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WP  -  horizontale Kollektoren oder Tiefenbohrung?
BAU-Forum: Nutzung alternativer Energieformen

WP  -  horizontale Kollektoren oder Tiefenbohrung?

Hallo. Wir sind gerade dabei unser freistehendes EFHAbk. im Raum Berlin zu Errichten. Die Planung und die Ausführung erfolgt großteils in Eigenregie. Das Haus wird die Anforderungen der EnEVAbk. erfüllen und bei der Ausführung werden die geforderten Wärmedämmmaßnahmen zusätzlich verbessert. Bei der Beheizung des Hauses (145 m² WF zzgl. Keller 85 m²) haben wir uns für eine Wärmepumpe entschieden. Das ganze Haus einschl. Keller wird mit einer Fußbodenheizung ausgestattet. Bisher haben wir uns nur Angebote unter Einsatz von vertikalen Erdsonden eingeholt, da somit alle Freiheiten bei der Grundstücksplanungen bestehen. Jedoch soll die horizontale Verlegung kostengüstiger sein und eine noch höhere AZ bringen. Aber: Ich habe schon eine Info, dass in einem Fall nach Jahren über den Flachkollektoren kaum noch Pflanzen wuchsen, da evtl. die Bodentierchen der oberen Bodenschichten durch den andauernden Wärmeentzug vertrieben wurden. Stimmt das? Gibt es solche Einzelfälle? In welcher Tiefe sollten die horizontalen Kollektoren mindestens verlegt werden?
Zusätzlich bin ich erstaunt, dass die Auslegung der WP zwischen einer 11 kW und 14 kW schwankt, da beim Wärmebedarf doch immer von der gleichen Menge ausgegangen werden muss, oder?
Bei einer Firma soll die Trinkwassererwärmung über einen Plattenwärmetauscher (an Pufferspeicher angeschlossen) erfolgen. Das Frischwasser wird direkt erwärmt und verbraucht und somit kann angeblich eine Keimfreiheit ohne elektrischen Zusatzheizstab gewährleistet werden. Hört sich gut an, aber hat sich dieses System in der Praxis bereits bewährt?
Für die Antworten bedanke ich mich im Voraus.
  • Name:
  • Matthias Beißert
  1. Ganz kurz:

    Ein Horizontalabsorber benötigt ungefähr die doppelte Fläche der Wohnfläche, unverbaut, nicht versiegelte Fläche, nicht mit tiefwurzelnden Pflanzen besetzt. Der Absorber wird in einer Tiefe von ca. 30 cm unter Frostgrenze, also in etwa 1,20 m von der fertigen Geländeoberkante verlegt. Am Besten liegt der Absorber im nassen Lehm oder Wasser, will schreiben, in sandigem Boden ist die Entzugsleistung deutlich (!) geringer. Dass die Vegetation über dem Absorber leidet, ist Quatsch. Das passiert nur, wenn er falsch verlegt wurde. Typisches "Schlechtmachermärchen".
    Erdsonden dagegen sind mind. dreifach so teuer, ca. 700,- € pro kW Heizleistung fertig ins Haus verlegte Sonden. Platzbedarf äußerst gering (5 m Abstand untereinander), Entzugsleistung aber nur dann konstant, wenn richtig dimensioniert. Gefahr der Unterkühlung, wenn an Bohrmetern (weil's doch so teuer ist) gespart wurde. Das böse Erwachen kommt nach ein paar Jahren. Nur erfahrenes Bohrunternehmen beauftragen.
    Ihr Heizsystem im Hause ist korrekt. Auslegungstemperatur bei -12 °C: max. 35 °C Vorlauf, Rücklauf 30 °C.
    Warum eigentlich keine Luft-Wärmepumpe? Mehr Infos siehe Link.
    Mit sonnigem Gruß ... Lb
  2. Erdkollektor oder Erdsonde

    Hallo,
    der Unterschied zwischen Erdkollektor und Erdsonde ist der Flächenbedarf. Man jedoch nicht pauschal feststellen, dass der Platzbedarf doppelt so groß sein muss, wie die bewohnte Hausfläche. Die Fläche richtet sich nach dem Wärmebedarf des Hauses. Ist das Haus gut gedämmt, dann benötigt man weniger Fläche, als bei einem schlecht gedämmten Haus.
    Bei lehmigen Böden muss ich meinem Vorschreiber widersprechen: Beachten muss man, dass es bei lehmigen Böden zu einem "Auffrieren" des Bodens kommen kann, dass das Oberflächenwasser eventuell schlecht abfließen kann. Lehmige Böden sollte man deshalb vor der Installation eines Flächenkollektors prüfen und ggf. ein größeres Sandbett vorsehen.
    Die Erdsonde ist zwar kostenintensiver als ein Flächenkollektor, eignet sich jedoch optimal für bestehende Häuser, da man Erdsondenbohrung mit geringstem Platzbedarf (und geringstem Erdaushub) ausführen kann.
    Grundsätzlich ist die Direktverdampfung die beste und effizienteste Nutzung der Erdwärme, da man den Verlust eine Plattentauscher und eine Umwälzpumpe einspart. Die Direktverdampfung gibt es sowohl als Flächenkollektor und Erdsonde (sog. CO2-Sonde).
    Ich hoffe ich konnte Ihnen weiterhelfen.
    Mit freundlichen Grüßen
    Oliver Nick
    • Name:
    • Herr Oliv-080-Nic
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