Emissionswerte Hargassner vs ETA
BAU-Forum: Nutzung alternativer Energieformen

Emissionswerte Hargassner vs ETA

Hallo,
wir planen für unser neues EFHAbk. den Erwerb einer Pelletheizung. Nach diversen Recherchen bleiben eigentlich nur zwei Anbieter übrig: Hargassner und ETA.
Eigentlich war ich schon kurz davor, mich für Hargassner zu entscheiden, da:
  • höchster Wirkungsgrad
  • Unternehmensgröße
  • Unternehmensauftritt
  • Reputationen
  • Emissionswerte

Gerade bei dem Thema Emissionswerte habe ich mir aber nun die Testberichte der Bundesanstalt für Landtechnik angesehen und festgestellt, dass entgegen vieler Forumsbeiträge die Emissionswerte von ETA besser sind als die von Hargassner.
Gerade vor dem Hintergrund, dass sich die kritischen Stimmen hinsichtlich der ökologischen Sinnhaftigkeit von Pelletheizung sich mehren, ist das Thema Emissionen für mich wichtig.
Bei ETA "schreckt" mich jedoch etwas ab, dass die Firma mit Fröhling Deutschland im Vertrieb schon einmal eine Bauchlandung hingelegt hat. Auch scheint die Firma nicht allzu groß zu sein, wodurch Bedenken hinsichtlich der langfristigen Lieferfähigkeit bestehen.
Wäre für den einen oder anderen Hinweis dankbar (mit Ausnahme vom "Pellet-Profi", denn eine Billigheizung, welche bei der ersten Kontrolle durch den Kaminkehrer wieder ausgebaut werden muss, will ich definitiv nicht).

  • Name:
  • michlausk
  1. So lässt sich das nicht sagen

    Fröling hat gute Geräte und auch gute Marktanteile.
    Und es gibt noch mehr Hersteller, z.B. ÖkoFEN usw.
    Aber zu Ihrer Frage der Abgaswerte/Emissionswerte :
    Kaufen Sie Ihr nächstes Auto auch nach den Emmisionswerten?
    Mir ist NICHT bekannt, dass es momentan schon Grenzwerte für Pelletheizungen gibt, welche von den Anlagen NICHT eingehalten werden. Wenn dann sollten Sie den Pellets Stirling nehmen (

    Die Frage ist doch eine ganz andere. Und zwar die, ob die Laborwerte in der Praxis auch erreicht werden.
    Die Entscheidung liegt auch dran, ob Ihr Heizungsbauer die Anlage auch warten kann.
    Und um es noch direkter zu sagen.
    Ich habe bewusst, trotz Mehrkosten eine Pellets genommen. Und damit definitiv was für die Umwelt getan. Und 0, x % Abgaswerte besser oder schlechter waren mir relativ egal.
    Sollten doch jetzt erstmal andere was tun um überhaupt die Umweltverschutzung einzugrenzen. Ich habe daher ein gutes Gewissen.

  2. Zu den Frölings ...

    • Persönlich finde ich Hargassner und ETA ebenfalls gut, ich habe mich ja selbst auch für die ETA PE 15 entschieden. Der Kessel läuft bei mir seit Dez. 2002 einwandfrei und begeistert mich auch heute noch. Von den Emissionen her sind beide Kessel ok.
    • So klein ist ETA nicht, nur werden die Kessel auch von anderen Firmen vertrieben wie z.B. Buderus in Österreich (s. Link unten).
    • Fröling Overath in Deutschland gibt es heute nicht mehr. Sie hatten damals unter ihrem Namen auch ETA Kessel vertrieben, aber auch nicht mehr. Wobei Biomasse bei Fröling Overath wohl umsatzmässig nur eine Nebenrolle spielte.
    • Was die aktuelle Umweltdiskussion betrifft: In deren Mittelpunkt steht Feinstaub. D.h. es geht nicht um den Treibhauseffekt. Prinzipiell kann man Feinstaub durch einen Filter im Abgas wirksam reduzieren. Man sollte bei der Planung für so ein Ding also Platz lassen.
    • Bei mir auf dem Land ist Feinstaub kein Thema, deswegen werde ich wohl erst einen Filter nachrüsten, wenn es Auflagen dazu gibt (falls die je kommen, das ist derzeit unklar).
    • Mein Tipp wäre also: Bleiben Sie bei Ihrer Auswahl.

    Viele Grüße!

  3. Vielen Dank für die Rückmeldung. Ich nehme das ...

    Vielen Dank für die Rückmeldung.
    Ich nehme das Thema Emissionen (und dazu zähle ich auch das Thema Feinstaub) durchaus ernst. Ich würde mir auch einen Filter einbauen lassen, meines Wissens gibt es aber noch keinen.
    Herr Wallter, Sie sind ja als Experte im Forum bekannt. Was meinen Sie mit "bleiben Sie bei Ihrer Auswahl"? Würden Sie mir eher den ETA oder den Hargassner empfehlen?
    Der Heizungsbauer, welcher Hargassner vertreibt, empfiehlt mir auf einen Pufferspeicher zu verzichten. Bin mir diesbezüglich noch nicht ganz schlüssig. Auf der einen Seite überzeugt das Argument, dass man sich bei Hargassner Aufgrund seiner Effizienz und den Niedertemperaturen den Speicher sparen kann (auch wegen den Wärmeverlusten, welche bei jedem Speicher gegeben sind), auf der anderen Seiten wäre ein Speicher sicherlich schonender für den Heizkessel (weniger Schaltungen).
  4. Noch ein wenig mehr ...

    auch wenn ich vielleicht in den Augen des Fragestellers als "befangen" gelten könnte.
    1. Ihre Kesselauswahl zeugt von guter Kenntnis der Branche.
    • beide Kessel haben zur perfekten Verbrennungsregelung eine Lambdasone (in jeden Benzinauto inzwischen auch Standard).
    • beide Kessel sind sog. "Niedertemperatur"Kessel, da die für Holzkessel notwendige Rücklaufanhebung intern funktioniert. Bei einfachen Heizsystemen bauen wir die Kessel deshalb auch ohne Mischer ein, was tadellos funktioniert, ebenso wie die Modulationsfähikeit, d.h. die Leistung dem aktuellen Wärmebedarf automatisch anzupassen. Sie können somit immer auf einen Pufferspeicher verzichten.

    2. Alles, was Herr Walter geschrieben hat, kann ich voll und ganz bestätigen.
    3. Neben dem anfänglichen Einbau des meistverkauften Kesselmodells (KWB, Paradigma, ÖkoFEN, u.a.) haben wir seit 2001 auch die ETA-Kessel installiert (damals noch mit roter Verkleidung und "Fröling"-Schild), die sich durch große Zuverlässigkeit und geringen Wartungsaufwand auszeichnen, letztendlich auch durch den patentierten Scheibenrost, welcher sich ständig selbst reinigt.
    Auf Wunsch einiger Kunden haben wir auch vier Hargassner-Kessel montiert, gerade in der Zeit (Ende 2005), als durch die Insolvenz von Fröling-Deutschland der Vertriebsweg von ETA nach Deutschland ins Stocken kam. (Nach nur drei Monaten war aber alles geklärt und ETA vertreibt nun flächendeckend über den Heizungsgroßhandel und führt darüber auch sein Servicenetz.) Die Hargassner-Kessel laufen auch zur Zufriedenheit der Kunden.
    4. Ausschlaggebend für mich waren

    • die schlanke Bauform mit allen Bedienungen von vorn (wir sind fast ausschließlich im Kesseltausch in alten Kellern tätig)
    • die hervorragende Möglichkeit, den Kaminanchluß mit nur einem Bogen in jede beliebige Richtung vornehmen zu können
    • die Zerlegbarkeit in zwei Teile zur problemlosen Einbringung in den Keller
    • eine sehr große Aschekiste, die leicht transportabel ist
    • die offen programmierte Regelung mit allen möglichen Anpassungen an die vorhandene Anlage
    • kaum Probleme mit mangelndem Schornsteinzug
    • nach intensiven Kundendienschulungen in Österreich den Kunden eine verlängerte Werksgarantie von 5 Jahren anbieten zu können.

    Man kann stundenlang Details diskutieren und findet dennoch kein einheitliches Ergebnis. Viel wichtiger für Sie als Endkunden ist der richtige Kollege mit Erfahrungen im Bau von Pelletsanlagen und dessen Referenzliste.
    Zum Thema Feinstaub macht sich die Branche inzwischen sehr wohl intensiv Gedanken (obwohl es die Pelletskessel so gut wie gar nicht betrifft, sondern viel mehr die Staubschleudern der immer zahlreicher werdenden Scheitholzöfen mit ihrer oft falschen Bedienung und dem Verheizen von viel zu feuchtem Holz!). Ich komme von dem soeben zu Ende gegangenen Industrieforum Pellets in Stuttgart, wo uns u.a. von der Fa. Schräder ein Abgaswäsche-Wärmetauscher mit Brennwertnutzung für Pelletskessel zur Nachrüstung vorgestellt wurde. Die Serienfertigung beginnt in Kürze.
    Mit sonnigem Gruß ... Lb

  5. Emissionen

    • Das Thema Emissionen ernst zu nehmen ist sicher richtig. Bei der aktuellen Feinstaubdiskussion ist aber nicht ganz klar, ob Pelletskessel tatsächlich besonderer Aufmerksamkeit bedürfen. So wie es aussieht, sind die Emission moderner Kessel doch eher gering.
    • Andererseits: Warum nicht einen Filter verwenden, wenn es welche gibt und diese zuverlässig funktionieren. Hier liegt aber derzeit tatsächlich ein Knackpunkt: Serienmässige Staubabscheider für Pelletskessel sind derzeit kaum zu bekommen, auch wenn einige Hersteller hiermit experimentieren. Auch mir ist einzig allein der Hydrocube von Schräder bekannt.

    Dieser Filter ist aber nicht nur ein einfacher Staubabscheider nach dem Zyklonprinzip, was eventuell völlig genügen würde, sondern er verwandelt den Pelletskessel in einen Pelletsbrennwertkessel. D.h. es werden die Rauchgase durch einen Wärmetauscher kondensiert und die Rauchgase auch gewaschen.

    • Inwieweit der Einsatz des Hydrocubes unproblematisch ist, kann ich nicht beurteilen. Einen Wasser- und einen Abwasseranschluss muss man auf jeden Fall bereitstellen. Ich könnte mir vorstellen, dass die Verberennung mancher Pelletskessel neu eingestellt werden muss, da der Hydrocube einen zusätzlichen Widerstand in der Rauchgasabfuhr darstellt. Wobei es auch möglich wäre, dass Kessel mit Lambdasonde dies automatisch hinregeln, indem sie einfach den Luftschieber weiter öffnen und die Drehzahl des Saugzuggebläses erhöhen.
    • Inwieweit sich durch den Hydrocube Brennstoff einsparen lässt, hängt sicher auch davon ab ob man eine Niedertemperaturheizung einsetzt oder normale Heizkörper. Auf jeden Fall ist das Teil ein spannendes Stück Technik.
    • Würde ich heute wieder ETA nehmen: Sicher. Der Kessel funktioniert prima, ist leicht zu warten, die Ascheschublade ist so groß, sodass ich max. 2 mal im Jahr Asche rausbringen muss. Das Konzept des Drehrostes finde ich immer noch genial. Ebenfalls cool: Die Möglichkeit die ganzen Anlagenparameter frei mitzuloggen. Damit begreift man dann auch, wie der Kessel wirklich regelt. Wobei man dann einen alten Notebook haben sollte, den man eine Zeitlang entbehren kann.
    • Zum Puffer: Ob man einen braucht oder nicht hat nichts damit zu tun ob man ETA oder Hargassner einsetzt. Auch ETA sagt, man brauche keinen. Wenn man keinen Puffer nimmt, sollte man einen großen Trinkwasserspeicher haben, bei einer Familie ca. 300 bis 400 Liter.
    • Mir fehlt hier einfach der Vergleich, da ich ja einen 700 Liter Puffer habe und nicht weiß, wie es ohne wäre. Ganz sicher fährt durch einen Puffer der Kessel immer im optimalen Bereich und taktet kaum. Dies erhöht die Effizienz der Verbrennung und die Lebensdauer aller Komponenten. Andererseits hat man durch einen Puffer Wärmeverluste durch die Speicherung. Bleibt die Frage welcher Effekt dominiert. Ich würde mich wohl wieder für einen Puffer entscheiden, aber eine solide Datengrundlage dafür fehlt mir.

    Viele Grüße!


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