Generelle Info über Innenfarbe gesucht
BAU-Forum: Ausbauarbeiten
Generelle Info über Innenfarbe gesucht
sorry, aber ich such mich schon seit Tagen durchs Forum und habe noch immer keine Ahnung bekommen: Welche Farbe soll ich für meinen Innenanstrich nehmen?
Ich habe Ziegelwände mit größtenteils Gipsputz, im Keller Kalk-Zement, bei den Betonwänden ist als Grundierung für den Kalk-Zement eine raue Schicht Uni-H drauf.
Wenn ich nun von vielem beim Bau was verstehe, aber mit Farbe stand ich schon mein Leben lang auf Kriegsfuß, seit ich in der Grundschule meinen ersten Wasserfarbenkasten bekam. Ich habe gesehen dass prinzipiell zwei Typen in Frage kommen: Silikatfarbe und Dispersionsfarbe. Latexfarbe mag ich nicht, da das ganze Haus diffusionsoffen (ich hoffe, ich habe das richtig ausgedrückt) aufgebaut ist, 42.5 cm Ziegelwände und auch auch das Dach, da will ich meine Wände jetzt nicht mit der Innenfarbe luftdicht machen.
Wo kann ich mal nachlesen mit welcher Farbe ich meine Wände streichen soll? Einfach nur weiß, nichts besonderes, unter Beibehaltung des Musters, welches durch den jeweiligen Putz entsteht.
Danke!
-
Beides gut,
bin zwar nur schlichter Bauherr und kein Experte, aber mir scheint das ist eher ein Glaubenskrieg ob nun Dispersion oder Silikat. Im Sinne der Feuchteregulierung sind meines Wissens nach bei undogmatischer Betrachtung beide OK Silikat blättert Prinzip bedingt auch nach dem fünften Anstrich nicht ab, da es mit dem Untergrund verkieselt und keinen Film bildet. Aber ob das den Mehrpreis Wert ist? Ob man dann in 20 Jahren noch den Putz sehen will oder nicht doch inzwischen was draufklebt? Ob Dispersion wirklich so schlimm abblättern wird? Wir haben uns nach längerem überlegen für Raufaser entschieden, die natürlich mit Dispersionsfarbe gestrichen ist - da wäre Silikat Perlen vor die Säue geworfen. Glatter Gipsputz hat uns eh nicht gefallen. -
Es gibt auch noch andere Möglichkeiten,
als nur Dispersionsfarben und Silikatfarben. Dazu später noch was.
Jetzt erst mal noch zu den angeblich so tollen Dispersionsfarben, oder genauer Kunststoffdispersionsfarben. Zuerst was theoretisches:
Die Wasserdampfdurchlässigkeit bei Kunststoffdispersion ist ca. zehnfach schlechter als bei Silikatfarben (Silikatfarbe: 0,04-0,08; Dispersion: 0,6-1,5; Häfele/Oed/Sambeth: Baustoffe und Ökologie, Wasmuth 1996).
In Kunststoffdispersionsfarben finden sich nach wie vor häufig, je nach Fabrikat (meist je billiger, je mehr):- Organische Lösemittel
- Topfkonservierer, Biozide
- Ausgasende Restmonomere, Weichmacher, Amine
- organische, z.T. toxische Spaltprodukte des Bindemittels.
Gottseidank scheint es durch die diversen Tests in den letzten Jahren etwas besser zu werden.
Im Brandfall gibt es Rauchgasentwicklung mit z.T. toxischen Gasen bei Kunststoffdispersion, bei (reiner) Silikatfarbe nichts (bei Dispersionssilikat gering).
Jetzt was praktisches:
Ich hatte jetzt das nahezu unbeschreibliche Vergnügen, vielfach auf den (Gips-) Putz gestrichene Kunststoffdispersion wieder runternehmen zu müssen, da Aufgrund der Anzahl der aufgetragenen Schichten die Spannungen zwischen den Schichten zu groß wurden und es zu vielen Abplatzungen kam. Mit Heißwasser-Hochdruck oder mit prima Chemie-Abbeizer. Echt reizend. Eine Arbeit für jemanden, der Vater und Mutter erschlagen hat. Leimfarbe runterwaschen ist reinste Erholung dagegen.
In dem Zusammenhang interessant: In der Küche waren es nur vier Dispersionsschichten. Es gab überall Abplatzungen, zwischen allen Schichten. Möglicherweise haben aber auch alle Vormieter täglich Bratwurst mit Pommes gemacht ...
Silikat ist prima, hier aber noch ein paar Alternativen, die sich durchaus in den letzten Jahrhunderten bewährt haben:- Leimfarbe, wo es auf die Wasserfestigkeit nicht ankommt (die kann man übrigens auch ca. 3-5 mal mit Leimfarbe überstreichen, und braucht zum Wegmachen weder Hochdruck noch Chemie), könnte fast die günstigste Variante sein (extrem günstig!).
- Kaseinfarbe, sehr oft überstreichbar, waschbeständig, Lasuren möglich. (Ich habe bei mir Marmormehl-Kaseinfarbe und Wandlasur von Kreidezeit eingesetzt und bin sehr zufrieden.)
- Kalkfarbe (mit etwas Quark oder Leinöl, wegen Wischfestigkeit), wenn Kalkputz als Untergrund vorliegt, und man viel, viel Zeit für die vielen Schichten hat ...
Es gibt also Alternativen. Nur Kunststoffdispersionen - die wird es in meinen Bauvorhaben nicht geben. Zumindest, solange ich dafür verantwortlich bin.
Besten Gruß
Klaus Bleser -
Farbe prinzipiell gewählt
Hallo,
erst mal danke für alle Kommentare. Wir werden jetzt für die Kellerwände Dispersionsfarbe verwenden und für alle Wände in den Geschossen darüber Silikatfarbe. Im Keller haben wir im allgemeinen Kalk-Zementputz, z.T. aber mit Kalk-Gipsputz geschweißt. Die oberen Geschosse (ausgenommen Bäder) haben Kalk-Gipsputz.
Ich habe für einen Streichgang ca. 90 l Dispersionsfarbe für 530 m² Fläche im Keller und ca. 140 l Silikatfarbe (für 842 m²) berechnet. Zwei Streichgänge insgesamt.
Die Dispersionsfarbe ist Aufgrund der geringen Menge eigentlich kein großer Kostenfaktor und soll mal nicht zur Diskussion stehen.
Von BayWa gibt es Silikatfarbe um € 25,- pro 10 l und eine andere, "Malerweiß" von Alligator, wurde mir um € 43,30/12.5 l angeboten. Ich frage mich jetzt natürlich, ob sich der Mehrpreis für das "Malerweiß" lohnt?
Danke!
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