Nachdem mir hier schon bei vielen Fragen kompetent weiter geholfen wurde, will ich statt einer Frage mal einen Tipp loswerden. Im Zusammenhang mit Holzbalkendecken stellt sich immer wieder die Frage, wie man eine daran angebrachte Holzdecke schallentkoppeln kann. Hier im Forum findet man mehrfach den Hinweis auf Federbügel.
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Ich habe's ausprobiert, mir aus Metallband verschieden geformte Federbügel gebastelt, Dachlatten drangeschraubt und die Wirkung auf den Trittschall praktisch getestet: Das Ohr an die Dachlatten gehalten und gegen die Holzbalken gekopft. Subjektives Ergebnis: Null Wirkung. Der Schall überträgt sich hervorragend über die Metallbügel auf die Dachlatten; die ganze Konstruktion ist unnütz.
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Irgendwann bin ich dann auf Schwingungsabhänger der Firma Kimmel gestoßen. Dabei handelt es sich um Gummiteile, die eigentlich dazu gedacht sind, um Decken an Metallprofilen abzuhängen, aber man kann sie genau so gut auch an Dachlatten-Direktabhängern der gleichen Firma anbringen. So wird die Holzdecke zwar fest mit den Dachbalken verbunden, aber es gibt eben keine Holz-Metall-Holz-Verbindung, sondern einen Holz-Metall-Gummi-Metall-Holz-Verbindung.
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Ich habe die Kimmel-Teile dann noch etwas zweckentfremdet, die Schraube weggelassen, die die Latte mit dem Gummi verbindet und die Gummistöpsel falsch herum eingebaut, sodass die Latte auf einem weich federnden Gummikranz aufliegt, statt fest an einen Gummiknubbel gedrückt zu werden. Der Aufbau von oben nach unten:
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- Holzbalken / 14 cm Glaswolle-Klemmfilz als Hohlraumdämmung
- Baufolie als Dampfbremse und Rieselschutz
- PE-Randdämmstreifen, mit doppelseitigem Klebeband unter die Balken geklebt (nicht Tackern - Schallbrücken!)
- Dachlatten quer zur Balkenrichtung
- in "Tellerform" gebogene Direktabhänger mit von oben eingedrückten Gummistöpseln, jeweils mit zwei Schrauben an einem Balken befestigt
- Konterlattung
- Nut+Feder-Profilholz
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Die Schauben habe ich immer gerade so weit festgezogen, dass die Dachlatten sich nicht mehr frei bewegen können (und somit beim Aufnageln der Holzdecke nicht nachgeben). Je fester, desto mehr Schall wird übertragen. Mit den Schrauben und der in beide Richtungen flexiblen Lagerung der Dachlatten lassen sich auch bequem Unebenheiten der Balken ausgleichen.
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Subjektives Klopftest-Ergebnis: Schallübertragung von Balken auf Dachlatten unterhalb der Nachweisgrenze, d.h. die Luftschallübertragung von den angeklopften Balken ist um ein Vielfaches stärker als der auf die Dachlatten übertragene Schall.
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Kosten: ca. 1 € je Abhänger
Einbauaufwand: ca. 20 Minuten je Quadratmeter für Dämmstreifen + schallentkoppelte Lattung
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Nun frage ich mich nur, wann der Gummi porös wird und die Dämmwirkung nachlässt.
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