Hallo Forum,
bei einem Neubau im Passivhausstandard wurde auf die Holständerwerkkonstruktion zusätzlich ein 100 mm WDVSAbk. mit Polystyrol und Kunstharzputz aufgebracht.
Jetzt zeichnen sich (ausschließlich an der Westfassade) die Stöße als Streifen ab und es gibt einige blasige Ablösungen wo das Armierungsgewege mit Putz sich vom Polystyrol abgehoben hat.
Bei einer punktuellen Öffnung hat ein Vertreter des Putzsystemherstellers festgestellt, dass sich der Kleber bzw. der Mörtel verändert hat als wenn er aufgefroren wäre, halt bröselig ... ist aber im Sommer verarbeitet worden.
Die OSBAbk.-Platte als Abschluss der Holztafelwand hat sich an der Stelle etwas feucht angefühlt, kann aber auch täuschen weil die ja so glatt ist, dass der Eindruck leicht aufkommt, aber jedenfalls war die OSB nicht angelöst oder dunkel verfärbt, hatte also keinerlei Schäden die auf eine längere Feuchtigkeitsbelastung der Platte hingedeutet hätten.
Der Putzvertreter hat dann sein Material und den Verarbeiter "in Schutz" genommen und behauptet, das könne nur daran liegen, dass vom Dach Wasser in die Fassade laufe und dort wieder austräte ...
Die Untersuchung der Dachfläche (ein glattes Pultdach mit Betondachsteinen und einem voll abgeschalten Unterdach mit abgenagelter Dachpappe, ca. 40 cm Dachüberstand) ergab keinerlei Befund, keine Spuren von Feuchtigkeit, auch keine Laufspuren von Wasser auf der Dachpappe ... der Lastfall Diffusion oder Konvektion von innen ist auch auszuschließen da laut Blower-Door-Test ein Wert von 0,4 erreicht wurde und auch bei der begleitenden Überwachung mit Infrarot-Kamera keine Auffälligkeit festgestellt werden konnte.
Die Wand ist zwei Geschosse hoch und weist an der betroffenen Wand nicht einmal ein Fenster auf, das durch irgendeinen Anschluss Wasser hereinlassen könnte.
Ich möchte also von "hinten" kommende Feuchtigkeit eigentlich ausschließen.
Ist es denkbar, dass die Oberfläche des Putzes bei Schlagregen so viel Wasser in den Aufbau hineinlässt, dass das sich sammelt und in den Stoßfugen konzentriert zusammenläuft und dort Schaden anrichtet, also ausfriert oder bei Sonneneinstrahlung durch Dampfbildung die gewebeverstärkte Haut ablöst?
Witterungsbedingungen sind relativ hart, mittleres Schleswig-Holstein, wenige Kilometer von der Westküste entfernt, da gibt es also schon mal Wind und Regen gleichzeitig ...
Wer hat eine Idee, möchte nicht planlos irgendwelche Maßnahmen einleiten, Danke für konstruktive Antworten!
Gruß
Arno Kuschow
Stöße von WDVS nass und Putz löst sich blasig ab
BAU-Forum: Außenwände und Fassaden
Stöße von WDVS nass und Putz löst sich blasig ab
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vielleicht
ein Schlagregen auf die Polystyrol-Platten
(und Wasserlauf zwischen die Fugen)
bevor überhaupt der Armierungsputz drauf kam?
Danach Kondensationsdruck.
Mehr oben oder mehr unten?
Gleichmäßig verteilt?
Bilder werden gern gesehen!
Grüße -
Ich wurde mal vor Jahren zu einer Baustelle ...
Ich wurde mal vor Jahren zu einer Baustelle gerufen, wo so was ähnliches aufgetreten ist, allerdings KS + WDVSAbk.. Da ist das Wasser an den Fenster wieder ausgetreten und die Wand war durchnässt. Aus dem Dachkasten hingen lange Eiszapfen. Ursache war eine fehlende Abklebung der Dampfsperre und ein paar fehlende Streifen Folie. Das hat in Verbindung mit der Baufeuchte zu dem massiven Tauwasseranfall gereicht. Scheint allerdings bei dem guten Blower-Door-Wert nicht sehr wahrscheinlich. Ob es auszuschließen ist, wäre zu überprüfen. Wenn der BD schon etwas zurückliegt, könnte auch evtl. eingebauter und mittlerweile geschrumpfter Bauschaum einen Beitrag geleistet haben. Ein anderes mögliches Problem wäre Tauwasseranfall an der OSBAbk.-Platte (die m.E. auch nichts außen zu suchen hat - Dampfsperre) Aufgrund der guten Wanddämmung. Einfach mal Glaserdiagramm im EnEVAbk.-Programm ansehen. -
WDVS vollflächig mit Dispersion aufgebappt?
Zahngespachtelt? Oder Punkt-ohne-Wulst?
Kleber/Mörtel ..? -
Schadenbild irgendwo mittendrin bis nach unten ...
Glaser passt. ist ein gutes halbes Jahr nach Aufbringung offensichtlich geworden. Kleber mit Zahnspachtel wenn ich mich recht erinnere. Kein Bauschaum der schrumpfen könnte und die Verklebungen habe ich selber baubegleitend mit blower-Door geprüft und optimiert, später auch mit Thermo-Cam noch mal geprüft und absolut unauffällig ...
meine Vermutung ist, dass der Putz Aufgrund seiner Struktur oder vielleicht zu geringer Schichtstärke bei Schlagregen Wasser aufnimmt und das dann sich erst mal in den Stoßfugen sammelt und bei Sonne & Wärme Druck macht ...?!? Habt Ihr so einen Fall schon mal gehabt?
Gruß
Arno Kuschow -
kryptisch <img loading="lazy" src="/bilder/smilies/smile.png" title=":-)" alt=":-)" width="15" height="15">
bj. Herbst 2006?
oder erst letztes Jahr?
westfassade ist dort auch die "Wetterseite"?
Putz könnte man untersuchen lassen. -
Warum ...
Warum stehen in Nord- und Ostfriesland wohl so viele Häuser mit Klinkerfassade rum? Das wird wohl seinen Grund haben.
Häufig gibt es bei WDVSAbk. aber zu dünne Armierungschichten. Hier würde ich erstmal prüfen, ob die Herstellerangaben zur Mindestschichtdicke eingehalten wurden. Dann sollte man prüfen, ob in der Armierungsschicht das Gewebe an der richtigen Stelle liegt. Eine Kombination aus dünner Armierungsschicht mit zu tief eingespachtelten Gewebe kann natürlich zu Rissbildungen geführt haben, durch die Niederschlag hinter die Armierungsschicht gelangt ist.
Weiter deutet der bröselige Zustand daraufhin, dass ein Verarbeitungsfehler vorliegen könnte, möglicherweise zu viel Sonne bei der Verarbeitung oder schlecht angemischt. Hier können vielleicht Laboruntersuchungen weiterhelfen.
Gruß -
Wenn ich bröseligen Kleber bei Verarbeitung im Sommer ...
Wenn ich bröseligen Kleber bei Verarbeitung im Sommer höre muss ich immer an die Verarbeiter denken, die sich morgens 3 Bütten anrühren und diesen dann den lieben langen Tag immer wieder aufrühren. Oder der Kleber ist durch die Durchfeuchtung + Frosteinwirkung bröselig geworden.
Ansonsten unterschiedliches hygrisches Verhalten von Ober- / Unterputz (Oberputz, Unterputz), deren Auswirkungen sich zu erst an den Plattenstößen abzeichnen. Was war es denn für ein Kunstharzputz? Gestrichen? Wie lange stand die Armierungslage? -
Kiesanschüttung gegen Wand die Antwort?!?
... habe noch mal die Fotos vom Bau und nach Übergabe kontrolliert und folgendes gesehen:
nachträglich hat die Bauherrschaft Kies anfahren lassen für die Aufschüttung Terrasse und Stellplatz.
Im Winter 2007/2008 gibt es mehrfach Fotos, die den Sockel braunverschmiert zeigen von Kies der da offenbar unter Druck gegen lag, auch an der Unterkante der Fassade Kies-gelb-braune Spuren ...
meine These dazu: die haben Kies anfahren lassen und der Berg lag bis gegen die Putzfassade ein Stück hoch, Winter, Regenzeit und dann erst mit der Zeit per Schubkarre verteilt und der klitschnasse Kies konnte seine Feuchtigkeit über den Sockelanschluss in die Holztafelwand dahinter abgeben und auch hochziehen ... von dort musste die Feuchtigkeit irgendwann wieder raus und hat als Dampfteildruck dann die Fassade durchdrungen und zum Teil geschädigt ... was halten Sie von der These?
Anliegend ein Foto, dass an der rechten (beschädigten) Hausseite den kiesverschmierten Sockel zeigt im Februar 2008, Ca. 8 Wochen später kam die Reklamation wegen der sich ablösenden Putzfassade ...
Gruß
Arno Kuschow
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