]
    Bauphysikalisch betrachtet stellen vorgehängte Fassaden oftmals den einzigen Weg dar, da sie wenigert Problem bereiten (können).
    Grüße
    si
    • Name:
  5. Möchte noch anmerken ...

    Möchte noch anmerken dass mir der Fokus, den Sie auf die Diffusionsoffenheit des Dämmmaterials legen, etwas zu hoch erscheint. Eine besonders hohe Diffusionsoffenheit, wie etwa Mineralwolle sie hat, ist nicht zwingend für einen funktionierenden Wandaufbau erforderlich.
    Worauf Sie aber bei Ihren Vorüberlegungen den Fokus legen sollten, ist, dass zum Planen von jeglichen Dämmmaßnahmen Fachleute hinzugezogen werden sollten. Ich meine damit unabhängige Planer wie Architekten und Bauingenieure, und nicht den Handwerker, der die Maßnahme schließlich ausführt. Es scheint mir, dass das Wissen bei den Bauherren abhanden gekommen ist, dass es unabhängige Planer gibt, die Planen und Bauüberwachen, weshalb ich fast in jedem Beitrag auf die Notwendigkeit von unabhängiger, Sachverständiger Planung Hinweise. Gruß
  6. und wie wäres es

    beispielsweise hiermit:

    Oder mit einer vorgehängten Fassade?

  7. Danke

    Danke für die vielen Antworten, es ist klar dass hier vor einer endgültigen Entscheidung natürlich ein Fachmann befragt werden muss, dass versteht sich von selbst. Das Thema vorgehängte Fassade habe ich auch bereits betrachtet, allerdings habe ich da noch keine Version gesehen die mir gefallen hat. Ziel des Beitrages war ja auch Ideen zu sammeln.
    Meine Frage an die versammelten Experten:
    Die Kunst in meine Fall ist es natürlich dem unvermeidlichen Feuchtigkeitseintrag aus den Fundamenten eine Chance zu geben aus der Wand nach außen abgegeben zu werden. Drastische Maßnahmen sind nach der Aussage des Energieberaters, dass eine Dämmung nicht unbedingt erforderlich ist nicht wirtschaftlich, Fassadengestaltung muss aber auf jeden Fall sein. Hat jemand von Ihnen mal eine Solche Situation gelöst, und ist auch immer noch damit zufrieden?
    Grüße
    René
    • Name:
    • René
  8. Feuchtigkeit reduziert das "Dämmvermögen" enorm. Erst die Feuchtigkeit beseitigen, dann erst dämmen. Eine andere Lösung gibt es nicht ...

    Feuchtigkeit reduziert das "Dämmvermögen" enorm. Erst die Feuchtigkeit beseitigen, dann erst dämmen. Eine andere Lösung gibt es nicht ...
  9. Eben -- weil ich die Bilder sah

    Doch, Stefan,
    eben weil ich die Bilder sah, (ich will ja die Funktion keineswegs in Zweifel ziehen), aber das ist, um es mal "modern" zu formulieren in meinen Augen eine "SYNTHESIZER-FASSADE" oder "LEGOLAND"-Gestaltung.
    Nur um den Bauphysikalischen Zweck und Wetterschutz zu erfüllen wäre mir einfach nicht ausreichend.
    Für mich ist das eben Stangenware oder optischer Konservenfraas.
    Mir macht so etwas eine Gänsehaut.
    Vielleicht bin ich diesbzgl. berufsbedingt etwas zu sensibilsiert.
  10. die Fassade ist wundervoll @Stefan Ibold! ...

    das ist wirklich ein sehr schönes Beispiel, ich kann Kritik daran überhaupt nicht nachvollziehen ... es sei denn ich wäre neidisch, das nicht so gut hinzubekommen ;-)). Mir ist nicht klar, wie man da von beschränkten Möglichkeiten sprechen kann!
    Gruß
    Arno Kuschow
  11. Geschmäcker gottseidank verschieden

    Gottseidank sind die Geschmäcker verschieden.
    wie heißt es doch so treffend bei uns im schönen Bayernland :
    "D'Katz frisst gern'd'Mäus', ----- ich mag's net"!
  12. Nachtrag

    das ist wie mit den Haustüren im Baumarkt, die widerholen sich in einem Neubaugebiet dann in unterschiedlichen Intervallen.
    Haustür Nr. 5, z.B. aus dem Baumarkt "Y" findet man in Neubaugebieten oder "Sanierbauten von der Stange" in Hamburg, genauso wie in Ulm, Hof, oder z.B. in Erkenschwick. Es gibt sicher Bauherrn oder andere Bauelemente-Handwerker, die finden das auch "WUNDERSCHÖÖÖÖÖNN "!
  13. wir müssen uns nicht zum gleichen Geschmack zwingen ...

    wir müssen uns nicht zum gleichen Geschmack zwingen aber der Vergleich mit der billigen Baumarkt-Haustür die so tut als wäre sie hochwertig handwerklich geschnitzt passt nicht ganz.
    Man muss die Beispiel-Fassade nicht mögen, aber auf jeden Fall ist dort handwerklich sauber gearbeitet worden mit hochwertigen Materialien und Techniken, sei es bei den glasierten Biberschwänzen, der aufwändigen Zink-Falzblechtechnik und der schönen Lärchenschalung, die Übergänge von einem zum anderen Material auch sehr schön gelöst ...
    das fällt auch beim "schlechtesten Willen" nicht in die Abteilung "decorated chest" (dekorierte Kiste nach amerikanischem Imbissbudenmuster)
    ... eine andere Frage ist, ob das vielleicht zu zeitgeistig ist, aber das müssen sich die Betrachter in 20 Jahren beantworten ... und ich muss ja immer von dem Ausgangszustand ausgehen, und der war nun wirklich elend!
    Ich stehe also uneingeschränkt zu meinem Kompliment für die Leistung, planerisch und handwerklich!
    Gruß
    Arno Kuschow
  14. Qualität und handwerliche Ausführung

    Das wird hier von mir doch gar nicht in Frage gestellt.
    Mir geht es hier um den gestalterischen Engpass bei und durch solche Fassadenverkleidungen. Selbst bei 110 %iger Funktionstüchtigkeit bleibt hier für mich immer so ein "LEGO-Nachgeschmack" der vorgefertigten Baumarkt-Performance , stark begrenzter Individualität und unpersönlicher, unfreier gestalterischer Unmöglichkeit.
    Das heißt, was industriell diesbzgl. gefertigt ist, diese Palette allein steht zur Verfügung. Eine Fassade sollte man nicht mit einem Dachbelag gleichstellen.
  15. wir kratzen am äußersten Rand des Thema's ;-)) ...

    wir kratzen am äußersten Rand des Thema's ;-)) macht aber nichts ...
    ich habe als Kind in einem alten Haus gewohnt an dem das Fachwerk abgedeckt war mit Dachsteinen auf einer Holzlattung, das habe ich gerade jüngst bei einer sanierten Waldbauernsiedlung auch wieder mal gesehen ... Dachsteine als hinterlüftete Fassade bei einer wetterausgesetzten Wand ist also keine neue Erfindung ...
    Ziegelsteine kommen auch aus einer Vorfertigung, Kataloge von vorgefertigten Formteilen, Stürzen etc. "Ironiemodus an: " diese elenden Mauerwerksmaße die einen in der gestalterischen Freiheit behindern "Ironiemodus wieder aus" ... wo soll da der Vorwurf anfangen und enden?
    ... und sicher, das Haus ist bunt und sagt ganz deutlich: "hier bin ich" ... aber eine Pension soll ja gefunden werden, überdimensionale Neon-Werbung nach amerikanischem Motel-Muster wär da deutlich unangenehmer ...
    was hätte man mit der vorher todhäßlichen und "verwarzten" Kiste sonst machen sollen? Putzen mit Faschen und bayerischen Puttenbemalungen? ... wär auch nicht authentisch ... oder abreißen, wäre architektonisch auch kein Verlust, will sagen wir sprechen hier nicht über Baudenkmäler, sondern über die möglichst sinnvolle Ertüchtigung recht profaner Bauten ;-))
    Gruß
    Arno Kuschow
  16. Dann kratz ich noch etwas weiter.

    "IRONIEMODUS AN" :
    Gottseidank gibt es keine andere Möglichkeit solche Gebäudefassaden anders zu sanieren. " IRONIEMODUS AUS"!
    Das ist eben wie in der Musik auch, der Eine ist von "Humba Täterä und my Baby Baby balla balla" sehr angetan und wird dadurch ins musikalische Nirvana versetzt, für den sensiblen, musikalisch evtl. noch Gebildeten Hörer verursacht diese Art Musik einfach nur Migräne und Er verlässt das Terrain.
    Wenn ich hier zum wiederholten male bestätige, dass ich die Funktionstüchtigkeit der Fassadenbekleidung keinesfalls in Frage Stelle, dann sollte man das aber endlich zur Kenntnis nehmen.
    Für wen hier die Wahl zwischen "Amerikanischer Neonwerbung und so einer LEGO-FASSADE" die einzige Alternative ist, von "BAYERISCHEN Puttenbemalungen" abesehen, der hat scheinbar den gestalterischen sensiblen Blick nicht und ist der "humba Tätärä-Schublabe" diesbzgl. zuzuordnen.
    Der guten Ordnung halber ist hier noch etwas klarzustellen, auch wenn es missionarisch wirken sollte :
    Putze mit Faschen sind z.B. ein sehr oft gebrauchtes u. ansehnkiches Gestaltungselement für Fassaden, Faschen um Öffnungen, geschmackvoll proportioniert und farbtechnisch sensibel abgestimmt und wirken wie z.B. die Augenbrauen eines Gesichtes (Siehe ein Gesicht ohne Brauen).
    Sogenannte "bayerische Puttenbemalungen"--- ich denke, dass hier die Lüftelmalerei gemeint sein soll.
    Diese Art von Fassadendekoration ist durchaaus nicht "gesamt-BAYERNTYPISCH", sondern auf ein relativ überschaubares Gebiet um Mittenwald-Oberammergau u. Umgebung begrenzt. Man sollte sich vor solchen Aussagen schon mal näher mit Bayern befassen. Im übrigen sind die meisten, gewachsenen bayerischen Ortschaften sehr authenthisch und in der Vielfalt individuell und nicht auf dem Reißbrett konzipiert.
    Weshalb wohl Bayern das beliebteste Urlaubsland der Republik ist? Scheinbar wird hier ein gewisses Wohlgefühl vermittelt.
    Wem das Wissen und die Einsicht fehlt, wie Fassaden funktional und dennoch gestalterisch hochklassig sein können, der soll dann eben Seine LEGO-Fassade bauen und sich bei Humba Tättttttttttttttttttäerä erfreuen. "IRONIEMODUS hoch 3"
    ! BIG SMILI!
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